Hinweise des Tages
- Weil Ver.di für richtige Ziele streikt, wächst das Verständnis
Ver.di tritt eben nicht als habgierige Bande auf, die mehr Geld will. Sie wehrt sich gegen Mehrarbeit, die Arbeitsplätze kostet. Und sie verweigert sich dem simplen Arbeitgeberargument, dass die öffentlichen Kassen nun mal leer sind. Die Kassen sind nur deshalb leer, weil sie nicht gefüllt werden. Das Geld fehlt, weil die Steuern niedriger denn je sind, Vermögen und Erbschaften unangetastet bleiben. Wenn die SPD auch darüber wieder spräche, hätte der Streik wirklich viel gebracht.
Quelle: TAZKommentar: Die Forderung nach einer substanziellen Lohnerhöhung wäre kein Zeichen von Habgier, sondern volkswirtschaftlich geboten.
- Verwirrt am Donnerpass
Warnungen vor dem Niedergang unserer Gesellschaft verkaufen sich nach wie vor gut. Da konnte auch Frank Schirrmacher der Versuchung nicht widerstehen, ein weiteres, apokalyptisches Buch auf den Markt zu werfen. Gert G. Wagner, Professor für Volkswirtschaft an der TU Berlin und am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), meint, dass Schirrmacher darin gehörig trickse und neuere Forschungsergebnisse ignoriere.
Quelle: TAZ - EU-Parlament kritisiert Verheugen
Die Europäische Kommission in Brüssel verlässt sich bei ihrer Planung der EU-Energieversorgung offenbar ausschließlich auf die Meinungen konventioneller Energiekonzerne und der Schwerindustrie. Gemeinsam fordern alle Fraktionen von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, Rechenschaft über die Ernennungspraktiken in der Arbeitsgruppe namens “High Level Group” abzulegen. In dieser vom deutschen Industriekommissar Günter Verheugen gegründeten zuständigen Arbeitsgruppe sitzt kein einziger Fürsprecher erneuerbarer Energieformen. Dafür sind Repräsentanten vieler europäischer Strom-Multis und energieintensiver Industriezweige in dem Gremium zugegen.
Quelle: WELT AM SONNTAG - Gesundheitsreform: Bye, Bye Bürgerversicherung
Im Wahlkampf hatte die SPD die Kopfpauschale der Union noch verteufelt. Jetzt will Ulla Schmidt sie doch einführen – wenn auch nur eine “kleine”.
Quelle: SZ