Leserbriefe zu: Die OPCW-Untersuchung zu Skripal – Fake News auf allen Kanälen
Auch der Artikel Die OPCW-Untersuchung zu Skripal – Fake News auf allen Kanälen von Jens Berger wurde von Nachdenkseitenlesern eifrig kommentiert und kritisiert. Einige dieser Kommentare und Ergänzungen nun in dieser Zusammenstellung von Moritz Müller.
1. Leserbrief
Hallo NDS,
sehr gut, dass Sie so schnell auf die Machenschaften unsere selbsternannten Qualitätsmedien und Fake-News-Hunters eingehen. Aber nicht nur Schmier – und Fischblätter wie SPIEGEL Online, Süddeutsche und WELT, berichten diese Lüge. Auch nahezu alle privaten Einheitsdudelradiosender, von privat bis ö.r. senden diese Meldung in ihren Nachrichten. Zumindest hier in Mitteldeutschland, wie ich bei einen Check feststellen konnte. Es ist schon ein Skandal, wie hier nahezu in Gleichschaltung die Medien einseitig parteiische Meldungen als Wahrheit verbreiten und sich ständig gegen sogen. Fake News und alternative Fakten echauffieren. Nur ärgerlich dran ist, dass viele „Durchschnittsbürger“ dieser Informationspolitik und somit Hirnwäsche hilflos ausgesetzt sind. Denn wer macht sich schon die Mühe, wie ich und einige Freunde und recherchiert bei alternativen Medien? Sicherlich sehr viele, aber nicht die Mehrheit, die weder das Interesse, Zeit oder den Willen haben, Nachrichten zu hinterfragen. Das ist kein Vorwurf an diese Menschen und keine Diffamierung, sondern verständlich. Denn vielen ist es nicht wichtig für ihr Leben. Wenn man sie dafür sensibilisieren könnte, dass es aber hier aber um Krieg und Frieden, Leben oder Tod geht und Kate und William oder Heidi Klum bedeutend weniger von Belang sind, wären wir einige Schritte weiter. Leider bin ich da nicht sonderlich optimistisch. Ich begegne auch ständig, meist ältere Menschen, die kein Internet haben und somit eiskalt der einseitigen Propagandamaschinerie der deutschen Einheitsmedien ausgesetzt sind. Was soll man mit denen machen? Meist erzähle ich ihnen, dass ich ganz andere Informationen habe. Dies stößt aber sehr oft auf wenig Gegenliebe und viel Skepsis, da die Gehirnwäsche schon dermaßen fortgeschritten ist, dass man eher dem Zweifler mit den Alternativinformationen mit Argwohn begegnet, als den doch, ihrer Meinung nach, seriösen Zeitungen und Sendern.
Hier noch 2 Beispiele, wie MDR-aktuell, das Nachrichtenradio vom MDR, im Fall „Angeblicher Giftgasangriff und die mögliche Reaktion der USA“ am heutigen Tage behandelte.
U.a. interviewte man mehrere Politiker, quasi als Kronzeugen für ihren Qualitätsjournalismus. So sagte z.B. der neue Transatlantikkoordinator der Bundesregierung Peter Beyer:
„…nach allen mir und der Bundesregierung vorliegenden Erkenntnissen, sind die Indiziendermaßen schwerwiegend, dass man eigentlich ähhh nicht mehr also was ernsthaft ausgehen kann, dass es eben kein Giftgasangriff gegeben hat, die Anzeichen ähhhn, dass was wir alles wissen, sprechen eine ganz klare Sprache…“
Nur Beyer, als Politiker, ist nicht in der Lage in einer ganz klaren Sprache einen anständigen Satz zu sprechen. Oder zu erläutern, was er und die Bundesregierung denn da alles wissen will. Stattdessen faselt er etwas von subtrahieren und dass man lieber die Beziehungen zu den USA nicht aufs Spiel setzen sollte. Ich frage mich. Dann doch lieber Krieg, oder was? Aber auf solche Fragen kommen die Qualitätsjournalisten vom MDR leider nicht.
Aber bitte hören Sie selbst.
