Das Kreisen des Pazifischen Adlers – Washingtons neuer Kolonialkrieg
Welche antiimperialistischen Absichten der notorisch im Zickzackkurs steuernde philippinische Präsident Rodrigo Duterte auch immer anfänglich gehabt haben mag, so hat ihn doch seine natürliche Nähe zum seelenverwandten Trump rasch in die traditionelle Symbiose mit den USA und deren Ausnutzung seines Landes als regionalen Umschlagplatz getrieben. Rainer Werning hat für die NachDenkSeiten einen sehr interessanten Artikel des ehemaligen teleSUR-Redakteurs Elliott Gabriel über Washingtons neuen Kolonialkrieg auf den Philippinen ins Deutsche übertragen.
Vorbemerkung zu dem folgenden Beitrag »Operation ‚Pacific Eagle’«
Die gewaltsame Inbesitznahme ihrer ersten und einzigen Kolonie in Asien, der Philippinen, begründeten die Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika mit der Politik einer „benevolent assimilation“ („wohlwollenden Assimilierung“). Darunter verstanden die US-Präsidenten William McKinley (1897-1901) sowie seine beiden Nachfolger, Theodore Roosevelt (1901-1909) und William Howard Taft (1909-1913), den gnadenvollen Akt, „die Filipinos zu erziehen, sie emporzuheben, zu zivilisieren und zu christianisieren und mit Gottes Gnade das Beste für sie zu tun wie für unsere Mitmenschen, für die Christus ebenso gestorben ist.“ Imperiales Sendungsbewusstsein, gepaart mit manifestem Rassismus und Überlegenheitswahn, führten dazu, dass Filipinos nach knapp 330-jähriger spanischer Kolonialherrschaft in „kleine braune Brüder“ beziehungsweise „brown yankees“ umerzogen und fortan im Geiste ihres großen transpazifischen Lehrmeisters unterrichtet wurden – mit dem amerikanischen Englisch als Amtssprache im Bildungs-, Geschäfts- und Verwaltungsbereich. Außerdem errichteten die USA auf dem Archipel mit der Subic Naval Base und dem Clark Air Field die größten außerhalb der Vereinigten Staaten gelegenen Militärstützpunkte. Vorgeschobene Brückenköpfe, die sich aufgrund der geostrategischen Lage der Philippinen dazu eigneten, später für imperiale Feldzüge gegen China, Korea und Vietnam genutzt zu werden.
Glühende Imperialisten in den USA interessierte nicht, dass der philippinische General und damalige Revolutionär Emilio Aguinaldo bereits am 12. Juni 1898 die erste freie Republik Asiens ausgerufen hatte. Diese Unabhängigkeit war kurzlebig, und der Spanisch-Amerikanische Krieg führte geradewegs in den Amerikanisch-Philippinischen Krieg. Dieser begann Anfang Februar 1899 und endete offiziell dreieinhalb Jahre später. Im Süden der Philippinen, in der Sulu-See und auf der Insel Mindanao, dauerte die amerikanische „Befriedung“ indes bis 1916. In diesem bis dahin größten Kolonialmassaker in Südostasien wurde die damals gut sechs Millionen Menschen zählende Bevölkerung buchstäblich dezimiert. Im besonders „unruhigen Süden“ des damals überwiegend von Muslimen besiedelten Archipels gingen Generäle wie Leonard Wood und John Joseph Pershing als „Schlächter der Moros“ in die Annalen der Geschichte ein. (Letzterer diente Ende der 1970er Jahre sogar als Namensgeber jener Raketen, die, zusammen mit Cruise Missiles, zur „Nachrüstung“ in Westeuropa disloziert wurden, um die vermeintliche militärische Überlegenheit der Sowjetunion zu brechen.)
Im „Mutterland“ selbst war diese Haudegenpolitik höchst umstritten. Scharfe politische Proteste gegen den Krieg in den fernen Philippinen hagelte es vor allem seitens der rührigen Antiimperialistischen Liga der Vereinigten Staaten von Amerika. Deren Vizepräsident war von 1901 bis zu seinem Tode 1910 kein Geringerer als Samuel Langhorne Clemens alias Mark Twain. Bis heute wird diese letzte Dekade in der Vita des berühmten Autors und Schrifstellers gern verschwiegen, hatte er sich doch vehement dagegen ausgesprochen, dass der „amerikanische Adler seine Krallen auf fremdes Territorium setzt.“
Während des Zweiten Weltkrieges waren nicht weniger als 260.000 Filipinos in unterschiedlichen Guerillaorganisationen aktiv. Die vorrangig aus Sozialisten und Kommunisten gebildete Antijapanische Volksarmee (Hukbalahap oder kurz: Huk) mit annähernd 30.000 Kämpfern kontrollierte auf dem Höhepunkt der Kampfhandlungen den größten Teil der Nordinsel Luzon. Es waren ihre Verbände, die maßgeblich Anteil an der verlustreichen Rückeroberung Manilas im Frühjahr 1945 hatten und selbst zahlreiche US-Soldaten aus japanischer Gefangenschaft befreiten. Umso größer war das Erstaunen, dass noch vor der Kapitulation Japans die erste Generalorder von US-General Douglas MacArthur, dem Chef der United States Armed Forces in the Far East (USAFFE), an die Huk lautete, unverzüglich die Waffen zu strecken. Andernfalls würden sie als „gesetzlos“ und „Banditen“ behandelt.
