Videohinweise am Samstag

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Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint in der Regel mittwochs) gibt es eine eigene Playlist (CG)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Themenabend “Waffenhandel”
  2. Wie die #CoronaKrise die Globalisierung entzaubert | Bessere Zeiten – Wagenknechts Wochenschau #09
  3. Politiker attackiert von der Leyen – Kuba und China zeigen bei Corona mehr Solidarität als die EU
  4. Kekulé #16: Warum die Zahl der negativ Getesteten so wichtig wäre
  5. Virologe Streeck kritisiert bei Lanz Corona-Maßnahmen
  6. Sozialmediziner und Epidemiologe Professor Stefan Willich bei maischberger. die woche 01.04.2020
  7. Katastrophenschutz am Limit
  8. USA: Amazon-Arbeiter streiken für mehr Schutz gegen Corona-Virus
  9. Die Geldroboter | Doku
  10. Der Fall von Julian Assange & US-Kriegsverbrechen | Mit dem britischen Intellektuellen Tariq Ali
  11. Der Islam der Frauen
  12. Kabarett, Satire, Comedy und Co.
  13. Musik trifft Politik

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Themenabend “Waffenhandel” – ARD
    • Übersicht
      Quelle: ARD
    • Meister des Todes (1)
      Fernsehfilm Deutschland 2015
      Peter Zierler, junger Familienvater in einem beschaulichen südwestdeutschen Städtchen, arbeitet beim Waffenhersteller HSW wie schon sein Vater und die meisten seiner Freunde. Fest verwurzelt in der HSW-Familie, sind Herstellung und Vertrieb von Waffen für Peter eine unhinterfragte Selbstverständlichkeit. Peters Chef Alexander Stengele ist gerade zum Vertriebschef der Firma befördert worden, er genießt das Vertrauen des Geschäftsführers Heinz Zöblin und hat aktuell die Aufgabe, Militär und Polizei in Mexiko von der neuesten Generation der HSW-Waffen zu überzeugen. Als Begleitung von Alex bekommt Peter die Chance, mit nach Mexiko zu reisen, wo er als hervorragender Schütze eindrucksvoll die Qualitäten eines neuen Gewehrs vorführt.[…]
      Als eines Abends auf ihn und seine Familie sogar geschossen wird, geht er in die Offensive. Er beschließt, öffentlich gegen die Exportpraxis von HSW Stellung zu beziehen. Ein Friedensaktivist wird sein Verbindungsmann, der ihm auch hilft, seine Familie in Sicherheit zu bringen. Der Staatsanwalt nimmt Ermittlungen auf. Daraufhin gerät Alex als Peters unmittelbarer Vorgesetzter in der Firma unter massiven Druck. Als man Alex für die illegalen Exporte nach Mexiko verantwortlich macht, ist auch er bereit, sich gegen HSW zu positionieren. Für die Staatsanwaltschaft werden die beiden so zu wertvollen Zeugen. Aber das Leben von Peter und seiner Familie wird nie wieder dasselbe sein.
      Erstausstrahlung: 23.09.2015
      Quelle: ARD, 01.04.2020, verfügbar bis 27.06.2020
    • Meister des Todes (2)
      Spielfilm Deutschland 2020
      Sabine Stengele, verheiratet mit dem Vertriebsleiter Mittel- und Südamerika der Rüstungsexportfirma HSW, begleitet ihren Mann Alex zu den Prozesstagen, obwohl sie selbst glühende Waffengegnerin ist. Während seine Kollegen mauern, kündigt Alex Stengele ein umfassendes Schuldgeständnis an. Er will damit seine Ehe retten, stirbt jedoch kurz darauf an einem Herzinfarkt. Als Sabine erkennt, dass ihr verstorbener Mann als Bauernopfer für die illegalen Waffenexporte herhalten soll, verbündet sie sich mit Rechtsanwältin Christiane Schuhmann, die als Prozessbeobachterin am Verfahren teilnimmt. […]
      Mit “Meister des Todes” erzählte Autor und Regisseur Daniel Harrich eine brisante Geschichte um Waffenexporte der fiktiven Firma HSW in nicht genehmigungsfähige Gebiete in Mexiko.
      Vor Gericht wegen Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz versuchen sich die Manager von HSW im zweiten Teil “Meister des Todes”, aus dem Prozess zu winden, während ihre Gegenspieler in Mexiko nach Beweisen suchen. Denn wenn die Verstrickung von HSW in das Verschwinden von 43 Studenten nachgewiesen würde, könnte das den Prozess nicht unwesentlich beeinflussen.
      Quelle: ARD, 02.04.20, verfügbar bis 01.07.2020
    • Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam (Doku Teil 1)
      Achtung – möglicherweise können Nachrichtenbilder verstörend wirken. Doku von 2015 wird wiederholt wegen Fortsetzung am 01.04.2020, Tödliche Exporte 2.
      Der Spielfilm “Meister des Todes” basiert auf Fakten, die in dieser Doku erzählt wird: Die Geschichte, wie unverdächtige schwäbische Ingenieure, Juristen und Manager einen schmutzigen Waffendeal einfädelten. Es geht um ein Millionengeschäft, das bewirkte, was die Bundesregierung zuvor ausdrücklich verboten hatte: deutsche Sturmgewehre gerieten in den mexikanischen Drogenkrieg, einen Krieg, in dem selbst die Polizei an Morden beteiligt ist.
      Jeder kämpft hier gegen jeden. Die “Sicherheitskräfte” sind mit den Drogenbanden verflochten. Fast täglich verschwinden Menschen. Um die blutigen Kämpfe nicht auch noch mit Kriegswaffen aus Deutschland anzuheizen, untersagte die Bundesregierung, die schlimmsten mexikanischen Bundesstaaten mit Sturmgewehren zu beliefern. Damit war eigentlich jedes Rüstungsgeschäft mit Mexiko tabu, denn niemand konnte ausschließen, dass die heiße Ware nicht doch genau in diese Kampfgebiete gelangen würden.
      Dabei hatte das schwäbische Rüstungsunternehmen Heckler & Koch gerade einen Großauftrag vom mexikanischen Verteidigungsministerium erhalten: Tausende Sturmgewehre vom Typ G36 bestellten die Mexikaner von der Traditionsfirma in Oberndorf am Neckar. Die deutschen Behörden schrieben Heckler & Koch vor, zu gewährleisten, dass keine einzige Waffe in die Krisengebiete gelangt. Das war natürlich nicht zu garantieren. Vielmehr war klar: Unter dieser Bedingung hätte Heckler & Koch auf dieses Geschäft verzichten müssen. Der große Waffendeal drohte komplett zu platzen. Doch Heckler & Koch sah nicht ein, sich den lukrativen Auftrag entgehen zu lassen. Menschenrechte hin oder her – Heckler & Koch wollte liefern. Skrupel wegen der Bedenken aus dem Auswärtigen Amt hatte man offenbar nicht allzu viele. […]
      Doku von Daniel Harrich, Originaltitel: Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam, Ausstrahlungsdatum: 23.09.2015.
      Textfassung ARD (ohne Video).
      Quelle: SWR Doku, 31.03.2020

