Transatlantische Netzwerke: Auch im Verlagswesen sind sie präsent. Und wo man hinfasst: Soros
Gestern erreichte mich die Nachricht, dass die Suhrkamp-Lektorin Katharina Raabe den Deutschen Sprachpreis 2015 erhält. Laut Mitteilung würdigt die Henning-Kaufmann-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft „damit erstmals eine Verlagslektorin, die sich große Verdienste um die Bereicherung der deutschen Sprache durch literarische Stimmen aus Osteuropa erworben hat.“ – Osteuropa? So etwas macht mich mittlerweile sofort hellhörig, nach der Dokumentation „Benutzt und gesteuert – Künstler im Netz der CIA“ und der Lektüre von Christopher Simpsons Buch “Blowback”. Weil dort sehr anschaulich beschrieben wird, wie auch in früheren Zeiten des Kalten Krieges ehrenhaft und wohlklingende Namen, Verlage und Institutionen zur verdeckten Manipulation der Öffentlichkeit und der öffentlichen Meinung benutzt wurden. So hat eine sehr kurze Recherche bereits ergeben, dass die als Lektorin getarnte Frau Raabe z.B. in Radio Bremen Agitation für die Transatlantiker betrieben hat. Weitere Nachforschungen haben noch sehr viel mehr zutage gefördert. Von Isabelle Lascar
Christopher Simpson, Professor für Journalismus an der American University, schreibt in „Blowback“ u.a. über die Programme der verdeckten psychologischen Kriegsführung der USA in Kapitel 10: „Sie beinhalteten die Finanzierung eines Großteils der Paix-et-Liberté-Bewegung (franz. antikommunistische Organisation, I. L.), die Finanzierung des Deutschen Bundes zum Kampf gegen Unmenschlichkeit, ein halbes Duzend freier juristischer Verbände, einige Gruppierungen für eine europäische Föderation, den Kongress für kulturelle Freiheit, Zeitschriften, Pressedienste, Verlage und vieles mehr. Es waren sehr umfassende Programme, um die öffentliche Meinung weltweit auf praktisch jeder Ebene zu beeinflussen, vom ungebildeten Bauern auf dem Feld bis zum anspruchsvollsten Gelehrten an einer angesehenen Universität. Sie stützten sich dabei auf eine umfangreiche Auswahl an Hilfsquellen: Gewerkschaften, Werbeagenturen, Hochschulprofessoren, Journalisten, Studentenführer, um nur ein paar zu nennen.“
Eine Information im Wikipedia-Artikel zu Frau Raabe weckte mein besonderes Interesse, weil sie nur allzu gut in die oben beschriebene Reihe passt. Sie sei “seit 2001 (…) Mitglied im Advisory Board des Fund for Central and East European Book Projects, Amsterdam.” Eine wiederum kurze Recherche bzgl. der “Partner” dieses Fonds hat ergeben, dass auf den ersten Blick mindestens sechs “Partner” zu George Soros’ Imperium gehören: Soros Regional Center for Publishing Development, Hungary; Soros Center for the Arts, Bulgaria; Open Society Institutes in other Central and East European countries; Open Society Institute Croatia; International Renaissance Foundation, Kiev; Fund for Open Society Serbia. Das Ganze mischt sich sehr eindrucksvoll z.B. mit dem Goethe Institut und der Frankfurter Buchmesse, aber auch das Anne Frank Museum in Amsterdam ist vertreten und die wohlklingende European Cultural Foundation, die ihren Sitz ebenfalls in Amsterdam hat und neben der Europäischen Kommission, der Schweizerischen Eidgenossenschaft, dem Spanischen Ministerium für Erziehung, Kultur und Sport u.a. von – Sie ahnen es sicherlich bereits – auch von George Soros (Open Society Foundations u. Kosovo Foundation for Open Society) finanziert wird.
Der Fund for Central and East European Book Projects, in dessen Beirat Frau Raabe einen Sitz hat, wurde 1992 unter der Schirmherrschaft eben dieser European Cultural Foundation gegründet, wie man auf „Profile“ und „Aims“ auf der Website erfährt, und zwar als Nachfolger eines Central and East European Publishing Project in Oxford. Über den dazugehörigen Link öffnet sich die Website einer Central European University Press, die zu einer Stiftung von – jawohl –George Soros gehört, mittlerweile in Budapest und New York angesiedelt.
Die Propaganda und Meinungsmache ist flächendeckend auch mit der Kultur eng verwoben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass intensive Nachforschungen in dieser Richtung noch sehr viele überraschende Verbindungen zutage fördern werden! Einen ersten Eindruck vermittelt z.B. Frau Raabes Seite auf der Suhrkamp-Website, wo u.a. unverhohlen von einer angeblichen “Invasion russischer Truppen” in die Ostukraine, sogar mit Ortsangabe, schwadroniert wird, einem Topos in transatlantischen Kreisen:
Auch agitieren Frau Raabe und Suhrkamp offen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, schwatzen sogar einen Umsturz herbei.
Sie haben ein “Buch” mit dem skurrilen Titel “Putin Kaputt!?” (sic!) veröffentlicht.
Wie kann ein ehemals gediegener Verlag so weit sinken?!
“Unterstützt”, was immer das in diesem Fall heißt, wurde das Projekt vom “Einstein Forum” mit Sitz in Postdam, einer Stiftung des öffentlichen Rechts, bei dem der Autor “wissenschaftlicher” Mitarbeiter ist. Hier lohnt sich ein Blick auf die Seite mit dem Titel “American Voices”, wo man nachlesen kann, dass „Ein Themenkomplex, der sich in letzter Zeit ganz besonders in den Vordergrund gedrängt hat, (…) die recht eingeschränkte, wenn nicht gar schablonenhafte Wahrnehmung der USA in der deutschen Öffentlichkeit (ist). Selbst bei einem so engen Partner und langjährigen Freund der USA wie der Bundesrepublik werden neben regierungskonformen Meinungsträgern fast nur holzschnittartige, plakative Darstellungen von Vertretern der politischen Gegenseite zur Kenntnis genommen. Zwischen diesen Extremen tut sich ein informationelles Vakuum auf, das Raum schafft für die Ansiedlung und Verfestigung von Vorurteilen aller Art. (…) Die Reihe American Voices möchte zu einem kritisch-solidarischen transatlantischen Dialog beitragen, indem sie mit Vorträgen und Diskussionen die unterschiedlichen Positionen politischer Kommentatoren, Autoren, Schauspielern und public intellectuals der Vereinigten Staaten einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland vorstellen. Die Reihe wurde ermöglicht durch das Transatlantik Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi)”
Sie beschreiben die Aussagen ihrer eigenen Propaganda: eingeschränkt, schablonenhaft, holzschnittartig, plakativ – aber es ist ein perfides, weil geschlossenes System ein sich gegenseitig ergänzender und ineinandergreifender Indoktrinationen.