Gehen Sie auf diese Seite und suchen
Do. 12.4. 12-15 Uhr
Und dann um
> 12:36 Uhr Wie soll sich die Bundesregierung im Syrienkonflikt verhalten? Der neue Transatlantikkoordinator Peter Beyer zu Trump
von Kornelia Kirchner <
Auch für Juso-Chef Kevin Kühnert steht es fest, dass Assad „schreckliche Waffen einsetzt“
Hier:
> 10:07 Uhr Nach Trumps Ankündigung eines Raketeneinsatzes in Syrien
Reaktionen aus dem politischen Berlin
von Frank Aischmann <
Mit freundlichen Grüßen aus Thüringen,
Jo Gerke
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
zur Nachrichtenagentur AFP ist ein alter Artikel im Spiegel aus 2010 in diesem Zusammenhang m.E. interessant:
“ddp hat eine Anwaltskanzlei beauftragt, eine Beschwerde gegen AFP bei der EU-Kommission in Brüssel zu formulieren. In einem Entwurf der Klageschrift heißt es, der französische Staat unterstütze die AFP systematisch mit “großen Subventionen”, die nur als Gebühr getarnt seien. Die französische Agentur erhalte demnach von staatlicher Seite 113 Millionen Euro, die Abonnements von staatlichen Institutionen seien “nichts anderes als direkte Finanzhilfen”. In dem Schreiben ist die Rede von einer “schädlichen staatlichen Beihilfe” und einer “wahrscheinlich eklatanten Missachtung von EU-Vorschriften”.”
Geschäftsführer und Chefredakteur von AFP ist Andreas Krieger. Er äußerte übrigens folgenden Satz: «Wir sind die Hauptakteure gegen Fake-News.» Das hat er hier gesagt.
Unglaublich ist das alles, was sie in Ihrem Artikel aufzeigen.
Danke für Ihre Arbeit!
B. K.
3. Leserbrief
Liebe Freunde
In den Nachrichten kommen immer Meldungen wie z.B.: ……ein Stoff der Novitschock-Gruppe, das in der Sowjetunion, 1970er bis 1990er Jahre, entwickelt wurde.
Suggeriert wird: Sowjetunion = Rusland, also kommt der Stoff mit dem Skripal (angeblich) vewrgiftet wurde aus Rusland und Rusland, das ist Putin.
Sarin, Soma, Tabun etc. (G = Germany Kampfstoffe) wurden in den 1930er bis 1940 Jahren in Deutschland entwickelt (Schrader); stellte heutzutage irgendjemand die Behauptung auf: Giftstoffe deutscher Herkunft, wenn solche Substanzen eingesetzt werden ? Ich habe davon noch nichts gelesen.
Zwischendurch gab es auch noch die britischen Entwicklungen der V-Kampfstoffe (VX, VS etc.; V = victory).
Al diese Stoffe (Novitschock, G, V) sind chemisch Phosphorsäureester. Die für Warmblüter weniger giftigen Varianten werden im zig-Tonnenmaßstab hergestellt und als sogenannte Pflanzenschutzmittel (Parathion, Malathion etc.) verwendet um Insekten zu töten.
Die Herstellung solcher Stoffe ist also Industriestandart und die Behauptung nur staatliche Akteure könnten das herstellen ist einfach nur Humbug.
Mit solidarischen Grüßen
Armin Christ (Diplom-Chemiker)
4. Leserbrief
Guten Tag, Herr Berger!
Ist es wirklich Lustlosigkeit, wenn die Medien sich nicht korrigieren?
Wissen wir eigentlich, wie viele Leute da noch beschäftigt sind?
Vielleicht handelt es sich inzwischen um Potemkinsche Dörfer?
Wenig Aufwand, viel IT, Fremdvergabe.
Und dann ist sicher das Irren einer Nachrichtenagentur überhaupt nicht eingeplant.
Das scheint mir irgendwie wahrscheinlicher.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Hellmann KA
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger, sehr geehrter Herr Müller, ich schätze Ihre Plattform sehr und nutze sie auch in meinen Kursen.
Danke für den Beitrag zur fast schon klassischen Fake News von AFP (falsch, bewusst falsch, bewusst falsch zu Propagandazwecken – so ja die meisten westlichen Definitionen derzeit von “Fake News”).
Allerdings ein kritischer Hinweis: Ich würde nicht schreiben “auf allen Kanälen” – Sie erwähnen ja selber einige Mainstream-Medien, die es anders oder gar nicht verwendet haben.
“Auf vielen Kanälen” reicht doch völlig – die sinnlosen All-Aussagen sollten wir dem Boulevard überlassen ….
Bleiben wir gemeinsam dran und beste Grüße: Sebastian Köhler
Antwort Jens Berger:
Da haben Sie natürlich vollkommen Recht, lieber Herr Köhler. Das war ein wenig übereifrig.
Beste Grüße
Jens Berger