    • Tödliche Exporte: Rüstungsmanager vor Gericht (Doku Teil 2)
      Ein ARD-Themenabend enthüllte 2015, wie Sturmgewehre vom Typ G36 von Baden-Württemberg aus in mexikanische Krisengebiete gelangten, ohne dass der Hersteller Heckler und Koch dafür eine Exportgenehmigung hatte. Kurz nach der Ausstrahlung erhob die Staatsanwaltschaft Stuttgart nach fünf Jahren Ermittlungen Anklage gegen die verantwortlichen Manager.
      Der Vorwurf: “bandenmäßige” illegale Exporte von Kriegswaffen. An dem zweiten Themenabend zu dem Fall zeigt die Dokumentation “Tödliche Exporte 2” die Wirklichkeit hinter der Fiktion des Spielfilms “Meister des Todes 2”. Sie beleuchtet einen der wichtigsten Gerichtsprozesse um Exporte deutscher Kriegswaffen. Die Geschäftsführer wurden freigesprochen, eine Sekretärin verurteilt. Nun steht am Bundesgerichtshof die Revision gegen das Stuttgarter Urteil an.
      Filmemacher Daniel Harrich hat die Verhandlung am Landgericht Stuttgart genau beobachtet und analysiert in der Dokumentation deren Verlauf. Zudem fragt er nach der moralischen Mitverantwortung deutscher Regierungsbehörden: Wie konnten die Sturmgewehre von Heckler & Koch unter der Aufsicht deutscher Rüstungsexport-Kontrolleure in vier mexikanische Unruheprovinzen, für die es keine Ausfuhrgenehmigungen gab, gelangen? Aus Sicht des Filmemachers hat das Gerichtsverfahren Schwachstellen der deutschen Exportkontrolle an den Tag gelegt.
      Seine Recherchen stützt Harrich auf eine Vielzahl von Unterlagen sowie auf Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern und Insidern. Die Dokumentation beleuchtet auch das Umfeld des Gerichtsverfahrens. Auf der einen Seite begleitet das Filmteam die Vertreter der Opfer mexikanischer Polizeiübergriffe, die mit dem G36 verübt wurden. Auf der anderen Seite führen die Recherchen zu hochrangigen Beamten der deutschen Rüstungsexportkontrolle, die in der Verantwortung standen, als die Sturmgewehr-Lieferungen genehmigt wurden. Der Film geht den Fragen nach: Was hat die Politik aus dem Fall Heckler & Koch gelernt? Und was haben die Rüstungskonzerne daraus gelernt?
      Bei seiner Spurensuche in Deutschland und Mexiko stößt das Team auf einen neuen, aktuellen Rüstungsdeal: Haben andere Waffenhändler das geplatzte Mexiko-Geschäft von Heckler & Koch übernommen? Wieder werden deutsche Waffen in Krisenregionen von staatlichen Sicherheitskräften, die Menschenrechte mit Füßen treten, eingesetzt. Wieder geht es um eine mögliche Umgehung von Exportverboten. Ein neuer Rüstungsexport-Skandal noch bevor das Urteil im Fall “G36 für Mexiko” rechtskräftig wird?
      Diese Doku von Daniel Harrich trägt den Originaltitel: Tödliche Exporte – Rüstungsmanager vor Gericht, Ausstrahlungsdatum:01.04.2020. #swrdoku
      Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
      Quelle 1: ARD, Video verfügbar bis 01.04.2021
      Quelle 2: SWR Doku, 01.04.2020

