Leserbriefe zu “‚Für Sama‘ – Kitsch und Kriegsverlängerung für Syrien”
Der Artikel „‚Für Sama‘ – Kitsch und Kriegsverlängerung für Syrien“ hat einige Leser zu Briefen angeregt. Wir geben einige der Zuschriften hier wieder. Zusammengestellt von Redaktion.
1. Leserbrief
Hallo NDS, sehr geehrter Herr Riegel,
unwillkürlich mußte ich beim Lesen Ihres Artikels an den Film “Erik der Wikinger” denken – an die Atlantianer, die, an Weintrauben lutschend und Blumenkränzchen tragend, “Wir versinken nicht!” skandieren, während das Meerwasser ihnen schon ins Erdgeschoß läuft.
Die Realitätsverweigerung der Medien ist ja bekannt, auch die Einflußnahme der CIA auf den Kulturbetrieb, und es würde mich kein bißchen wundern, wenn man im Wahrheitsministerium schon längst auf den Gedanken gekommen ist, einige der Pentagon-PR-Leute, von denen der damalige AP-Chef gesprochen hat, auch bei den Filmproduktionsstätten und Filmbesprechungsmultiplikatoren zu installieren.
Ich werde mir den Film wahrscheinlich nicht ansehen, daß Krieg Sch… ist, das weiß ich schon. Nein, denn wenn sich dem interessierten Bürger in den letzten zwei Jahrzehnten etwas erschlossen hat, dann der simple Umstand, daß die Wirklichkeit keine Oscars bekommt. Frieder Wagners Filme zum Beispiel (für deren Entstehung die Crew und Protagonisten sogar ernsthafte Erkrankungen in Kauf genommen haben), die WDR-Doku über den Kosovo, oder auch ein Vortragsabend über Syrien des esoterischen Nazi-Alienagenten Ganser: totschweigen, aus dem Programm werfen, denunzieren ist da angesagt.
Ob da nicht doch hin und wieder ein Mister X beim Chef eines Senders anruft, der zu sehr aus der Reihe tanzt und sich mit besonderer Wahrheitsliebe hervortut? Auch das würde mich kein bißchen wundern.
Jamie Shea bringts auf den Punkt; und danach folgen ein paar Minuten einer Doku, die sicherlich auch keinen Kritiker-Jubelsturm ausgelöst hat, aber ganz gut zeigt, womit wir es in Wahrheit zu tun hatten (und natürlich immer noch haben; wahrscheinlich sogar viel umfangreicher als damals): youtu.be/LIcu1rzsAhs?t=25
Mit freundlichen Grüßen
J.B.
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
Ich habe den Kinofilm noch nicht gesehen, empfand die Aufmachung aber sofort als eine “BRUTKASTENLÜGE” (s. USA/Kuwait 1990). Dazu habe ich auf der Web Site von Vanessa Beeley zwei sehr aufschlussreiche Berichte gefunden [1][2].
Brisant, Zum Hauptdarsteller: “Hamza Al-Khateab” ist Zahed Katurji [3].
Der Grund, warum der Hauptdarsteller unter dem Pseudonym Dr. Hamza Al-Khateab auftritt, ist offenbar der, dass er sich früher mit ISIS-Enthauptern und Kinderschändern hat fotografieren lassen! Es existieren Twitter-Fotos und ein Video von der Enthauptung eines 12-jährigen Palestinenser-Jungen [4]. Sein Freund war angeblich der Al-Zinki-Terrorist Maayouf Abu Bahr.
Haarsträubend, diese schamlose Propaganda im Film.
[1] Rick Sterling, 5.feb 2020: “For Sama, A beautiful yet deceptive documentary that betrays reality in Syria”
thewallwillfall.org/2020/02/05/for-sama-a-beautiful-yet-deceptive-documentary-that-betrays-reality-in-syria/
[2] Vanessa Beeley, 13.feb 2020: “Oscar-nominated “For Sama” will put Al Qaeda back on Hollywood’s red carpet”
thewallwillfall.org/2020/02/13/oscar-nominated-for-sama-will-put-al-qaeda-back-on-hollywoods-red-carpet/
[3] Julia Rampen, 2.nov 2017: “The last doctor out of eastern Aleppo ..”
newstatesman.com/world/middle-east/2017/11/last-doctor-out-eastern-aleppo-you-can-t-just-turn-your-back-and-walk-away
[4] Walid @walid970721, Feb 6 2020
twitter.com/walid970721/status/1224726286649692160
Mit freundlichen Grüßen
S.K.
3. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel,
Zwei Ebene in diesem Film. Die erste Ebene beschreibst du sehr gut, aber warum die zweite Ebene ?
hat dieser Film überhaupt den Anspruch auf dieser zweiten Ebene einzugehen ?
Zur Erinnerung:
Der Film ist ein Liebesbrief der jungen Mutter Waad al-Kateab an ihre Tochter Sama. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erzählt sie von ihrem Leben im aufständischen Aleppo, wo sie sich verliebt, heiratet und ihr Kind zur Welt bringt, während um sie herum der verheerende Bürgerkrieg immer größere Zerstörung anrichtet. Ihre Kamera zeigt auf berührende und unmittelbare Weise Verlust, Überleben und Lebensfreude inmitten des Leids. Waad muss sich entscheiden, ob sie fliehen und ihre Tochter in Sicherheit bringen oder bleiben und den Kampf für die Freiheit weiterführen soll, für den sie schon so viel geopfert hat.
Da die heutige Generation keinen Krieg miterlebt hat, sind solche Filme leider notwendig. Was du als zweite Ebene bezeichnest, ist ein völlig anderes Thema !
Liebe Grüße
D.H.
4. Leserbrief
Hinweis bzw. Leserbrief zum Artikel “Für Sama – …”, 5.3., von Tobias Riegel:
Liebe Nachdenkseiten,
Ich möchte auf Folgendes hinweisen (Bestimmt ist es Ihnen auch selbst untergekommen!):
Genau so eine der Lobeshymnen auf den Film “Für Sama”, wie sie Tobias Riegel in seinem Beitrag kritisiert, ist unter dem Titel “Konfetti und Bomben” in Jakob Augsteins “der Freitag” vom 5.3. erschienen. Der Autor des Artikels ist Arno Raffeiner.
Um die schlimme Situation in Aleppo während der Belagerung (bis Dezember 2016) zu instrumentalisieren, wird etwa folgendes erzählt: Gekocht werden kann nur von Ungeziefer befallener Reis, aber, so eine Nachbarin der Erzählerin im Film: “Trotzdem hersche kein Mangel: Kugeln Fassbomben, Chlorgas – alles, was Assad gefällt, bekommt man jeden Tag frei Haus geliefert.”
Auch die Weißhelme sind “eine Gruppe Freiwilliger, die nach Bombeneinschlägen zur Stelle sind, um die Verschütteten aus den Trümmern zu befreien.”
Also: Von Assad kommen Kugeln, Fassbomben und Chlorgas (also all das was ihm die westlichen Nachrichten vorwerfen), und die Weißhelme sind die großen Helfer!
Diese Filmvorstellung im “der Freitag” zeigt, wie das Kriegsleid und ebenso die Tapferkeit und der Humor der Bürger auch bei sonst durchaus kritischen Teilen der Öffentlichkeit zum Manipulieren benutzt werden kann.
Grüße von
M.K.
5. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren der Nachdenkseiten.
Zu Ihrem heutigen Beitrag “„Für Sama“ – Kitsch und Kriegsverlängerung für Syrien”
habe ich bei “Blauer Bote Magazin ” gelesen, dass Reuters am 03.03.2020 folgendes veröffentlichte:
Zitat
„Merkel kritisierte den Angaben nach die Syrien-Politik des Westens. Es habe sich gezeigt, dass ein von außen initiierter Wechsel der Regierung nicht möglich sei. Der Krieg habe nur zu einer Radikalisierung geführt.“
Damit gesteht Angela Merkel das höchste Völkerrechtsverbrechen und den Angriffskrieg gegen Syrien.
Mit freundlichen Grüßen.
G.C.
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