Leserbriefe zu den Artikeln: „Der Feindbildaufbau geht weiter“, „Theresa May und die Lizenz zur Randale“ und „Die Salisbury Tales“
Zu den Artikeln “Der Feindbildaufbau geht weiter. Massive Propaganda vor den Präsidentenwahlen in Russland.“, “Theresa May und die Lizenz zur Randale. Von Willy Wimmer.” und “Die Salisbury Tales – was verschweigen Medien und Politik im Falle des vergifteten russischen Doppelagenten?” erreichten uns eine ungewohnt große Anzahl von Leserbriefen. Das hat vielleicht mit der Brisanz des Themas zu tun, die viele von uns umtreibt und erhöht aufmerksam werden lässt. Viele Leserbriefeschreiber sind entsetzt, wie einfach es sich die britische Regierung und ihre Verbündeten und die darüber berichtenden Medien bei der Suche nach einem Schuldigen für den Anschlag in Salisbury machen, anstatt wie bei einer normalen Untersuchung in einem Kriminalfall erst zu warten, bis alle Fakten begutachtet sind. Einige Leser halten den Inhalt der Artikel für abwegig und das geben wir hier auch wieder. Vielen Dank an Alle, die uns zu den Beiträgen geschrieben und uns mit weiteren Informationen versorgt haben. Zusammengestellt von Moritz Müller.
1. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
danke für den Analysebeitrag von Herrn Berger.
Rein gefühlsmäßig, weil die politischen Fachkenntnisse und Hintergründe fehlen, hatte ich bei der Berichterstattung ein mulmiges Gefühl in der Brust. Deshalb bin ich für diese Analys dankbar!
Selbt als Laie weis ich, daß in einem Mordversuch kriminaltechnisch ermittelt werden muß. Und das ist doch in erster Linie Aufgabe einer Mordkommission. Hier wurde doch vorschnell ein Ergebnis präsentiert, weil gegen Russland Stimmung wegen der bevorstehenden Wahl gemacht werden muß.
Ich frage mich schon eine ganze Weile, wo sind mahnenden Stimmen unserer politisch Intelektuellen und anderer. Es kann doch nicht sein, das weite Teile der Bevölkerung Deutschlands inzwischen verblödet ist!
Ich meine nicht die alternativen Medien, aber das mediale Gegengewicht scheint immer noch ungleich höher zu sein!
Hoffentlich gewinnt Putin die Wahl mit großer Mehrheit, auch wenn nicht alles nach rein demokratischen Regeln ablaufen mag, aber er hat Russland nach der Ära Jelzin vor dem Ausverkauf des Westens gerettet.
Er wird hoffentlich auch weiterhin klug reagieren und uns hier in Europa die Quittung für unser Handeln servieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Zinburg
2. Leserbrief
Hallo NDS Team,
Sie erinnern sich sicherlich noch an Ihren eigenen Artikel vom 05. Februar über die Rede des britischen Generalstabchefs Nick Carter.
In dieser Rede sagt der gute Mann u.a. folgendes: “Wir sollten die Schwächen Russlands erkennen und dann asymmetrisch dagegen vorgehen. Zunächst einmal sollten wir uns vielleicht darum bemühen, in den Nachbarstaaten echte institutionelle Kapazitäten zu schaffen, damit sie die Kraft und das Vertrauen haben, sich gegen Russland zu behaupten und die innere Widerstandsfähigkeit zu stärken […]”.
Und weiter: “Als nächstes müssen wir, meiner Meinung nach, unsere Bereitschaft zeigen, uns zu engagieren. „Boots on the ground“ ist im Moment nicht gerade ein Begriff, der positiv besetzt ist, aber unsere Verbündeten an der Ostflanke der NATO wissen es absolut zu schätzen, dass ein Infanteriezug eine Staffel von F-16-Mehrkampf-Flugzeugen wert ist, wenn es um Einsatzbereitschaft geht.”
Nun, die von Carter vorgeschlagenen Maßnahmen werden umgesetzt.
Aus dem ZON Artikel: „Das Gespräch zwischen britischen Regierungsmitarbeitern und Vertretern des Nordatlantikrates war bereits am Vortag geplant worden. Es wurde von Außenminister Boris Johnson und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vereinbart. Beide einigten sich darauf, dass Russlands Handlungen die Sicherheit von Nato-Partnern wiederholt bedrohten, etwa das Baltikum, die Balkanländer, die Ukraine und Georgien.“
Kurze Zusammenfassung der Ereignisse: In Salisbury wird ein ehemaliger russischer Spion vergiftet, der 2006 in Russland enttarnt und verurteilt wurde und 2010 im Rahmen eines Gefangenenaustausches nach England kam. Acht Jahre später wird dann dieser scheinbar sinnlose Anschlag auf ihn verübt, für den Russland anders als im Fall Litvinenko kein Motiv hat. Die Vorverurteilung Russlands beginnt augenblicklich und nachdem Premierministerin May ein lachhaft kurzes Ultimatum gestellt hat, trifft sie sich dann auch schon direkt mit der NATO um über genau jene Ostflanke zu sprechen, von der Nick Carter zwei Monate zuvor sprach. Verabredet wurde dieses Treffen zum selben Zeitpunkt, als das Mini-Ultimatum gestellt wurde. Ebenfalls im Gespräch sind Sanktionen, eine der von Generalstabchefs Carter angesprochenen Schwächen Russlands.
Nun sollte hoffentlich klar sein, dass die britische Regierung diesen Anschlag mindestens Instrumentalisiert und dabei nicht nur den Empfehlungen ihres obersten Militärs folgt, sondern natürlich auch den Wünschen des engsten Verbündeten USA nachkommt, indem die Konfrontation mit Russland angeheizt wird.
Den ZON Artikel habe ich übrigens quasi „prophezeit“. Einen Tag bevor er erschien schrieb ich zu einem anderen Artikel zum Fall Skripal: „Ob es Russland war oder nicht, wird sich in den nächsten Wochen anhand der öffentlichen Kommunikation ablesen lassen. Wenn Russland dahinter steckt, werden die britischen Behörden belastende Details und Ermittlungsergebnisse veröffentlichen und die Medien werden über diese Details berichten und sie öffentlichkeitswirksam präsentieren. Auch der Frage nach dem Motiv wird man nachgehen. Wenn es Russland nicht war, werden die Briten keine Details oder Ermittlungsergebnisse veröffentlichen und stattdessen Sachen sagen wie, dass “mutmaßlich” Russland dahinter stecke oder dass man sich diesbezüglich “sehr sicher” sei. Die Medien werden diese Aussagen unhinterfragt und unwidersprochen weiter geben und sich mit Details oder der Frage nach dem Motiv nicht weiter aufhalten. Stattdessen wird man einfach nur “mutmaßlich Russland” so lange wiederholen, bis die Botschaft angekommen ist.“. (zeit.de – Tillerson sieht Russland hinter Mordversuch an Ex-Spion)
Abschließend bleibt noch die Frage, wie „asymmetrisch“ genau die britische Regierung handelt und hier wird es zugegebenermaßen etwas verschwörungstheoretisch. In dem beschaulichen Salisbury gibt es nämlich nicht ein, sondern gleich zwei militärische Forschungslabore, die sich mit chemischen und biologischen Kampfstoffen beschäftigen:
- wikipedia.org – Defence CBRN Centre
- wikipedia.org – Defence Science and Technology Laboratory
Kann natürlich Zufall sein, aber ein seltsamer Zufall ist es allemal.
