Leserbriefe zu „Sind die NachDenkSeiten „unsicher“? Man ist machtlos gegen Riesen-Konzerne wie Microsoft oder Facebook“

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In ungekannter Fülle erreichten uns Zuschriften zum Artikel: Sind die NachDenkSeiten „unsicher“? Man ist machtlos gegen Riesen-Konzerne wie Microsoft oder Facebook. Dies liegt wohl daran, dass die Nachdenkseiten ein Online-Medium sind und viele Nutzer/Leser sich in diesem Bereich gut auskennen bzw. eine dezidierte Meinung haben, die wir im Folgenden versuchen darzustellen. Wie immer teilen wir nicht alle Meinungen, die geäußert werden, gänzlich oder sehen ihre Wichtigkeit genauso. Trotzdem bedanken wir uns einmal mehr bei allen Lesern, die uns zu diesem Thema geschrieben haben. Diesmal haben wir auch einige ähnlich lautende Leserbriefe aufgenommen, weil diese unterschiedliche Tipps und Links zum sicher(er)en Umgang mit dem Internet zum Inhalt haben. Auf jeden Fall handelt es sich um lesenswerte Lektüre, wenn man sich um die eigene Privatsphäre Gedanken macht. Wichtig allerdings auch der Hinweis, dass viele der empfohlenen Maßnahmen mit mehr oder weniger großem Aufwand verbunden sind und sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen lassen. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Vorwort zu den Leserbriefen: Der „Aufhänger“ zum Artikel war eine Sicherheitswarnung von Microsoft. Dazu erreichten uns zahlreiche Zuschriften, die diese Warnung mit der fehlenden Verschlüsselung unseres Internetangebots erklärten. Obgleich eine Verschlüsselung auf einer Seite, auf der die Nutzer keine Informationen an den Server senden, eigentlich nicht zwingend nötig ist, haben wir unseren Server mittlerweile aufgerüstet und laufen nun mit einem SSL-Zertifikat auf HTTPS – die Daten werden also von unserem Server verschlüsselt und dann von ihrem Browser wieder entschlüsselt. Die Sicherheitswarnung ist damit Geschichte. Danke für Ihre Hilfe.
Jens Berger

Leserbriefe zu „Sind die NachDenkSeiten „unsicher“? Man ist machtlos gegen Riesen-Konzerne wie Microsoft oder Facebook“

1. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten,

Sie sprechen in Ihrem Artikel ein wichtiges und gleichzeitig brisantes Thema an. Brisant, weil es schlussendlich um die Gelddruckmaschine dieses Wirtschaftszweigs geht, deren alleinige Hoheit über unsere Daten und auch die Grundlage ihrer Monopolstellung. Vermutlich würde man uns bei einer ernsten Forderung eines Nutzerrats im Sinne der Demokratisierung der großen IT-Konzerne, Lösungen wie die “Nutzermeldungen” als eben das verkaufen.

Und ich vermute viele Bürger/Nutzer würden diese Ansicht sogar teilen, zumindest in meinem Umfeld gibt es sehr wenige, die ernsthaft versuchen sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Die meisten werfen den Unternehmen ihre Daten bereitwillig in die Cloud, weil ja alles so schön einfach und sicher ist in der Wolke und “zu verbergen hab ich eh nix”. 1€ für jedes Mal wenn mir dieses Argument begegnet…

Verübeln kann ich es den Leuten aber auch nicht, denn welche Wahl hat man? Ich versuche mich weitestgehend von den Tentakeln der Datenkraken fernzuhalten, aber wer hat schon Zeit und Lust sich damit zu befassen? Und beides benötigt man zur Genüge, sei es, um die notwendige Software zu finden und den Umgang zu lernen, die die Sammelwut von Windows und Co soweit möglich einzudämmen oder aber noch mehr, um auf quelloffene Lösungen wie Linux, LineageOs, etc. umzusteigen. Letzteres kann je nach Abkopplungsgrad dauerhafte Anstrengungen kosten, wenn ich mich komplett, auch abseits des Betriebssystems, nicht den Standardlösungen der IT-Riesen bedienen möchte. Also z.B. auf mobilen Endgeräten keine Google Play Dienste (AppStore, Standorterkennung, Datensynchronisierung, etc.) nutzen möchte. Die Open-Source Community wächst zwar stetig und damit auch der Umfang und die Nutzerfreundlichkeit der Lösungen, nichts desto trotz ist deutlich mehr Wissen im Umgang gefragt, insbesondere wenn man einen möglichst nah an den “Standard” heranreichenden Komfort erwartet. Auch die Hardwareauswahl wird davon stark beeinträchtigt, da es nicht für alle Geräte Alternativlösungen gibt, die auch noch supportet werden.

