Leserbriefe zur Berichterstattung über Venezuela
In den Beiträgen a) Ein weiterer gescheiterter Putschversuch Juan Guaidós b) Venezuela: Wie „Tagesthemen“, „Heute Journal“ und Politik einen Putsch-Versuch absichern und c) „Maduro ist kein Diktator“ hatten die NachDenkSeiten das aktuelle Geschehen in Venezuela von verschiedenen Seiten beleuchtet, was wiederum zahlreiche Leserbriefe nach sich zog, von denen einige hier wiedergegeben sind. Sehr interessant ist das Interview auf Fox News (2. Leserbrief), da es erfrischend untypisch ist für diesen Sender. Zusammengestellt von Moritz Müller.
1. Leserbrief
Guten Tag,
das beste Beispiel was unsere sogenannten Qualitätsmedien aus ihrer Berichterstattung machen ist doch in der Berichterstattung über den Versuch der Katalonen ihre Unabhängigkeit von Spanien zu erlangen zu sehen.
Die Katalonen putschen und sind böse, Katalonien soll ja nicht eigenständig werden.
Die Venezuelaner kämpfen dagegen um ihre Freiheit! Ich sehe da keinen Unterschied bis auf die Tatsache das es Öl in Venezuela gibt! Würde es in Nordkorea keine Atomwaffen aber Öl geben, wäre die “freie Welt” schon vor Jahrzehnten einmarschiert um “Freiheit und Frieden” den Geknechteten zu bringen!^^
Genauso Vietnam. Putin – Krim = Böse, USA – Putschisten in Südamerika = Gut!
Ich kann garnicht soviel essen wie ich kotzen mag!
Mit freundlichen Grüssen ernst-a.jungblut
2. Leserbrief
Da ist selbst Fox News besser als die deutschen Medien
youtube.com/watch?v=qrLgOYvR6No
3. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten Redaktion,
mit großem Interesse habe ich Ihre Artikel “Ein weiterer gescheiterter Putschversuch Juan Guaidós” sowie “Venezuela: Wie „Tagesthemen“, „Heute Journal“ und Politik einen Putsch-Versuch absichern” wobei ich insbesondere letzteren sehr sehr gut finde, da auch mir der “Einheitsbrei” der öffentlich-rechtlichen in letzter Zeit aufgefallen ist (obwohl ich diese generell als sehr wichtig empfinde und ihre Berichterstattung auch häufig begeistert verfolge).
Im Artikel “Ein weiterer gescheiterter Putschversuch Juan Guaidós” sprechen Sie vom „Humanitäre-Hilfe-Manöver“ von Ende Februar 2019 bzw. “Humanitär-Hilfe-Putchversuch”. Könnten Sie mir erläutern auf was genau Sie sich damit beziehen? Leider konnte ich weder aus dem Artikel noch aus einer kurzen online-Recherche aus diesen Begriffen schlau werden.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und für Ihr tolles alternatives Nachrichten Angebot!
Mit freundlichen Grüßen
Nora Klier
Anmerkung MNM: Mit dem “Humanitär-Hilfe-Putchversuch” ist dies gemeint: Venezuela – Nach dem Fiasko der „Schlacht von Cúcuta” drohen die USA Präsident Nicolás Maduro mit Lynchmord
4. Leserbrief
Nicolas Maduro, demokratisch gewaehlter Praesident Venezuelas mit dem Generalstab der venezolanischen Streitkraefte und Bolivaranischen Volksmilizen. Solange diese zivil-militaerische Allianz und Einheit Bestand hat, kann sich Uncle Sam seine Umsturzwuensche abschminken!
Wieder hat Venezuela einem US-Putschversuch standgehalten!
Viva la Union civico-militar de Venezuela!
Viva Venezuela libre y Socialista!
Venceremos!
Claudio Coladangelo
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
Ihr Artikel, insbesondere auch Ihr Hinweis (bezogen auf die Art und Weise der Berichterstattung)
“Eine Verurteilung der Umsturz-Pläne und der massiven ausländischen Einmischung wird weitgehend vermieden” gibt mir Anlaß zu folgender Frage:
Was verstehen Sie unter medialer Berichterstattung? Warum sollen dabei Verurteilungen etc. vorzunehmen sein?
Ich verstehe darunter eine bloße Mitteilung von Tatsachen (einschließlich etwaiger Hinweise darauf, aus welcher Quelle sie stammen).