    • Web-Special zur Doku “Tödliche Exporte”
      Quelle: SWR
    • Interview – Daniel Harrich, Regisseur: “Wir brauchen ein strengeres Kontrollsystem”
      ARD Themenabend “Waffenhandel”
      Ein Beitrag von: Pagels, Uwe
      Für seinen Film “Meister des Todes” hat sich Regisseur und Autor Daniel Harrich intensiv mit illegalem Waffenhandel und -exporten in nicht genehmigungsfähige Gebiete beschäftigt. Er plädiert für ein Kontrollsystem, das wirklich funktioniert.
      Quelle: Bayern 2, 01.04.2020
  2. Wie die #CoronaKrise die Globalisierung entzaubert | Bessere Zeiten – Wagenknechts Wochenschau #09
    Zu den bedrückendsten Nachrichten der letzten Tage gehören für mich die #Coronavirus-Ausbrüche in mehreren Pflegeheimen, mit vielen Toten. Ich finde: Die Ausstattung von Pflegekräften und Ärzten mit nötiger Schutzkleidung muss jetzt absolute Priorität haben! Denn wenn diese sich anstecken und sich nicht ausreichend schützen können, geraten auch Pflegebedürftige oder Patienten schnell in Todesgefahr. Leider klagen etliche Kliniken, aber auch Pflegeheime, Arztpraxen und ambulante Pflegedienste immer noch über einen Mangel an Einweg-Anzügen, Masken und mehr. Mehrere Kliniken mussten bereits ihre Arbeit einstellen, weil sich Pflegekräfte und viele Patienten angesteckt haben.
    Derweil hat auf internationaler Ebene ein Hauen und Stechen eingesetzt: Französische Regionalpolitiker aus Regionen, in denen die Pandemie besonders wütet, beklagen sich, dass für sie bestimmte Atemschutzmasken im letzten Moment von den USA aufgekauft werden. Soll es Schutzmasken etwa nur für jene geben, die am meisten dafür bieten können? Ich finde in dieser Krise darf nicht der Profit zählen. Die Produktion und Verteilung nötiger Güter sollte stärker am Bedarf ausgerichtet werden – und wir müssen unsere Wirtschaft unabhängiger machen um weniger verwundbar zu sein. Über die Ursachen des Mangels an nötigen Gütern und die Notwendigkeit, die Globalisierung in wichtigen Teilen zurückzunehmen – darüber geht es diese Woche in meinem Video.
    Quelle: Sahra Wagenknecht, 02.04.2020

