Der Einsatz aktiver und gewesener Politiker für private Interessen wird zusehends dreister.
„Einsame Spitze“ ist der Vizekanzler. Er subventioniert nicht nur die private Riester-Rente mit Milliarden aus Steuermitteln. Jetzt schickt er auch noch 300 Experten der Deutschen Rentenversicherung, also der Institution, die für die Gesetzliche Rente da ist, zur Ausbildung, das heißt zur Werbung für Privatvorsorge in die Volkshochschulen. Siehe dazu einen Beitrag im Handelsblatt: „In Müntes Rentenschule“. Albrecht Müller.
So beginnt der Artikel im Handelsblatt zu Müntes Rentenschule:
Bundesarbeitsminister Franz Müntefering hat rund 300 Experten der Rentenversicherung in die Volkshochschulen der Republik entsandt. Die Finanzprofis sollen möglichst viele Bundesbürger zu „Vorsorgeexperten“ ausbilden.
Es ist anzunehmen, dass diese Experten von der Deutschen Rentenversicherung bezahlt werden. Das heißt: Müntefering greift nicht nur in den Steuersäckel, um die Subventionen für die Förderrente (gleich Riester-Rente) zu bezahlen, er bedient sich auch der Beiträge der Beitragszahler in die Gesetzliche Rentenversicherung, um ihrer Konkurrenz auf die Beine zu helfen. Ein beachtlich starkes Stück.
Und damit schickt Müntefering 100.000 de in eine private Altersvorsorge, deren Rentabilität häufig gegen null geht.
Auch zu Rudolf Scharping, seiner Beratungsfirma RSBK und ihrer Tätigkeit auf dem Feld der (Teil-)Privatisierung öffentlicher Einrichtungen gibt es Neues. Rudolf Scharping ist Berater u.a. bei der “Heuschrecke” CERBERUS und bei der s.a.b. Bodensee GmbH, die auf den Bau von Spaßbädern spezialisiert ist, möglichst als PPP.
Hier sind die entsprechenden Quellen:
Quelle 1: FAZ
Quelle 2: s.a.b. Bodensee GmbH
Bei der s.a.b. Bodensee GmbH befindet sich Scharping in guter Gesellschaft mit anderen ehemaligen und amtierenden Mandatsträgern.
Und dann die verdienstvolle Zusammenstellung der Süddeutschen Zeitung darüber, wer jetzt für wen tätig ist.