Der SPD laufen die Stammwähler weg – Die Niederlage bei der Bundestagswahl ohne einen Kurswechsel ist vorprogrammiert
Eine Analyse der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen und ein Ausblick auf die Bundestagswahl von Dieter Oberndörfer, Gerd Mielke und Ulrich Eith.
Der Befund dieser Wahlanalyse wird auch durch einen Blick auf einzelne Wahlkreise z.B. in der Stadt Köln bestätigt. In dem Stadtteil Chorweiler, ein typischer Neubaustadtteil der 70er Jahre mit überwiegend Sozialwohnungen erreichte die SPD früher Zustimmungswerte um 50% und höher. Die gestandene frühere Wissenschaftsministerin Anke Brunn als Kandidatin verlor erstmals ihr Direktmandat. Die Wahlbeteiligung lag zwischen 30,6 (!) und 44,6%. Ähnlich gering war die Wahlbeteiligung in den traditionellen Arbeitnehmerstadtteilen Kalk, Vingst oder Höhenberg. Dort hatte die SPD in früheren Wahlgängen gleichfalls immer weit mehr als einen Fünfzigprozentanteil, diesmal gab es weit überdurchschnittliche Verluste um 8%. In den Stadtteilen, wo eher die besser Gestellten sich angesiedelt haben, wie in Hahnwald, Marienburg, Rodenkirchen, Lindenthal oder Junkersdorf lag die Wahlbeteiligung zwischen 68 und 81%. In Hahnwald schafft die CDU ein Rekordergebnis von 66,2% und die FDP 20,2 %, die SPD gerade mal noch 9,3 %. Die Christdemokraten konnten ihr Wählerpotential bis zu 100 Prozent, die SPD nur zu 69 Prozent ausschöpfen. Quellen: Kölner Stadtanzeiger vom 23. Mai 2005 und BILD, Kölner Ausgabe, vom 24. Mai 2005
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