Der Mythos von der Kostenexplosion im Gesundheitswesen
Regelmäßig ist in den Medien und der Politik von einer Kostenexplosion im Gesundheitswesen die Rede, welche zu erhöhten Beitragssätzen führe und somit über die Steigerung der Lohnnebenkosten auch noch Arbeitsplätze gefährde. Bereits zahlreiche Gesundheitsreformen wurden verabschiedet, mit dem Ziel die Kosten zu senken oder zumindest den Kostenanstieg zu begrenzen und es wird weiter über immer neue Reformen nachgedacht.
Tatsächlich steigen die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankversicherungen (GKV) seit Jahren kaum noch und sind überhaupt seit Mitte der 70er Jahre nicht stärker gestiegen als das nominale BIP. Von einer Kostenexplosion kann daher nicht einmal ansatzweise die Rede sein.
Dabei müsste die Frage erlaubt sein, ob eine wohlhabende Gesellschaft nicht durchaus bereit ist, mehr für die Gesundheit auszugeben. Es gibt schließlich auch keinen Aufschrei darüber, dass die Ausgaben für Mobiltelefone in den letzten Jahren drastisch gestiegen sind. Die Panik vor steigenden Gesundheitsausgaben resultiert vermutlich alleine aus der Fixierung auf die Lohnnebenkosten als Strandortproblem. Doch dies wurde ebenfalls schon längst als Reformlüge entlarvt.