Die „Befriedung“ der Huk mit militärischen Mitteln unter dem CIA-Agenten und Fachmann für „psychologische Kriegsführung“ im Rahmen der „Counterinsurgency“-(„Aufstands“- oder „Aufruhrbekämpfungs“-)Strategie, Edward G. Lansdale, wurde flankiert von gezielter Kooptation vormals projapanischer Elemente aus Politik und dem Polizeiapparat. Deren Einbinden in die Nachkriegsordnung hatte den Vorteil, dass sie erpressbar, zumindest aber manipulierbar waren. Das von US-Präsident Franklin D. Roosevelt noch im August 1943 bekräftigte Versprechen, den Philippinen für angerichtete Kriegsschäden Reparationen zu zahlen, wurde ebensowenig eingehalten wie die Zusage, allen Filipinos, die auf Seiten der USAFFE gegen Japan gekämpft hatten, Pensionen zu zahlen. Bezeichnend für den neokolonialen Status der 1946 von Washingtons Gnaden schließlich in die Unabhängigkeit entlassenen Republik der Philippinen war, dass deren Unabhängigkeitstag mit dem US-amerikanischen (4. Juli) zusammenfiel. Erst in den 1960er Jahren erklärte die Regierung in Manila den 12. Juni zum gesetzlichen Unabhängigkeitstag – jenes Datum, an dem 1898 die erste freie Republik in Asien ausgerufen worden war.
Der nachfolgend abgedruckte Beitrag, den dieser Autor mit Genehmigung von Elliott Gabriel und der von ihm Interviewten aus dem amerikanischen Englisch übersetzte, ist der zweite Teil einer im Februar 2018 auf der Internetplattform MintPress News (Minnesota) veröffentlichten dreiteiligen Serie, der die 120-jährige Geschichte US-amerikanischer Einflussnahme in dieser Region Südostasiens kritisch Revue passieren lässt. Im ersten und abschließenden dritten Teil der Serie befasste sich Gabriel mit den Auswirkungen der US-Politik auf die südphilippinische Insel Mindanao beziehungsweise mit dem „Plan Colombia“. In Kolumbien wurden unter dem Deckmantel des „Anti-Drogenkrieges“ zuvörderst staatliche „Sicherheits“kräfte und mit ihnen liierte paramilitärische Banden in die Lage versetzt, den Krieg gegen die revolutionäre FARC gleichzeitig mit dem Kampf gegen Arme und Marginalisierte zu verbinden.
Bei alledem gilt es zu beachten, dass die Philippinen aus US-amerikanischer Sicht ein nachgerade idealtypisches Labor zur Entwicklung, Erweiterung und „Verfeinerung“ von Counterinsurgency bildeten. Die kruden Formen des heute ausgeklügelten und omnipräsenten Überwachungssystems in Gestalt der National Security Agency (NSA), wie „whistleblower“ Edward Snowden es ans Tageslicht brachte, wurden während des Amerikanisch-Philippinischen Krieges entwickelt, unter Offizieren wie Lansdale später in Vietnam erweitert und heute in Komplementarität zum militärisch-industriellen Komplex in den USA zwecks allgegenwärtiger Kontrolle, Überwachung, Spionage und Einhegung von Dissens und Protest „verfeinert“.
Rainer Werning
Die Operation „Pacific Eagle”: Der philippinische Präsident passt sich den US-Plänen für die Philippinen an
Welche antiimperialistischen Absichten der notorisch im Zickzackkurs steuernde philippinische Präsident Rodrigo Duterte auch immer anfänglich gehabt haben mag, so hat ihn doch seine natürliche Nähe zum seelenverwandten Trump rasch in die traditionelle Symbiose mit den USA und deren Ausnutzung seines Landes als regionalen Umschlagplatz getrieben.
Von Elliott Gabriel, Manila
15. Februar 2018
In diesem zweiten Teil einer dreiteiligen Serie untersuchen wir die jüngste Intervention des amerikanischen Militärs in Asien, dessen 120-jährige imperialistische Herrschaft in den Philippinen und Präsident Rodrigo Dutertes halbherziges Streben nach Unabhängigkeit von Washington. Wir sprechen mit dem im Exil lebenden philippinischen Revolutionär Jose Maria Sison sowie den Professoren William I. Robinson und Roland Simbulan.