Ich habe wenig Hoffnung, dass die Politik mal aufwacht. Hier wäre doch eine GEZ ähnliche Lösung wünschenswert, jeder zahlt 17,5€ im Monat und kann dafür auf beliebig vielen Endgeräten eine offiziell von staatlicher Seite finanzierte Betriebssystem/Dienste Lösung nutzen, die Open-Source basiert und somit maximal transparent ist. Ich bin sicher es wäre ein leichtes genügend Kompetenz aus der Szene zu rekrutieren, wenn man Ihnen ein solches Projekt, sicher finanziert, in Aussicht stellt. Die Qualitätssicherung der Community ist der der Unternehmen schon jetzt mindestens ebenbürtig, was man an zahlreichen, erfolgreichen Linux und Android Distributionen leicht feststellen kann, die Geräte sicher und performant nutzbar machen, die die Wirtschaft aufgrund ihrer Profitgier längst hat fallen lassen.

Aber wahrscheinlich würde das inzwischen schon daran scheitern, dass die Masse gar nicht mehr bereit wäre einen geringen Obulus für digitale Ware zu bezahlen, “nur um die eigenen Daten zu schützen”. Kriegt man ja schließlich auch vermeintlich kostenlos.

Aber wer weiß, vielleicht schaffen unermüdliche Aufklärer wie Sie es ja, dass sich irgendwann eine kritische Masse bildet, die in dieser und vielerlei anderer Hinsicht doch mal etwas bewegen kann. Ich hoffe es.

Vielen Dank für Ihre Arbeit und freundliche Grüße,
Thorsten Klatt


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Sie schlagen vor, Facebook innerhalb eines regulatorischen Rahmens auf die Garantie von Meinungsfreiheit zu verpflichten, also einen transnationalen Konzern zu veröffentlich-rechtlichen. Das ist aus vielfältigen Gründen völlig unmöglich und auch nicht wünschenswert. Die Meinungsfreiheit ist nämlich Bestandteil einer Wert- und Rechtsordnung, die mit dem eigentlichen Geschäftsmodell von Facebook, der Kommerzialisierung bislang nicht bewirtschafteter Ressourcen durch Etablierung eines umfassenden Überwachungs- und Kontrollregimes, kaum zu vereinen ist. Im Übrigen finde ich Ihren Wunsch nach einer Moderation von Kommentaren durch Facebook, die stärker Ihrem Geschmack entspricht, zwar nachvollziehbar, aber auch dämlich. Spätestens die Anwendung des NetzDG sollte doch endgültig bewiesen haben, dass Facebook, das pro Nutzer und Jahr nur wenige Dollar umsetzt, dazu wirtschaftlich nicht in der Lage ist.

Ich kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, warum Facebook und Microsoft Ihnen, in Ihrer Branche, mit einer Marktmacht begegnen sollen, „der man sich nicht entziehen kann.“ Facebook und Microsoft sind nur Scheinriesen, aus denen mal die Luft abzulassen Sie sich durchaus beteiligen könnten. Denn Konzerne sind die Organisationsform für kapitalintensive Produktion. In der Medienbranche dominieren diese daher den Fernseh- und Filmmarkt. Mit wie viel Millionen aber hat Albrecht Müller die Nachdenkseiten vorfinanziert? Mit Null. Sie haben klein angefangen und wachsen stetig bei marginalen Grenzkosten.

Als sie noch für den Freitag schrieben, beklagten Sie einmal, dass dieser Autoren so wenig zahle. Die Freitag Mediengesellschaft mbH ist ein Medienunternehmen, das überwiegend Meinungsbeiträge geringer Recherchetiefe einer Vielzahl von Autoren veröffentlicht.

