Leserbriefe zum Amazonas-Regenwald, zum Sturz der herrschenden Eliten und ein Hinweis auf eine Kunst-Nichtaktion an der Waterkant

Ein Artikel von:

Nachfolgend finden sich einige Zuschriften zu Artikeln der letzten Zeit und ein Hinweis auf die künstlerische Behandlung von Revolution und Krieg angesichts der heutigen politischen Entwicklung. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Leserbriefe zu Bolsonaros geheime Amazonas-Pläne und sein katastrophaler Auftritt vor den Vereinten Nationen als Strohmann Donald Trumps

1. Leserbrief

Liebe NachDenkSeiten!

Was dem Land Brasilien und der Welt mit der ultrarechten Clique und ihrem illegitimen Regime widerfährt, ist eine schreckliche Katastrophe.

Man kann nur hoffen, daß sie sich selbst demaskiert und ähnlich wie die Faschisten des 20.Jhd. jegliche – auch nur heimliche – Solidarität des Wertewestens mit ihrem Wüten verunmöglicht.

Aber was der Welt in Bolsonaro und auf seine Weise auch Trump und anderen begegnet, ist doch nur der UNEGSCHMINKTE Kapitalismus, der sagt, was er denkt, und der tut, was er sagt. Und damit viel viel authentischer rüberkommt als der neoliberale Orwell-Imperialismus der Clinton- und Obama-Ära! Da wird eben nicht von „Zivilgesellschaft, demokratischer Raum, Vielfalt, Multilateralismus“ gefaselt (merke: NUR gefaselt!), während in Wahrheit „Militarismus, Gott, Komplimente an die Polizei und Drohungen“ bzw. Selbstüberschätzung, Auserwähltheitsgepose, hybride, offene und Wirtschaftskriege das Handeln des Wertewestens und seiner kapitalistischen Grundordnung bestimmen. Sondern die Dinge werden beim Namen genannt. Das würde man sich vom Westen und seinen Mainstream-Mietmäulern auch mal wünschen!

Bolsonaro demaskiert den Spätkapitalismus. Und dafür wird man ihm eines Tages noch dankbar sein müssen.

Nur mal als Beispiel:
https://www.sueddeutsche.de/reise/rumaenien-karpaten-nationalpark-1.4605955

Man sehe sich die Jahreszahlen an! Erst NACH dem EU-Beitritt brannten die Karpaten, und die Holzmafia schlug auch unter Mitwirkung des Westens gnadenlos zu! Ähnliche Zerstörungsorgien ehemals moderner Infrastruktur werden aus Bulgarien berichtet, wo seit dem EU-Beitritt und durch ihn verursacht der Tourismus und das Gesundheitswesen um ca. 120 Jahre zurückgeschlagen wurden. Den Brain Drain durch die „Befreiung“ der Bevölkerung gen Westen noch nicht mal eingerechnet. Nun schaffen sich West-Milliardäre also eigene Nationalparks – hunderttausende ha Ranches und Pferdefarmen zur ökologisch korrekten Selbstverwirklichung, und das Volk hat draußen zu bleiben.

Aber in Europa heißt sowas eben „Freiheit“ und „Zivilgesellschaft“, obwohl es DAS SELBE ist wie in Brasilien!!!

LG,
Ihr
Matthias Jehsert


2. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin doch immer wieder aufs Neue verwundert darüber, dass sich alle so über das Handeln des Herrn Bolsonaro empören. Mir drängt sich immer die Frage nach dem Warum auf. Ich kann es nicht verstehen.

Einen Abriss der Kolonialgeschichte erspare ich mir jetzt. Ich gehe einfach davon, dass die Leser dieser Seite über ausreichend Wissenverfügen.
All unser Wohlstand in Europa beruht auf genau diesem Vorgehen. Unsere Vorfahren haben die Umwelt mit Füßen getreten. Alles was nicht ins Konzept passte wurde gerodet, begradigt, zerstört usw. Landstriche mit Autobahnen zubetoniert, vor Bahntrassen war und ist auch nichts sicher.
Die Schäden die durch den Abbau von Braunkohle entstehen, muss ich nicht auch noch erwähnen. Die Urvölker in Amerika, sowohl in Nord- als auch in Südamerika, wurden von Europäern ausgerottet.

