Zum Artikel – “Dr. Gniffke fährt auf SPD-Ticket zum SWR nach Stuttgart, zahlt aber ungern die Gebühren für den Rundfunk” – zwei Leserbriefe, die wir schon deshalb gerne einstellen, weil sie eine sinnvolle Ergänzung und Erweiterung möglich machen. Näheres bei den Leserbriefen selbst. Albrecht Müller.
Hier die Leserbriefe:
1. Leserbrief
Sehr geehrtes NDS-Team,
Ihren Artikel zu SWR/Gniffke finde ich gut, vermisse allerdings einen Hinweis auf 400 Programmbeschwerden von Klinkhammer und Bräutigam, die von Gniffke ohne es richtig zu begründen alle als “unbegründet” zurückgewiesen wurden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Meyer
Anmerkung dazu: Der Hinweis ist sehr berechtigt. Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer tragen quasi täglich sehr viel zur Aufklärung bei. Ihre Arbeit ist empirischer Art, verbunden mit einer juristischen Seite. Es ist jedenfalls viel Arbeit und sehr hilfreich. Nichts fällt mir also leichter, als darauf hinzuweisen.
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
ich kann durchaus nachvollziehen, dass Sie, da die Nachdenkseiten regelmäßig völlig berechtigt auf die Fehlleistungen des Herrn Gniffke hinweisen, ganz und gar nicht möchten, dass dieser Mensch Ihnen als möglicher SWR-Intendant regional näher kommt. Aber als jemand, der ausserhalb des SWR-Einzugsgebietes wohnt (was sicherlich auf eine Mehrheit der Leser zutrifft), sehe ich das ganz anders. Denn der (negative) Einfluss, den Herr Gniffke in seiner jetzigen Position über ARD-aktuell medial auf Deutschland und darüber hinaus ausübt, ist doch immens. Und wenn man genau das eigentlich nicht will, dann ist doch seine Versetzung auf eine Intendantenstelle eher zu begrüßen.
Insofern wundere ich mich darüber, dass die Nachdenkseiten hier regionale Befindlichkeiten so in den Vordergrund stellen. Natürlich ist es nicht fair, dass Fehlleistungen mit einem Intendantenposten belohnt werden. Und man weiss nicht, ob ein Nachfolger bei ARD-Aktuell vielleicht noch schlimmer wird.
Wie auch immer, ich finde, die Nachdenkseiten sollten unser gesamtes Land zumindest so weit im Blick haben, dass nicht regionale, vielleicht sogar nur persönliche, Befindlichkeiten dem Wohl des Ganzen entgegen gestellt werden.
Mit freundlichen Grüßen
R.Schmidt
Anmerkung Albrecht Müller: Diese Ergänzung bzw. Kritik ist zunächst einmal einleuchtend. Aber ich denke, man unterschätzt Herrn Dr. Gniffke. Er wird, falls er gewählt wird, sein Stuttgarter Amt mit hoher Wahrscheinlichkeit nutzen, um auf die ARD und ihre Programmgestaltung insgesamt, also auch auf Tagesschau und Tagesthemen, Einfluss auszuüben. Die in meinem Artikel von gestern zitierte Stuttgarter Zeitung enthält direkt im Anschluss an das von mir Zitierte den Beleg für meine Vermutung zu den bundesweiten Absichten des möglichen SWR-Intendanten Gniffke. Ich zitiere:
„Doch als starken Konkurrenten habe man ihr (der Stuttgarter Kandidatin Stefanie Schneider, A. M.) den SPD nahestehenden Gniffke an die Seite gestellt – auch mit dem guten Argument, der SWR brauche in den kommenden Jahren eine bundesweit wahrzunehmenden Stimme.“
Also, lieber Herr Schmidt, ganz so provinzionell sind die NachDenkSeiten dann doch nicht ausgerichtet.
Titelbild: KenFM