Die Facebook Inc. hingegen ist ein Medienunternehmen, das überwiegend Meinungsbeiträge geringer Recherchetiefe von einer Vielzahl von  Autoren veröffentlicht. Facebook zahlt Ihnen für Ihre Inhalte wieviel? Nichts, oder?

Sie erbringen für Facebook unentgeltlich dieselbe Leistung, für die sie früher vom Freitag bezahlt wurden.

Ich vermute mal, ein beliebiger obdachloser Alkoholiker zahlt Ihnen ebenfalls nichts. Zittern Sie eigentlich auch vor der Marktmacht von obdachlosen Alkoholikern?

Selbstverständlich ist ein vor allem spendenfinanziertes Medium wie die NDS auf Reichweite angewiesen, um Spenden zu akquirieren und diejenigen politischen Veränderungen mitzubewirken, um deren Willen sie die ganze Sache überhaupt machen.

Aber Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Sie dazu Facebooknutzer gebrauchen können. Facebook ist das RTL des Internets. Glauben Sie ernsthaft, dass die kontingente Karikatur eines Unterschichtsmenschen nur durch den hohen Druckwiderstand der Fernbedienung daran gehindert wird, von dem achtstündigen ‚Bauer sucht Frau Spezial‘ auf den Vortrag zum Einfluss der iberischen Spätscholastik auf die Entwicklung des Völkerrechts umzuschalten? Nein? Dann können Sie auch nicht ernsthaft glauben, dass irgendein Facebooknutzer die NDS dauerhaft nicht liest, weil dazu ein oder zwei zusätzliche Tipps erforderlich wären.

Klickzahlen messen ist was für Manager der Medienindustrie. Ihre selbstgewählte Aufgabe erfordert es aber, Menschen zu adressieren, die gewisse intellektuelle und charakterliche Mindestanforderungen erfüllen. Facebooknutzer verkaufen Ihre Würde für ein häßliches UI. Sie glauben doch nicht ernsthaft, das jemand, der seine Würde für so wenig verkauft, als Arbeitnehmer oder Bürger irgendwas erkämpfen wird.

Was für die Nutzer von Facebook gilt, gilt in geringerem Maße auch für die Nutzer von Edge. Es ist doch unbestritten, dass Edge seine Nutzer überwacht und obendrein technisch nicht ganz up to date ist. Es dürfte zwar einige technisch unbedarfte Nutzer geben, denen das nicht klar ist, für viele von den NDS-Lesern unter diesen dürfte das Blockieren der NDS aber ein Anlass sein, die eigene Browserwahl zu hinterfragen und Firefox oder Chromium zu installieren. Wer hat also die Marktmacht?

Rückblickend ist das linke Projekt im kurzen 20 Jahrhundert, denke ich, vor allem an zu vielen faulen Kompromissen gescheitert. Ich sage Ihnen: Lassen Sie uns diesen Fehler im 21. Jahrhundert nicht wiederholen. Beteiligen Sie sich nicht an der Intensivierung des Überwachungskapitalismus. Entfernen Sie Ihre Inhalte von Facebook.

Mit freundlichen Grüßen
Ruut R.

PS: Empfehlen Sie doch mal den anderen Lesern www.privacy-handbuch.de. Es gibt viele gefährlich dumme Ratschläge, wie Privatpersonen ihre informationstrechnischen Geräte demokratiekonform betreiben können. Das Privacyhandbuch vereint sehr hohe Sachkenntnis mit verständlicher Vermittlung.

PPS: Mit ist übrigens aufgefallen, dass nachdenkseiten.de immer besser wird. Sie haben aufgehört, Ihre Leser über die Social-Media-Plugins für Dritte auszuspionieren und sperren Tor-Nutzer nicht mehr über Ihr CDN aus. Wenn noch Google Analytics verschwindet, von dem umstritten ist, ob es datenschutzkonform konfiguriert werden kann, gibt es nichts Substanzielles mehr zu bemeckern.

PPPS: Irgendwann müssen Sie sich mal von jemandem erklären lassen, was an der GPL so toll ist.


3. Leserbrief

Sehr geehrtes und geschätztes NDS-Team,

vielen Dank erst mal für die unzähligen hilfreichen und aufschlussreichen Artikel.

Leider sind viele Ihrer Artikel oder genauer die darin erhaltenen Details zu diversen Themen immer wieder verstörend bis nicht hinnehmbar. Selbstverständlich oft dem Thema selbst und nicht der Formulierung geschuldet.

