Videohinweise

Jens Berger
Ein Artikel von:

Hier finden Sie alle zwei Wochen einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JW/JB)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Ukraine
  2. Vermögen weltweit: Globale Ungleichheit in Zahlen
  3. Kann nicht sein, was nicht sein darf?!
  4. BigBrotherAwards 2014
  5. Gladio: Geheimarmeen in Europa
  6. Krieg der Drohnen
  7. Kunst und kindliche Nacktheit
  8. Stress am Gymnasium: Turbo-Abitur vor dem Aus?
  9. Geschmierte Geschäfte: Formel-1-Chef vor Gericht
  10. Wilhelmsburger Kunstbüro: Gegen soziale Kälte

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützten, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse videohinweise(at)nachdenkseiten.de schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Ukraine
    1. Immer auf Putin? Breite Kritik an Medien
      Egal ob die Krise in der Ukraine oder auf der Halbinsel Krim: Die Berichte über Putins Politik in deutschen Medien sorgen für Aufregung. Denn viele Menschen vertreten eine deutlich andere Meinung als die, die vonseiten der Politik etabliert oder von Medien abgebildet wird. Beim Thema Russland scheint es eine große Kluft zu geben zwischen dem, was Journalisten schreiben, und dem, was viele Leser denken. Eine Erklärung vieler Journalisten: Die Menschen sehen “die Bösen” mittlerweile nicht mehr im Osten, sondern im Westen, in Washington, bei der NSA, im Pentagon. Deswegen verteidigen sie Russland.
      Quelle: NDR
    2. Chaos in der Ukraine: Treibt Russland das Land in den Bürgerkrieg?
      Über die Lage in der Ukraine diskutieren Jean Asselborn, Armin Laschet, Cathrin Kahlweit und Alexander Sorkin.
      Quelle: ARD

      Anmerkung H.R.: Symptomatisch für die Argumentation des Westens sind die Aussagen von Frau Kahlweit von der “Süddeutschen Zeitung” ab Minute 18: Sie sei der festen Überzeugung, dass es sehr viele Beweise für eine russische Beteiligung an den Aktionen in der Ostukraine geben würde. Weiter sagt sie, es gebe Beweise und dann werden aus diesen “Beweisen” -recht plötzlich- lediglich Hinweise. Die “SZ” ist a) ein typischer Fall von Meinungsmache einseitig zugunsten des Westens und b) betreibt sie eindeutig die Sprache des Kalten Krieges in der Ukraine-Krise.

    3. “Das darf nicht sein”
      Bei der Berichterstattung über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland gebe es “entlarvende Automatismen”, erklärt die Dozentin für Journalistik, Gabriele Krone-Schmalz.
      Quelle: NDR
    4. „Blauer Bock“ Heinz Schenk (89): „Jetzt schunkel ich gegen Machtrussen!“
      Heinz Schenk, der alte blaue Bock, schunkelt weiter: gegen Machtrussen, Faulgriechen und Lampedusa-Invasoren! 
      Der Grieche wollt nur unser Geld
      Der Russe will die ganze Welt
      Hat stets das Menschenrecht verletzt
      Doch die EU die wehrt sich jetzt!
      Quelle: Weltnetz.TV
  2. Vermögen weltweit: Globale Ungleichheit in Zahlen
    Die reichsten 300 Menschen besitzen so viel wie die ärmsten 3 Milliarden Menschen. Sehr gute Visualsierung globaler Ungleichheit.

    Quelle: HannemannTraining via YouTube

    Dazu: Happy Tax Day, And Why The Top 1% Pay Much Lower Tax Rate Than You
    It’s tax time again, April 15, when our minds turn toward paying the taxes we owe or possibly getting a tax refund. But what we don’t think about enough is whether our tax system is fair. The richest 1 percent of Americans are now getting the largest percent of total national income in almost a century. So you might think they’d pay a much higher tax rate than everyone else. 
    But you’d be wrong. Many millionaires pay a lower federal tax rate than many middle-class Americans.
    Some don’t pay any federal taxes at all. That’s because they‘re allowed to deduct from their taxable income such things as large interest payments on mortgages for huge homes, also the costs of business entertainment and conferences  (aka vacations at golf resorts), and gold plated health care plans.
    Some also take advantage of tax loopholes that let them park some of their earnings in offshore tax havens like the Bahamas or the Netherlands Antilles.
    And other loopholes that allow them to treat some income as capital gains – subject to a much lower tax rate than ordinary income. If you happen to be a hedge-fund or private-equity manager, there’s a capital gains loophole designed especially for you.
    Consider the Social Security payroll tax and the situation is even more lopsided. That tax applies to every dollar of income up to a cap — which this year is $117,000. Anything earned above the cap is not subject to Social Security taxes at all – meaning anyone with a high income pays a much smaller percentage of it in Social Security taxes than most people do.
    Quelle 1: Robert Reich

    Quelle 2: MoveOn.org via YouTube

  3. Kann nicht sein, was nicht sein darf?!
    Eine hervorragende Dokumentation über unsere Medienlandschaft, deren Drahtzieher und die verschiedenen Einflüsse, die zu dem führen, was wir Nachrichten nennen. Das ist ein Film von einem unabhängigen Journalisten, ergänzend zu dem blog kannnichtsein.com, den ich ebenfalls nur empfehlen kann, will man ein paar Hintergründe über unsere Medienwelt erfahren.

