Hinweise des Tages

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(KR/WL)

  1. Wenn die Miete den Lohn frisst
    Wohnen wird immer teurer, gerade in den Großstädten, sagt der Mietertag. Das Nachsehen haben Menschen, die über wenig Einkommen verfügen. Sozialwohnungen werden seltener. Der Mietertag fordert, Zuschüsse für Geringverdiener zu erhöhen.
    Quelle: TAZ
  2. Einnehmendes Wesen
    Der Börsengang des Triebwerkbauers MTU war für seinen scheidenden Chef Udo Stark ein einträgliches Geschäft. Mit seinen MTU-Aktien hat Stark rund 39 Millionen Euro verdient – zusätzlich zu seinem Jahresgehalt in Höhe von rund drei Millionen Euro.
    Quelle: Manager Magazin
  3. Haftbefehle gegen 170 Manager
    Die Justiz geht laut einem Zeitungsbericht mit Haftbefehlen en masse gegen Manager der zur Göttinger Gruppe gehörenden Securenta vor. Viele Anleger hatten mit deren Altersvorsorgeplänen Verluste erlitten. In den Haftbefehlen vom Fließband wirft das Gericht in Göttingen den Managern Strafvereitelung vor.
    Quelle: Manager Magazin
  4. Ver.di: Deutschland ist eine Steueroase für Erben
    Tatsächlich ist Deutschland im internationalen Vergleich eine Steueroase für Erben. Zwölf Milliarden Euro pro Jahr könnte die Erbschaftsteuer bringen – wenn Erben in Deutschland so besteuert würden wie z.B. bisher in Frankreich. Reiche Erben werden einzig und allein für ihre Geburt in die „richtige“ Familie belohnt. Arbeiten müssen sie selber dafür nicht. Gerecht ist, wenn ein Teil dieses unverdienten Einkommens durch die Erbschaftsteuer der Allgemeinheit zugute kommt: Für Bildung und Kinderbetreuung, für die Zukunft unseres Landes und bessere Lebenschancen aller.
    Quelle: ver.di Wirtschaftspolitische Informationen 4/2007 [PDF – 140 KB]
  5. Ein Blick unter den Wühltisch
    Mit Kampfpreisen mischt der Textildiscounter KiK seit Jahren die Bekleidungsbranche auf. Wie aus dem Nichts ist Deutschlands größtes Kleidungsimperium entstanden. Vor allem kleine und mittelständische Modegeschäfte geraten dadurch unter Druck. Die Mitarbeiter sind es schon.
    Quelle: TAZ
  6. Gewerkschaft lässt Beck alt aussehen
    Die Distanzierung führender Sozialdemokraten von der Rente mit 67 macht bei den Gewerkschaften wenig Eindruck. Auch die Linkspartei weist die Lockerungsübungen der SPD zurück. Damit scheint das Kalkül von SPD-Chef Kurt Beck, durch das Versprechen von Nachbesserungen bei der Rente mit 67 frustrierte Gewerkschafter und Protestwähler der Linkspartei zu besänftigen, nicht aufzugehen.
    Quelle: Handelsblatt
  7. FAZ: Überraschend viele Erwerbslose arbeiten schwarz
    In einigen Branchen arbeitet einem Modellversuch zufolge annähernd die Hälfte der Arbeitslosen schwarz.
    Quelle: FAZ

    Kommentar: Zur Schwarzarbeit gehören immer zwei: Derjenige, der schwarz arbeitet, und derjenige, der schwarz arbeiten lässt. Warum sind eigentlich immer diejenigen die moralisch Verurteilten, die sich ein Zubrot verdienen und nicht diejenigen, die die Not von Menschen ausbeuten und sie schwarz beschäftigen?