So finde ich es z. B. auch sehr bedenklich, wenn die NDS über die im Microsoft Browser “EDGE” enthaltene Funktion “Smart-Screen” als potentiell unsicher gebrandmarkt werden. Wie von Herrn Berger bereits angemerkt, sollte eine Prüfung der User-Meldung zumindest im Anschluss an eine solche “Einstufung” erfolgen. Leider passt das beschriebene intransparente Vorgehen zur Politik von Microsoft.

Einen doch recht sehenswerten und sich mit dem Thema “Microsoft” kritisch auseinandersetzenden Beitrag habe ich im “Ersten” gefunden.

Im Beitrag wird teils das Vorgehen von Microsoft beschrieben und wie das Unternehmen dadurch eine monopolartige Stellung auf dem Markt erlangt hat. Auch große Unternehmen, Städte, Kommunen, öffentliche Ämter und ja sogar die europäische Kommission scheinen diesen Unternehmen fast schon hörig zu sein.

Der Kommentar ihrer Leser, mit dem Hinweis auf einen Wechsel zu alternativen und quelloffnenen Betriebssystemen, ist für micht nicht so einfach mit dem Vergleich auf das Radfahren und dem Ticketautomaten der Bahn abzutun. Nur durch einen solchen Wechsel, mag er noch so unbequem und umständlich sein, wird ermöglicht eine Systemlandschaft bzw. IT zu etablieren die durchsetzt ist von gerade genannten quelloffenen, transparenten und sicheren Betriebssystemen. Dies wiederum würde zwangsweise zu einem anderen Verständnis zu Datenerhebung und Datennutzung führen. Wenn die Umstellung auf ein transparenteres und quelloffenes System nicht bei uns “kleinen und unwichtigen” Bürgern stattfindet, sollte zumindest der Wunsch von uns an die öffentlichen Stellen gestellt werden, eine solche Forderung an die Betriebssystem und Hardwarehersteller zu stellen.

Wichtiger denn je ist es, “denen da oben” ihr Monopol nicht länger zuzugestehen sondern aufzubegehren, etwas ändern zu wollen an der Tatsache zur Ausbeutung des einfachen Bürgers bzw. Benutzers durch Konzerne wie Microsoft, Google, Apple usw. Uns wird schon viel zu lange indoktriniert was und wie wir es zu haben wollen.

“Ihr möchtet das neuste Smartphone in der besten Ausstattung zum höchsten Preis aber bitte mit einem intransparenten nicht quelloffenen und zu Teilen unsicheren Betriebssystem. Denn sicherlich seid ihr liebe User doch damit einverstanden, dass wir Daten erheben, die wir selbstverständlich nur brauchen um weiterhin so tolle Produkte für euch zu erfinden …

Anderes Thema:

Mit Ihrem Hinweis auf das weiter anhaltende Russland-Bashing, möchte ich gerne auch nochmal auf viele Friedensaktivisten hinweisen und mir einen Artikel über eben jene wünschen. Eugen Drewermann zum Beispiel hat letztes Jahr eine grandiose Rede zum Frieden gehalten. Bedarf, auf Frieden hinzuweisen, besteht meines Erachtens immer.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg, Spaß und Glück bei allen Vorhaben zur Umsetzung der Tätigkeiten für die NDS.

Mit freundlichen Grüßen
Domenik Karl


4.Leserbrief

Lieber Herr Berger,
die wichtigste Empfehlung haben Sie leider übersehen! Dass nämlich unter Insidern von Edge und Internet-Explorer offiziell gewarnt und ABGERATEN wird! Stattdessen werden andere Browser, wie z.B. Mozilla Firefox, Googles Browser, usw.

Empfohlen! Sogar vom BSI

Erst kürzlich glänzte Edge wieder durch einen Zero-Day Exploit.

Ob diese Lücke inzwischen behoben wurde, ist nicht bekannt!

Sie sollten daher ganz offiziell vor der Nutzung von Microsofts Monopolprodukten WARNEN!!!

