Der Rückfall in die „Politik der Stärke“. Der russische Verteidigungsminister antwortet auf von der Leyens Sprüche.
Nirgendwo kann man die Restauration und Einfalt der Bundesregierung eindrucksvoller beobachten als in der Außen- und Sicherheitspolitik. Wir haben von 1949-1969 20 Jahre lang gebraucht, um vom Wahnsinn der Konfrontation und „Politik der Stärke“ auf Entspannung und Zusammenarbeit umzuschalten. 1969 erklärte der neugewählte Bundeskanzler Brandt, wir wollten ein Volk der guten Nachbarn sein. 1989 konnten wir die Ernte dieser Versöhnungspolitik einfahren. Aber wenig später begann der Westen, diesen Erfolg zu verspielen. Die deutsche Verteidigungsministerin brauchte offensichtlich nicht umzuschalten. Sie hat vermutlich noch aus den Kalten-Krieger-Tagen der Jungen Union das Konfrontationsblut in den Adern. So redet sie jedenfalls und so handelt sie. Da ist nichts von der Einsicht zu spüren, dass man sich in die Lage des anderen versetzen sollte, wenn man Frieden haben will. Jetzt hat der russische Verteidigungsminister auf die forschen Sprüche von Frau von der Leyen gebührend geantwortet. Albrecht Müller.
Das Interview passt zum für Samstag vorgesehenen Besuch des russischen Präsidenten in Deutschland. Merkel täte gut daran, sich von ihrer Freundin und Verteidigungsministerin zu distanzieren.
Da in den deutschen Medien über Äußerungen eines russischen Verteidigungsministers ungenügend berichtet wird, übernehmen wir zum Beleg des Vorgangs den Text und das Video von RT Deutsch:
Russischer Verteidigungsminister kontert Von der Leyen: “Sie sollten noch 200 Jahre schweigen!”
Von der Leyen hatte im Vorfeld des jüngsten NATO-Gipfels bekräftigt, dass man Russland im Dialog aus einer “Position der Stärke” begegnen müsse. Dies fordert sie seit der Ukraine-Krise. Schon damals war sie für mehr Engagement vonseiten der NATO und die Modernisierung des mächtigen Militärbündnisses eingetreten. “Aus einer Position der Stärke lässt es sich besser mit Moskau sprechen”, sagte sie damals und betonte, dass die “östlichen Partner Schutz vor Russland” erwarteten.
Schoigu antwortete nun den Forderungen der deutschen Verteidigungsministerin:
“Nach allem, was Deutschland unserem Land angetan hat, sollten Sie noch 200 Jahre lang nichts zu diesem Thema sagen.”
Anschließend riet er Berlin, “über die Geschichte nachzudenken” und fügte hinzu:
“Fragen Sie Ihre Großväter, was es bedeutet, aus einer Position der Stärke mit Russland zu sprechen. Sie werden es Ihnen wahrscheinlich sagen können.”