“Wir wollen nicht ein Chile für wenige. Wir wollen ein Chile, das allen gehört!” Das sagten chilenische Nationalspieler.
Die NachDenkSeiten kritisieren in der Regel und aus gutem Grund andere Medien. Aber wir zitieren sie mit Wohlwollen und großem Respekt, wenn sie aufklären, wenn sie gegen den Stachel löcken. Das tut die Süddeutsche Zeitung heute im Sportteil. Hier der Link – Wir verdanken diesen Hinweis dem NachDenkSeiten-Leser Ludger Elmer. Er zitiert eine zentrale Aussage des Nationaltorwarts Claudio Bravo zur maßlosen Privatisierung in Chile. Das ist interessant, weil dieser Wahnsinn nahezu überall auf der Welt begangen worden ist. Und jetzt zum Beispiel auch in Bolivien so losgeht. Albrecht Müller.
Ludger Elmers Mail:
Anbei ein Link aus dem Sportteil (!) der SZ, der einen Beitrag in den Hinweisen des Tages wert ist. Die Nationalspieler streiken und kritisieren den Zustand ihres Landes. Ein Auszug:
“Während in internationalen Medien noch das Wort von Staatschef Piñera nachhallte, Chile sei “eine Oase”, fasste Nationaltorwart Claudio Bravo die über Jahrzehnte gewachsenen Gründe für die angeblich überraschende Rebellion zusammen: “Sie haben unser Wasser, den Strom, das Gas, die Bildung, die Renten, die Medikamente, die Straßen, die Wälder, die Salzfelder der Atacama-Wüste, die Gletscher und den Transport privatisiert. Wir wollen nicht ein Chile für einige wenige. Wir wollen ein Chile, das allen gehört”, schrieb Bravo.
Den vielleicht spektakulärsten Auftritt aber legte der stillste Profi von allen hin: Charles Aránguiz, Mittelfeldspieler bei Bayer Leverkusen und – wie Kapitän Gery Medel, der frühere Bayern-Profi Arturo Vidal und Bravo – eine Säule der chilenischen Teams, die 2015 und 2016 die Copa América gewannen: “Wenn ich zu Hause wäre, würde ich an der Seite meiner Leute mitmarschieren und kämpfen”, sagte Aránguiz in einem Radiointerview.”
Anmerkung Jens Berger: In diesem Zusammenhang ist auch eine 2015 ausgestrahlte Arte-Doku mit dem Titel “Rebellen am Ball” zu empfehlen, in der unter anderem die Geschichte des chilenischen Fußballers Carlos Caszely erzählt wird, der Pinochet aus Überzeugung den Handschlag verweigert hat und dafür büßen musste. Die Doku ist unter diesem Link bei YouTube verfügbar.