Allem Anschein nach ist die Operation Pacific Eagle – die neue gemeinsame Notstandsoperation des mit den Streitkräften der Philippinen (Armed Forces of the Philippines, AFP) verbündeten US-Miltärs zur Bekämpfung der sogenannten „extremistischen“ Gruppen – eine nie enden sollende Mission.[1] Konzipiert als Erweiterung des Kampfes gegen den Islamischen Staat (ISIS) und den mit ihm in Südostasien liierten Gruppierungen, hat die Operation Pacific Eagle laut einem Bericht der US-Regierung fortan zur Folge, dass US-geführte Spezialoperationen AFP-Truppen bei allen ihren militärischen Operationen begleiten, besonders im Süden auf der großen Insel Mindanao. Eine nahezu unbegrenzte Geldsumme wird der Mission zur Verfügung gestellt, der eine ähnliche Priorität zugemessen wird wie der Operation Enduring Freedom im Irak und in Syrien.[2]
Wie MintPress News im ersten Teil dieser Serie darlegte[3], dient die angebliche Anwesenheit sogenannter militanter „ISIS-P“ (Islamischer Staat-Gruppe in den Philippinen) im nach wie vor unter Kriegsrecht stehenden Mindanao als Entschuldigung dafür, dass sich das US-Militär hier etabliert, um den AFP dabei zu helfen, „Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus“ im Land Einhalt zu gebieten. Die im September letzten Jahres lancierte, wenngleich erst im Januar 2018 angekündigte Mission soll sicherstellen, dass die USA eine direkte Rolle bei militärischen Operationen spielen, die darauf zielen, den nahezu ein halbes Jahrhundert währenden Aufstand der Communist Party of the Philippines/New People’s Army (CPP/NPA) niederzuschlagen, die von Präsident Duterte nach dem dramatischen letztjährigen Scheitern der Friedensgespräche zwischen Manila und den Linken nunmehr als „Terroristen“ bezeichnet werden.[4]
Die vielschichtigen bewaffneten Kämpfe und Massenbewegungen der armen Mehrheit in diesem Land waren der Hauptmotor für das nachhaltige Streben des philippinischen Volkes nach Selbstbestimmung, genuiner Unabhängigkeit und einer demokratisch bestimmten Wirtschaft – ein Kampf, der bis in die Zeit der spanischen theokratischen Herrschaft zurückreicht. Es war genau dieses Verlangen nach einem Ende des US-amerikanischen Würgegriffs, das Duterte den Weg ebnete: Um 2016 im taktischen Bündnis mit der antiimperialistischen Linken gewählt zu werden, versprach er, als „erster sozialistischer Präsident“ der Phiilippinen einen strikt unabhängigen Kurs in seiner Außenpolitik zu steuern.
Roland Simbulan, Professor an der University of the Philippines und Verfasser zahlreicher Bücher und Artikel über die militärischen Aktivitäten der USA in den Philippinen und Ostasien, betrachtet die Operation Pacific Eagle als eine Mission mit dem Ziel, Duterte bei der Unterdrückung der Opposition in Inneren zu unterstützen und dafür den USA im Gegenzug zu gestatten, die Philippinen auf unbestimmte Zeit als Basis und Sprungbrett für eventuelle Militäraktionen gegen die Volksrepublik China zu nutzen. Auf diese Weise soll die Sicherheit eines verbündeten Landes gewährleistet werden, das Trump wiederholt als „erstklassige Immobilie“ bezeichnet hat[5].