Und nun kommt ein Herr Bolsonaro und macht genau das was wir heute noch vorleben und alle sind ganz dolle erschüttert und empört. Wow. Frau Merkel und Herr Macron sind auch besorgt. Also so richtig doll. Und die Kamera schwenkt herum, nur, “um verschlossene und verspannte Gesichter zu registrieren, darunter das von Bundeskanzlerin Angela Merkel”. Nun wie verschlossen und verspannt die Gesichter wohl waren, als bei uns gerodet, begradigt und zerstört wurde? Oder als die Europäer den Menschen in Südamerika die Gliedmaßen abhakten?

Heute, nachdem alles geschehen ist und wir ganz oben stehen, können wir uns hinstellen und uns empören. Dürfen sauer sein auf einen Herr Bolsonaro. Natürlich dürfen wir auch eine Greta lieb haben. Auch dann, wenn wir den lieb gewonnen Hambi in die Tonne treten.

Herr Bolsonaro dankt Gott und der USA. Nun ja, auch unsere Minister und Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel schwört auf Gott und die USA. Was ist daran nun verwerflich? Auch unser Außenminister fliegt in die USA um sich mit den USA zu beraten. Das ist nun einmal so, wenn ein Land die Führungsrolle eines anderen Landes akzeptiert.
Der eine glaubt an eine flache Erde, der andere glaubt an das NetzDG.

Haben die Empörten eine Alternative für Herr Bolsonaro? Nein? Na dann, viel Spaß beim Empören.

Wirklich empörend finde ich, dass bei uns einfach alles weiter läuft. Trotz der neuen Erkenntnisse in Sachen Umwelt/Klima fahren jeden Tag tausende LKW durch die Lande, die Menschen kaufen weiterhin allen möglichen Schrott, keine Massen sind auf der Straße um gegen die Erhöhung des Militärhaushaltes zu demonstrieren, keine Massen demonstrieren gegen die Ungleichheit, keine Demonstrationen bzgl. einer lächerlich geringen Strafe gegen Daimler wegen Betruges, immer mehr Rentner müssen zur Tafel usw. usf.

In Brasilien regiert ein Ignorant, okay. Doch unsere Regierung besteht auch nur aus Ignoranten. Unsere Regierung macht genau das Gleiche. Unser Regenwald heißt Sozialstaat, Ukraine, Afghanistan usw. usf.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit und Ihre Geduld.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Skalla

P.S. Ich bin nicht mit Herrn Bolsonaro verwandt oder werde auch nicht von diesem bezahlt. Das Verhalten von Herrn Bolsonaro finde auch ich abstoßend.

Leserbriefe zu Den Planeten zu retten, heißt die herrschenden Eliten zu stürzen


3. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

der Artikel ist nicht schlecht. Was fehlt, ist der Hinweis auf die Aussicht, dass das Umkippen des Klimas wesentlich schneller erfolgen kann, je nachdem, wieviel Methanhydrate vom Meeresboden des arktischen Ozeans sowie Methangase aus den auftauenden arktischen Permafrostböden entweichen. Für Interessierte dieses Themas siehe http://arctic-news.blogspot.com/. Methan ist übrigens 21 mal klimawirksamer als CO2. Sich zurücklehnen, Däumchen drehen, Netflix gucken, weil es „irgendwann“, aber “bestimmt nicht in meinem Leben” passiert, geht nicht. 

Sowohl dieser Artikel als auch alle Diskussionsbeiträge, die ich bislang zur Thematik Klima oder, weiter gefasst, Zerstörung der irdischen Lebensgrundlagen gelesen habe (Hunderte), weisen einen entscheidenden Fehler auf, der keineswegs nur ideologisch begründet, sondern im Denken von Homo Sapiens fest verankert ist: Die Menschenwelt soll demnach eine eigene Veranstaltung sein, die quasi unabhängig von ihren physischen und biologischen Voraussetzungen existiert. Die Vorstellung vom Antagonismus von “Mensch” und “Natur” kam indes erst in der Nachfolge der neolithischen Revolution auf und wuchs sich in der kapitalistischen Gesellschaft zu einer alles überformenden Kategorie des Denkens und Handels aus. Den nicht-menschlichen Lebewesen wurde die Seele aberkannt, damit man sie ohne Skrupel für die eigenen Zwecke instrumentaliseren konnte, die Erde zum Bergwerk umdeklariert und ausgeplündert.

