Die Privatisierung der Bahn kann man nur verstehen, wenn man fragt: wer verdient daran?
Dieser Erklärung in der Absicht, die Deutsche Bahn zu privatisieren, konnten Sie bei uns schon mehrmals lesen. Fast wollte ich mich für unsere Penetranz schon entschuldigen, mit der wir die gegen alle Vernunft getroffene Entscheidung, unsere Bahn zu verscherbeln, zu erklären versuchten. Jetzt, nur wenige Tage nach der Entscheidung im Bundeskabinett wird bekannt, dass der Chef der Eisenbahnergewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, Arbeitsdirektor bei der Bahn werden soll. Das erklärt die Tatsache, dass er seine Gewerkschaft entgegen früherer Beschlüsse zum Beispiel im November letzten Jahres zum Unterstützer der Teilprivatisierung gemacht hat. Diese Art von politischer Korruption macht unsere Demokratie und macht im übrigen auch die Gewerkschaften kaputt. Albrecht Müller.
Und hier noch eine Meldung zum Thema:
Transnet-Chef Hansen wird Mehdorns Arbeitsdirektor
Fliegender Wechsel: Der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, legt sein Amt nieder. Jetzt will er Arbeitsdirektor bei der Deutschen Bahn AG werden.
Norbert Hansen wechselt auf die Seite des Kapitals. Der 55-jährige Gewerkschaftschef erklärte, er habe “heute dem Geschäftsführenden Vorstand der Transnet erklärt, dass ich meine politischen Ämter niederlege”. Zugleich habe er seine Bereitschaft bekundet, als Arbeitsdirektor der Deutschen Bahn AG zur Verfügung zu stehen. “Ich bin vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG und aus Kreisen der Politik gefragt worden, ob ich als Arbeitsdirektor zur Verfügung stehen würde. Ich habe dazu meine Bereitschaft erklärt.”
Quelle: Spiegel-online