Nutzerzahlen der NachDenkSeiten verdoppelt. Vermutlich wegen Infos zu Griechenland. Bitte den Tipp weitergeben.
Im Durchschnitt des Juni 2015 hatten die NDS täglich 92.000 Besucher. Das ist ein Spitzenwert. Am 29.6. waren es mit 184.979 doppelt so viele, anschließend im Schnitt 143.000. Dieser bemerkenswerte Anstieg des Interesses an den NachDenkSeiten hängt vermutlich damit zusammen, dass wir zu den wenigen Medien gehören, die zu Griechenland einigermaßen fair und objektiv berichten. Die meisten Medien gehen mit dem Problem Griechenland unglaublich vorurteilsbeladen und arrogant um (Siehe unten). Machen Sie bitte in Ihrem Freundeskreis auf das Korrektiv NachDenkSeiten aufmerksam. Wenn Ihre Freunde/innen testweise vom 29. Juni bis heute weiter scrollen, dann werden Sie einen schnellen Überblick über unsere Aufklärungsversuche und Aufklärungsleistung zum Thema Griechenland finden. Darunter auch einen Beitrag von Niels Kadritzke, der seit langem aus Griechenland berichtet. – Unsere Arbeit wird von Leserinnen und Lesern unterstützt. Dafür danken wir sehr. Ohne diese Hilfe könnten wir die Arbeit kaum leisten. Zwei aktuelle Beispiele dafür. Albrecht Müller.
- Übersetzung der Liste der Vorschläge, die am 26./27.6.2015 zum Abbruch der Verhandlungen und zum Referendum in Griechenland führten, einschließlich der dann folgenden Pressemitteilung der EU-Kommission
Klaus Vogt, ein Leser der NachDenkSeiten, hat keine Mühen gescheut, die Liste der auf dem Tisch liegenden Vorschläge von Julia Muchwitsch, Graz, übersetzen zu lassen. Hier sind sie [PDF – 516 KB] und die dazugehörige Pressemitteilung [PDF – 266 KB]. Die Übersetzung ist eine beeindruckende und obendrein kostenlose Leistung. Herzlichen Dank dafür. - Konrad Schubert, ein junger Leser der NachDenkSeiten, macht in seinem Beitrag „Warum Syriza das Referendum gewonnen hat!“ auf das historische Vorbild aufmerksam
Es wäre nicht nötig, eine Gegenöffentlichkeit zu den etablierten Medien aufzubauen, wenn diese nicht so einseitig, in ihren Aggressionen unterirdisch und fachlich ungenügend wären.
Die Sondersendungen und Talkshows von gestern Abend haben das wieder einmal bewiesen: mehrheitlich einseitige Besetzung; wenn es um politikwissenschaftliche Begleitung geht, dann fallen den Verantwortlichen Münkler und Winkler ein; viele Beiträge waren wie üblich herablassend (ZDF: „Dieser Mann“, gemeint ist Tsipras) und voller Aggression gegen die mit der neuen griechischen Regierung sichtbar gewordene Alternative zur herrschenden neoliberalen Ideologie.
Der Gebrauch des Wortes „sparen“ zeigt, wie weit unsere Medien und ihre Gewährsleute aus Wissenschaft und Politik von der Kenntnis primitiver volkswirtschaftlicher Zusammenhänge entfernt sind. Obwohl nun seit vielen Jahren unentwegt darauf hingewiesen wird, dass Sparabsicht nicht gleich Sparerfolg ist und dass die Erfolge des sogenannten Sparens in Griechenland wie in anderen Ländern ausgeblieben sind, und immer dann ausbleiben werden, wenn eine Wirtschaft durch Sparabsichten in die Depression getrieben wird, tauchen diese dummen Ergüsse immer wieder auf. Dazu nur drei Beispiele von vielen, die einem gestern Abend und heute in den Zeitungen wieder mal den Verstand rauben:
„Griechen lehnen Sparkurs klar ab“ (Titelseite Süddeutsche Zeitung 6.7.2015)
„Die Griechen haben Nein zum Sparen gesagt“ (Die Rheinpfalz, Kommentar 6.7.2015)
Die Griechen seien „mit der Sparpolitik nicht mehr einverstanden“, so der Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Athen, Christos Katsioulis, im ARD Brennpunkt
Verdammt noch mal, wann endlich lernen diese Leute, dass diese Politik keine Sparpolitik ist. Und dass die Griechen auch nicht Nein zum Sparen gesagt haben.