„Die Ignoranz des Westens gegenüber Chinas Schwächen ist unverzeihlich“
In der „Zeit“ vom 8.3. erschien ein Beitrag von Will Hutton mit Titel und Einführung: „Der Koloss braucht unsere Hilfe! – Chinas schnelles Wachstum verbirgt fundamentale Schwächen. Ein Kollaps würde auch unsere Wirtschaft gefährden.“ Sehr lesenswert.
Quelle: zeus.zeit.de
Hier noch ein wichtiger Absatz aus dem Zeit-Artikel:
Die Ignoranz des Westens gegenüber Chinas Schwächen ist unverzeihlich und führt zu einer maßlosen Übertreibung der sogenannten chinesischen Gefahr. Keine Frage, China ist auf dem Weg, Exportweltmeister zu werden, aber deswegen bleibt es trotzdem ein Subunternehmer des Westens. Der Westen muss begreifen, wie fundamental die Probleme Chinas sind, und einsehen, dass die Gefahr einer politischen und ökonomischen Erschütterung besteht. Die Folgen für das globale Handels- und Finanzsystem könnten fatal sein. Nicht nur, weil ein wichtiger Teil der weltweiten Nachfrage einbrechen würde, sondern auch, weil die Chinesen nicht mehr weiter das US-Handelsdefizit mitfinanzieren würden.
Spiegeln Sie diese Analyse einmal auf die Panikmache des Gabor Steingart und anderer Autoren. Informieren Sie sich jedenfalls nicht einseitig, das wäre meine Empfehlung
Zum Autor: Will Hutton ist Chef des Londoner Thinktanks The Work Foundation. Mir ist er in guter Erinnerung als früherer Chefredakteur des Guardian (wenn ich mich recht erinnere) und Autor des Buches „The State we’re in.“ Von dieser Analyse der Politik von M. Thatcher habe ich sehr viel gelernt. Er hat in diesem Buch den wunderbaren Begriff „Quango“ geprägt: Quasi autonome non government Organisationen. In solchen hat Frau Thatcher im Privatisierungsprozess ihre politischen „Unteroffiziere“ untergebracht und ökonomisch fundierten Seilschaften gebildet. Helmut Kohls Personal-Politik war dem sehr ähnlich.