Viele Grüße
Götz Six
3. Leserbrief
Liebe NDS-Redaktion, zum Beitrag: „Theresa May und die Lizenz zur Randale“
Die Frage ist doch aber nicht, ob die Politiker spinnen, die Frage ist doch, wer hat an dieser Entwicklung ein Interesse, wer profitiert von Kriegen, wer profitiert von einem Krieg in Europa und wer hat so viel Macht (Geld?) Völker gegeneinander in den Krieg zu hetzen? Meiner Meinung nach müssen die Namen so oft wie möglich genannt werden. Bei RT fand ich einen Artikel: “Ein Bomben-Investment: Wie (auch deutsche) Banken nukleare Rüstung finanzieren“. RT verweist auf eine Studie der Organisation „PAX“.
Hier der Link.
Die Militarisierung durchzieht bereits alle Bereiche unserer Gesellschaft:
- Es gibt nach meinem Wissen ca. 100 000 direkte Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie.
- Die Gewerkschaft kämpft, wenn es sein muss, für den Erhalt auch dieser Arbeitsplätze.
- Verschiedene Universitäten und Institute finanzieren sich zum Teil durch Aufträge aus der Rüstungsindustrie und dem Pentagon, usw.
Vielen Familien geht es also gut, weil andernorts gemordet und zerstört wird. Rüstungsausgaben dienen eben nicht der Verteidigung. Und die NATO ist eben doch ein Kriegsbündnis. Und die „Freie Marktwirtschaft“ ist eben auch Kapitalismus/Imperialismus.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Trübe
4.Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren der NachDekSeiten Redaktion,
Zu den beiden Beiträgen möchte ich ihnen folgenden Leserbeitrag übermitteln:
Auf zwei Menschen, einen Mann und eine Frau, ist ein Anschlag verübt worden. Beide starben. Der Täter wurde gefasst, eine ganze Reihe von Mittätern ebenfalls. Es wurde, wie in Kriminalfällen üblich, ein Richter mit der Untersuchung beauftragt. Er ermittelt umfassend, da der Täter und die Mittäter fast alle geständig waren, die Hintergründe und Motive dieser Tat. Und dennoch fällt er bei den Herrschenden in Ungnade. Die Herrschenden wollten eine Antwort, die der untersuchende Richter nicht geben konnte. Die Herrschenden wollten, dass der Richter einen Staat als Drahtzieher benennt, damit man gegen ihn vorgehen kann. Dieser Richter, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlte, ermittelte aber das genaue Gegenteil. Das Ergebnis seiner Untersuchungen kam zu dem Schluss, dass genau dieser Staat nicht als Drahtzieher dieses Anschlags verantwortlich gemacht werden kann. Also verschwand die Ermittlungsakte im Nirvana der Archive und der Richter blieb eine verachtete Randfigur. Die Herrschenden erklärten vielmehr, das Ergebnis der Untersuchungen hätte klar ergeben, dass dieser Staat Auftraggeber und Drahtzieher dieser verruchten Tat war. Man stellte der Regierung dieses Staates ein Ultimatum. Die Folgen? Die Folgen sind bekannt.
Auf zwei Menschen, einen Mann und eine Frau, ist wohl ein Anschlag verübt worden. Beide ringen mit dem Tod. Wer der oder die Täter waren ist unbekannt. Eine Premierministerin, ihr Name ist Theresa May, kennt die Täter und weiß welcher Staat als Drahtzieher hinter dieser verwerflichen Tat steht. Beweise hat sie keine, aber es passt in ihr Weltbild. Und da sich in diesem Staat der derzeitige, für alles verantwortliche Präsident, zur Wiederwahl stellt, ist die Gelegenheit günstig, hier und jetzt und mit diesen Ereignissen diesen Despoten in die Schranken zu weisen. Denn dieser Staat und dessen Präsident ist prinzipiell für alle kriminellen Taten verantwortlich, das weis doch jeder. Er beeinflusst Wahlen, hat sich in Regierungscomputer gehackt, verletzt ständig den Luftraum friedliebender Staaten mit Atombombern und hat schon dutzende ähnlicher Taten vollbracht. Beweise? Beweise gibt es leider nicht, aber was sind schon Beweise. In solchen Fällen reichen auch glaubenswürdige Begründungen. Außerdem überfällt er seine Nachbarländer, annektiert deren Gebiete; er bedroht durch die Produktion immer neuer Atomwaffen den Weltfrieden, bombardiert Zivilisten, insbesondere Kinder, in einem arabischen Land, in dem eine friedliche Opposition gegen einen despotischen Machthaber rebelliert. Die Frau Premierministerin stellt daher dem für alles verantwortlichen Präsidenten – nein, nicht Trump, sein Name ist Putin – ein Ultimatum.