„Die Philippinen sind für die USA eine Art Flugzeugträger im westpazifischen Raum, der sich gegen jede aufstrebende imperiale Macht richtet, die [die USA] wirtschaftlich und militärisch herausfordert“, äußerte Simbulan MintPress News gegenüber. Er fuhr fort: „Die USA nutzen jede Möglichkeit, Dutertes Antiterror- und Antidrogen-Kampagne zu unterstützen, um ihre eigene militärstrategische Präsenz im Westpazifik zu stärken. Diese Operation zielt darauf, Einfluss und die vollumfängliche Installierung von US-Herrschaft wiederzugewinnen, um jederzeit militärisch intervenieren zu können. Das ist nur möglich, wenn die USA ihre Präsenz in den Philippinen und im westpazifischen Raum – eben mittels Pacific Eagle – den Gegebenheiten anpassen und diese für sich gewinnbringend nutzen können.“
Diese Kommentare könnten Leser überraschen, die an Dutertes frühere Versprechen denken, das Land in Richtung Russland und China umzuorientieren. Das unberechenbare Staatsoberhaupt hat es jedoch vermocht, die Einnahme des starken Opioids Fentanyl zuzugeben, dies aber dann widerrufen, während er sich in seinem tödlichen Antidrogen-Feldzug sogar mit Hitler verglich[6], bevor er später mit dem Apartheid-Staat Israel auf Schmusekurs ging.[7]
Dutertes sprunghafter „Anti-Imperialismus“
Kurz nach seiner Amtseinführung am 30. Juni 2016 holte Duterte gegen Manilas traditionelle Verbündete in Washington zum Schlag aus, besonders nach Beginn seines im Vigilantenstil durchgeführten Antidrogen-Kriegs, der einigen Schätzungen zufolge bereits mehr als 13.000 angeblichen Drogenbenutzern und -händlern das Leben gekostet hat.[8] Kritik vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama führte zu einer besonders heftigen Reaktion des launenhaften philippinischen Staatsoberhauptes. „Fahr’ zur Hölle“, beschied er ihm, während er gleichzeitig drohte, die US-Militärpräsenz im Lande drastisch zu verringern. „Diese weißen Leute, solche von der Europäischen Union, die ignoranten Amerikaner und dieser Obama“, wetterte Duterte damals.[9] „Sie sind so schwarz und arrogant. [Er] kanzelte mich ab. Warum kanzeln Sie mich ab? Ich bin der Präsident eines Landes.“
Wenig später besuchte Duterte im Rahmen eines Staatsbesuchs in der VR China Pekings „Große Halle des Volkes“, um dort in einer vielbeachteten Rede seine „Trennung von den Vereinigten Staaten“ zu verkünden und amüsiert zuhörenden chinesischen Geschäftsleuten und Amtsträgern mitzuteilen, Amerikaner seien „laut, manchmal ungehobelt“ und nicht daran gewöhnt, sich „angemessen höflich auszudrücken“.[10] Er fuhr fort: „Sowohl in militärischer Hinsicht, vielleicht nicht in sozialer, aber doch auch in wirtschaftlicher Hinsicht hat Amerika verloren. (…) Ich habe mich im Blick auf ihre ideologische Ausrichtung neu orientiert, und vielleicht werde ich auch nach Russland reisen, um dort mit [Präsident Wladimir] Putin zu reden und ihm zu erklären, dass da drei von uns der Welt gegenüber stehen – China, die Philippinen und Russland. Das ist der einzige Weg.“
Von all jenen, die auf eine vom US-Diktat freie und unabhängige Außenpolitik drängen, wurden Dutertes Kommentare mit vorsichtigem Optimismus aufgenommen. Er war ja schließlich als ehemaliger Bürgermeister von Davao City dafür verantwortlich, amerikanischen Truppen geheime Militäroperationen in Mindanao zu untersagen sowie den städtischen Flughafen für US-Militärdrohnen zu sperren. Nach fast zwei Amtsjahren hat es Duterte versäumt, auch nur eine/n der von Manila mit den USA abgeschlossenen einseitigen Militärverträge oder -vereinbarungen zu überdenken oder gar zu annullieren – etwa das „Enhanced Defense Cooperation Agreement“ (EDCA).[11]
„Mit seiner gelegentlichen gegen die USA gerichteten Rhetorik reagiert er vor allem auf Kritiker der im Lande praktizierten ‚außergerichtlichen Hinrichtungen’ aus den USA, Europa und den Vereinten Nationen, die ihre Sorge mit Blick auf die sich verschlechternde Menschenrechtssituation zum Ausdruck gebracht haben“, bemerkte Simbulan. Dutertes jüngste Wutausbrüche haben wenig Bedeutung, meint Jose Maria Sison, der seit Langem im Exil lebende Gründungsvorsitzende der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP), ein ehemaliger Collegelehrer des Präsidenten. Im Mai vergangenen Jahres bemerkte Sison, sein früherer Schüler sei schon lange dafür bekannt gewesen, abwechselnd „im Stil der Linken, der Mitte und der Rechten zu reden und zu handeln – je nach dem, was ihm jeweils am meisten nutzt.“ Weniger liebenswürdig bezeichnete Sison Duterte im Januar dieses Jahres als „verrücktes Drecksloch“ – wie auch „seinen imperialistischen Dienstherrn‘“, Donald Trump.[12]
Gegenüber MintPress News erklärte Sison: „Wir sollten uns nicht durch Dutertes frühere Wutanfälle verwirren lassen, die sich gegen Obama, einige führende US-Kongressabgeordnete und Menschenrechtsgruppen in den USA richteten, die im Namen der Menschenrechte Druck auf Duterte ausüben wollten, damit er vom Massenmord an angeblichen Drogennutzern und -händlern Abstand nähme. Andernfalls solle die US-Militärhilfe reduziert werden. Um seinen Wutanfällen noch mehr Nachdruck zu verleihen, schwafelte Duterte von einer unabhängigen Außenpolitik, wobei er entweder die USA heruntermachte und Russland sowie China hochjubelte oder die eine gegen die andere Macht zum eigenen Vorteil gegeneinander auszuspielen versuchte.“
Inzwischen ermüdete Dutertes außenpolitisches Hin und Her das militärische Establishment im Lande, eine traditionelle Bastion proamerikanischer Geisteshaltung. Doch letztendlich ertrug man Dutertes Pendelpolitik, besonders als klar wurde, dass sein Zoff mit Obama rein persönlicher Natur war. Im September 2017 scherzte der philippinische Präsident sogar, Verteidigungsminister Delfin Lorenzana – von 2002 bis 2016 Attaché in Washington – sei ein CIA-Geheimagent gewesen. Ein seltsamer Scherz, bedenkt man, dass der Chef der Landesverteidigung von Kritikern in der Tat als jemand betrachtet wird, der in Manilas Regierung vehement US-amerikanische Interessen vertritt. „Die ganze Zeit über [in der Duterte seine gegen die USA gerichteten Kommentare abgab] versicherte Lorenzana der CIA und dem Pentagon, Duterte sei unter Kontrolle und bereit, mit seinem psycho-politischen Doppelgänger Trump Ball zu spielen“, fügte Sison hinzu.