Wer sich ernsthaft um die Rettung der Menschen bemühen will, muss sich bzw. die Menschen daher  als letztlich Teile der irdischen Lebewesen begreifen und sich auf deren Rettung konzentrieren. Es gibt keine Zukunft der Menschen, wenn es keine Zukunft für all diese Wesen gibt, die auf dem Land, in der Luft und im Wasser leben.

Auch für die Finanzeliten, die sich mit ihren Hilfstruppen irgendwo verschanzen, gibt es ebenfalls keine Rettung – sofern sie nicht, wie bei Vielen zu beobachten ist, in den fortschreitenden paranoiden Irrsinn fallen und ähnlich handeln wie vergangene Potentaten, die ihre Heimat angezündet haben. Nach dem Motto: wenn es für uns keine Zukunft gibt, werdet auch ihr alle sterben.

MfG
Anna Bödeker


4. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

ein insgesamt sehr interessanter und lesenswerter Text von Chris Hedges, allerdings mit einigen Ungereimtheiten (zumindest für mich). Beim Klimawandel berufen wir uns zumeist auf Erkenntnisse des IPCC, der aber wurde wieder von Regierungen ins Leben gerufen, bzw. 195 Regierungen sind Mitglieder des IPCC und werden von dem Gremium beraten – also zum Teil genau jene Eliten oder deren “Handlanger”, deren Macht ja eingeschränkt werden soll. Der IPCC selbst betreibt keine Forschung, er beauftragt aber weltweit Wissenschaftler, die dann Sachstandsberichte erstellen. Es ist zwar immer vom Klima die Rede, aber im eigentlichen Sinn wird nur die Atmosphärentemperatur gemessen, bzw. die Abweichungen von einer statistisch ermittelten globalen Durchschnittstemperatur bewertet. (Ein Geologe würde “Klima” sicherlich noch anders beschreiben). CO2-Budgets werden dabei mit einer Temperaturänderung korreliert, im Prinzip gilt die prognostizierte Erwärmung aber nur für den Ort, an dem sie gemessen wurde. Der Klimarat kann also nur auf der Basis von Modellrechnungen Auswirkungen zum Klimawandel prognostizieren. (Ähnlich wie das stat. Bundesamt Modellrechnungen zur Bevölkerungssituation und deren Auswirkungen erstellt). Diese können auch mit Unsicherheiten behaftet sein. Es ist unstrittig, dass die Erderwärmung sich in den letzten 150 Jahren erhöht hat, wenn aber andere Vergleichsmaßstäbe angelegt werden, z.B. die letzten 65 Millionen Jahre, dann hat sich das Erdklima ziemlich abgekühlt. Wüsten können nicht ohne weiteres begrünt werden (Die Sahara ist so groß wie die Vereinigten Staaten), Regenwälder nicht von Menschenhand erstellt werden – Waldökosysteme können sich nur über lange Zeiträume aus sich selbst heraus entwickeln. “Fortan vegan zu leben” hieße, nur von einer Rationalitätenfalle in die nächste zu tappen. Es wäre damit kein Problem gelöst, es würden nur neue geschaffen, wenn Milliarden Menschen nur noch vegan lebten. Der Versuch gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu korrigieren, um zu einer “vollkommenen Gesellschaft” zu gelangen ist so dystopisch wie Huxleys “Schöne neue Welt”.  99,9 % aller Arten von Lebewesen, die auf der Erde gelebt haben, sind bereits wieder ausgstorben. Wir sind biologische Wesen, unsere Überlebensgarantie (als Art) ist nicht größer als die jeder anderen auch. Wir werden zur Kenntnis nehmen müssen, dass wir im Lebensstrom nur eine vorübergehende Erscheinung sind. Wir sind ein Resultat der Evolution durch natürliche Auslese und Selektion, daran lässt sich nicht mehr rütteln. Unser Gehirn entwickelte sich unter steinzeitlichen Bedingungen, auf diese Bedingungen ist es zugeschnitten und so funktioniert es auch heute noch. In den letzten 40.000 Jahren hat es sich nicht mehr verändert. Es ist anfällig für Illusionen und scheitert häufig an der Bewältigung des Komplexen. Wir geben uns der Illusion hin, wir könnten jederzeit vernünftig handeln, wenn wir nur wollen. Doch schon Schopenhauer hat erkannt, dass der Mensch vielleicht tun kann, was er will, er kann