Die NachDenkSeiten haben in der letzten Woche schon drei Artikel zur Altersvorsorge gebracht. Siehe hier, hier und hier. Heute verlinken wir auf den schon angekündigten Artikel des Mathematikers Günter Eder. Er hat ein Buch über „Die Rente im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Demographie“ geschrieben. Einige Ergebnisse der Studie werden im „ Wirtschaftsdienst Zeitschrift für Wirtschaftspolitik“ vorgestellt. Der Verlag hat diesen Text für Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten geöffnet. Hier ist der Link. Albrecht Müller.
Der Beitrag von Günter Eder stellt einen informativen Rückblick auf das Geschehen um die Rentenversicherung von 1990 bis heute dar und wagt einen Blick in die Zukunft, indem er an Hand unterschiedlicher Szenarien untersucht, wie sich die Rente bis 2050 weiterentwickeln könnte bzw. würde.
- Der Autor macht mithilfe einer Reihe von Daten und Grafiken sichtbar, dass die Frage der Zukunftsfähigkeit des Umlageverfahrens nicht in erster Linie von den wirtschaftlichen oder demographischen Rahmenbedingungen abhängt, sondern vor allem vom Gestaltungswillen und den Zielvorstellungen der Politik.
- Er zeigt, wie und warum das Netto-Rentenniveau zwischen 1991 und 2015 gesunken ist bzw. gesenkt worden ist und welche Rolle die Kürzungs- und Dämpfungsfaktoren dabei spielten.
- Er zeigt, warum die Beitragseinnahmen pro Rentner zwischen 1999 und 2008 regelrecht „abgesoffen“ sind.
- In den Prognoseszenarien zeigt er darüber hinaus, wie sich eine zunehmende Förderung der privaten Vorsorge mittels Entgeltumwandlung sowie eine Ausweitung der versicherungsfremden Leistungen auf die gesetzliche Rente auswirken würden.
Nicht folgen konnte ich seiner Analyse auf Seite 428. Da ging es um den Zusammenhang zwischen Wachstumsrate, Produktivität und Zuwanderung. Auch anderes bleibt zu diskutieren. So ist das immer mit Denk-Anstößen.