Die NachDenkSeiten haben in dieser Woche gleich zweimal die 200 tausender Grenze durchbrochen.
Am vergangenen Mittwoch haben 254.442 Besucher unsere kritische Internetseite aufgerufen, gestern 208.652. Und heute könnten es wieder so viele werden. Das hat viel damit zu tun, dass wir zu den Präsidentschaftswahlen in den USA wirklich aufgeklärt haben. Siehe zum Beispiel hier und hier. Unsere Hauptmedien waren stattdessen so sehr Partei, dass sie auch nach der Wahl nicht fähig sind, ihre Hörer, Leser und Zuschauer sachgerecht zu informieren. Albrecht Müller.
Wir haben Sie laufend über die Produkte anderer Medien unterrichtet, meist in den Hinweisen des Tages. Wir haben aber nicht versäumt, auch über andere Probleme aufzuklären – zum Beispiel über die falsche Rentenpolitik und über mögliche Alternativen, über den Zustand unserer Parteien, usw..
Dass diese Arbeit mit steigenden Besucherzahlen gewürdigt wird und dass wir so viele freundliche Mails bekommen, freut uns natürlich. Wir danken dafür und bitten gleichzeitig um Pardon dafür, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die vielen Mails zu beantworten. Wir lesen sie und beziehen sie oft in die weitere Arbeit ein. Aber wir wären total blockiert, wenn Sie nicht so großzügig wären, uns zu verzeihen, wenn wir nicht antworten.
Unsere immer wiederkehrende Bitte – die erste Bitte von zweien:
Informieren Sie Ihre Freunde, Familien und Bekannten über den Service der NachDenkSeiten. Der Mundfunk ist nahezu die einzige Möglichkeit, für eine weitere Verbreitung der NachDenkSeiten zu sorgen. Das ist in unser aller Interesse, auch deshalb, weil damit die Chance wächst, dass Sie in Versammlungen, in der Bahn, im Café, am Arbeitsplatz und in der Uni und Schule auf Menschen treffen, die die gleichen Informationsquellen haben. Das verbindet, es ist anregend und macht ein bisschen Spaß in dieser tristen Zeit.
Vielleicht können Sie sich gerade aus den Artikeln dieser Woche den einen oder anderen heraussuchen, ausdrucken und in ihrem Bekannten- und Freundeskreis streuen.
Die „Leistungen“ unserer Hauptmedien sind ein einziges Trauerspiel.
In den Hinweisen des Tages wie auch in dem zweiten oben erwähnten Beitrag finden Sie viele Belege dafür. Auf einen Vorgang von gestern Abend möchte ich Sie zusätzlich aufmerksam machen. Er zeigt eklatant, auf welchen Irrsinnswegen unsere Medien wandeln. Im konkreten Fall geht es um die Tagesthemen. Die haben sich gestern Abend mit dem „Populismus“ beschäftigt. Siehe hier:
und hier:
„Populismus“ ist einer der Begriffe, mit denen heute von amtierenden Politikern und Medienschaffenden wahllos herumgeworfen wird.
Das Wort gibt die Möglichkeit, andere zu diffamieren, zu stigmatisieren und sich selbst als Anklagende/r in einem schönen Licht erscheinen zu lassen.
Ähnliches gilt übrigens für einen anderen in den gestrigen Tagesthemen verwendeten Begriff: das Zeitalter des Postfaktischen. Wer diesen Begriff gebraucht, und das war sowohl die Moderatorin der Tagesthemen wie auch der interviewte Professor Müller will sich das Mäntelchen umhängen, an den Fakten orientiert zu sein, und den anderen, dem Volk zuschreiben, im postfaktischen Nirwana zu leben – auf Deutsch übersetzt: nicht an den Fakten orientiert zu sein.
Der Vorgang von gestern Abend ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Redaktion der Tagesschau und der Tagesthemen in Hamburg und all dessen, was unter der Oberhoheit des Chefredakteurs der ARD, Dr. Kniffke, produziert wird, sich jenseits eines einigermaßen erträglichen Journalismus befindet.
Die Ehrenrettung der gestrigen Tagesthemen kam übrigens aus Hessen, mit dem Kommentar von Alois Theisen, HR, „über das Zeitalter des Postfaktischen“. Sein Kommentar zum inflationären Gebrauch des Begriffes „postfaktisch“ endete mit der Charakterisierung seiner Kollegen: „Viele schlaue Welterklärer verstehen die Welt nicht mehr.“
Die zweite Bitte und Anregung: Schreiben Sie Leserbriefe und Lesermails, gehen Sie auf die Foren dieser einschlägigen Hauptmedien. Und kündigen Sie Ihre Abos, wenn Ihre bisherigen Lieblingsmedien so weitermachen wie bisher. Was renommierte Medien wie Die Zeit und der Berliner Tagesspiegel, die Süddeutsche Zeitung und Der Spiegel wie auch Spiegel Online sich in dieser ablaufenden Woche geleistet haben, ist keine Gegenleistung für ein Abo. Nur der „Liebesentzug“ und somit ökonomischer Druck kann diese Meinungsmacher zur Vernunft bringen, wenn überhaupt.
Über die NachDenkSeiten können Sie sich preiswerter informieren. Kostenlos.
Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache:
Vor gut einem Jahr hat der frühere Mitherausgeber Dr. Lieb seine Mitarbeit und seine Mit-Herausgeberschaft bei den NachDenkSeiten aufgegeben. Er hat seinen damaligen Schritt zum Beispiel mit den Vorwürfen begründet, die NachDenkSeiten würden unter meinem Einfluss die Medien zu hart kritisieren und ich würde die Entwicklung in den USA zu kritisch sehen, ich sei „anti-amerikanisch“.
Die NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser konnten in den letzten zwölf Monaten selbst beobachten, wie sich die Medien entwickelt haben: noch katastrophaler als vor einem Jahr gedacht. Unsere Linie, die Medien da hart zu kritisieren, wo dies berechtigt ist, und Medienprodukte und Medienschaffende zu loben und hervorzuheben, wenn sie aufklärend sind, hat sich als richtig erwiesen. Das zeigen die vielen lobenden Mails unserer Leserinnen und Leser und die Besucherzahlen. Wir haben seit dem schmerzlichen Ausscheiden des früheren Mitherausgebers einige wenige Besucher verloren, die meisten aber gehalten und viele neue Freunde hinzugewonnen. Siehe oben.
Meine Kritik an den USA und der NATO ist mehr als berechtigt. Sie war vor einem Jahr nicht neu, aber die Kritikwürdigkeit hat sich verschärft. Wer will das bestreiten?
Die überwiegende Mehrheit unserer Leserinnen und Leser würdigt unsere Arbeit. Sie ist nicht leicht, aber ist immer wieder eine intellektuelle und emotionale Herausforderung. Wir fühlen uns getragen vom Wohlwollen und der anregenden Begleitung vieler NachDenkSeiten-Leserinnen und Leser. Dafür herzlichen Dank.
Ein schönes Wochenende wünscht
Albrecht Müller
Herausgeber der NachDenkSeiten
P.S.: Hier im Foto mit USA-Fähnchen, von Anti-Amerikanismus keine Spur: