„Uns geht es gut?“ Ein publizistischer Stich ins Wespennetz
Als ich am Freitag meinen Aufsatz „Uns geht es doch gut – Zeit für eine subjektivere Sicht“ veröffentlichte, hätte ich im Traum nicht daran gedacht, dass ich damit eine derartige Lawine auslöse. Bis heute sind bei uns dutzende Leserbriefe zum Thema eingetroffen. Leserinnen und Leser von 20 bis 85, die wie ich in der alten Bundesrepublik, aber auch in der DDR, Österreich und der Schweiz aufgewachsen sind, haben uns begeistert ihre subjektiven Eindrücke geschildert. Das Fazit der meisten Zuschriften lautet dabei: „Uns ging es schon einmal deutlich besser“. Von Jens Berger.
Die Zusammenstellung der Leserbriefe ist ein interessantes Zeitdokument und zeigt klar, dass der berühmt berüchtigte Slogan „Uns geht es doch gut“ bloße PR ist, die an der Lebensrealität der Menschen – und zwar weitestgehend unabhängig von deren sozialer Schicht – vorbeigeht. Um die Eindrücke möglichst unverfälscht und ungekürzt weiterzugeben, haben wir uns entschlossen, zahlreiche Zuschriften zu einer umfassenden Zusammenstellung zu bündeln, die wir Ihnen heute als PDF zur Lektüre anbieten wollen. Da es in sehr vielen Briefen auch um persönliche Dinge geht, haben wir auch bei den Lesern, die mit vollem Namen gezeichnet haben, die Nachnamen abgekürzt. Heraus kamen 40 größtenteils hoch interessante Seiten, für die wir uns bei unseren Leserinnen und Lesern ganz herzlich bedanken wollen.