Nachdem ich gestern, mehr oder weniger zufällig, Herrn Kleber im Heute-Journal erlebt hatte, wie er den Auftritt der Premierministerin Theresa May im britischen Parlament anmoderierte, fielen mir Parallelitäten zu dem ersten oberen Absatz auf. Gekrönt wurde die Moderation des Herrn Kleber durch den Auftritt der Korrespondentin des ZDF in London, Diana Zimmermann. Sie kriegte sich kaum ein, so sehr war sie sich wohl der Situation bewusst, an diesem möglicherweise die Welt verändernden Ereignis teilhaben zu dürfen. Ja, es ist schon starker Tobak, den die Frau Premierministerin dort in die Luft bläst. Wir alle durften Zeuge sein, wie möglicherweise etwas in Gang gesetzt wurde, was im ersten Absatz als Folge kaum jemand in den Völkern Europas gewusst und höchstens geahnt hatte. Ein gerade bei den deutschen sehr beliebter Historiker, Christopher Clark, beschrieb ja die Akteure, die in der Geschichte des ersten Absatzes eine Rolle gespielt haben, als Schlafwandler. Für die Nachwelt sollte festgehalten werden, dass Frau Premierministerin keinesfalls Schlafwandlerin ist. Sie betreibt dieses Spiel im vollen Bewusstsein dessen, was daraus folgen kann. In ihrer Situation, mit dem Rücken zur Wand, einem desaströsen Brexit vor Augen, ist es übliche Praxis von Regierenden von den eigenen Fehlern und Versagen abzulenken und einen äußeren Feind – imaginär oder real – für alles Schlechte verantwortlich zu machen. Dramatisch wird diese Strategie dadurch, dass die Premierministerin tatsächlich in ihrer Beschränktheit den Begriff des Angriffes auf das Territorium Großbritanniens als gegeben angenommen hat. Ihre weiteren absurden Schlussfolgerungen führen dazu, da sie EU, NATO und die USA zum Beistand aufgefordert hat, dass ein Prozess in Gang gesetzt werden kann, an dessen Ende etwas erfolgt sein wird, dass in einem Theaterstück, das vor 100 Jahren geschrieben worden ist, mit folgendem Enddialog umschrieben wird:
Stimme von oben
Der Sturm gelang. Die Nacht war wild.
Zerstört ist Gottes Ebenbild!
Großes Schweigen
Die Stimme Gottes
Ich habe es nicht gewollt.
Historiker konnten die Abläufe und Zusammenhänge dessen, was nach dem Ultimatum des ersten Absatzes folgte, umfänglich, häufig streitig, aber für die Nachwelt verfügbar beschreiben. Die möglichen Folgen des jetzt von dieser völlig unfähigen Premierministerin in Gang gesetzten Prozesses wird kein Historiker mehr beschreiben können, da es wohl keine mehr geben wird.
Ich für meinen Teil bin am Ende des Heute-Journals an meinen Bücherschrank gegangen und habe mir aus der Abteilung Folianten das Buch von Karl Kraus mit dem Titel: „Die letzten Tage der Menschheit“ herausgenommen. Es lohnt sich, diesen Wälzer jetzt noch einmal zu lesen. Die Zeit, um zu dem oben angeführten Enddialog zu kommen, wird wohl noch reichen.
Reinhard Gottorf
5. Leserbrief
Lieber Herr Berger, liebe Nachdenkseiten-Macher,
Gerne leite ich immer wieder kritische Artikel der NDS an Familie, Freunde und Bekannte weiter.
