Ein Musterbeispiel für die Methoden der Meinungsmache: Preise verleihen, dazu PR garniert mit „wichtigen“ Personen aus Politik, Medien und Wissenschaft, etc.
Peer Steinbrück erhielt am 4.Dezember den Politik-Award als Politiker des Jahres 2008. Er ist einer der größten Versager, das haben wir schon oft belegt. Ein NDS-Freund recherchierte, wie er trotzdem groß rausgeputzt wird. Albrecht Müller
Die Jury begründet ihre Entscheidung mit den Worten: “Peer Steinbrück übernahm eine herausragende Rolle beim Umgang mit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Er engagierte sich beharrlich für einen ausgeglichenen Bundeshaushalt und nahm eine konstruktive Rolle als Stellvertretender Vorsitzender der SPD ein.”
Quelle: Finanznachrichten.de
Wer ist wohl die Jury, die so einen gewichtigen Preis verleiht?
Knapp 30 Journalisten, Professoren, PR- und Unternehmensberater … stellen die Jury für den Politikaward.
Quelle: Helios Media GmbH
Der Politikaward wird gesponsort von der Helios Media GmbH – siehe Impressum.
Ein Bericht bei Welt-Online über Rudolf Hetzel, Chef von Helios Media:
Rudolf Hetzel, Herausgeber von “Politik & Kommunikation”, bringt Journalisten und Politiker mit der Wirtschaft zusammen. Ein Netzwerk, das sich auszahlt.
(…) Angefangen hat Hetzel mit den Leuten aus der Politik: 1998 hat er als Praktikant mit der Berliner SPD Wahlkampf gemacht und nebenbei Kontakte gesammelt. Die Liebe zur Sozialdemokratie war nach kurzen Affären erschöpft. Hetzel trat zweimal bei und zweimal wieder aus. Dass sich die Parteilosigkeit beruflich rechnen könnte, soll dabei keine Rolle gespielt haben. “Neutralität ist nicht wichtig für mein Geschäft”, sagt Hetzel. Er fühlt sich wohl inmitten all seiner Zielgruppen. “Ich verbringe sehr viel Zeit mit diesen Menschen, das muss mir Spaß machen. Ich kann den Leuten nichts verkaufen, wenn die mich nicht interessieren, wenn ich mich nicht inhaltlich mit ihnen decke.”
(…) Eine clevere Idee: Hetzel flankiert all seine Publikationen und die dazugehörigen Preise mit einem Beirat aus renommierten Mitgliedern. Namen wie Friedrich Nowottny, Sven Gösmann und Werner Funk stehen da, nach außen eine Quasi-Garantie für Seriosität. “Im besten Fall schmückt er”, sagt Schumacher. Der Beirat als Beiwerk. … Und so gibt es inzwischen über 100 Mitarbeiter auf drei Etagen im Haus an der Friedrichstraße. Fast alle so jung wie der Chef, fast alle gekleidet, als müssten sie gleich einem Kumpel beim Renovieren helfen.
Hier arbeitet keiner, weil er viel Geld zu verdienen hofft. “Das funktioniert nach dem Prinzip der Selbst- und Fremdausbeutung”, sagt Schumacher. Viel Arbeit, wenig Geld, aber ein Job in einer Branche, indie viele wollen.
Quelle: Welt
Passend dazu ein Beitrag der DGB-Jugend: Helios Media als Arbeitgeber:
Praktikanten sowie Trainees werden als volle Mitarbeiter eingesetzt. Festangestellte gibt es kaum!
Überstunden und Geschrei sind üblich. Kündigungen (auch von Festangestellten) sind an der Tagesordnung.
Der Altersdurchschnitt liegt bei ca. 25 Jahren! Jede Abteilung hat mind. 1-2 Praktikanten und mind. 1 Trainee. “Richtige” Mitarbeiter findet man kaum. Hauptsache billig ist die Devise. Absolute Unterbesetzung in der ganzen Firma. Auch eine Presseakademie wird von helios geführt – aber nach außen soll diese “eigenständig” erscheinen. ABSOLUT NICHT EMPFEHLENSWERT.
Quelle: DGB
Lesenswert dieser Beitrag in der “Süddeutschen”:
“Noch ein Lob von Herrn Koch und ich bin politisch tot”
Peer Steinbrück dürfte zu den ganz wenigen in der SPD gehören, die Roland Koch noch freiwillig die Hand geben. Der ist für Sozialdemokraten so etwas wie die Blaupause eines über Leichen gehenden Konservativen. Was Koch wiederum nicht daran hindert, die Laudatio auf den wahren und vielleicht einzigen Krisengewinnler dieser Tage zu halten, eben auf Peer Steinbrück …
Quelle: SZ