… Wann endlich begreifen das die Verantwortlichen in unserem Land und in Europa? Jetzt protestieren Schwarze mit Unterstützung von Weißen in den USA gegen den herrschenden Rassismus und die absolut ungerechte Verteilung der Lebenschancen. Der US-Präsident ruft die Gouverneure zu größerer Härte auf. Aber, das bleibt festzuhalten: Der herrschende Rassismus und die imperiale Gewalt der USA gegenüber anderen Ländern ist nicht die Erfindung des jetzigen, schlimmen Präsidenten. Wer in der Welt noch auf 3 zählen kann, muss damit beginnen zu überlegen, wie wir uns vor der Gewalt dieser Nation schützen können und wie wir uns davor schützen können, dass uns diese gewalttätige Nation weiter in fürchterliche Kriege verwickelt. Albrecht Müller.
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Diese Fragen werden nicht gestellt. Europa und auch Deutschland fühlen sich und verhalten sich wie treue Vasallen: Wir reden von Wertegemeinschaft. Wenn die USA wollen, dass wir mehr für Rüstung zahlen, dann zahlen wir. Wenn sie wollen, Russland aus der G8 auszuschließen, dann machen wir das. Wenn sie wollen, dass wir unsere Freiheit am Hindukusch verteidigen, dann plappern wir das nach und folgen ihrem Willen. Wenn sie wollen, dass wir Venezuela und den Iran und Russland mit Sanktionen bestrafen, dann machen wir das. Wenn sie ihre Atomwaffen auf Deutschlands Boden modernisieren, dann legen wir noch eins drauf und schwadronieren von atomarer Teilhabe. Und immer wieder ist zu beobachten, dass unsere Politikerinnen und Politiker in Europa und unsere Wissenschaftler, viele Medien und außenpolitische sogenannte Experten in Europa säuberlich differenzieren – zwischen den unangenehmen USA des Präsidenten Trump und den guten USA seiner politischen Konkurrenten und Vorgänger. Der Unterschied ist aber nicht groß. Anderes zu glauben, ist eine lebensgefährliche Täuschung.
Quelle: Hayk_Shalunts / Shutterstock
Übrigens, wichtiger als größere Härte wäre mehr Gerechtigkeit. So wie hier auf diesem Schild gefordert:
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Quelle: Raymond Richards / Shutterstock
Zum Abschluss ergänzend zu den Konsequenzen für unsere Außen- und Sicherheitspolitik:
Die gängige und üblich gewordene Linie der Mehrheit der verantwortlichen Politiker und Wissenschaft und Medien scheint zu sein, dass uns die inneren Verhältnisse unseres mächtigen Partners nicht davon abhalten und stören, mit einem solchen Land befreundet und verbündet zu sein. Von Wertegemeinschaft zu reden, scheint in diesem Fall nur das beschönigende Beiwerk zu sein. Dass sich diese maßgeblichen Personen und Parteien in Deutschland dann auch noch genau von dieser Supermacht die neue Strategie der Abschreckung und der Rüstung gegenüber dem Feind im Osten aufschwatzen lassen, ist allerdings bemerkenswert.
Wenn man einigermaßen normal denkt, dann muss man zu dem zuvor formulierten Schluss kommen, sich nicht weiter von dieser Supermacht abhängig zu machen und stattdessen die eigene Sicherheit in der Verständigung mit dem angeblichen Feind zu suchen. Das wird noch möglich sein. Es wird aber umso schwieriger, je länger und je mehr wir uns in die Gefangenschaft, die geistige und politische Gefangenschaft der westlichen Supermacht begeben.
Wir müssen uns aus den Fängen der USA und der NATO lösen, in aller Freundschaft, soweit das möglich ist. So weiterzumachen ist sicherheitspolitisch und innenpolitisch gefährlich. Und moralisch sowieso jenseits des Erträglichen.