Hinweise des Tages

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  1. Bewerber haben nur selten Einfluss auf ihre Arbeitsverträge
    Stellenbewerber können nur sehr selten Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung ihrer Arbeitsverträge nehmen. Das ist das Ergebnis einer neuen Befragung, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung unter mehr als 1000 Personalverantwortlichen angestellt hat.
    Quelle: WSI

    Anmerkung Orlando Pascheit: Vielleicht sollte man berücksichtigen, dass die befragten Personalverantwortlichen jedenfalls in der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage kein Interesse daran haben, in Sachen Arbeitsvertrag verhandlungsbereit zu erscheinen.

  2. Gefahren des Tagelöhnertums
    Der Streit über den gesetzlichen Mindestlohn hat eine fatale Nebenwirkung: Er verschiebt die Maßstäbe für einen angemessenen Lohn nach unten. Das darf nicht sein.
    Quelle: taz
  3. Mehrheit der Deutschen arbeitet auch im Krankheitsfall
    “Die Zahlen weisen darauf hin, dass die Fehlzeiten als alleinige Kennzahl für den Gesundheitszustand der Arbeitnehmer nicht mehr ausreichen”, betonte der Projektmanager im Kompetenzzentrum Unternehmenskultur/Führung der Bertelsmann Stiftung, Andreas Heyer. “Vielmehr muss die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der anwesenden Belegschaft in den Betrieben stärker beachtet werden.” Dass sich Mitarbeiter trotz Krankheit zur Arbeit schleppten, liege angesichts von Produktivitätseinbußen und Ansteckungsgefahr für Kollegen langfristig auch nicht im Interesse der Unternehmen.
    Quelle: Berliner Zeitung
  4. Die Bahner verdienen höhere Löhne
    Es ist ärgerlich, morgens am Bahnsteig zu stehen und vergeblich auf einen Zug zu warten. Es ist peinlich, wenn ein Unternehmen Aufträge nicht pünktlich abarbeiten kann, weil die Güterzüge nicht fahren. Es ist klimapolitisch schlecht, wenn Bahnkunden in den kommenden Tagen ins Auto oder Flugzeug umsteigen müssen. Alles richtig. Und dennoch gilt: Die Streiks bei der Bahn müssen sein und verdienen die Langmut der Kunden.
    Quelle: taz
  5. Autoindustrie senkt Absatzprognose erneut
    Ganz Deutschland erfreut sich am Aufschwung. Wirklich ganz Deutschland? Nein! Die Autobranche spürt davon noch immer nichts – und gibt nicht nur der höheren Mehrwertsteuer die Schuld.
    Quelle: Netzeitung
  6. Energiegipfel im Kanzleramt: Die Verblüffung der Manager
    Der Energiegipfel nimmt ungeahntes Ende: Die Regierung weist die Wirtschaft in die Schranken.
    Quelle: SZ

    Der Spiegel kommt zu einer zu fast allen Medien konträren Einschätzung des Energiegipfels

    Energiegipfel: Merkel bereitet Comeback der Kernkraft vor
    Der Energiegipfel hat die Grundlagen für die Klimaschutz- und Energiepolitik der nächsten Jahre gelegt. Regierung und Wirtschaft einigten sich auf ein Abschlusspapier, das drei Szenarien beschreibt – mit einer klaren Präferenz für die Kernkraft.
    Quelle: Spiegel Online

  7. Tornado-Urteil des Bundesverfassungsgerichts
    • Fahnenflüchtige Verfassungsrichter
      Gäbe es den Straftatbestand der richterlichen Desertion, dann hätte ihn das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung über die Tornado-Einsätze in Afghanistan erfüllt.
      Quelle: Berliner Zeitung
    • Die Aale von Karlsruhe
      Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den Tornado-Einsätzen in Afghanistan ist im Ergebnis durchaus vertretbar. Zu beklagen ist aber der methodische Unernst, ja die Wurstigkeit, mit der die Verfassungsrichter eine existentielle Problematik abhandelten.
      Quelle: SZ
    • Gysi und Gauweiler feiern Tornado-Urteil als Teilsieg
      Das Verfassungsgericht hat entschieden: Der Tornado-Einsatz in Afghanistan verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Verteidigungsminister Jung ist zufrieden – aber auch die Kritiker von Gysi bis Gauweiler. Denn das Urteil enthalte klare Warnhinweise an die Bundesregierung.
      Quelle: Spiegel Online
  8. Streit über Haushalt 2008: “Das Geld gehört den Arbeitnehmern”
    Die Bundesagentur für Arbeit erwirtschaftet Überschüsse – und ruft den Finanzminister auf den Plan. Demnach soll die Behörde künftig für Hartz IV-Empfänger zahlen. Die Entrüstung ist groß.
    Quelle: Süddeutsche Zeitung
  9. Heuschrecken werden weiterhin steuerlich begünstigt
    Vergangene Woche haben die Länderfinanzminister den Weg freigemacht für die Unternehmenssteuerreform, über die am 6. Juli im Bundesrat abschließend entschieden wird. Der Steuerexperte Lorenz Jarass von der FH Wiesbaden und Autor des folgenden Artikels, kritisiert, dass diese Reform auf Dauer zu Steuerausfällen in Höhe von 10 Mrd. € jährlich führe, zudem würde das ohnehin komplizierte deutsche Steuerrecht noch unübersichtlicher.
    Quelle: VDI-Nachrichten [PDF – 148 KB]

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