Auch für die Ereignisse in Salisbury halte ich es für außerordentlich wichtig, den Reaktionen der britischen und anderer westlichen Regierungen, mit äußerster Skepsis zu begegnen.
Allerdings machen mich hier die Artikel von Jens Berger und Craig Murray etwas ratlos:
- So interessant der Hinweis auf Orbis ist, so sehr scheint mir die Verbindung von Skripal zu dieser Firma doch gerade ein gutes und durchaus nachvollziehbares Motiv für eine russische Täterschaft zu liefern: was könnte ein besseres Warnsignal gegen antirussische Propaganda sein, als ein Anschlag direkt neben deren Zentrale?
- Erstaunt der zweite Artikel von Murray mit der Behauptung, dass die Existenz von Novitschok angeblich keineswegs gesichert sei, nachdem sie, soweit ich sehen kann, sonst überall inclusive russischer Quellen, als selbstverständlich vorausgesetzt wird und viele Details z.B. bezüglich Herstellungszeitraum und -ort allgemein bekannt zu sein scheinen, zumal die von Murray benannten Belege nicht besonders aktuell sind. Schließlich sagt ja sogar Murray, dass Mirzayanov die Formel vor Jahrzehnten veröffentlicht hat.
Hier stellen sich für mich viele Fragezeichen, die mMn davor warnen sollten, zu schnell und reflexhaft mit umgekehrten Schuldzuweisungen zu reagieren. Wer auch immer die Täter in Salisbury waren, wichtig ist vor allem, vor einer weiteren Eskalation der Konfrontation mit Russland zu warnen. Vorschnelle Schuldzuweisungen könnten da am Ende kontraproduktiv sein. Auch wir NDS-Leser und -Macher sollten uns stets bewusst machen, dass wir selbst ständig Gefahr laufen, in unserer eigenen Filterblase gefangen zu bleiben. Ich würde mich freuen, wenn Sie hierzu noch weiter Aufklärendes veröffentlichen könnten.
Mit besten Grüßen,
Emily Link
6.Leserbrief
Sehr geehrte NDS- Redaktion,
zu ihrem Artikel vom 13. März „Der Feindbildaufbau geht weiter. Massive Propaganda vor den Präsidentenwahlen in Russland“ ist auch wieder der Deutschlandfunk entsprechend aufgefallen. In der Sendung “Zur Diskussion” vom 14. März mit dem Titel „Putin die Vierte“ hat die russischsprachige Sabine Adler die Diskussionsleitung. Es diskutierten:
- Marieluise Beck, Bündnis 90/ Die Grünen, MdB a.D.
- Roderich Kiesewetter, CDU, MdB
- Konstantin Goldenzweig, Deutschland-Korrespondent RTVi (nicht zu verwechseln mit RT Deutsch)
- Stefan Meister, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik
Ich konnte das Zuhören nach zehn Minuten nicht mehr ertragen – insbesondere Marieluise Beck – und habe weggeschaltet.
Marieluise Beck und ihr Ehemann Ralf Fücks haben am 16. November 2017 den Thinktank „Zentrum für liberale Moderne“ gegründet. Ein Nato- Thinktank, fußläufig zum Bundestag und zum Kanzleramt – Finanzierung unbekannt.
Außerdem wurde von diesem Thinktank am 13. März eine Konferenz zum Thema „Russland vor der Wahl“ ausgerichtet an der auch Michail Chodorkowski teilnahm. Im geradezu ihm huldigenden Interview darf er seine Kritik an Putin äußern und es ist zu hören, dass er sogar im Kanzleramt !!! war (bei Restlaufzeit 3:15 Minuten).
Es grüßt sie:
Thorsten Runge, Neumünster
7. Leserbrief
Während die Leitmedien in D wie gewohnt brav dem britischen Narrativ folgen weist Albrecht Müller – analytisch scharfsinnig – auf die mangelhafte Beweisführung der Salisbury Tales hin.