Die deutlich wieder festgezurrten US-philippinischen Beziehungen wurden im letzten November bekräftigt. Da sang Duterte in Manila für Trump ein philippinisches Liebeslied – mit dem ausdrücklichen Hinweis, dies geschehe „auf Anordnung des Obersten Befehlshabers der Vereinigten Staaten“. Das Lied enthielt solch innige Lyrik wie: „Du bist das Licht in meiner Welt, eine Hälfte dieses meines Herzens.“ 120 Jahre lang waren die USA unentwegt bestrebt, die multiethnische und strategisch bedeutsame philippinische Nation zu beherrschen. Dieser entscheidende Aspekt der Geschichte ist der Schlüssel zum Verständnis dafür, warum der jeweils Hauptverantwortliche der Regierung der Republik der Philippinen nicht in der Lage beziehungsweise nicht willens war, sich aus Washingtons Umklammerung zu lösen.
In US-Geschichtsbüchern selten beachtet, bildete der rücksichtslose Krieg gegen die Philippinen nachgerade den Wendepunkt bei der Formierung des überseeischen Imperiums der Vereinigten Staaten. Als ein erschöpftes und geschlagenes spanisches Empire die Philippinen 1898 für 20 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten verkaufte, befand sich das Land noch immer in der schmerzlichen Phase der philippinischen Revolution. Im Verlauf der Inbesitznahme des Landes entwickelten die eindringenden US-Truppen auch Aufstandsbekämpfungsmethoden, die unter den spanischen Kolonisatoren erfolglos geblieben waren.
Die USA waren besessen von der pseudoreligiösen Ideologie des „Manifest Destiny“ und nach der aggressiven Eroberung von halb Mexiko, dem Erwerb Alaskas und dem Sturz des unabhängigen Königreichs Hawaii außerstande, sich daheim ein weiteres Grenzgebiet einzuverleiben. Nun aber entdeckte man in den philippinischen Nationalisten das perfekte Ziel für eine neuerliche Völkermordkampagne, ähnlich jener, die gegen die sogenannten „wilden rothäutigen“ eingeborenen Stämme verübt wurde, die zuvor Nordamerika bevölkert hatten.
Zwei Jahrzehnte lang führte das US-Militär einen erbitterten Vernichtungskrieg. Von Präsident Theodore Roosevelt als „Räuberbanden“ und „Diebe“ gebrandmarkte Aufständische wurden gefoltert, etwa durch „waterboarding“ und brutale Schläge, und massenhaft von US-Truppen umgebracht, die unter dem Befehl von gefeierten Kriegshelden wie den Generälen John J. Pershing und Arthur MacArthur Jr. standen, dem Vater von General Douglas MacArthur. (Dieser war im Zweiten Weltkrieg Oberkommandierender der Alliierten Streitkräfte im Fernen Osten und Pazifik. Im Frühjahr 1951 musste er vorzeitig seinen Dienst quittieren, weil er zur Abkürzung des Koreakriegs die atomare Vernichtung grenznaher Städte der jungen Volksrepublik China erwogen hatte – Anm.: RW).
Der berühmte britische Dichter und Autor Rudyard Kipling pries die US-Intervention in seinem Gedicht „The White Man’s Burden“, das von der New York Times als das „stärkste jemals veröffentlichte Argument zugunsten von Expansion“ begrüßt wurde.[13] Das Gedicht – eine leidenschaftliche Lobpreisung von Kolonialismus und Eroberungssucht gegenüber „halb-teuflischen und halb-kindlichen“ Völkern wie etwa den kämpferischen Filipinos – sprach gefühlsmäßig genau den überheblichen Ethnozentrismus an, der amerikanische Führungsgestalten gepackt hatte.