Beste Grüße
Ralf Hesse


5. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

Das Problem ist ja, daß oft die Mühen der Umstellung unterschätzt werden.

die beiden größten Probleme sind aus meiner Sicht

– verblendete Nutzer Freier Software, die das alles für ganz einfach halten und die Leute beschimpfen, wenn man nicht direkt umsteigt. Die sollte sich mal um den Workflow in Projekten kümmern und sich klar machen, welcher Kraftaufwand nötig ist, um das alles umzustellen.

– Nutzer unfreier Software, die keinerlei kritisches Bewußtsein für die negativen Folgen ihrer Verstrickung haben. Dazu gehören leider auch kritische Autoren. Das ändern wir aber ja gerade
Wolfgang Romey
netzwerk-bildung.net


6.Leserbrief

Sie verwenden kein HTTPS. Das ist heutzutage ziemlich unüblich, auch für kleinere Seiten. Die Einrichtung dürfte nicht allzu teuer sein. Da sie Ihre Spendenseite über einen sicheren Drittanbieter laufen haben, ist das halb so wild. Es könnte aber ein Grund sein, warum sie so einfach auf diese Liste von Microsoft kamen.

Freundliche Grüße,
Felix Kiechle


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Ich will Ihnen nicht als zu viel Zeit rauben, aber erlauben Sie mir nur ein kurzen Hinweis.

Ich bin jetzt kein Computer Junki oder irgend ein Informatiker. Aber Linux / Ubuntu ist so einfach zu nutzen, und es steht dem Microsoft System im nichts nach… Der Otto Normaluser hat wirklich keinen Grund Windows oder IOS zu nutzen. Und vor allem, wenn Jemand die Nachdenkseiten besucht, sollte schon das nötige Verständnis haben und die Initiative bringen, sich auch mal um eine Alternative zu kümmern…

Das Einrichten von Linux, dauert auf jedem PC vielleicht eine viertel Stunde. Ein paar Videos auf Youtube, um das ganze zu verstehen und fertig!

Die Politik wird sich nicht drüm kümmern, dass der Bürger unabhängig wird. Und wir sind garnicht so abhängig von Microsoft oder Apple wie man uns weis machen will…

Die ganz großen Konzerne (Facebook, Lufthansa etc..) nutzen auch nicht Windows. Die wissen auch warum… Es gibt einfach bessere und vor allem sichere Alternativen…

Warum verlinken Sie nicht auf den Nachdenkseiten ein Video, in dem die Einrichtung von Linux erklärt wird? einfach um die Nutzer zur einer Alternative zu animieren… das wäre schon ein guter Schritt…

Vielen Dank
Karol Michalik


8.Leserbrief

Lieber Herr Berger,
 
alle schimpfen über Facebook, dass wir auch dort unsere eigene DNA hinterlassen, wir ausgeschnüffelt werden können und trotzdem empfiehlt fast jede Zeitung und jedes Polit-Magazin, doch bei Facebook über die entsprechenden Themen weiter zu diskutieren. Auch die NDS haben sich dieser Mode angeschlossen. Wer aktuell und glaubwürdig sein will, arbeitet mit Facebook. Das nennt man “kognitive Dissonanz.” Man weiß, dass etwas nicht gut ist und tut es trotzdem.
 
Also: Sie alle wissen, Facebook ist nicht gut
und trotzdem werden wir immer wieder auf diese “Institution” verwiesen. Auch wenn ich Berichte von Oskar Lafontaine lesen möchte, werde ich auf Facebook verwiesen.
 
Warum ?
 
Ich benutze meine Facebook Seite schon lange nicht mehr, weil es keinen was angeht, was ich mit anderen schreibend bespreche. Zudem ist es eine anonyme Öffentlichkeit, die Freundschaft und gleiche Ideale, Interessen etc. vorgaukeln kann. Es ist ein anonymer Marktplatz, auf dem sich alle mit jedem Mist präsentieren können. Könnte man diesen Mist riechen, sähe es vielleicht anders aus. Aber “Papier ist geduldig” auch das virtuelle.
 
Die Hinweise auf Facebook weiter zu diskutieren treibt uns alle aber in die Arme des Staates, der wissen will, wie die Bevölkerung so tickt. Eine Überwachung, die man nicht merken soll.
 
Ich fand es nicht gut, dass die NDS sich auf Facebook eingelassen haben und habe diese Seite auch bisher noch nie aufgerufen. Ich lehne sie ab.
 