aber noch lange nicht wollen, was er will. Der Mensch hat zwar einen Willen, den kann er aber nicht jederzeit willentlich beeinflussen oder steuern. Warum gehen Diäten dauernd schief? Der prähistorische Mensch war außer von Unfällen und Krankheiten von ständigem Nahrungsmangel bedroht. So aß er, den Hungertod als ständigen Begleiter, so viel er konnte, wann immer sich die Gelegenheit bot. Die Natur belohnt die Befriedigung eines Triebes mit Lustgefühlen. Solche genetisch fixierten Programme sind lernunfähig und nicht abdressierbar. Und sie sind heute noch wirksam. In dieser Hinsicht sind wir für eine Umwelt, in der wir Nahrung aus Tiefkühltruhen und Supermärkten beziehen, auf merkwürdige Weise fehlangepasst. Die Erkenntnis Kants, dass der Mensch vom krummen Holze geschnitzt ist, hat auch heute noch seine Güligkeit. Nicht als verantwortungsbewusster Weltbürger hat der Mensch die Welt betreten, sondern als biederer Hinterwäldler. Er hatte Sorge um das tägliche Brot für sich und seine Sippe, er verstand es die nährende Natur zu nutzen und die feindliche auszugrenzen, mit den Mitgliedern seiner Gruppe zu kooperieren und Allianzen zu schließen und sich gefährlicher Feinde zu erwehren. Wer eine der Allgemeinheit zugängliche Ressource zu deren Schonung nicht nutzt, den traf der volle Nachteil des Verzichts, im Extremfall bis zum Verhungern, während der Vorteil in Anbetracht des geringen Einflusses des einzelnen unter der Wahrnehmungsschwelle bleibt. Wer dagegen versteht, Allmenden hemmungslos auszunutzen, möglichst ohne Anstoß zu erregen, der hat den vollen Vorteil. Eine dafür optimierte Ethik wurde durch Nachkommen reich belohnt, je leichter aufgrund der genetischen Disposition genau diese Werthaltungen aufgenommen wurde. Wir wurden in der Evolution mit spezifischen Wahrnehmungsmustern ausgestattet, die sich über lange Zeiten bewährt haben. Doch das atemberaubende Tempo unserer heutigen Zivilisation überfordert häufig die “angeborenen Lehrmeister”. So feiert die Unvernunft regelmäßig ihre Triumphe. Klimawandel hin, Klimawandel her – Der Verkehrsverband Rhein-Ruhr hat jetzt beschlossen, die Tickett-Preise im kommenden Jahr um rund 3% zu erhöhen. Da zeigt sich, wie gering die vom Volk ausgehende Staatsgewalt, wie gering unser Einfluss auf die Politik tatsächlich ist. Die repräsentative Demokratie reduziert den Zusammenhang zwischen Wähler und Gewählten auf ein Minimum. Einmal gewählt, ist der Abgeordnete an keinerlei Weisungen und Aufträge des Wahlvolkes gebunden. Nur nominell bleibt das Volk der Souverän, es hat aber faktisch keine Möglichkeit Sachentscheidungen herbeizuführen. Wie groß ist wohl das Interesse der Politiker am Wohlbefinden von Menschen in Ländern, denen sie noch vor kurzem unter dem Zwang der Einhaltung von Maastricht-Kriterien drastische Sparmaßnahmen verordnet haben – wie glaubwürdig mag ihre Aussage sein, den Kampf gegen den Klimawandel ” sozialverträglich” zu gestalten? Wer den Klimawandel eindämmen will, der muss die Armut in der Welt bekämpfen. Jeder Politiker wäre gut beraten, sich die Rückwirkungen seiner eigenen Politik im Netzwerk eines komplexen gesellschaftlichen Gesamtsystems zu vergegenwärtigen. Wir sollten wieder die triviale Einsicht beherzigen, dass weniger mehr ist. Kleinere, überschaubare Strukturen sind besser zu kontrollieren als globale Wirtschaftsstrukturen, die sich jeder Berechenbarkeit entziehen. Dinge des täglichen Bedarfs müssen wieder zu Fuß erreichbar sein. Der jugendliche Mensch drängt mutig auf Veränderung, der ältere weiß um den Wert der Tradition, der Sicherheit vermittelt. Bekanntlich ist der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert – auch Pläne mit besten Absichten können das Gegenteil von dem hervorbringen, dass beabsichtigt war und ein soziales Chaos unvorstellbaren Ausmaßes bewirken.