    Quelle: Infokanal via YouTube

  4. BigBrotherAwards 2014
    Premiere! Zum ersten Mal haben wir dieses Jahr einen Positivpreis vergeben. Er heißt „Julia-und-Winston-Award” zur Erinnerung an die Protagonisten des Romans “1984”, die Widerstand gegen den “großen Bruder” leisten. Den Positivpreis erhält der Whistleblower Edward Snowden. Für die Aufklärung über die Machenschaften der Geheimdienste hat er sein Leben und seine eigene Freiheit riskiert. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung. Jacob Appelbaum dankte im Namen von Edward Snowden in einer Videobotschaft.

    Quelle: digitalcourage via YouTube

  5. Gladio: Geheimarmeen in Europa
    In den 60er bis 80er Jahren erschüttert eine Serie von Bombenanschlägen Italien. So sterben 1969 in Mailand 16 Menschen bei einem Bombenanschlag. Im August 1980 detoniert eine Bombe im Bahnhof Central in Bologna – 85 Menschen sterben. Im September des gleichen Jahres gibt es auch in Deutschland Bombenopfer. Beim schwersten Anschlag der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte sterben 13 Menschen auf dem Münchner Oktoberfest. Im Lauf der Jahre häufen sich die Indizien, dass diese Anschläge in einem bestimmten Zusammenhang stehen: Alle Täter kommen aus dem Umfeld rechtsradikaler Gruppen, mehrfach wird militärischer Sprengstoff benutzt.
    Die Spuren führen zu einer geheimen Struktur, koordiniert von der NATO und den nationalen Geheimdiensten – ohne parlamentarische Kontrolle. Ihr Name: “Stay behind”, später auch “Gladio”. Sie geht auf eine US-Initiative für “verdeckte Operationen” von 1948 zurück. Geheime Waffendepots werden angelegt und Agenten ausgebildet. Im Falle eines sowjetischen Angriffs auf Westeuropa sollten sie sich überrollen lassen und hinterrücks Sabotageakte und Guerillaoperationen durchführen. Doch der sowjetische Angriff blieb aus. Was aus den geheimen Strukturen wurde, ist weitgehend unbekannt.

    Quelle: arte via YouTube

  6. Krieg der Drohnen
    Im Visier der unbemannten Flugkörper: Tausende Menschen wurden seit 2004 bereits durch Drohnen im pakistanischen Waziristan getötet. Die beiden Menschenrechtsanwälte Shahzad Akbar und Clive Stafford Smith vertreten diese Drohnenopfer und ihre Angehörigen. Sie kämpfen gegen den Drohnenkrieg und die CIA – und fordern von der Politik, Verantwortung zu übernehmen, mehr Transparenz zu zeigen und in der Konsequenz juristische Grundlagen für diese inoffizielle Kriegsführung zu schaffen.
    Sie steuerten die Kampfflugzeuge: Die beiden ehemaligen Drohnen-Piloten Brandon Bryant und Michael Haas haben jahrelang ihre Gegner durch die Drohnenkameras beobachtet und, wenn sie ihrer Identität sicher waren, den entscheidenden Knopf gedrückt. Ihre „Kunst“ der Kriegsführung hatten sie schon früh mit Videospielen gelernt. Dann haben sie mit ihren Joysticks Menschen getötet und leiden jetzt unter posttraumatischem Syndrom.
    Immer ausgefeiltere unbemannte Waffensysteme werden entwickelt. Was bedeutet das für die Zukunft der Kriegsführung? Sollen in Zukunft wirklich Roboter entscheiden, wer wann und wo getötet wird? Machen es die neue Technologie und die großen Distanzen zu leicht, Menschen zu töten? Oder werden gerade dadurch Menschenleben gerettet, weil sich die Kriegsgegner nicht mehr im direkten Kampf gegenüberstehen? Der Film gibt dem geheimen Drohnenkrieg viele Gesichter. Zahlreiche Experten machen deutlich, welche vielschichtigen Konsequenzen das Drohnengeschäft hat.
    Quelle: arte
  7. Kunst und kindliche Nacktheit
    Ina Hartwig im Gespräch: Bilder nackter Kinder haben gerade einen schweren Stand. Sie sind zur politischen Obsession geworden. Die Literaturkritikerin Ina Hartwig plädiert gegen ein Denkverbot. Wir haben mit ihr gesprochen.
    Quelle: 3sat
  8. Stress am Gymnasium: Turbo-Abitur vor dem Aus?
    2001 begann die bundesweite Umstellung vom Abitur in neun Jahren auf acht Jahre. Jetzt beginnt die Rolle rückwärts von G8 auf G9. Dabei möchte jedes Bundesland sein eigenes Konzept umsetzen. Die bereits zersplitterte deutsche Schullandschaft wird damit noch unübersichtlicher.
    Doch wie sinnvoll ist eine Rückkehr zu G9? Wäre das Abitur in acht Jahren an Ganztagsgymnasien nicht eine sinnvolle Alternative? Für den Bildungsforscher Prof. Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance spielen vor allem Tradition und Gewohnheit eine gewaltige Rolle bei der Abkehr vom Turboabitur. Die Eltern seien die treibende Kraft, da sie sehen, dass ihre Kinder teilweise unter dem verkürzten Abitur leiden. Es bleibt weniger Zeit für Sport oder andere Aktivitäten, so der Wissenschaftler. „Das finden Eltern ungünstig und entsprechend äußern sie das bei Wahlen“. Bei den Bildungspolitikern herrscht daher Unruhe und jedes Bundesland beginnt jetzt eine eigene Lösung zu finden.
    Quelle: ZDF