    Hierzu auch: maybrit illner Corona spezial: Was bedeutet Corona für Wirtschaft und Jobs?
    Die Gäste: Olaf Scholz, Sahra Wagenknecht, Karl Haeusgen, Gabor Steingart, Harald Heldmann, Gabriel Felbermayr
    Quelle: ZDFheute Nachrichten, 29.03.2020

    Sahra Wagenknecht [transkribiert, ab Min. 10]: “Italienische Zahlen [an Intensivpatienten] würden auch das deutsche Gesundheitswesen überfordern. Wir sind zwar besser ausgestattet, als die Italiener, aber auch hier wurden in den letzen Jahrzehnten massiv Betten abgebaut, und wir haben Personalnotstand in den Krankenhäusern. Wir müssen alles tun, das zu verhindern. Man kann zwar nicht verhindern, dass die Wirtschaft in der nächsten Zeit erst einmal einbrechen wird, […] politisch muss man aber verhindern, dass es nun ein Massensterben kleiner und mittlerer Unternehmen gibt. Denn das, was wir jetzt verlieren, kommt nicht einfach so wieder. Die Ladenlokale, die kleinen Restaurants, die jetzt kaputt gehen, sind dauerhaft weg. Das würde die Innenstädte und das Leben in Deutschland komplett verändern. Die Politik muss alles dafür tun, dass dieser Wirtschaftseinbruch nicht dazu führt, dass Unternehmen sterben. Die jetzigen Maßnahmen der Bundesregierung sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen noch nicht ausreichend, weil man auf Kredite setzt und viele bekommen diese Kredite von ihren Hausbanken im Moment gar nicht.”

    Anmerkung CG: Dazu bliebe noch hinzuzufügen, dass viele Soloselbstständige und kleine Unternehmen gar nicht in der Lage sind, zusätzliche Schulden in absehbarer Zeit wieder zurückzuzahlen. Die Politik hat in den letzten Jahren durch Deregulierung des Arbeitsmarktes dafür gesorgt, dass viele, die vorher geregelte Beschäftigungsverhältnisse hatten, in Leiharbeit und prekäre Beschäftigung, Ich-AGs und Scheinselbstständigkeit abgedrängt wurden. Diesen fehlt vielfach nicht nur das finanzielle Polster um Kredite bedienen zu können, oftmals sind sie auch nicht in der Lage, den derzeitigen Verdienstausfall mittelfristig wieder aufzuholen.

  3. Politiker attackiert von der Leyen – Kuba und China zeigen bei Corona mehr Solidarität als die EU
    Mick Wallace, Mitglied der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne, ist mit der EU-Führung und deren Politik in der Corona-Krise scharf ins Gericht gegangen. Er kritisierte bei der außerordentlichen Plenarsitzung unter dem Titel “Koordinierte europäische Reaktion auf den Ausbruch von COVID-19”: “Italien hat von China und Kuba mehr Solidarität erfahren als von Europa.”
    Bei der Sitzung im Brüsseler Parlament sprach er der EU-Sparpolitik zudem eine entschiedene Verantwortung über die prekäre Lage im Gesundheitssystem zu.
    Laut einem im vergangenen Monat veröffentlichten Bericht hat die Europäische Kommission mindestens 63 Forderungen an die Mitgliedstaaten gestellt, die Ausgaben in der Gesundheitsversorgung von 2011 bis 2018 zu kürzen, um die willkürlichen Schulden- und Defizitziele des Stabilitäts- und Wachstumspakts zu erfüllen. Diese Regeln haben die öffentlichen Dienstleistungen in ganz Europa ausgehöhlt, einschließlich der Gesundheitsdienste, so Wallace.
    Zudem wollte er wissen, ob die EU auch für Menschen Geld drucke, so wie es für Banken getan werde. Und zudem, wenn man denn alle verfügbaren Gelder gegen die Corona-Epidemie einsetze, warum man diese nicht von den Militärausgaben abknapse?
    Präsidentin von der Leyen sagte, die Kommission werde alle vorhandenen Haushaltsmittel mobilisieren. Werden Sie also die Militärausgaben zur Bekämpfung von COVID-19 umverteilen?
    Die mangelnde Solidarität und Hilfe, die Italien und Spanien von der EU in ihrem Kampf gegen das Virus erfahren haben, würde in der Geschichtsschreibung verurteilt werden, glaubt der irische Politiker.
    Die Präsidentin sagte, wir müssen uns gegenseitig helfen. Sie sagte, die Geschichte habe ein Auge auf uns. Nun, die Geschichte wird unseren Mangel an Solidarität verurteilen. Italien hat von China und Kuba mehr Solidarität erfahren als von Europa. Sie wird uns verurteilen, weil wir nicht genug getan haben, um die US-Sanktionen gegen Länder wie den Iran und Venezuela anzufechten. Wir haben sie zum Tode verurteilt.
    Quelle: RT Deutsch, 31.03.2020

