Friedhofsgemüse – Rentner zugunsten der zukunftswürdigen Jungen entsorgen!
„Rentner gebt das Wahlrecht ab!“, fordert die Leiterin des Ressorts „Unmensch + Indoktrination“ bei der taz. Und den Führerschein sollen diese Kretins mit den eingetrockneten Gehirnen gleich mit abgeben. „Denn für beides gilt: Die Alten gefährden die Jungen. Was wir brauchen, ist eine Epistokratie der Jugend.“
Von Wolfgang Bittner.
Hatte der griechische Philosoph Platon noch die Ansicht vertreten, ein Staat könne nur unter der Herrschaft von Philosophen gedeihen, herrscht heute bei den Wissenden zwischen vierzehn und dreißig Jahren die Meinung vor, sie seien dazu auserlesen, zu regieren und die Welt zu retten. Richtig! Ergreift endlich die Macht!
Dem kann doch jeder Mensch, der diesen Namen verdient und noch im Vollbewusstsein seiner geistigen Kräfte ist, nur anstandslos zustimmen. „Anderer Leben gefährden ist das eine. Das andere: anderer Zukunft gefährden“ – dieser Meinung sind bekanntlich viele junge Menschen. Die Zustimmung für die Olivgrünen, auch bei künftigen Wahlen, könnte auf demokratischem Wege vieles regeln.
Wir alle kennen die Unfallmeldungen: „Seniorin kracht in Schaufenster“, „Rentner fährt in Menschenmenge“. Brettern diese Greisinnen und Greise mit ihren Automatiklimousinen nicht täglich mit 222 Stundenkilometern über die Autobahnen und gefährden damit die künftige Elite der Nation? Bedrohen nicht wenige von ihnen durch ihr unmäßiges Konsumverhalten die Existenz von Millionen? Und was dann, wenn in der Fußgängerzone plötzlich das Gaspedal dort sitzt, wo gerade noch die Handbremse war?
Hätte es nicht einen aus früheren Zeiten herrührenden leichten Beigeschmack, müsste die Forderung eigentlich lauten: Entsorgt die über Sechzigjährigen! Schläfert sie ein, selbstverständlich in humaner Weise, oder konzentriert sie in Lagern mit mäßiger Versorgung, so dass sich die Probleme mit ihnen auf ganz natürliche Weise von allein lösen.
Wie könnte die junge Generation, geführt von Hoffnungsträgern wie Greta Thunberg, Philipp Amthor oder der jungen, altruistischen taz-Redakteurin, dann dastehen? Sie hätte das, was die geistesstarke Redakteurin einfordert: „Auch gerne was von diesem Wohlstand“, mühsam erarbeitet von wem auch immer, den sie sich verständlicherweise erhalten möchte.
Mit einem Schlag gäbe es Millionen Wohnungen für junge Menschen und Geflüchtete; Pflegenotstand sowie die Vergreisung mit den dazugehörenden Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson wäre kein Thema mehr; Milliarden, die sonst in die Rentenkassen fließen, stünden für die von der US-Regierung geforderte Aufrüstung und gegebenenfalls für einen Krieg gegen Russland zur Verfügung.
Ich frage alle noch nicht hirngeschrumpften Menschen: Ist denn das keine Perspektive, für die es sich zu kämpfen lohnt?
Der Schriftsteller und Publizist Wolfgang Bittner lebt in Göttingen. 2017 erschien von ihm das Buch „Die Eroberung Europas durch die USA – eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung“. Im März 2019 erschien der Roman: „Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen“.