    Anmerkung H.R.: Bedauerlicherweise ist dieser Beitrag quasi ein Plädoyer für das Abitur nach 12 Schuljahren.
    In der Nazi-Zeit: G8; während der DDR-Zeit: G8. Totalitäre Regime wußten vermutlich, weshalb eine kurze Zeit zum Abitur Vorteile hat: Wer auch in seiner Freizeit mit den Lerninhalten der Schule beschäftigt ist, hat kaum Zeit um kritisches Nachdenken zu erlernen und könnte auch nach der Schulzeit “angepaßter” sein – insbesondere in Kontext von gesellschaftspolitischen Fragestellungen.
    G8 ist in westdeutschen Bundesländern auch eingeführt worden, um die junge Generation schneller fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Auch viele Arbeitgeber wünschen sich eine unkritische Arbeitnehmerschaft, die im wesentlichen zur Profitmaximierung da sein soll.
    Prof. Hurrelmann verweist auf den Beschluß der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 07.07.1972 („Die Dauer der Schulzeit bis zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife beträgt 12 oder 13 Schuljahre.“) und bemängelt dessen Umsetzung, weil sie insbesondere zu langsam sei. Das Wort “oder” deutet jedoch auf eine “Kann-Vorschrift” hin. Der Beschluß der KMK ist also korrekt umgesetzt worden.

  9. Geschmierte Geschäfte: Formel-1-Chef vor Gericht
    Der 83-jährige Bernie Ecclestone zieht noch immer als Chef die Fäden im milliardenschweren Formel-1-Rennzirkus. Autohersteller, Banken und Politiker vertrauen auf seine Dienste. „Hilfst Du mir, dann kümmere ich mich um Dich“, so beschreiben Insider das Motto des schillernden Geschäftsmannes.
    Bestechung gehört dazu. So sieht es jedenfalls die Staatsanwaltschaft München. Deshalb muss sich Ecclestone nun vor dem Landgericht München wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue verantworten. Der Brite soll dem ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar über Briefkastenfirmen angewiesen haben als Gegenleistung dafür, dass der Ex-Landesbanker ihm Vorteile beim Verkauf von Formel-1-Anteilen verschafft. Gribkowsky wurde bereits im Sommer 2012 zu achteinhalb Jahren Haft wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung verurteilt.
    Quelle: ZDF

    Dazu: Manuskript zum Beitrag
    Quelle: ZDF [PDF – 47.5 KB]

    Anmerkung H.R.: Erneut steht mit Herrn Ecclestone ein sogenannter Top-Manager und Selfmade-man vor Gericht. Auch in diesem Fall sind die Vorwürfe massiv und eine Gefängnisstrafe droht.
    Und wieder halten die Geschäftsleute zusammen. Das könnte auch für die deutsche Automobil-Branche peinlich werden: Erst klammert sich FC Bayern München-Anteilseigner und Großsponsor Audi an Hoeneß, der inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt wurde; siehe dazu u.a. hier: Das seltsame Schweigen des Audi-Chefs. Nun verhält sich Mercedes ganz ähnlich.

  10. Wilhelmsburger Kunstbüro: Gegen soziale Kälte
    Engagierte Literatur gegen soziale Kälte?

    Quelle: Wilhelmsburger Kunstbüro viaYouTube

    Breakdance gegen soziale Kälte

    Quelle: Wilhelmsburger Kunstbüro viaYouTube

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