Wenn Sie jetzt Ärger mit dieser “Plattform” haben, lösen den Vertrag oder das, was Sie mit Facebook haben einfach auf und erweitern Sie die Leserbriefrubrik. Da haben Sie mehr Überblick von Trollen und sonst welchen Zwergen, die Sie oder uns veräppeln oder quälen wollen und können Menschen auch sperren, die sich nicht an die Regeln halten.
 
Im Grunde ist alles ganz einfach, wenn man weiß wo man steht und was man will und was man nicht will.
 
Beste Grüße
Karola Schramm


9. Leserbrief

Wie bitte, man kann sich der Marktmacht nicht entziehen? Dann wird es aber allerhöchste Eisenbahn für ein Umdenken und eine Abkehr von Microsoft und Facebook! Und an unsere Regierung gerichtet: wenn Trump wegen Wahrung nationaler Interessen Zölle auf Stahl und Aluminium erhebt, wieviel wichtiger wäre es für Europa, im Interesse der nationalen Sicherheit Zölle auf Microsoft Produkte zu erheben! So löchrig, so unsicher, so undurchsichtig diese Windows 10! Aber lieber hängt man  die öffentliche Verwaltung an den Tropf eines Konzerns!

LG
PeterA


10. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

Sie bitten für den Artikel

“Sind die NachDenkSeiten „unsicher“? Man ist machtlos gegen Riesen-Konzerne wie Microsoft oder Facebook”

um Rückmeldung.

Nun gut – hier meine Antwort: Es hängt davon ab, wer “man” ist.

* Ich persönlich brauche und nutze die Angebote beider Konzerne nicht und kann es mir leisten, sie (und ihre Gründer) erstens als zwei formidable Kothaufen anzusehen und das zweitens auch auszusprechen.

* Die Politik scheint nur deswegen machtlos gegen Microsoft/Facebook/Google/Apple, weil sie im Augenblick von so vielen dummen und/oder käuflichen Politikern dominiert wird. Sobald man nämlich einfach nur deutsches und/oder europäisches Recht durchsetzen würde (z.B. Steuern zahlen auf jede hier in Deutschland geschaltete Werbung, deutsches Datenschutzrecht einhalten, volle Verantwortung der Konzerne für fehlerhafte Software oder Missbrauch der Plattform) würden diese tückischen Scheinriesen sofort viel kleiner.

* Die beste Abhilfe wären aber Ersatzangebote, die öffentlich sind und nicht von solchen Unternehmen abhängen. Idealerweise wären sie auch überstaatlich und dezentral (vielleicht unter UNO-Aufsicht?). Für die Microsoft-Angebote gibt es zum Großteil ja schon freien Ersatz (Linux-Software), und wenn unser Staat seine Souveränität ernst nehmen würde, dürften seine Behörden sowieso nichts anderes verwenden (diese Konzerne müssen ja per Gesetz einer ausländischen Regierung beliebig gehorchen). Mit vergleichsweise geringen Mitteln könnte man auch Ersatz für Facebook schaffen, solche Diskussionsforen sind ja schließlich keine bahnbrechend neue Wundersoftware. Sogar das Geld wäre sofort da: Wenn man beispielsweise die vielen Millionen, die Bär in nutzlose oder gar schädliche Schultablets versenken will, an die Free Software Foundation zum Zweck des Schaffens eines freien Facebook-Ersatzes vergeben würde, hätte man da wahrscheinlich sehr schnell eine Abhilfe zur Verfügung. Und sobald man diesen Ersatz hat, kann man die Daumenschrauben enger ziehen: Entweder Facebook spurt in beliebiger Weise, oder aber man verbietet allen deutschen Behörden und Unternehmen per Gesetz, ihre Daten an undurchsichtige ausländische Unternehmen zu liefern.

* Apropos: Für Russland und China wäre es undenkbar, US-Unternehmen eine solch kritische Stellung zu überlassen und eigentlich sollte das für jeden anderen souveränen Staat genauso sein. Vielleicht könnte man sogar von Russen und/oder Chinesen relativ billig solche Konkurrenz-Plattformen *als freie Software* einkaufen und damit rasend schnell und ohne viel Softwareentwicklung zum Ziel kommen. Zum Beispiel durch folgendes Angebot: “Ihr kriegt 50 Millionen Euro, wenn ihr uns Yandex etc. als freie Software zur Verfügung stellt.” Zu so etwas fehlt nur der politische Wille.

