Der Teufel und der größte Haufen
Deutsche Umweltverbände kritisieren die geplante Aussetzung der Kfz-Steuer für Neuwagen scharf. Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nannte das Vorhaben im Gespräch mit der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) eine “Subvention für Klimakiller” und forderte die Bundestagsabgeordneten auf, “diesen Irrsinn zu stoppen”. Der Regierung warf Resch vor, sich dem Diktat der Autoindustrie gebeugt zu haben. Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) sprach von einer “absoluten Wählertäuschung”. An dem Vorhaben sei “ökologisch rein gar nichts”, es gehe der Koalition nur um die Schaffung von Anreizen zum Kauf von Neuwagen. Klimaschädliche Autos würden sogar stärker gefördert. Nach den Berechnungen der Organisation sparen Käufer eines Kleinwagens etwa 40 Euro. Die Besitzer eines neuen Luxusgeländewagens sparen dagegen etwa 1.800 Euro an KFZ-Steuern. Wolfgang Lieb
Die Umweltschützer kritisieren, dass die Steuerbefreiung für Fahrzeuge der Abgasnormen Euro-4 bis Euro-6 gelten soll. Euro-4 ist allerdings schon seit 2005 für alle Neuwagen vorgeschrieben, Euro-5 soll ab September kommenden Jahres geltende Norm sein. Somit würden, so Jürgen Resch auch PS-starke Neuwagen von der Steuer befreit, die einen hohen CO2-Ausstoß haben. Als Beispiel nennt er den neuen Audi Q7, der 500 PS habe und 300 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenen Kilometer ausstoße, aber Euro-5 erfülle. “Ein solcher Klimakiller würde mit 1800 Euro bezuschusst werden. Das ist irre”, so Resch.
Quelle: derwesten.de
Steuerpolitik nach dem Motto: Der Teufel sch… immer auf den größten Haufen.