  4. Kekulé #16: Warum die Zahl der negativ Getesteten so wichtig wäre
    Alexander Kekulé würde in die gestiegene Zahl der Neuinfektionen nicht zu viel hineininterpretieren. Das sei nur ein Blick in die Vergangenheit. Wichtiger wären jetzt Zahlen zu den negativ Getesteten.
    Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, 02.04.2020

    Lesen Sie auch auf den NachDenkSeiten von Jens Berger “Maximale Maßnahmen auf Basis minimaler Gewissheit” und das neue Interview mit Gerd Bosbach “Schluss mit Irreführung: ‘Wir brauchen harte, gesicherte Fakten statt nur scheinbar objektive’.”

  5. Virologe Streeck kritisiert bei Lanz Corona-Maßnahmen
    Der Virologe Streeck sagt, das Hauptproblem in der aktuellen Diskussion seien fehlende Daten und Fakten, um Entscheidungen zu treffen. Die Wirkung der Maßnahmen vor der Kontaktsperre sei nicht ausreichend überprüft worden, außerdem fehlten Richtlinien für eine Exit-Strategie, so Streeck. Er betont jedoch, es sei zum jetzigen Zeitpunkt auch falsch, alle Maßnahmen wieder zurückzudrehen.
    Im stark von Corona-Fällen betroffenen Kreis Heinsberg haben Prof. Streeck und sein Team diverse Oberflächen getestet und kein aktives Virus nachweisen können: Weder auf Handys, Türklinken, Waschbecken noch Katzen, selbst bei hoch infektiösen Familien. Er betont daher, es gebe stand jetzt keine Gefahr, beim Einkaufen, jemand anderen zu infizieren. Die bisherige Forschung zeige: Vor allem große Menschenmengen mit viel Kontakt seien eine Gefahr, also beispielsweise Partys und Fußballspiele.
    Prof. Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Universität Bonn. Er wird mit seinem Team im Kreis Heinsberg jetzt noch genauer untersuchen, wie sich das Virus ausgebreitet hat. Er will auch der Frage nachgehen, wie hoch die Dunkelziffer von nicht erkannten Krankheitsfällen ist. Davon, dass das RKI keine solche Studie geplant hatte, zeigte er sich überrascht.
    In der Debatte über Mundschutz positioniert sich Streeck klar und sagt, entlang der Empfehlungen der WHO, dass ein flächendeckender Mundschutz nicht angemessen sei. Vor allem deshalb, weil die Schutzausrüstung etwa bei Menschen im medizinischen Bereich dringender benötigt würde.
    Quelle: ZDFheute Nachrichten, 01.04.2020

  6. Sozialmediziner und Epidemiologe Professor Stefan Willich bei maischberger. die woche 01.04.2020
    Wie können wir das wirtschaftliche und sozialen Leben langsam wieder hochfahren und gleichzeitig die Zahl der Infizierten unter Kontrolle halten? Können uns asiatische Länder wie Südkorea und Taiwan ein Vorbild sein? Fragen an den Sozialmediziner und Epidemiologen Professor Stefan Willich von der Berliner Charité.
    Quelle: maischberger

    Anmerkung CG: Die ganze Sendung “maischberger. die woche vom 1. April 2020” in besserer Tonqualität ist hier zu finden. Es diskutieren, kommentieren und erklären der Kabarettist Florian Schroeder, die Innenpolitik-Chefin der “Welt” Claudia Kade und der Publizist Jakob Augstein. (Prof. Willich von Minute 16:55 bis 29:20).

