Hinweise des Tages

Ein Artikel von:

  1. Missbrauch von Marktmacht: Geheime Daten deuten auf Preistreiberei durch Stromkonzerne hin
    Über Wucherpreise am Strommarkt klagen Industrie und Privatkunden schon lange. Nun gibt es neue Indizien für den Missbrauch von Marktmacht an der Strombörse: Geheime Daten zeigen, wie die großen Konzerne die Preise in die Höhe treiben können.
    Quelle 1: SPIEGEL
    Quelle 2: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
  2. IAT: Gesundheitsreform kann Arbeitsplätze schaffen
    Im Dauerstreit um die Finanzierung der Gesundheitsreform geht unter, dass das Sorgenkind der deutschen Sozialpolitik mit 4,5 Millionen Beschäftigten die größte Branche in Deutschland stellt. Eine Million neue Jobs entstanden allein von 1980 bis 2000 in der Gesundheitswirtschaft, bis 2020 kann die Zukunftsbranche 360 000 bis 800 000 weitere neue Arbeitsplätze schaffen. Das zeigen Berechnungen des Forschungsschwerpunkts Gesundheit und Lebensqualität des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen.
    Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
  3. Arbeitsrecht (auch Kündigungsschutz) in der Praxis kein Einstellungshindernis
    Personalverantwortliche von Unternehmen haben mit dem Arbeitsrecht weniger Probleme als Kritiker und manche standardisierten Umfragen nahelegen. Insbesondere spielt der Kündigungsschutz für Personaler bei der Entscheidung über Neueinstellungen keine wesentliche Rolle. Das ist ein zentraler Befund eines Projekts am Zentrum für Personalforschung der Universität Hamburg.
    Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
  4. www.frauenlohnspiegel.de – Frauen verdienen 22 Prozent weniger als Männer
    Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen liegt rund 22 Prozent unter dem der Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Internetseite www.frauenlohnspiegel.de, an der sich rund 68.000 Beschäftigte in Deutschland beteiligt haben. Die Internetseite wird vom WSI-Tarifarchiv in der Hans-Böckler-Stiftung betreut und bietet einen Lohn- und Gehalts-Check zu über 130 Berufen.
    Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
  5. Der Strippenzieher
    Der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen ignoriert den DGB-Beschluß und kungelt um Details der Bahn-Privatisierung.
    Quelle: Junge Welt
  6. S-Bahn-Unfall: Fehlerhafte Anweisungen
    Seit einigen Wochen ist beim Amtsgericht Bochum ein Prozeß gegen einen 24jährigen Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn AG anhängig, der verdächtigt wird, im vergangenen Jahr einen Zugunfall am Bochumer Hauptbahnhof verursacht zu haben. Hier ist der Link zu einem Artikel des Westdeutschen Rundfunks:
    Quelle: WDR

    Kommentar eines Lesers: Die Bahn scheint die notwendige Mindestausstattung mit Personal ihrer Börsenfähigkeit geopfert zu haben. Bereits jetzt geht es mit der Sicherheit bergab. Zehn Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Wie wird es erst aussehen, wenn die Deutsche Bahn AG an der Börse ist und gezwungen ist, ihren Aktienkurs aufzupolieren, um eine feindliche Übernahme zu verhindern? Wer fragt da noch nach der Sicherheit der Fahrgäste?

  7. Waidwunde SPD-Seele
    Mit den Abstimmungen über den Tornadoeinsatz in Afghanistan und der Rente mit 67 trifft die SPD gleich bei zwei Gesetzentwürfen Entscheidungen, die von einem nicht geringen Teil ihrer Wählerschaft als Zumutung empfunden werden. Am Ende stimmen nur elf SPD-Abgeordnete gegen die Anhebung des Rentenalters. – Die Partei liegt in Umfragen bei 25 Prozent.
    Quelle: FR

    Anmerkung: Der Autor schreibt: „Auf Initiative von Vize-Kanzler Franz Müntefering sollen die Arbeitnehmer nun später in Rente gehen dürfen – oder höhere Abschläge bei einer Frühverrentung in Kauf nehmen. Es mag demografisch angezeigt sein, populär bei der eigenen Wählerschaft ist es nicht.“
    Bei NachdenkSeiten kann er nachlesen, warum die demographische Begründung fragwürdig ist.

  8. Riss durch die Fraktionen
    In der Abstimmung zum “Tornado”-Einsatz bringt nur die Linkspartei eine einheitliche Haltung zustande.
    Quelle: TAZ
  9. Euro-Linke will neue Verfassung für Europa
    Im Bundestagsplenum schmiss Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) mehrere Abgeordnete der Linksfraktion wegen ihres Protests gegen die “Tornado”-Einsätze in Afghanistan aus dem Saal. Im Europasaal nebenan aber konnten die Linken ungehindert Kritik üben – an der EU und dem aktuellen europäischen Verfassungsentwurf. Die Teilnehmer einer Konferenz zur Zukunft der EU forderten einen gänzlich neuen Vertrag.
    Quelle: TAZ
  10. Gesellschaft für Informatik warnt vor unsicherem Onlinebanking
    Nach Auffassung der GI hat auch das vor zwei Jahren eingeführte iTAN-Verfahren das Sicherheitsniveau kaum verbessert. Die grundsätzliche Schwachstelle aller webbasierten Transaktionsverfahren bleibe bestehen. Hartmut Pohl, Sprecher des GI-Arbeitskreises “Datenschutz und IT-Sicherheit”: “Die iTAN bringt kein Mehr an Sicherheit sondern suggeriert sie nur.” Diese Tatsache sei Fachleuten seit langem bekannt, ohne dass sich die Sparkassen- und Bankenwelt zu der unverzichtbar notwendig breiten Information der Öffentlichkeit bereit gefunden habe.
    Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
  11. Lehren für Europa
    In den USA ist die Emanzipation der Schwarzen gegenüber dem alten Rassenhass der Weißen gewaltig vorangekommen – doch wer nur auf die Fortschritte blickt, verschließt sich einem wesentlichen Teil der amerikanischen Wirklichkeit. Als Europäer verpasst er zudem die Chance, aus amerikanischen Fehlentwicklungen Lehren für die europäische Gesellschaft zu ziehen. Wo die destabilisierenden Kräfte der Armut und der rassisch oder ethnisch geprägten Missachtung sich verbinden, können bei den Betroffenen Abwehrreaktionen entstehen, die Fortschritte massiv erschweren. Die selbstzerstörerische Bildungsfeindlichkeit, die viele junge Männer in den Gettos der Schwarzen in den USA oder der Einwanderer in Europa an den Tag legen, zeigt, dass der alte Kontinent gegen die Herausbildung einer ethnisch abgegrenzten Unterschicht nicht immun ist, Frankreich etwa, neben Amerika der andere selbstproklamierte Gralshüter der Demokratie und Menschenrechte, ist bereits gefährlich weit auf dem Weg dorthin.
    Quelle: FTD
  12. Simbabwe am Rande des Abgrunds
    Die Polizei löste eine Kundgebung der Opposition gegen Staatspräsident Mugabe auf und verhaftet namhafte Politiker. Dem Land droht eine Hungersnot.
    Quelle: FR

Rubriken:

Hinweise des Tages

Schlagwörter:

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!