Schon alleine wegen der Wortwahl und Formulierung werden zwar Wertungen einfließen, aber man sollte sich möglichst neutral ausdrücken (und u.a. das war in den Ihrerseits zitierten Mitteilungen m. M. nach nicht der Fall nach meiner Meinung).
Mir bleibt dann überlassen, ob ich glaube, daß die Tatsachen zutreffend dargestellt sind; i.d.R. kann ich aus aus eigener Kenntnis nicht beurteilen ob die genannten Tatsachen wahr und vor allem auch vollständig wiedergegeben werden. Ich kann nur die Ohren offenhalten und versuchen, weitere Informationen zu erlangen.
In eine Berichterstattung an sich, z.B. über die hier interessierenden Ereignisse in Venezuela, gehören m. M. nach WEDER Verurteilungen NOCH irgendwie geartete Zustimmungen. Die gehören in von der eigentlichen Berichterstattung unterscheidbar und gesondert gekennzeichnete weitere Äußerungen.
In der Vergangenheit war das durchaus üblich und wurde eingeleitet durch “…und hierzu ein Kommentar von XYZ”.
In diesen, so meine Erinnerung, flossen oft nicht nur schlichte Meinungen ein, sondern es wurden auch Hintergrundinformationen mitgeteilt (ob die immer stimmten und vollständig waren, weiß ich nicht).
Einen solchen Kommentar kann ich mir anhören oder es lassen.
Mit Ihrer Meinungsäußerung (dies oder jenes hätte ausdrücklich verurteilt werden müssen) unterstützen Sie meiner Meinung nach das Vorgehen der Medien, nämlich die Vermischung von Tatsachenbehauptungen mit bloßen Meinungsäußerungen.
Ich will nicht verhehlen, daß bestimmte Berichterstattungen nach meinem Eindruck geradezu “zum Himmel stinken” und dies schon alleine aufgrund der Art und Weise des Vortrags. Dies betrifft vor allem Venezuela derzeit. Ich hoffe, daß ich mit meiner Formulierung im Vorsatz deutlich machte, daß ich schlicht eine Meinung äußerte.
Aber ein Kompliment an dieser Stelle an die Nachdenkseiten betreffend den Aufruf zur kritischen Würdigung dessen, was Medien oder Dritte so präsentieren. Diverse Beiträge in den Nachdenkseiten geben mir immer wieder Anlaß und Anregung, nicht unbesehen dortige Tatsachenmitteilungen und Meinungsäußerungen kritiklos hinzunehmen oder gar zu über-
nehmen.
Weiter so!
Herzliche Grüße
Berghausen
6. Leserbrief
Sehr geherzte Damen und Herrn,
Zu Jens Bergers Anmerkung zu obigem Interview auf das in den Hinweisen des Tages von Freitag, 3.5.19, eingegangen wird, möchte ich ein paar Hinweise loswerden.
Anmerkung Jens Berger: Man muss Andrej Hunko da ein großes Kompliment aussprechen. Wie ruhig und souverän er auf die tendenziösen und degoutanten Fragen von Christoph Heinemann reagiert, ist bemerkenswert. Die Interviewführung zeigt, wie sehr der Deutschlandfunk mittlerweile vor die Hunde gegangen ist. Es ist zum Heulen.
Ich würde es nicht so pauschal formulieren, der DLF scheint mir im Großen und Ganzen noch relativ ordentlich zu berichten.
Aber keine Frage, die tendenziösen Berichte gibt es und diese werden immer mehr. Und gerade Herr Heinemann ist derzeit das Extrembeispiel, es scheint sich auf das Amt des Regierungssprechers zu bewerben.
Eine Auffälligkeit, die ich seit einigen Monaten bemerke ist, dass bei den DLF-Interviews sehr oft von den Fragestellern auf die Antworten mit deutlichen hm-Lauten reagiert wird. Mir scheint das durchaus bewußt gemacht zu werden, denn damit wird die Äußerung des Interviewten häufig ohne konkrete Ausformulierung einer Bewertung unterzogen, sei es negativ oder positiv. Da dies weit häufiger bei nicht erwünschten Äußerungen der Interviewten passiert, oft überdeutlich, so meine Erfahrung, keimte bei mir der Verdacht, das das ein technischer Kniff der Interviewer sein dürfte. Ich empfinde das auch grundsätzlich als störend, und spielte schon mehrfach mit dem Gedanken mich zu beschweren, habe das aber bisher noch nicht getan.