2003 verglich John Bellamy Foster, ein Soziologe und Herausgeber der Zeitschrift The Monthly Review[14], die amerikanische Kolonisierung der Philippinen mit den noch jungen US-Besatzungsaktionen in Afghanistan und im Irak und analysierte in diesem Kontext den Einfluss von Kiplings Gedicht: „Heutige Imperialisten betrachten Kiplings Gedicht hauptsächlich als einen Versuch, das Rückgrat der seinerzeit in den USA herrschenden Klasse zu stärken – in Vorbereitung auf die von ihm sogenannten ‚wilden Kriege des Friedens‘. Und genauso weist man heute auf die ‚Last des weißen Mannes‘ im 21. Jahrhunderts hin. So fragt das (in London erscheinende – RW) Magazin Economist ganz einfach nur, ob die Vereinigten Staaten darauf gefasst sind, die Last des weißen Mannes im Mittleren Osten zu tragen.“
Fast 1,5 von sechs Millionen Filipinos – vor allem Moros (die muslimische Bevölkerung – RW) auf der Insel Mindanao im Süden des Archipels – wurden damals in blutigen Schlachten, die folgten, ausgelöscht.[15] Und zwar mit Aufstandsbekämpfungs-Methoden, die Grausamkeiten wie das My-Lai-Massaker während des Vietnamkriegs vorwegnahmen. In einem Bericht für das Fairfield Journal im US-Bundesstaat Maine schilderte der US-Marine-Sergeant Howard McFarland im Jahre 1899 die Kampfmethoden seiner Truppen im ungeschminkten Sprachstil eines weißrassistischen Terrorismus:
„Da lagen 1008 tote N*gger herum, dazu viele Verwundete. Wir brannten alle ihre Häuser nieder. Ich weiß nicht, wie viele Männer, Frauen und Kinder die Tennessee-Jungs töteten. Sie wollten keine Gefangenen machen … Im besten Fall ist das ein sehr reiches Land, und wir wollen es haben. Ich würde dazu ein Regiment ins Gefecht schicken und jeden N*gger in einen N*gger-Himmel schicken. Am Donnerstag, den 29. März, töteten 18 Männer meiner Kompanie 75 bolo (Haumesser – RW) schwingende N*gger und zehn N*gger-Schützen. Wenn wir einen finden, der nicht tot ist, haben wir unsere Bajonette.“
In einer ironischen Äußerung über den nackten Imperialismus der Großmächte der Welt, die im „Frieden“ zu „abwechselndem Morden und Brandstiften“ in kolonisierten Ländern geeint sind, bemerkte die in Polen geborene, deutsche Revolutionärin Rosa Luxemburg: „An der asiatischen Küste liegen, umspielt von den Wogen des Ozeans, die heiteren Philippinen […] Wir sahen dort die wohltätigen Yankees und den Washingtoner Senat bei der Arbeit. Nicht Feuer speiende Berge – dort mähten amerikanische Gewehre Menschenleben zu hohen Stapeln nieder.“[16]
Nach Befriedung der rebellischen Filipinos durch eine Verbindung von roher Gewalt und Mobilisierung lokaler Günstlinge ersetzten die US-militärischen Autoritäten den spanischen Feudalismus durch ein neokoloniales, später „Cacique-Democracy“ genanntes Verwaltungsmodell.[17] Das nach dem spanischen Wort für indigene, kooptierte und mit feudalem Herrenstatus versehene Führer benannte „Cacique-Modell“ beinhaltete die von den Amerikanern betriebene Ausgliederung lokaler Herrschaft an willfährige Landlord-Clans, lokale Eliten und korrupte bürokratische Kapitalisten. Die sich selbst bereicherten und lokale Unruhen unterdrückten, während sie gleichzeitig Vermögen an das imperiale Zentrum in den Vereinigten Staaten transferierten.
Um der Armut zu entkommen, spielten weit über 100.000 philippinische Migranten eine entscheidende Rolle in der industriellen Entwicklung des pazifischen Empires der Vereinigten Staaten – praktisch als Sklaven auf den Feldern des Agrobusiness in Hawaii und an der Westküste, als Arbeiter in Alaskas Fischfabriken oder als Schiffskellner bei der US-Marine. Viele philippinische Arbeiter erlebten in den Vereinigten Staaten Misshandlung und heftigen antiasiatischen Rassismus. Das brachte sie dazu, ihren Widerstand mittels multiethnischer und linker Vereinigungen Seite an Seite mit ihren chinesischen, japanischen und koreanischen Arbeitskollegen zu kanalisieren.