  7. Katastrophenschutz am Limit
    Wie gut ist Deutschland aufgestellt? – Film von Oliver Koytek, Maren Boje, Jochen Schulze
    Der Katastrophenschutz soll die Bevölkerung bestmöglich schützen. In der aktuellen Krise zeigen sich die Mängel im System: zu wenig Desinfektionsmittel oder Masken, zu späte Vorbereitung.
    Quelle: ZDF, 03.04.2020

    Anmerkung Ludger Elmer: In der ZDFZoom-Sendung von gestern abend wird die Bundesregierung gefragt, welche Maßnahmen als Antwort auf die Risikonanalyse zum Bevölkerungsschutz ergriffen worden seien. Die Regierung verweist auf Länder und Kommunen. Ab Minute 16. Haben Minister und Kanzlerin nicht geschworen, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden?

    Anmerkung CG: Waren wir wirklich so unvorbereitet auf SARS-Cov-2? In der ZDF-Zoom-Doku wurde eine Risikoanalyse des RKI als “Blaupause” bezeichnet “für das, was wir hätten machen müssen”. Lesen Sie hier den “Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“, eine Unterrichtung durch die Bundesregierung; Szenario „Pandemie durch Virus Modi-SARS“, Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Drucksache 17/12051 vom 03.01.2013. Durchgeführt unter fachlicher Federführung des Robert Koch-Instituts und Mitwirkung weiterer Bundesbehörden.

  8. USA: Amazon-Arbeiter streiken für mehr Schutz gegen Corona-Virus
    In New York wurde ein Lagerarbeiter von Amazon entlassen, nachdem er einen Streik für einen besseren Schutz vor dem Corona-Virus organisiert hatte. Der entlassene Chris Smalls gibt an, im Amazon-Lager auf Staten Island spiele die Gesundheit der Arbeiter eine untergeordnete Rolle.
    Die Zahl der Infizierten dort sei unbekannt. Schutzausrüstungen seien Mangelware. Selbst das Reinigungspersonal erscheine aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr vollständig zur Arbeit.
    Laut Amazon wurde Smalls entlassen, weil er nicht 14 Tage zu Hause blieb, nachdem er Kontakt zu einem positiv getesteten Arbeiter hatte. Smalls behauptet, dass Unternehmen wolle ihn lediglich loswerden und zum Schweigen bringen.
    Quelle: RT Deutsch, 02.04.2020

    Fired worker: Amazon hid COVID-19 cases and ignored pleas for protection
    Pushback with Aaron Maté
    Amazon workers have staged walkouts to protest a lack of protective gear and a failure to properly sanitize their workplace. Chris Smalls, an assistant warehouse manager, was fired after organizing the walkout at Amazon’s Staten Island facility. Smalls says that Amazon managers failed to inform workers about coronavirus cases in the building and rejected safety demands.
    Guest: Christians Smalls, former Amazon employee who was fired after organizing a walkout over unsafe conditions during the coronavirus pandemic.
    [Entlassener Arbeiter: Amazon verheimlichte COVID-19-Fälle und ignorierte Schutzvorschriften. Pushback mit Aaron Maté. Amazon-Arbeiter haben Streiks organisiert, um gegen das Fehlen von Schutzausrüstung und die mangelnde Hygiene an ihrem Arbeitsplatz zu protestieren. Chris Smalls, ein stellvertretender Lagerhausmanager, wurde entlassen, nachdem er den Streik in der Amazon-Niederlassung in Staten Island organisiert hatte.
    Smalls sagt, dass die Amazon-Manager es versäumt haben, die Arbeiter über Coronavirus-Fälle im Gebäude zu informieren und Arbeitsschutzforderungen abgelehnt haben. Übersetzung CG]
    Quelle: The Grayzone, 02.04.2020

    Fired Amazon Strike Leader Has Powerful Message
    Quelle: The Jimmy Dore Show, 02.04.2020