Was mich beeindruckt und erstaunt hat: Wikipedia hat bereits gestern (12.3.) zeitgleich zu den Tagesthemen die wesentlichen Details der T. May-Version in dem Eintrag zu den Nowichok Kampfstoffen veröffentlich.
So etwas kann nur eine gut koordinierte false-flag operation a la 007….
Ihr BH
8. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
ein sehr gut recherchierter Beitrag zum Fall Skripal in GB. Man sollte diesen Beitrag massiv verbreiten. Im Prinzip haben Sie durch Fakten mein Bauchgefühl (gesendet an die NDS-Redaktion am Dienstag) bestätigt.
Heute früh wunderte ich mich, dass in meinem Regional-Radio Frau Gabriele Krone Schmalz dazu befragt wurde und man staune, die Reporterin interessierte sich für „cui bono?“ Die Antwort war, dass Putin definitiv kein Interesse an so einem Spektakel kurz vor der Wahl und der WM haben kann.
Es gab aber keine konkreten Schuldzuweisungen durch Gabriele Krone Schmalz, da keine Ermittlungsergebnisse feststehen. Dennoch hat sie darauf hingewiesen, dass es interessierte Kreise gibt, Russland eins auszuwischen.
In den russischen Zeitungen auf yandex wurde eine nicht unwichtige Tatsache thematisiert. Ein leitender Mitarbeiter im Labor in Usbekistan, Wil Mirsajanow, 1991 ausgezeichnet mit einem staatlichen Preis der UdSSR für das Gift, hatte sich nach dem Zerfall der SU in die USA abgesetzt.
In einem Interview mit dem Telegraph sagte er jetzt, dass irgendwann 2 Komponenten des Giftes nach GB gelangten und dort entsprechend bearbeitet und untersucht wurden!!?? Des Weiteren wurde auf ein Buch von ihm verwiesen, welches das besagte Gift detailliert beschreibt.
Ich denke, dass nach den Wahlen und der WM, falls Sie in RU stattfinden sollte, die russische Regierung sich nicht nur auf Zurückweisungen beschränken wird, sondern solche Provokationen, beruhend auf unbewiesenen Spekulationen, ja sogar gezielten Inszenierungen, entsprechend beantworten wird.
Da nützt es GB herzlich wenig, dass die NATO zu Hilfe eilt, wenn es ihr Herzstück London nicht mehr gibt. Frau Grone Schmalz sagte auch, es geht um Frieden, um nicht mehr und nicht weniger. Und Putin meinte, dass er sich eine Welt ohne Russland nicht vorstellen kann.
Der Westen, insbesondere auch Deutschland mit Ihren NATO-Basen, sollte etwas vorsichtiger sein.
VG V.Z.
9. Leserbrief
Liebes NDS Team,
als ich mir heute Nachmittag die Parlamentsitzung aus London ansah, musste ich feststellen, dass es sich nicht um das Unterhaus, sondern um das Irrenhaus handelt. Einzig Jeremy Corbyn verstand noch den Unterschied zwischen Beschuldigung und Verurteilung. Alle Übrigen hatten den blanken Hass in den Augen und jeglichen Sinn für rationelles Denken offenbar restlos verloren.
Noch selbigen Tages wurde der UN Sicherheitsrat einberufen. Auch Nicky Haley schloss sich rethorisch, wen sollte es wundern, dem Blame Game an und versicherte den Briten die volle Unterstützung der USA zu. Auch Stoltenberg und die “Nato” sind im Boot. Nun fehlt nur noch ein False Flag Giftangriff im Syrienkonflikt und es knallt.
Sorry, ich musste mich nur mal ausheulen und wusste nicht wo sonst..
In der Hoffnung auf ein Wunder
Martin
10. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
Zum Artikel: Die Salisbury Tales – was verschweigen Medien und Politik im Falle des vergifteten russischen Doppelagenten?
