Trump erpressbar? Das kann sein. Aber das gilt auch für eine Reihe anderer Politiker.
Nicht nur für afrikanische und lateinamerikanische, auch für westliche Politikerinnen und Politiker. Reihenweise sind deutsche Politiker – auch als links geltende Sozialdemokraten und Grüne – etwa nach einem USA-Besuch nicht mehr wiederzuerkennen gewesen. Sie waren vorher nicht bereit zu Militäreinsätzen und dann bereit, in den Kosovo-Krieg zu ziehen, weil Clinton und die USA das wünschten. Ist die vorbehaltlose Zustimmung der führenden Personen zu TTIP nur sachlich bedingt? Das ist nicht glaubhaft. Albrecht Müller.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
Podcast: Play in new window | Download
Die Kontakte von westdeutschen Politikern zur SED und zu Linksparteien Europas und Lateinamerikas boten US-amerikanischen und deutschen Diensten viele Ansatzpunkte. Und die US-Dienste haben sich ja einiges Material aus der DDR gesichert. Außerdem hat das Abhören durch die NSA vermutlich eine Menge Material in die Büros der Agenten gespült.
Obama nicht erpressbar? Von Kennern der amerikanischen Szene war zu hören, dass Obamas Familie gefährdet sei, sie hatten das Schicksal der Kennedys vor Augen. Daraus folgt zwangsläufig ein beachtliches Erpressungspotenzial gegenüber dem US-Präsidenten. (Siehe dazu unten den Hinweis auf eine Kolumne von Professor Norman Birnbaum auf den NachDenkSeiten.)
Jetzt die Erpressbarkeit an der Person Trump alleine festzumachen, ist so verlogen und heuchlerisch wie die gesamte Kampagne, die aktuell auf Hochtouren läuft.
P.S.: ein früherer Artikel in den NachDenkSeiten:
17. September 2014
Gefangener des Imperiums – ein neuer Bericht von Professor Norman Birnbaum
Norman Birnbaum geht in diesem Text (Original und deutsche Übersetzung) vom Kampf gegen ISIS aus. Mit Recht nennt er das eine „große US-Kampagne“. Sie dient wohl ganz besonders der innenpolitischen Stabilisierung. Norman Birnbaum beschreibt den Druck und die Befangenheit Obamas; besser spräche man von der Gefangenheit, und so hält es der Autor auch: „Obama, der in den Anfängen seiner Karriere in Deutschland und Europa so positiv gesehen wurde, ist Gefangener des Imperiums. In gewisser Weise ist er ein widerwilliger (und zunehmend müder) Gefangener.“