Machen Sie mit beim nächsten Schub zum Aufbau einer Gegenöffentlichkeit?
Erfolg und Enttäuschung liegen dicht beieinander. So stellen wir erfreut fest, dass die Nutzung der NachDenkSeiten steil ansteigt und dass sich bei Journalisten zunehmend der kritische Geist regt. Zugleich stehe ich gerade unter dem beklemmenden Eindruck von mehreren Gesprächen mit einer größeren Anzahl von 25-45-Jährigen und dann auch Älteren – alle gut ausgebildet. Darunter waren viele, die die NachDenkSeiten gar nicht kannten, und solche, die immer noch nahezu alles glauben, was sie z.B. in sogenannten bürgerlichen Blättern wie der „Zeit“ lesen.
Es bleibt also viel zu tun. Nehmen Sie sich bitte ein bisschen Zeit, wenn Sie helfen wollen, den Kreis der besser informierten und kritischeren Zeitgenossinnen/en zu erweitern. Albrecht Müller
Zunächst zur erfreulichen Entwicklung:
Die kritischen Stimmen in den Medien nehmen zu
Das ist mein Eindruck. Ich kann das nicht mit Statistiken belegen. Wenn Sie die Hinweise verfolgen, werden Ihnen des Öfteren auch kritische Artikel von Journalisten begegnen: Sie schreiben, über die Verstrickung der Politik mit der Finanzindustrie, über den Unsinn Riester-Rente, über den Einfluss von Bertelsmann an den Universitäten, über den um sich greifenden Lobbyismus und vieles mehr. Journalistinnen und Journalisten haben es heute schwer, weil die Arbeitsmarktlage ihnen kaum Alternativen bietet. Deshalb ist es angebracht, den Mut für kritische Recherchen und Kommentare ausdrücklich zu würdigen.
Die Besucherzahl und die so genannten Page Impressions der NachDenkSeiten steigen weiter:
Hier eine Grafik zur Zahl der täglichen Besucher:
Werktäglich informieren sich inzwischen in der Regel über 42.000, im Durchschnitt etwas über 37.000 Besucher pro Tag.
Hier die Grafik zur Entwicklung der so genannten Page Impressions:
Das waren im Juli etwas über 2,9 Millionen.
Anregungen zum Weitersagen, Weitermailen, Weitergeben:
- Bitte benutzen Sie Ihren Bestand an E-Mail-Adressen zur Information über die Existenz der NachDenkSeiten.
- Vielleicht können Sie sich einen eigenen Verteiler für potentielle NachDenkSeiten-Nutzer aufbauen und dann gezielt interessante Artikel verschicken. Und dies immer wieder.
- Wenn Sie in einer Einrichtung oder in einem Unternehmen oder in einer Schule oder Universität arbeiten, dann gibt es viele Möglichkeiten zur Information anderer Kolleginnen und Kollegen.
- Wenn Sie einen Beitrag auf den NachDenkSeiten besonders interessant finden, dann drucken Sie ihn bitte aus und geben ihn gezielt weiter – gerade auch an solche Personen, die keinen Anschluss ans Internet haben.
- Es gibt unter die NachDenkSeiten-Freunden, auch solche, die interessante Beiträge in öffentlichen Verkehrsmitteln liegen lassen oder weitergeben.
- Bitte überlegen Sie sich, welche Personen in Ihrem Bekannten-, Kolleginnen/en- und Familienkreis zu jenen gehören, die traditionell Medien lesen, die als verlässliche Quellen gelten. So zum Beispiel Die Zeit. Dann wäre es gut, diese ganz gezielt auf fragwürdige Artikel und Sendungen hinzuweisen. Beim Aufbau der Gegenöffentlichkeit kommt es nicht darauf an, den Gebrauch dieser Medien generell mies zu machen, es kommt darauf an, dass die Leser und Zuschauer ein bisschen kritischer, ein bisschen zweifelnder und ein bisschen ungläubiger mit ihren Lieblingsmedien umgehen.
- Die Bedeutung der Foren von Zeitungen und Fernsehsendungen nimmt vermutlich zu. Die NachDenkSeiten werden dort oft als Quelle genannt. Das freut uns. Unser Rat: wenn Sie Zeit haben, beteiligen Sie sich bitte an solchen Foren. Wie wir vor einiger Zeit am Fall der PR-Agentur berlinpolis gezeigt haben, betreiben die Ideologen auf der neoliberalen Seite die „Pflege“ von Foren gegen Geld. Beim Aufbau von Gegenöffentlichkeit müssen und wollen wir alle darauf verzichten. Aber es muss gemacht werden.
Das waren ein paar Vorschläge. Aus Erfahrung wissen wir, dass NachDenkSeiten Nutzer oft noch viel bessere Ideen entwickeln. Lassen Sie sich also keinesfalls durch unsere Vorschläge einengen.