Hinweise des Tages (2)
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- Systemfehler in Euroland
Mike Wickens, Ökonomieprofessor an der Universität York, sieht die insgesamt enttäuschende wirtschaftliche Leistung der Eurozone schlicht im System begründet. Das Hauptproblem sei die Tatsache, dass für alle Mitgliedsländer der Euro-Zone ein einheitlicher Zins gilt. Die Folge: Die Preisniveaus im Währungsgebiet laufen auseinander, was wiederum zu einem dauernden und nicht tragbaren Verlust an Wettbewerbsfähigkeit führe. Entweder rückt die Union politisch näher zusammen oder die Euro-Zone bricht auseinander.
Quelle: FR - Der Hauptschule bricht der Boden weg
So vehement die Debatte zwischen Befürwortern und Gegnern des getrennten Unterrichts diskutiert wird – so wenig nimmt man wahr, dass alle neuen Bundesländer sowie Bremen und das Saarland seit Jahren ohne Hauptschule auskommen. Außer in Hamburg, wo der Weg zum Abitur künftig grundsätzlich an allen Schulen ermöglicht werden soll und an Schleswig-Holsteins Gemeinschaftsschulen, gilt allerdings bundesweit weiter: Die neuen Schulen vereinen Haupt- und Realschüler – die Gymnasiasten bleiben anderswo unter sich.
Quelle: FR - Sicher ist sicher – über die Pläne zur Privatisierung der Medikamentenzulassung und –überwachung
Es kann schon sein, dass mit dem Börsengang der Bahn der letzte große Staatsbetrieb privatisiert werden würde. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass die Privatisierungswelle damit an ihrem Ende angelangt wäre.
Als der Bundestagsabgeordnete der CSU Wolfgang Zöller Anfang Oktober der Berliner Zeitung ein Interview gab, äußerte er sich zu einem Thema, das bisher keine große Aufmerksamkeit erregt hat: Zur geplanten Ablösung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte – also jener Behörde, die in Deutschland die Medikamentsicherheit zu gewährleisten hat – durch eine privatwirtschaftlich organisierte “Deutsche Arzneimittel- und Medizinprodukteagentur” (DAMA). Gerade der 50. Jahrestag des Contergan-Skandals sei eine Erinnerung an die Notwendigkeit funktionierender, unabhängiger Kontrollen. Die Arzneimittelüberwachung sei eine genuin staatliche Aufgabe und könne nicht an private Firmen durchgereicht werden, die Gewinn zu erwirtschaften hätten. Den Schutz der Patienten stellte Zöller klar über das Interesse der Hersteller an einer “ungehinderten Vermarktung ihres Produktes”. Interessante Ansichten vom Abgeordneten einer Partei, die an sich mit Privatisierungen noch nie große Probleme hatte.
Quelle: Telepolis - Keine Spur von einer Renaissance der Kernenergie
Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, über die ökonomischen Grenzen der Kernenergie: „Schon heute laufen die 439 weltweit betriebenen Atomkraftwerke auf Reserve, wie eine Studie der Energy Watch Group ergab. Nur rund 60 % des derzeit für Atomkraftwerke benötigten Urans wird aktuell in Uranminen gewonnen. … Seit Neuestem wird Uran für Kraftwerksbetreiber ebenso zum Kostenfaktor wie Kohle, Erdgas und Erdöl. Die Wissenschaftler der Energy Watch Group haben errechnet, dass sich eine Steigerung des Uranpreises um 100 Dollar/Pound mit jeweils 0,5 Eurocent Mehrkosten pro Kilowattstunde niederschlägt. Ein Uranpreis von beispielsweise 700 Dollar/Pound würde die Stromerzeugungskosten in Atomkraftwerken glatt verdoppeln. …Ein Ausbau der Atomenergie ist angesichts der wirtschaftlichen Realität nicht zu erwarten. Betrachtet man die energiewirtschaftlichen Fakten, bleibt die Atomkraft ein Scheinriese. Ihre Bedeutung wird weithin überschätzt, denn sie deckt nur 6,5 % des deutschen Endenergiebedarfs.“
Quelle: VDI-Nachrichten