Wo bleibt das Positive?
Vor einigen Tagen hat ein Freund der NachDenkSeiten uns in einer Mail angeraten, doch öfter mal etwas Positives zu bringen. Die NachDenkSeiten seien sehr von kritischen Nachrichten, Analysen und Kommentaren geprägt. Er hat mit beidem recht. Albrecht Müller
Wir kommentieren oft sehr kritisch. Das liegt aber nicht an uns, sondern an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir können die miserable Lage von Arbeitslosen und von Millionen unter massivem Druck stehenden Beschäftigten nicht „wegschreiben“. Wir können auch die massive Verschleuderung öffentlichen Vermögens und den Zugriff privater Interessen auf die politischen Entscheidungen nicht verschweigen. Wir wollen das auch nicht. Die NachDenkSeiten sind erfunden und in Gang gesetzt worden, um gegen den Strich und damit kritisch zu beobachten und zu beschreiben.
Aber die Anregung, öfter mal über Positives zu berichten, ist sicher berechtigt. Fangen wir damit an:
- Dass im Saarland und in Thüringen mehr Menschen zur Wahl gegangen sind, freut uns wie viele andere Beobachter auch. Offensichtlich reagieren viele unserer Zeitgenossinnen und Zeitgenossen dann positiv, wenn sie eine Alternative haben.
- Dass am Sonntag Abend zumindest bei der ARD eine einigermaßen gute und faire Wahlberichterstattung zu sehen war, ist ausgesprochen positiv.
- Dass Anne Will frisch und munter fragte und nachsetzte, ist auch positiv.
- Und dass die Zahl von nicht angepassten Beiträgen und Artikeln in Financial Times Deutschland, in der FAZ und FAS, sogar in der Zeit, im Tagesspiegel und einigen anderen Medien wächst, kann man nur mit Applaus begleiten. Das ist auch dann eine positive Entwicklung, wenn parallel dazu die gleichen Medien voll sind von Meinungsmache-Kampagnen.