Anhörung zu Auslieferung von Assange an USA verlegt
Wikileaks hat heute in einem Tweet bestätigt, dass die für den 12. Juni geplante Anhörung zum Auslieferungsantrag der USA im „Fall“ Assange auf den 14. Juni verlegt worden ist. Es wurde keine Begründung genannt. Die räumliche Verlegung nach Belmarsh hat wohl offiziell mit dem sehr schlechten Gesundheitszustand von Julian Assange zu tun. Die Verlegung macht es für Unterstützer, die ihre Anreise oder Unterkunft schon gebucht haben, natürlich schwerer, dabei zu sein. Dies ist eine weitere Wendung in der nicht enden wollenden Justizsaga um Julian Assange und auch Chelsea Manning. Von Moritz Müller
Chelsea Manning weigert sich weiter standhaft, vor einem Gericht in den USA auszusagen. In diesem geheimen Verfahren wollen die US-Strafverfolgungsbehörden Informationen aus ihr herauspressen, von denen sie behauptet, dass sie diese entweder nicht hat, oder aber, dass sie diese schon vor nunmehr fast zehn Jahren preisgegeben hat und wofür sie auch schon sieben Jahre im Gefängnis saß, bevor die 35-Jahre-Haftstrafe vom damaligen Präsidenten Obama ausgesetzt, aber nicht aufgehoben wurde.
Dass Manning und Assange unter harten Bedingungen eingekerkert sind, de facto für ihre Berichte über Kriegsverbrechen der USA in den von den USA gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich angezettelten Kriegen, wirkt wie eine infame Ironie, wenn man sich die Behandlung anschaut, die ein US-Soldat erfährt, dem wirkliche Verbrechen, wie Mord und Totschlag zur Last gelegt werden.
Es sieht so aus, als „überlege“ US-Präsident Trump zur Zeit, ob er angebliche und verurteilte Kriegsverbrecher begnadigen solle. Leider sind diese Geschehnisse nicht neu auf dieser Erde, Carl von Ossietzky wurde jahrelang in Konzentrationslagern malträtiert, während führende Nazis, wie Klaus Barbie oder Josef Mengele, mit Hilfe des Vatikans und der West-Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg über sogenannte Rattenlinien entkommen konnten.
Umso wichtiger ist es, dass wir uns Alle weiterhin für Manning, Assange und alle weiteren Kämpfer für Pressefreiheit und Menschenrechte einsetzen.