  8. Thema G8
    • »G 8 ist zu abstrakt geblieben«
      Gespräch mit Peter Grottian. Über die Entpolitisierung der politischen Wissenschaften, die Krise der außerparlamentarischen Bewegungen und den Versuch, die Sozialproteste zu revitalisieren:
      Quelle: Junge Welt
    • Das “Who is Who” der Globalisierungskritiker
      Den Globalisierungskritiker par excellence gibt es nicht – die Szene ist bunt gemischt. Mehr als 100 Organisationen und bundesweite Gruppen beteiligen sich an den Gegenveranstaltungen zum G8-Gipfel in Heiligendamm. Die Berliner Zeitung gibt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Akteure.
      Quelle: Berliner Zeitung
    • “Ich will keine Entschuldigungen mehr hören”
      UN-Sonderbeauftragter Jeffrey Sachs über Afrikas Armut und die Versäumnisse der G8.
      Quelle: Berliner Zeitung
    • Kommentar: Ihr seid alle verdächtig!
      Geruchskontrollen, Briefkontrollen, Demonstrationsverbote: Deutschland, geführt von der lupenreinen Demokratin Angela Merkel, verkommt wegen des G8-Gipfels zum Schnüffelstaat. Merkels Kollege Putin wird sich wohl ins Fäustchen lachen.
      Quelle: STERN
    • Lafontaine: Jetzige Globalisierung führt zu Leid und Elend
      Die jetzige Form der Globalisierung führt zu großem Leid und großem Elend. Das können auch einzelne Vorteile, die aus der Globalisierung erwachsen sind, nicht aufwiegen. Daher ist es notwendig, gegen diejenigen zu protestieren, die dieses Elend mitzuverantworten haben. Die G8-Kritiker und Kriegsgegner, die sich in Rostock versammelt haben, lehnen jede Form von Gewalt ab und bedauern, dass Gewaltbereite die Demonstrationen stören. Diese Gewalt spielt eher denen in die Hände, die daran interessiert sind, dass die Folgeerscheinungen der Globalisierung wie Krieg, Hungersnot und Umweltzerstörung nicht thematisiert werden.
      Quelle: FAZ
  9. T-Systems droht angeblich die Zerschlagung
    Nach “Focus”-Informationen betreibt Telekom- Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick mit Hochdruck die Verkaufsgespräche mit Investoren. Als Favorit für die Übernahme gelte Cerberus.
    Quelle: heise online
  10. Wie die IG Metall Sozialstandards in China prüft
    Gewerkschaften wie die IG Metall überzeugen die multinationalen Unternehmen, ihre Arbeitnehmer weltweit gut zu behandeln. Die Arbeitnehmervertreter dürfen das kontrollieren. Diese private Sozialpolitik stößt jedoch an harte Grenzen. Auch, weil die neuen Rechte vor Ort oft nicht willkommen sind. Das zeigt ein Besuch im Werk von Faber-Castell in China.
    Quelle: WELT
  11. Geplanter Tod
    Urheberrechtsverletzungen, kulturelle Unterschiede, häufig wechselnde Vorschriften: Für ausländische Unternehmen ist China der schwierigste Markt der Welt. Doch zu groß sind seine Verlockungen. Wie immer mehr deutsche Mittelständler in China Fuß fassen und sich durchsetzen. – Von Gemeinschaftsunternehmen raten immer mehr Chinaexperten ab – wegen des zu starken Einflusses des chinesischen Partners. „Die Deutschen wollen den Marktzugang”, sagt Jutta Ludwig, Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Peking und China-Chefrepräsentantin der Auslandshandelskammer (AHK), „die Chinesen dagegen wollen die Technologie aus dem Ausland.” Da seien Konflikte programmiert. „Um ein Joint Venture zum Erfolg zu führen, muss man den Tod der Partnerschaft gleich mit einplanen”, meint auch Jonathan Woetzel von der Beratungsgesellschaft McKinsey.
    Quelle: Handelsblatt
  12. Türkei: Polizisten bekommen mehr Macht als je zuvor
    Das türkische Parlament hat ein neues Gesetz verabschiedet, das den Sicherheitskräften weitreichende Befugnisse einräumt. So können Ordnungshüter gewaltsam gegen Menschen vorgehen, wenn diese auf Aufforderung nicht stehen bleiben. Menschenrechtler beklagen Polizeistaat-Methoden. “Das Gesetz ist ein wichtiges Instrument zur Verhinderung von Terrorattacken”, sagte AKP-Innenminister Osman Günes.
    Quelle: WELT

    Kommentare zweier WELT-Leser:
    G. J. meint: Hier folgt die Türkei doch nur der Realität der in der Bundesrepublik Deutschland.
    P.R. meint: müsste doch unserem Herrn Schäuble auch gefallen …

  13. Erstschlag und Raketenabwehr
    Vieles spricht also dafür, zu vermuten, dass die Erlangung einer Erstschlagfähigkeit ein vorrangiges Ziel der US-Nuklearpolitik darstellt. Ein Artikel in der renommierten “Foreign Affairs” mit dem bezeichnenden Titel “Der Aufstieg der USA zur nuklearen Vorherrschaft” lässt diesbezüglich nichts an Deutlichkeit vermissen: “Streben die Vereinigten Staaten mit Absicht die nukleare Dominanz an? […] Die Natur der vorgenommenen Veränderungen bezüglich des Arsenals und der offiziellen Politik und Rhetorik stützen diese Schlussfolgerung. Mit anderen Worten, die gegenwärtigen und künftigen Nuklearstreitkräfte der USA scheinen dafür konzipiert zu sein, einen präemptiven Entwaffnungsschlag gegen Russland oder China zu führen.”
    Quelle: Linksnet

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