Ein Leserkommentar zu Hart aber fair „Wer jetzt noch spart, ist selber schuld: Muss uns die Politik vor den Minuszinsen retten?“
Die Sendung lief am 27. Januar und sie lief am Ende darauf hinaus, einem breiten Publikum zu empfehlen, vor allem in Aktien und soweit möglich in Immobilien anzulegen. Wahnsinn! Die Fahne der Vernunft wurde nur noch von Sahra Wagenknecht hochgehalten – nicht von der Vertreterin der Verbraucherverbände (!), nicht vom Vertreter der Sparkassen, schon gar nicht vom Generalsekretär der CSU oder von Anja Kohl von der ARD-Börsensendung. Sie warb für den Ausbau der „Beteiligungskultur“. Der notwendige Ausbau der Gesetzlichen Rente, der für die Vermeidung der Altersarmut der Mehrheit der Menschen entscheidend wäre, spielte in dieser Sendung keine Rolle. Fake News im Öffentlich-Rechtlichen! Albrecht Müller.
Der NachDenkSeiten-Leser Windisch hat einen treffenden und weiterführenden Kommentar dazu geschrieben. Siehe hier:
Sehr geehrte NDS-Community,
heute habe ich mir die Wiederholung der Sendung “hart aber fair” zum Thema Zinsen angesehen. Es ist unfassbar wie die neoliberalen Nebelkerzenwerfer nach dem Scheitern der Riester-Rente nun mit großer Zustimmung propagieren, man solle in Aktien investieren, anstatt einfach die gesetzliche Rente wieder auf den Ursprungszustand zu bringen. Ich als 26-jähriger Mindestlöhner soll also mein bisschen Geld, das ich abknapsen kann, in ein Casinospiel investieren. Frau Wagenknecht hat genau dies angesprochen und wurde erneut verspottet.
Ich verstehe das einfach nicht. Unter Willy Brandt und Helmut Schmidt haben wir diese Neoliberalen nie gebraucht, die gesetzliche Rente funktionierte super und tut es in fast allen anderen EU-Staaten nach wie vor. Unsere Politiker behandeln alte Menschen wie Menschen zweiter Klasse, schlimmer noch, junge Menschen wie ich sollen gegen diese auch noch durch die Medien aufgehetzt werden. Fachkräftemangel, schlanker Staat, Steuern und alles Soziale soll böse sein, jeden Tag diese Nebelkerzen.
Ich möchte die DDR nicht gut reden, aber meine Eltern stammen aus Thüringen. Sie hatten gute Jobs und Kita-Plätze. Erst durch die Treuhand wurde ihre Existenz zerstört und sie leben nun in Hartz 4-Armut. Allein das kann ich den Neoliberalen nie verzeihen.
Hätte ich die nötigen Gelder und Unterstützer, ich würde meine eigene Partei gründen. Mit dem Slogan “neoliberal ist asozial”. Jedes Mal würde ich Herrn Merz sein 5000 Euro-Tageshonorar vom Staat vorhalten, der Union die unnötigen Opfer der Nato durch den amerikanischen “Kampf gegen Terror”. Der FDP die Hotellerie-Affäre. Die geduldete Menschenfeindlichkeit der Agenda 2010 und deren Auswirkungen auch auf das osteuropäische Ausland. “Gutmenschen” sollen die Grünen sein, die gleichzeitig Kriegstreiber unterstützen. Und leider gelang es den Neoliberalen perfekt, uns zu spalten. Die Gelbwesten in Frankreich, die Menschen in Südamerika zeigen uns, wie man sich gegen Neoliberale und Regime-Changes wehrt. Uns Deutschen wurde das offenbar aberzogen, vor langer Zeit. Meine Zukunft wird wohl bestehen aus Staaten mit rechter Führung, stark geworden durch Verdrossenheit gegenüber den neoliberalen Hetzern und einer zerstörten Umwelt, die weiter geleugnet wird.
Ich hoffe dass großartige Plattformen wie die Nachdenkseiten das noch verhindern können durch Ihre großartige Recherche. Aber es scheint aktuell unmöglich.
Herzlichst
B. Windisch