Wird Herrn Höcke Unrecht getan?
Einige wenige Leserinnen und Leser haben kritisiert, dass wir Björn Höcke in die Nähe der Nazis gerückt haben. Wer sich darüber beklagt, sollte bitte in Rechnung stellen, was dieser thüringische Politiker schon von sich gegeben hat. Hier sind einige Äußerungen, die „Focus“ zusammengestellt hat. Alleine die folgende Äußerung reicht zur äußerst kritischen Betrachtung von Herrn Höcke: „Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ (Dresden, 17. Januar 2017, über das Holocaust-Denkmal in Berlin). Dass in der AfD ansonsten auch Menschen versammelt sind oder diese sie gewählt haben, die mit Faschismus nichts zu tun haben, ist klar und auch zu würdigen. Viele haben ihn und die AfD vermutlich nur deshalb gewählt, weil auch die eher fortschrittlichen Parteien keine wirkliche Alternative geboten haben. Albrecht Müller.
Vor zwei Tagen war im Zusammenhang mit den Vorgängen in Thüringen auf den NachDenkSeiten auch das Folgende zu lesen: „Nun wächst zusammen, was zusammen gehört“. Diesen Text habe ich auf dem Hintergrund der Erfahrung mit Politikern anderer Parteien geschrieben, zum Beispiel mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten und CSU-Politiker Streibl. Dieser hatte auf einer CSU-Veranstaltung in Passau Anfang März 1992 geäußert:
„Was wir nicht brauchen können, das sind die Wirtschaftsschmarotzer aus der ganzen Welt“
und weiter:
„Ein paar Ideologen tragen ihre Humanitätsduselei auf dem Rücken der einheimischen Bevölkerung aus.“
Damals habe ich, insbesondere wegen des ersten Satzes, bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet. Das wurde abgebügelt.
Es gibt im Übrigen noch viele andere Äußerungen aus dem rechtskonservativen Spektrum unseres Landes, die ähnlich qualifiziert werden können wie jene von Herrn Streibl oder Herrn Höcke. Deshalb auch die Beobachtung: Nun wächst zusammen, was zusammen gehört.