Kampagnenjournalismus überall, massiv gegen alles Soziale und gegen Russland; überall Feindbild-Aufbau. Geben Sie bitte dennoch nicht auf.
Eine fürchterliche Woche geht zu Ende. Am Sonntag ging es los mit Berlin direkt und dem Heute journal, und es ging weiter, mit den Tagesthemen, bei Springer und Maischberger und dann der Schlag für Corbyn und alle, die mit ihm ein Stück Hoffnung verbunden haben. Er hat für Labour mehr Stimmen geholt als seine Vorgänger und dennoch Mandate verloren. Dank des undemokratischen britischen Wahlsystems. Der Sieger Johnson nennt sein Land die “großartigste Demokratie der Welt”. Pervers! Dort haben die auf die Konservativen setzenden Medien und das große Geld gesiegt. – Bitte nutzen Sie die freien Tage und Feiertage auch zum Gespräch mit anderen über die Lage unserer Medien, ihre Kampagnen, ihre Manipulationsmethoden, den andauernden Kampf gegen alle und alles, was für Gerechtigkeit und Frieden spricht. Albrecht Müller.
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Wenn man sich die letzte Woche und die Produkte der Mehrheit unserer Medien anschaut, dann wird deutlich: die Kluft zwischen dem, was die Mehrheit unserer Medienschaffenden tut und denkt, und dem, was die kritischen Begleiter des Geschehens in der Politik und in den Medien denken, wächst. Zum Beispiel gibt es zwischen dem, was Claus Kleber im Heutejournal oder die Berichterstatter und Kommentare von Tagesschau und Tagesthemen berichten und kommentieren, und dem, was vermutlich die Mehrheit der NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser und wir Macher der NachDenkSeiten denken, fast keine Brücke mehr. Gerne wären wir im Gespräch mit den Machern der Hauptmedien. Aber es ist keine Brücke sichtbar.
Auch die öffentlich-rechtlichen Medien haben deutlich erkennbar ihre wichtige Funktion als Gegengewicht zu den privaten elektronischen und gedruckten Medien verloren. Wie kann man das erklären? Aus meiner Sicht wird jetzt eine von der CDU/CSU, der Wirtschaft, den Atlantikern und ihren Hintermännern angelegte Personalpolitik “fruchtbar”. Auf wichtigen und auf unwichtigen Positionen sitzen entweder stramm eingenordete oder eher unpolitische und sachlich nicht besonders ausgestattete Personen. An dieser Personalsituation wird sich nicht schnell etwas ändern lassen, selbst dann nicht, wenn auf politischer Seite andere als die von der Wirtschaft und den Atlantikern beeinflussten Kräfte an die Macht kämen und eine andere Personalpolitik betrieben. Alles Wünschbare ist weit entfernt. Die Lage ist wirklich kritisch. Weder von den privaten kommerziellen Medien noch von den öffentlich-rechtlichen wird es in absehbarer Zeit eine Unterstützung für eine Außenpolitik der guten Nachbarschaft und der gemeinsamen Sicherheit noch für eine an der Sozialstaatlichkeit und den Interessen der Mehrheit orientierte Innen- und Gesellschaftspolitik geben. Eine bittere, aber realistische Erkenntnis.
In dieser Situation bleibt nur: informieren, dagegenhalten, mit möglichst vielen Menschen sprechen. Nutzen Sie dazu bitte die NachDenkSeiten und die angebotenen Bücher:
Leiten Sie bitte Artikel, die für Sie wichtig waren, weiter. Machen Sie bitte in ihrem Bekannten- und Freundeskreis auf die NachDenkSeiten und oder auf andere kritische Medien aufmerksam. Es gibt noch Luft nach oben.
Wenn Sie Artikel gedruckt weitergeben wollen: Im Umfeld der Überschrift einzelner Artikel der NachDenkSeiten finden Sie die Symbole für den Befehl zum Ausdrucken, auch als PDF und bei manchen auch als gestaltetes PDF. Diese sind rot unterlegt.
Das NachDenkSeiten-Jahrbuch “Nachdenken über Deutschland” eignet sich wie auch die früheren Ausgaben gut dafür, Menschen die bisher gar nicht im Netz unterwegs sind oder solche, die die NachDenkSeiten kennen, auf die NDS als Mittel zur Aufklärung aufmerksam zu machen. Das neueste NachDenkSeiten-Jahrbuch können Sie im Buchhandel bestellen oder hier direkt beim Verlag.
Mein Buch „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst“ hat sich in den zweieinhalb Monaten seit Erscheinen als ausgesprochen hilfreich beim Versuch der Aufklärung erwiesen. NDS-Leser berichten darüber, dass ihnen zum Beispiel die Beschreibung der Methoden der Manipulation praktisch hilft, das aktuelle Geschehen einzuordnen. So ist es gedacht. Und nur diese gute Erfahrung zusammen mit der informativen Wirkung der NachDenkSeiten erklärt, warum dieses Buch ohne jegliche Buchbesprechung in einem etablierten Medium bis auf Platz zwei der Bestsellerliste vorgerückt ist. Daran freut mich neben dem Erfolg als Autor vor allem eben die Erfahrung, dass man die Medienbarriere überwinden kann.
Ich war selbst überrascht von diesem Erfolg. Aber offensichtlich hilft das Buch und deshalb werbe ich auch dafür, dass Sie es weitergeben, wenn Sie es gelesen haben, es weiterempfehlen oder sogar verschenken.
Bezugsmöglichkeiten wie üblich beim Buchhandel oder beim Verlag oder in besonderen Fällen signiert auch hier.
Hinweis aus aktuellem Anlass:
Die Deutsche Post AG hat offensichtlich Schwierigkeiten. Heute haben wir zum Beispiel festgestellt, dass ein Päckchen (nicht eine Buchsendung!) auch nach sechs Tagen noch nicht beim Empfänger angekommen ist. Buchsendungen werden in der Vorweihnachtszeit offenbar ohnehin erst mal beiseite gelegt. Deshalb werden wir ab Montag alles als Briefe, Päckchen oder Paket verschicken. Das wird zwar teurer, aber wichtiger ist die schnelle Verbreitung. Hoffentlich klappt diese dann.
Über die Deutsche Post AG wäre in diesem Zusammenhang noch ein besonderes Stück zu schreiben. Nicht über die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die sind o. k. Aber über die skandalösen Preiserhöhungen der letzten Jahre und die offensichtlichen Versuche, ihre Kunden zu “betuppen”.