Wer sagt, Kriege würden geführt, damit der Umsatz der Waffenindustrie stimmt, dem wird das Etikett verpasst: Verschwörungstheoretiker!!
Leider keine Theorie, wie Intercept berichtet: Vertreter der Verteidigungsindustrie benennen „Vorteile“ der eskalierenden Konflikte im Mittleren Osten und Geschäftsführer der Waffenindustrie sagen, dass Massenschießereien gut seien für das Geschäft. Es folgt die Übersetzung eines Teils dieser Quelle A und dieser Quelle B. Albrecht Müller.
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Eine kommentierende Anmerkung vorweg: Dass Manager von Rüstungsbetrieben und von allerlei Schießgerät überlegen, wie sie den Absatz ihrer Produkte sichern können und dass sie deshalb kein Interesse am Abbau von Konflikten haben können, ist verständlich. Man muss sich nur mal in ihre Rolle versetzen. Sie werden Strategien entwickeln, um zum Beispiel so etwas Schlimmes wie das Ende von Militärbündnissen zu vermeiden. Deshalb waren sie 1989 mit hoher Wahrscheinlichkeit hellwach und haben sich hinter jene gesteckt, die den Ost-West-Konflikt dadurch belebt haben, dass sie die NATO erhalten und sogar ausgedehnt haben. Und wir wissen ja aus vielfältigen Quellen, dass die US-amerikanische Flinten-Industrie alle Hebel in Bewegung setzt, um die innere Abrüstung der amerikanischen Gesellschaft zu verhindern.
Wenn wir im Folgenden zwei Quellen nennen, die belegen, dass die Verantwortlichen aus diesen Bereichen auf Krieg und Schießereien setzen, um ihren Umsatz zu beleben, dann ist damit kein moralisches Urteil verbunden. Allerdings ist damit sehr wohl ein Urteil über jene Politiker verbunden, die diesen Wahnsinn stützen und nutzen.
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Vertreter der Verteidigungsindustrie benennen „Vorteile“ der eskalierenden Konflikte im Mittleren Osten
4.Dezember 2015
Vertreter von Raytheon, Oshkosh, und Lockheed Martin, bedeutende Unternehmen der Verteidigungsindustrie, versicherten Investoren auf einer Tagung der Credit Suisse in West Palm Beach in dieser Woche, dass sie wahrscheinlich von den eskalierenden Konflikten im Mittleren Osten profitieren werden.
Bruce Tanner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Lockheed Martin, berichtete den Tagungsteilnehmern, sein Unternehmen erwarte „indirekte Vorteile“ vom Krieg in Syrien, er bezog sich dabei auf die kürzlich getroffene Entscheidung des türkischen Militärs, einen russischen Kampfjet abzuschießen.
Tanner sagte, der Vorfall erhöhe das Risiko der US-Militäroperationen in der Region, dies führe „aufgrund der Dynamik dieses Umfeldes und unseren Produkten im Einsatzgebiet zu einem immateriellen Auftrieb“. Er betonte außerdem, dass die russische Intervention den Bedarf an F-22- und F-35-Kampfjets hervorheben würde, die beide von Lockheed Martin hergestellt werden.
Und für „Verbrauchsmaterial“ wie Raketen, fügte Tanner hinzu, bestehe steigende Nachfrage, auch seitens der Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi Arabien wegen des Kriegs im Jemen.
Hören Sie Tanners Bemerkungen während der Third Annual Industrials Conference.
Wilson Jones, der Präsident des Rüstungsherstellers Oshkosh, ließ die Tagungsteilnehmer wissen, dass „mit der wachsenden ISIS-Bedrohung“ mehr Länder am Kauf von Oskosh M-ATV Panzerfahrzeugen interessiert seien. Jones sprach über eine Geschäftsreise, die er vor kurzem in den Mittleren Osten gemacht hat, und sagte, dass die Länder dort „ihre Infanterie motorisieren wollen“.Tom Kennedy, der CEO von Raytheon, machte ähnliche Anmerkungen, indem er den Tagungsteilnehmern verkündete, dass er für „Verteidigungskonzepte in mehreren Ländern des Mittleren Ostens durch die Bank einen signifikanten Aufwärtstrend“ erwarte. Er erwähnte ein Treffen mit König Salman von Saudi Arabien und sagte: „Es ist all der Aufruhr dort momentan, ob im Jemen mit den Huthis, ob in Syrien oder im Irak mit ISIS.“
Die letzte gute Nachricht für die Unternehmer ist der neueste Beschluss für den Haushaltsplan im Kongress. Nach Jahren der Kosteneinsparungen, genehmigt der Beschluss 607 Milliarden Dollar für Verteidigungsausgaben, das sind nur 5 Milliarden weniger, als das Pentagon gefordert hat, was DefenseNews ein „besonderes Vergnügen“ für die Industrie nannte.
„Unsere Programme werden [vom Haushaltsplan] gut gestützt“, sagte Tanner von Lockheed während der Tagung. „Wir denken, man hat uns sehr gut behandelt.“
Quelle: the intercept -
Geschäftsführer der Waffenindustrie sagen, dass Massenschießereien gut seien für das Geschäft
3.Dezember 2015
Wenn die Waffenindustrie hinter verschlossenen Türen mit Investoren und Wall-Street-Analysten spricht, betrachtet sie Massenschießereien als günstige Gelegenheit, eine Menge Geld zu machen.Gewöhnliche Menschen sind verzweifelt über die Häufigkeit tragischer Ereignisse wie den mörderischen Amoklauf in San Bernardino am Mittwoch oder das Planned-Parenthood-Massaker am letzten Wochenende. Und der Kreislauf von Massentötung, Medienwahnsinn und politischem Stillstand beginnt jedes Mal aufs Neue.
Aber inzwischen brechen Waffenverkäufe unaufhörlich Rekorde, ein Faktum, das von Finanzanalysten nicht übersehen worden ist.
The Intercept hat Investoren-Protokolle für Waffenunternehmen, Munitionshersteller und Sportgeschäfte durchgesehen und fand viele Beispiele für Geschäftsführer der Waffenindustrie, die darüber debattierten, dass Massenschießereien und die daraus resultierende politische Dynamik gewinnbringend seien.
Und so funktioniert es. Nach einer Massenschießerei finden Gespräche über Waffenkontrolle statt, die die National Rifle Association und andere Schusswaffenbefürworter als einen Anschlag auf den Second Amendment (2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten) attackieren. Beachtenswert ist, dass Waffen- und Munitionshersteller oft an die NRA spenden, entweder direkt oder als Verkaufsanteile. Die Angst, das Recht auf Schusswaffen zu verlieren, führt zu Panikkäufen, die Waffenhändler, Waffenhersteller und deren Investoren höheren Profit einbringen. Quelle: the intercept.