  9. Die Geldroboter | Doku
    Zeit ist Geld: Im automatisierten Börsenhandel machen diejenigen das beste Geschäft, die über das schnellste Datennetz verfügen. Es geht um Millionstelsekunden. Computer handeln mit Computern, einzig ihren Algorithmen verpflichtet. Die Menschen sind längst ausgestiegen und haben das Spielfeld den weitaus effizienteren Geldrobotern überlassen.
    Ein unkontrollierbarer Finanzmarkt ist so entstanden, in dem auf Krisen gewettet wird und Investitionen keine reale Größe mehr sind. Alles begann im Spielerparadies Las Vegas, wo Mitte der 1970er Jahre junge Physiker versuchten, mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen die Bank zu überlisten. Ihre Algorithmen machten aus Roulette und Blackjack berechenbare Operationen – und ließen sich erfolgreich auf den Finanzmarkt übertragen. Der automatisierte Börsenhandel ist heute ein Multimilliarden-Dollar-Business. Nicht mehr die Investition an sich führt zum Gewinn, sondern der vielfache Kauf und Wiederverkauf. Winzige Spannen ergeben durch große Auftragsvolumen so riesige Profite – aber auch fast unvorstellbare Verluste. Als im Februar 2018 die Kurse weltweit in die Tiefe stürzten, hatte niemand eine Erklärung dafür: Binnen weniger Minuten lösten sich Milliarden Dollar in nichts auf. Beinahe kam es zu einer neuen Weltwirtschaftskrise. Inzwischen sind sich Experten einig, dass es Geldroboter waren, die den Kollaps des Börsenhandels verursachten.
    Video auf Youtube verfügbar bis zum 20.06.2020
    Quelle: ARTE, 24.03.2020

    Anmerkung CG: Zu diesem Thema passt auch der hervorragende Roman von Bestsellerautor Robert Harris aus dem Jahr 2011: “Angst”, im engl. Original “The Fear Index”. Darin geht es um die Monströsität eines automatisierten Aktienhandels durch Hedgefonds mittels sogenannter künstlicher Intelligenz.

  10. Der Fall von Julian Assange & US-Kriegsverbrechen | Mit dem britischen Intellektuellen Tariq Ali
    In dieser am 4. Februar 2020 bei einer öffentlichen Veranstaltung für Julian Assange im Royal National Hotel in London gehaltenen Rede spricht der Autor, Romancier, Filmemacher und öffentliche Intellektuelle Tariq Ali über den Fall Julian Assange. Außerdem stellt er Assanges Fall in einen größeren Zusammenhang, indem er über die Kriege der USA spricht und auf die Doppelstandards hinweist, die hier im Hinblick auf das internationale Recht praktiziert werden. Ali schließt seine Rede, indem er unterstreicht, wie wichtig jetzt kollektives Handeln im Fall von Julian Assange ist.
    English Version here. Die Abschrift ist hier zu lesen.
    Quelle: acTVism Munich, 20.03.2020

    EP.859: Tariq Ali on Coronavirus: US Sanctions Against Iran, Venezuela are Disgusting!
    On this episode of Going Underground, we speak to writer and activist Tariq Ali. He discusses the Coronavirus pandemic crisis, how neoliberalism has failed as a system, US sanctions on Venezuela and Iran during the pandemic, how neoliberal culture affects the societal response to coronavirus, the 17th anniversary of the start of the Iraq War and why it is still relevant today, how the Iraq War limited Iraq’s ability to combat COVID-19, the alleged torture of Julian Assange and his extradition trial, Narendra Modi’s lockdown of Kashmir and more!
    STATEMENT FROM THE INTERNATIONAL CRIMINAL COURT:
    The International Criminal Court is an independent and impartial judicial institution created by an international treaty, the Rome statute, to which 123 States are parties, hailing from different regions of the World. Its mandate is to investigate and where warranted to prosecute individuals suspected of being responsible for the most grave crimes, namely the crime of genocide, crimes against humanity, war crimes and the crime of aggression. the ICC can do so only where the national judicial systems, which retain the primary responsibility, are unwilling or incapable to do so. This is known as the complementarity principle by which the ICC does not replace but rather complement the national judicial systems.
    The ICC is not focusing on a specific region or on a specific political camps. Since 2003, the Office of the ICC Prosecutor has been conducting investigations in multiple situations within the ICC’s jurisdiction, namely in Uganda; the Democratic Republic of the Congo; Darfur (Sudan); the Central African Republic (two distinct situations); Kenya; Libya; Côte d’Ivoire; Mali; Georgia, Burundi, Afghanistan and Bangladesh/Myanmar. The Prosecutor’s Office is also currently conducting preliminary examinations relating to the situations in Colombia; Guinea; Iraq/UK; the Philippines; Nigeria; Ukraine; and Venezuela(two distinct situations);, while the situation in Palestine is pending judicial ruling.
    Quelle: Going Underground on RT, 21.03.2020