Würde mich freuen von Ihnen eine Einschätzung zu meinem Verdacht zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Schober
7. Leserbrief
Sehr geehrtes NDS-Team,
nachdem ich mir dieses Interview angehört habe, war ich entsetzt. Spontan habe ich mich an meinem PC gesetzt und eine entsprechende Beschwerde an den DLF geschrieben. Eigentlich ein Fall für den Presserat.
Mit fréundlichen Grüße
Gerhard Edelmann
——– Weitergeleitete Nachricht ——–
Betreff: Interview mit Linkenpolitiker Hunko
Datum: Thu, 2 May 2019 16:07:06 +0200
Von: Gerhard Edelmann
An: [email protected]
Sehr geehrte Damen und Herren
mit kritischer Aufmerksamkeit habe ich heute das Interview mit dem Politiker Herrn Hunko verfolgt. Anlass dieses Interviews war der Besuch des Politikers in Venezuela. Er hat sich verständlicherweise selbst vor Ort ein Bild in Venezuela machen wollen. Der Moderator , Herr Heinemann, hatte immer wieder versucht, Herrn Hunko verbale Stolpersteine vor die Füße zu werfen, in dem er ihm eine einseitige politische Sicht unterstellte. ( Heinemann: “Hauptsache sozialistisch! – Bewegt sich da die Außenpolitik der Linksfraktion 30 Jahre nach der Wende immer noch auf DDR-Niveau?”) Der Politiker erkannte die Absichten und hat, wie ich meine, sehr souverän geantwortet.
Es widerspricht der Neutralität des Journalismus, wenn Fragen bewusst unsachlich und voreingenommen gestellt werden. Es ist nicht Aufgabe einer Rundfunkanstalt belehrend zu agieren. Die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten, zu denen auch der DLF gehört, sind verpflichtet objektiv und unparteiisch zu berichten und haben dabei die Meinungsvielfalt zu respektieren. Dies habe ich leider bei diesem Interview vermisst.
Ich bitte dieses Schreiben als Beschwerde zu verstehen und erwarte von den Verantwortlichen des DLF eine diesbezügliche Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Edelmann
8. Leserbrief
Sehr geehrtes Nachdenkseiten-Team ,
ich (möglicherweise auch andere) hatte gestern auf das Interview mit Andreas Hunko hingewiesen, das Sie heute in den Hinweisen des Tages an erster Stelle bringen. Der Fairness halber möchte ich ergänzen, dass am Abend ab 19.05 h in der Sendung “Kommentar” der Bericht zu Venezuela wesentlich differenzierter war. Auch das, was zu den Äußerungen von Kühnert gesagt wurde, war akzeptabel.
Ergänzend noch ein paar Gedankensplitter, die auch zu der von Herrn Müller gestellten Frage überleiten:
- Man müsste die Sendungen des ganzen Tages oder einer Woche verfolgen, um über eine negative Tendenz urteilen zu können. Bei einer Zeitung ist das leichter, weil man alle Berichte in einer Ausgabe hat.
- Zu den Gesprächen: Dass die Gesprächspartner nicht aufgeklärt werden wollen, ist m.E. zu pauschal geurteilt. Wenn man z.B. das Thema Venezuela oder Syrien betrachtet, muss man davon ausgehen, dass das Gegenüber in den gängigen Medien immer wieder die gleichen einseitigen Informationen erhält und diese nicht anzweifelt. Das ist ja gerade der Trick der Meinungsmache. Viele haben nicht die Zeit oder das Interesse, anderen Quellen nachzugehen.
- Während der Berufszeit konnte ich mich mit einem politischen Thema auch nicht so ausführlich wie heute beschäftigen. Damals war die Berichterstattung aus meiner Sicht allerdings noch vielseitiger und nicht so manipulativ.
- Was Anette Sorg anspricht, ist auch bedenkenswert. Das gilt aber nicht nur für die Zugehörigkeit zur Gruppe, die “nicht aufgeklärt werden will”, sondern auch für die “Aufklärer”.
- In Gesprächsrunden mit Freunden und Verwandten werden politische Themen häufig um des lieben Friedens willen außen vorgelassen.
Um nicht missverstanden zu werden: Ihre Aufklärungsarbeit und in Gesprächen versuchen aufzuklären. halte ich für äußerst wichtig.
Mit Dank und der Hoffnung auf Erfolg grüßt
Erika Poseck
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