VG Michael Wrazidlo


5. Leserbrief / Hinweis

Sehr geehrte Redaktion der NachDenkSeiten,

mit diesem Schrieben möchte ich Sie auf einen künstlerisch-gesellschaftlichen Protest hinweisen. Der Deutsch-iranische Künstler Shahin Charmi weigert sich auf Anfrage der Stadt Kiel, sein unter Denkmalschutz gestelltes und restaurationsbedürftiges Wandgemälde „Revolution und Krieg“ an einem ehemaligen Kriegsbunker in Kiel, realisiert im Jahre 1989, mit über 600m2 wahrscheinlich größte Wandmalerei seiner Art in Europa (https://de.wikipedia.org/wiki/Revolution_und_Krieg), wiederherzustellen. Der Künstler erklärt angesichts der verheerenden politischen Lage und der Rolle Deutschlands in diesem Zusammenhang „den Zerfall des Werkes als stellvertretend für den fortschreitenden Zerfall der menschlichen und demokratischen Werte“.

Die Wandmalerei “Revolution und Krieg” ist 1987-1989 von Shahin Charmi entworfen und realisiert worden. Die Thematik des Werkes wählte der Künstler in Bezug auf das 70 jährige Jubiläum des Arbeiter- und Matrosenaufstandes 1918 und des Jahrestages der Ermordung von Rosa Luxemburg. Über die künstlerische Gestaltung des Bunkers gab es bereits vor der Fertigstellung kontroverse Meinungen. Die Debatten darüber wurden mit großer Vehemenz über zwei Jahre lang geführt.

Shahin Charmi:
„Die Kieler Revolution ist ein leuchtendes Moment der deutschen Geschichte. Mit dieser Revolution beginnt ein progressiver Geist in Deutschland zu wirken, der – unabhängig von seiner politischen Ausrichtung – zu neuen kulturellen, gesellschaftlichen und künstlerischen Errungenschaften beigetragen hat, bis er durch das Aufkommen des Nationalsozialismus verhindert wurde. Das Werk “Revolution und Krieg” ist die Huldigung dieses Geistes und des Beginns der demokratischen Entwicklung Deutschlands. Das Werk orientiert sich an der traditionellen europäischen Malerei und bildet durch den Frauenkörper eine Brücke zu der Französischen Revolution und ihrer Darstellung in der Kunst.“

In dem Statement bezüglich seiner Absage zur Wiederherstellung äußert Charmi: „Wenn die Politik versagt und völkerrechtswidrige Angriffskriege als „alternativlos“ bezeichnet werden, die Medien manipulativ in diesem Sinne wirken und das journalistische Gewissen verloren scheint, ist die Kunst die einzige Wahrheit, die uns bleibt“. Das Statement ist unter folgendem Link aufzurufen: http://iltisbunker.de/pdfs/absage-2019-09-23.pdf

Ich hoffe, dass dieses künstlerische Handeln in unserer von Kriegen gezeichneten Welt Ihr Interesse findet.

Mit freundlichen Grüßen
Patricia Bolf-Charmi

Website „Revolution und Krieg“ http://iltisbunker.de
Website des Künstlers Shahin Charmi http://shahin.charmi.org

Am Ende der Nahrungskette lauert Null und Eins


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