England benutzt das Wort Kampfstoff sicher auch deswegen nicht, um nicht Artikel der Chemiewaffenkonvention erfüllen zu müssen. Der russische EU Botschafter brachte mich auf diese Idea. Die Konvention ist ein offen einsehbares aber leider juristisches Dokument. Es könnte durchaus sein, das England dann gezwungen wäre, Proben und Beweismittel an Russland zu geben und ihm vordefinierte Zeitfenster zur Analyse zu geben.
Vielleicht können Sie in dieser Richtung die Nachrichtenlage im Auge behalten.
Mit freundlischen Grüßen,
Hartmut Branz
11. Leserbrief
Nun ja, die Quintessenz dieser ganzen “aufklärerischen” Melange steht dann wohl am Ende, wo das “cui bono” erörtert wird:
Es waren halt wohl die, die immer dahinter stecken: Israel = die Juden!
Was für eine geistige Kloake doch die Nachdenkseiten geworden sind!!! Schade, war vor Jahren mal ein interessantes linkes Medium …
Wollt’s nur mal angemerkt haben! Und: Nein, ich schreibe hier nicht mit meinem Klarnamen – Euch kann ich leider überhaupt nicht mehr trauen!
12. Leserbrief
Liebes Team der Nachdenkseiten,
es ist ohne Zweifel traurig, wie — zumindest nach den dürftigen öffentlich verfügbaren Hinweisen — (vor)schnell “Russland” für den Giftangriff auf Sergei Skripal und seine Tochter verantwortlich gemacht werden, und darüber hinaus auch noch brandgefährlich. Ich danke Ihnen vielmals für die im Vergleich zu den Leitmedien vielfältigere Darstellung.
Ich muss mich jedoch fragen, wieso Orbis Business Intelligence mit OB_E_ abgekürzt werden soll. Ihr Link auf den Telegraph [1] gibt diese Information jedenfalls nicht her. Es wird zwar ein LinkedIn-Profil erwähnt, jedoch fehlt hier der Bezug zu Miller. Es gab tatsächlich ein LinkedIn Profil [2], das einem Pablo Miller OBE gehört und offenbar Tagen gelöscht wurde. CNN (ebenfalls von Ihnen verlinkt) [3] konnte sich wohl wie ich Reste aus dem Google-Cache (siehe Anhang) abrufen oder hat das Profil vorher tatsächlich gesehen. Die Profil-Fragmente lassen nicht den Schluss zu, dass Miller für Orbis tätig ist oder war. Allerdings wird die Abkürzung OBE mit dem Order of the British Empire in Verbindung gebracht, den Miller laut dem Guardian [4] 2015 erhalten hat.
Diese kurze Analyse sagt natürlich nichts darüber aus, ob die Verbindung wie beschrieben existiert oder nicht. Aber gerade wenn man alternative Deutungen anbietet, muss man in meinen Augen besonders sorgfältig mit der Auswahl und Auswertung der Quellen sein, um sich nicht angreifbar zu machen. Das gilt umso mehr, da sie diesen Artikel explizit zum Weitergeben empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
M. Hofmann
[1] telegraph.co.uk – Poisoned Russian spy Sergei Skripal was close to consultant who was linked to the Trump dossier
[2] uk.linkedin.com (Registrierung erforderlich)
[3] edition.cnn.com – Hospitalized Russian spy linked to Russia-UK spy wars
[4] theguardian.com – Queen’s birthday honours list 2015: Diplomatic
13. Leserbrief
Hallo,
jetzt hat sich auch unsere neu etablierte Regierung nicht entblödet, ins gleiche Horn zu stoßen wie England und Frankreich und ich weiß nicht, welche Staaten noch, Russland die Schuld an dem ominösen Giftgasanschlag in Salisbury in die Schuhe zu schieben. Das fängt ja gut an!
Ich bin Ihnen unendlich dankbar für Ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit auch in diesem Fall und hoffe sehr, dass meine Freunde und Bekannten, denen ich diese Beiträge weitergeleitet habe, sich die Mühe machen, sie zu lesen, was bei der grassierenden Politikverdrossenheit leider keineswegs ausgemacht ist.
Gruß
G. Fernekes