Hinweise des Tages
- Lucas Zeise: Parallelwelt Bondmarkt
Die sinkenden Renditen in der Euro-Zone widersprechen dem optimistischen Konjunkturbild der Notenbank. – Man kann den Renditerutsch am europäischen Bondmarkt getrost als ziemlich hohe Eintrittswahrscheinlichkeit eines Rückfalls in die Stagnation interpretieren. Die Akteure am Anleihemarkt können irren. Auch die Interpreten des Anleihemarktes, ja sogar Finanzkolumnisten können irren. Dennoch sei den EZB-Notenbankern empfohlen, ihre sehr optimistische Sicht und ihren eingeschlagenen Zinssteigerungskurs noch einmal kritisch zu überprüfen.
Quelle: FTD - Konzerne bremsen den Fiskus aus
Deutsche Aktiengesellschaften zahlen im Schnitt 28,2 Prozent Ertragssteuern und damit etwa zehn Prozent weniger als theoretisch nach der Gesetzgebung fällig wäre. Fast drei Viertel der 130 Industrie-, Handels- und Dienstleistungskonzerne schaffen es sogar, die Steuerquote auf weniger als 38,6 Prozent zu drücken.
Quelle: Handelsblatt - Die Schweiz braucht eine kräftige Lohnerhöhung
Doch dabei gibt es ein Problem: Konsequentes Lohndumping im benachbarten Deutschland.
Quelle: BLICK - Gesundheitsreform: Ein Prozent oder mehr
Streit über Zusatzprämie – Je mehr die Ein-Prozent-Grenze für den Zusatzbetrag der Kassen überschritten wird, desto mehr wird aus der Miniprämie eine kleine Kopfpauschale – und desto lauter wird das Nein der SPD.
Quelle: FR - Götterdämmerung
Fassungslosigkeit und Entsetzen, aber auch Empörung und Wut bestimmen derzeit die Gemütslage in der ARD. Der einstige Hort der Glaubwürdigkeit und der Seriosität im öffentlichen Raum hat nicht nur “kleine Dellen” abbekommen, wie ein ARD-Intendant unlängst noch euphemistisch formulierte.
Quelle: FR - Kommentar zum Transrapid: Überholte Technikvision
Die Verkehrspolitiker wären gut beraten, endlich die Fixierung auf das Schneller-Weiter-Teurer aufzugeben. Sie sollten dafür sorgen, dass der öffentliche Verkehr in der Breite besser läuft.
Quelle: FR - God’s Country
Die evangelikaleBewegung, die sich auf die Bibel als einzige Glaubensgrundlage beruft, bestimmt zunehmend die Innen- und Außenpolitik der USA.
Quelle: Foreign AffairsKommentar: Der Autor erwartet keine christlich-fundamentalistische Ausrichtung der amerikanischen Außenpolitik. Doch dass die Grenzen zwischen Staat und Religion verschwimmen, scheint ihn kaum zu stören.
- Selbstkritik der Beleidigten
Es finden sich durchaus auch selbstkritische Töne in den arabischen Medien. “Vielleicht sollten wir auch einmal vor unseren eigenen Türe kehren”, fordert die unabhängige ägyptische Zeitung al-Dustour in einem Editorial. Sicher, der Islam werde immer wieder beleidigt, “aber viele unserer Scheichs könnten ebenso angeklagt werden, die Christen immer wieder als Ungläubige zu beschimpfen”, merkt die Zeitung an und fordert einen internationalen Kodex für den gegenseitigen Respekt der Religionen, “zu dem sich besonders die Muslime beispielhaft verhalten müssten”. Auch das überregionale Blatt Scharq al-Aussat reflektiert das Verhalten der islamischen Welt. “Wir stellen ein Fünftel der Weltbevölkerung dar, und genauso wie wir Rechte haben, haben wir Pflichten”, heißt es dort und weiter: “Allzu oft werden uns unsere Rechte verweigert, aber genauso drücken wir uns davor, uns unseren Pflichten zu stellen. Wir wollen keine Angst vor dem Rest der Welt haben und wir wollen dem Rest der Welt auch keine Angst einjagen.”
Quelle: TAZ