Viele Grüße,
Nicolas Neuß


11. Leserbrief

Nur sehr kurz, aber mehr ist dazu wirklich nicht zu sagen:

Was Microsoft – Empfehlungen anbelange, reagiere ich darauf seit etwa 1984 mit der Regel:

“Wenn Microsoft etwas nicht empfiehlt, dann sollte man dies auf jeden Fall ins Auge fassen, und umgekehrt!!!”

Mit dieser Regel bin ich seither bestens gefahren.

Die Politik von Microsoft lässt sich bestens bei Windows 10 erkennen:

Allein die Akzeptanz der AGBs beim Installationsversuch dieses Betriebssystems sollte dieses Unterfangen absolut unmöglich machen, ausser man ist hirngewaschen und hat ‘nichts zu verbergen’.

Hartmut Stein


12. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

ich stimme Ihren Aussagen in dem Artikel weitgehend zu. Doch als “machtlos” sehe ich mich nicht. “Wir” – damit meine ich global die gesamte Menschheit – haben es zugelassen, das wir von wenigen Riesen-Konzernen “regiert” werden. Diese Konzerne können heute tatsächlich mehr oder weniger tun und lassen was auch immer sie wollen, ohne dass es eine wirksame Möglichkeit für Gegenmaßnahmen gibt. Microsoft, Facebook, Google etc. verklagen? Der bloße Gedanke daran wird als so abwegig empfunden, dass eine Sekunde später nichts als das blanke Gefühl von Ohnmacht zurückbleibt.

Doch was wir gemeinsam erschaffen haben, können wir auch gemeinsam wieder verändern. Das Gesamt-Bewusstsein eines Planeten setzt sich aus Milliarden von individuellen Einzel-Bewusstseinen zusammen. Manche davon haben mehr “Kraft”, manche weniger. Es ist nichts als ganz gewöhnliche Physik. Zielgerichtetere und “bewusstere” Gedanken wirken stärken als ein “zerstreutes” Gehirn, das völlig unbewusst auf jede Einflussnahme irgendwelcher Medien von außen reagiert. Es war noch nie in der Geschichte anders. Propaganda wirkt nur bei unbewussten Menschen. Kaum oder gar nicht jedoch bei einem bewussten Menschen – denn ein solcher erkennt die Propaganda als das, was sie ist.

“Social Media” sind ein Instrument. Darum benutze ich sie nicht. Ich lebe seit mehr als einem Jahrzehnt auch ohne TV und Radio. Aber ich bin dennoch gut informiert (vermutlich sehr viel besser als ich es früher war, als ich noch die “offiziellen Kanäle” in mein Bewusstsein fließen ließ).

Bewusster zu werden ist ein ganz individueller Vorgang, der uns von nichts und niemandem abgenommen werden kann. ICH und nur ich und ausschließlich ich entscheide und kann erkennen, was mir gut tut und was nicht. Das gilt für jeden Menschen gleich.

Wenn eine bestimmte Mehrheit von uns wirklich will, dass wir diese Kraken, gegen die wir heute anscheinend so wehrlos sind, wieder entfernen oder in etwas Konstruktives umwandeln, dann wird es auch geschehen. Das ist sehr viel sicherer als das berühmte Amen im Gebet.

Herzliche Grüße

Wolfgang Süß


13. Leserbrief

Hallo,

leider ist der Nutzer von Windows schon seit längerem gefordert sich den Ansprüchen von MS zu erwehren.

Dazu muss er die entsprechenden Standardanwendungen anpassen und einen alternativen Browser verwenden (Edge evtl. deinstallieren), die Verwendung von Schlangeöl weitesgehend vermeiden und das Surfverhalten entsprechend anzupassen.

Empfehlen würde ich im Moment noch Firefox 52.6 ESR, mit HTTPS Everywhere, uBlock Origin, Privacy Badger, NoScript (Standard: Scripte verweigert und Scripte nur nach und nach temporär zulassen) und einem Cookie Controller (Cookie-Annahme Standard verweigert) in Firefox AddOns.