Als die US-Regierung und Agroindustrie-Konzerne 1935 den philippinischen Commonwealth gemäß cacique-kompradorenhafter Ausrichtung schufen, wurden gleichzeitig auch die Streitkräfte der Philippinen (Armed Forces of the Philippines, AFP) als flankierende militärische Schutzmaßnahme geschaffen. Wie der Historiker Epifanio San Juan jr. in seinem kritischen Werk Imperialism and Revolution in the Philippines schrieb, wurde das Land „ein Modell eines befriedeten Ausgangspunkts und Sprungbretts für Marineoperationen und Vorstöße auf den chinesischen Markt. Dies waren tatsächlich die ursprünglichen Gründe für das philippinische Abenteuer.“
1942 erlebte der philippinische Commonwealth eine brutale Besetzung durch die japanische Armee, der die sozialistischen und kommunistischen Guerilleros der Antijapanischen Volksarmee (Hukbalahap oder kurz Huk) mit heftigem Widerstand begegneten. Demoralisiert verübten die Japaner angesichts der von den USA und deren Alliierten herbeigeführten Niederlage grauenvolle Verbrechen an der Zivilbevölkerung: allein in Manila wurden im Februar 1945, in der Endphase der japanischen Okkupation, etwa 100.000 Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge gefoltert, verstümmelt, vergewaltigt, ermordet.[18] Das Land war nach dem Krieg ruiniert – 80 Prozent der Wirtschaft waren schlicht zerstört. Nachdem die siegreichen USA den Philippinen Unabhängigkeit zusicherten, blieben die wohlhabenden „Caciquen“ und Eliten loyal gegenüber Washington, entwickelten eine enge Beziehung zum Nachkriegs-Japan und setzten den Krieg zur Unterdrückung der Huk, die sich später in Volksbefreiungsarmee umbenannte, im ersten Jahrzehnt nach Gründung der Republik der Philippinen am 4. Juli 1946 gnadenlos fort.
Dutertes „Unabhängigkeit”: Chronik eines angekündigten Scheiterns
„Das Land war der vorrangige Brückenpfeiler und wichtigster Stützpunkt der USA in ihrem Krieg gegen Korea und später gegen Vietnam“, erklärte William I. Robinson, namhafter Autor und Professor an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, im Interview mit MintPress News: „Die Vereinigten Staaten etablierten letztlich eine Kette von rund 300 Militärbasen in sieben asiatisch-pazifischen Ländern. Ihre militärische Präsenz in den Philippinen befand sich im Zentrum dieses Netzwerks. Diese Präsenz war auch das Scharnier, um das herum in den 1970er und 1980er Jahren die Aufstandsbekämpfung gegen die New People‘s Army organisiert wurde.“
1991 sahen sich jedoch die philippinische Präsidentin Corazon C. Aquino und US-Präsident George H. W. Bush gezwungen, Forderungen militanter Massenbewegungen und nationalistischer Führungskräfte nachzugeben, die US-Kontrolle des von ihren Militärbasen genutzten Territoriums solle wieder der Regierung des Republik der Philippinen (GRP) übertragen werden – Basen, die einst äußerst wichtig für die militärischen Interventionen der USA in China, Korea, Indonesien, dem Mittleren Osten und in Vietnam gewesen waren.
Ende 1992 händigten die USA sozusagen die Schlüssel aus und zogen ihre Truppen aus der U.S. Naval Base Subic Bay ab[19], ihrer bis dahin größten überseeischen militärischen Einrichtung – ein Schritt, der von hochrangigen US-Politikern und -Militärstrategen mit Blick auf die Ära nach dem Ende des Kalten Kriegs als „irreversibel“ angesehen, aber auch als Zeichen des US-Niedergangs in Asien kritisiert wurde. Diese Siege zugunsten einer genuinen Unabhängigkeit erwiesen sich allerdings als kurzlebig: 1999 unterzeichneten die USA und die GRP das Visiting Forces Agreement, ebneten damit den Weg für die alljährlich stattfindenden US-AFP-Balikatan(„Schulter an Schulter“- RW)-Miliärübungen und garantierten US-Truppen de facto extraterritoriale Immunität für auf philippinischem Boden verübte Verbrechen wie Vergewaltigung und Mord. Einmal mehr stand die Souveränität des Landes auf dem Prüfstand.
„Die Ereignisse des 11. September 2001 und der absurde ‚Krieg gegen den Terror’ führten zu [einer verstärkten] Rückkehr von US-Militärs“, sagte Robinson. Nach dem 11. September verpflichteten sich die USA erneut zur umfassenden Intervention im Kampf gegen die Moro Islamic Liberation Front und die New People’s Army – nicht weil diese Gruppen irgend etwas mit den Attacken auf das World Trade Center zu tun gehabt hätten, sondern weil sie gegen die US-kontrollierten „Marionetten“ in der Regierung in Manila heftig opponierten und in ihren Guerillafronten beträchtliche Unterstützung von der Zivilbevölkerung in Dörfern und Städten der an Ressourcen überaus reichen Insel Mindanao erhielten.