  11. Der Islam der Frauen
    Wer in Europa an Frauen im Islam denkt, hat meist als erstes die Unterdrückung der Frau im Kopf. Keine Religion ist mit so vielen Vorurteilen behaftet. Doch begründet der Islam die Benachteiligung der Frau? Und sind die westlichen Vorstellungen von Geschlechtergerechtigkeit eins zu eins auf die islamische Welt zu übertragen? Regisseurin Nadja Frenz stellt muslimische Frauen vor, die sich das Ziel gesetzt haben, einen eigenen Weg der Emanzipation zu finden. Mit ihnen untersucht sie die Rolle der Frau im Islam und erkundet die Suren des Korans.
    Kann Feminismus islamisch sein? Die Rolle der Frau im Islam löst immer wieder Kontroversen aus. Ist das Kopftuch wirklich ein klares Zeichen der Unterdrückung? Erlaubt der Koran den Männern, über Frauen zu bestimmen und sie zu schlagen? Steht ein modernes Frauenbild im Gegensatz zu den Texten des Korans? Muss sich eine Frau also entscheiden, ob sie gläubige Muslimin oder selbstbestimmte Feministin sein will?
    Im Film kommen Islamwissenschaftlerinnen zu Wort, für die nicht der Islam oder der Koran frauenverachtend sind, sondern bestimmte Interpretationen und patriarchalische Traditionen. Sie setzen sich für eine geschlechtergerechte Auslegung des Korans ein und versuchen, Religion und Feminismus zu verbinden. Frauenrechtlerinnen wie Zineb El Rhazoui, ehemalige Mitarbeiterin von “Charlie Hebdo”, stehen ihren religiösen Wurzeln dagegen unversöhnlich gegenüber und halten den Islam für nicht reformierbar.
    Regisseurin Nadja Frenz taucht in diesen Diskurs ein und liefert überraschende Erkenntnisse, abseits gängiger Vorurteile. Der Islam und die Frauen – eine Beziehung, die nach vielen hundert Jahren männlicher Interpretation neu definiert werden muss.
    Quelle 1: ARD
    Quelle 2: arte, 01.04.2020, verfügbar bis 30.04.2020

    Anmerkung CG: Aus der Doku geht hervor, dass weite Teile des Koran Auslegungssache auch im Sinne der Frauenrechte sein könnten.

  12. Kabarett, Satire, Comedy und Co.
    • Kaputtgespartes Gesundheitssystem
      Warum fehlt es an elementarer medizinischer Ausrüstung, warum ist ein solcher Notfall nicht eingeplant, warum gibt es zu wenig Personal? Weil alles eingespart wurde, was sich nicht lohnt.
      Quelle: extra 3 | NDR, 02.04.2020

    • Mitternachtsspitzen Extra: Viren im Westen
      Mit Jürgen Becker, Wilfried Schmickler, Uwe Lyko als Herbert Knebel, Susanne Pätzold als Ursula von der Leyen sowie mit zahlreichen Gästen. […]
      Jürgen Becker und Sarah Bosetti, Michael Hatzius mit seinen Schweinen Steffi und Torsten, Ill-Young Kim, Uwe Lyko als Herbert Knebel, Tobias Mann, Nikita Miller, Susanne Pätzold, Florian Schroeder, Christoph Sieber, Philip Simon, Wilfried Schmickler, Dietmar Wischmeyer sowie Martin Zingsheim – mehr als auf eine Bühne passen gestalten dieses „Mitternachtsspitzen EXTRA: Viren im Westen“.
      Quelle: WDR, 30.03.2020, verfügbar bis 30.03.2021
  13. Musik trifft Politik
    • Das Lumpenpack – Das Coronalied

    • Skatapult – Tanz Dagegen An

    • 7 Days In Alaska – I Can’t Eat Money

    Anmerkung: In dieser Rubrik wollen wir Ihnen Songs mit politischen und gesellschaftskritischen Texten vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder Leser kennt oder die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Wenn auch Sie Musiktipps für uns haben, mailen Sie uns Ihre Empfehlungen bitte an unsere Mailadresse für die Videohinweise videohinweise(at)nachdenkseiten.de mit dem Betreff: Musik.

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