Als Suchmaschine standardmäßig MetaGer verwenden oder DuckDuckGo und dann evtl. Google. Persönlich verwende ich Google so gut wie nie.

Um die Schnüffelfunktionen von Windows10 abzuschalten kann man dazu CortanaGehWeg von Heise verwenden um die Registryeinträge zu tätigen.

Siehe auch “Kurz erklärt: Wie Facebook dich ausspioniert, auch ohne dein Mikro abzuhören

Mit freundlichen Grüßen

S. Walker

Electronic Frontier Foundation – https everywhere
CortanaGehWeg.zip zu finden auf heise


14. Leserbrief

Hi Hr. Berger,

nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich!

Ein Fahrrad ist zwar auch ein Transportmittel aber da muss man selbständig treten und lenken was man bei der Bahn nicht muss.

Und Linux, vor allem heutzutage, ist ein Betriebssystem das Microsofts OS in keinster Weise nachsteht.

Es geht dabei nur um Gewohnheiten und Faulheit.

Auf den Gesetzgeber hoffen ist quatsch und wird nichts ändern weil der Gesetzgeber wird da nichts machen. Der hört nicht auf Sie sondern auf die Wünsche großer Firmen.

Alternativen nutzen und verbreiten ist alles was möglich ist.

Linux als OS oder Alternativen als Suchmaschine und für facebook und twitter gibt es auch alternativen:

Da verdient dann niemand Geld mit eurem Content.

Da sind dann keine Algorithmen am Werk in die man keinen Einblick hat weil das ist dann großteils opensource.

Sich hinsetzen und sagen “Ich will aber von Alternativen nichts hören, ich will das sich das ändert was ich nutze und zwar so wie ich das will” ist, sorry to say, reine Faulheit.

vg
cb


15.Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

ich lese mit großem Interesse Ihre Beiträge, die mir viele wertvolle Anregungen geben.

In dem Artikel “Man ist machtlos gegen Riesen-Konzerne wie Microsoft oder Facebook” haben Sie folgende Passage geschrieben

“Schlimmer noch: Wir liefern uns ohne Wenn und Aber der Allmacht der Algorithmen dieser Konzerne aus. An dieser Stelle kommen dann meist die sicher nett gemeinten Tipps von einigen Lesern, man könne doch auch auf Linux umsteigen und sei ja auch nicht gezwungen, seine Seiten bei Facebook unterzubringen. Das ist aber ungefähr so hilfreich wie Tipps, man könne doch auch mit dem Fahrrad fahren, wenn der Kartenautomat der Bahn spinnt und die Hotline mal wieder nicht erreichbar ist.”

Dazu einige Anmerkungen:

Tatsächlich haben die oben genannten Konzerne eine sehr große Macht. Man kann nicht davon ausgehen, dass diese Konzerne ein großes Interesse an der Verbreitung Ihrer Nachrichten haben. Im Gegenteil – spätestens seit der Berichterstattung über Eduard Snowden wissen wir, dass diese Konzerne freiwillig oder nicht mit der NSA zusammenarbeiten und deshalb den Nachdenkseiten nicht besonders aufgeschlossen gegenüberstehen werden.

Ich frage mich schon seit einiger Zeit, wann dem Meinungs-Establishment Ihre und auch andere ähnliche Informationsquellen so gegen den Strich laufen, dass sie glauben, diese behindern zu müssen.

Ich denke, von diesen Firmen können Sie keine Lösung erwarten. Diese Lösung müssen wir selbst suchen.

Daher finde ich den oben genannten Vorschlag sehr empfehlenswert, nämlich auf Linux umzusteigen.

Den Vergleich von Microsoft=Bahn  —  Linux=Fahrrad finde ich verwunderlich.

Linux ist ein hervorragend stabiles Betriebssystem. Ich arbeite seit 15 Jahren vorwiegend mit Linux und habe als Software-Entwickler und Systembetreuer auch einige Firmen auf Linux umgestellt.

Sicherlich bedeutet jede Umstellung zusätzlichen Aufwand, aber das Ergebnis, mit einer quelloffenen Software zu arbeiten, bei der man wesentlich unabhängiger ist von den Softwaregiganten, lohnt die Mühe.

Außerdem macht Fahrrad fahren Spaß!

Mit herzlichen Grüßen
Wolfgang Hönig