Der US-Imperialismus kämpfte auch mittels seiner „Soft Power“-Mechanismen um die Herzen und Hirne der Filipinos: mit Krediten, NGOs, Hollywood-Filmen, Philanthropie, Einfluss in der akademischen Welt und mit Entwicklungshilfe seitens der USAID (der sogenannten Entwicklungsbehörde in Gestalt der U.S. Agency for International Development – RW). Gleichzeitig nutzten die nationale Polizei des Landes und die AFP die beachtlichen Waffenarsenale und vom Pentagon ermöglichte Trainingsprogramme, um Unruhen durch die Nutzung von Kriegsrecht, Verhaftungen ohne richterlichen Beschluss, Verschwindenlassen, Vergewaltigung, außergerichtliches Morden sowie kollektive Bestrafungsmethoden wie etwa Lebensmittelblockaden niederzuschlagen.[20] Das war „Cacique-Demokratie“ im Zeitalter der Moderne.
Als die Trump-Duterte-Beziehung in den letzten Monaten inniger wurde, hat sich dieser Trend noch verschlimmert, wobei Polizei und Soldaten jeden ins Visier nehmen – vom konservativen Kirchenmann bis zu Menschenrechtsaktivisten und Mitgliedern indigener Gemeinschaften –, die als Sympathisanten der kommunistischen NPA-Guerilla betrachtet werden. Angesichts von Manilas symbiotischer Beziehung zu Washington war Dutertes angebliche Bemühung, das Land aus dem Griff seiner US-Oberherren zu lösen, die Chronik eines angekündigten Scheiterns, um den kolumbianischen Autor Gabriel Garcia Márquez zu paraphrasieren. „Für Trump steht außer Frage, dass Dutertes Regierung ganz sicher eine Marionette des US-Imperialismus ist“, bemerkte Jose Maria Sison MintPress News gegenüber und erklärte: „Sämtliche bedeutsamen Verträge, Vereinbarungen und Abkommen, welche die Philippinen ökonomisch, politisch, kulturell und militärisch an die USA binden, bleiben intakt. Trumps Kommentar spiegelt lediglich die Tatsache wider, dass die USA die Philippinen als höchstgeschätzten Immobilienbesitz in Südostasien betrachten und das Land als ihren bedeutsamen vorgeschobenen Brückenkopf in der ostasiatisch-pazifischen Region beherrschen.“
Elliott Gabriel arbeitete einst für den Sender teleSUR English (Venezuela) und ist heute ein regelmäßiger Kommentator und Autor von MintPress News mit Sitz in Quito, Ekuador. Er hat sich seit Jahren als Sozialaktivist intensiv für die Belange von Arbeiterorganisationen und Migranten sowie gegen polizeiliche Übergriffe gegen sie in Südkalifornien und dessen Central Coast engagiert.
[«1] defense.gov – LEAD INSPECTOR GENERAL – REPORT TO THE UNITED STATES CONGRESS
[«2] usnews.com – Off-Budget, Not Out of Mind
[«3] mintpressnews.com – Operation Pacific Eagle in the Philippines: Washington’s New Colonial War
[«4] telesurtv.net – Duterte Declares Communists & NPA’Terrorist’ as Police Drug-War is Relaunched
[«5] newsweek.com – ‘Prime Piece of Real Estate:’ Trump’s Verdict on the Philippines
[«6] reuters.com – Philippines’ Duterte likens himself to Hitler, wants to kill millions of drug users
[«7] hamodia.com – Duterte Wants to Move Phillipines’ Embassy to Yerushalayim
[«8] sagupasb.wordpress.com – Why is Duterte’s War on Drugs anti-farmers?
[«9] beta.philstar.com – Resuming rebuke of Obama, Duterte calls him ‘black, arrogant’
[«10] voanews.com – Duterte Announces Philippine ‘Separation’ from US
[«11] natoreyes.wordpress.com – 10 things you should know about the EDCA that government is not telling you
[«12] josemariasison.org – Press Statement: On Duterte and His Parrot Roque
[«13] nytimes.com – 1899:Kipling’s Plea : IN OUR PAGES:100, 75 AND 50 YEARS AGO
[«14] monthlyreview.org – Kipling, the ‘White Man’s Burden,’ and U.S. Imperialism
[«15] bulatlat.com – Uncovering the Forbidden Truth
[«16] marxists.org – Rosa Luxemburg – Martinique
[«17] newleftreview.org – Cacique Democracy in the Philippines: Origins and Dreams
[«18] globalnation.inquirer.net – February 1945: The Rape of Manila
[«19] nytimes.com – Philippines Orders U.S. to Leave Strategic Navy Base at Subic Bay
[«20] telesurtv.net – Phillippines ‘Anti-Communist’ War: 1,500+ Indigenous Face Displacement, ‘Food Blockade’