Hinweise des Tages

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  1. Buchrezension: Krise und Zukunft des Sozialstaates (von Christoph Butterwegge)
    Der Kölner Politikwissenschaftler bringt die seit Jahrzehnten andauernden Angriffe auf den Sozialstaat mit einem politischen Gezeitenwechsel in Verbindung, dem Triumph der neoliberalen Ideologie und Regulationsweise. Butterwegge gelingt es, diese Ideologieproduktion relativ einfach mit empirischen Fakten zu widerlegen. Seine Methode, Kritiker und Befürworter aus Politik, Medien und Wissenschaft gleichermaßen zu Wort kommen zu lassen und somit den Leser mit einem Parforceritt durch die veröffentlichte Meinung zu konfrontieren, erweist sich dabei als sehr überzeugend.
    Quelle: Frankfurter Rundschau – Nicht mehr erreichbar (06.09.2006)

    Christoph Butterwegge:
    Krise und Zukunft des Sozialstaates. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, 318 Seiten, 24,90 Euro.

  2. Der Emissionshandel ist gescheitert
    Emissionshandel in Deutschland ist ein Beispiel dafür, wie ein theoretisch verlockendes Konzept zum Klimaschutz durch willfährige Politik und schamlosen Lobbyismus gegen die Wand gefahren wird.
    Quelle: TAZ

    Laut HANDELSBLATT soll gegengesteuert werden: „Regierung nimmt Versorgern Vorteile im Emissionshandel“
    Quelle: Handelsblatt

  3. Späthfolgen
    Sinkende Umsätze, steigende Verluste, wirre Strategie: Auf Thüringens Technologiekonzern Jenoptik lastet das Erbe Lothar Späths.
    Quelle: Berliner Zeitung – Nicht mehr erreichbar (06.09.2006)

    Die WELT bestätigt diese Einschätzung:
    Quelle 1: WELT
    Quelle 2: WELT

  4. Amerikaner wollen ihr Wasser zurück
    Die deutsche RWE will ihre Wassersparte in den USA loswerden. Amerikanische Städte möchten die Wasserwerke zurückkaufen.
    Quelle: TAZ
  5. Ignorierte Alarmsignale
    Langzeitstudie zu Lage und Meinungen junger Ostdeutscher. Zeiträume der Arbeitslosigkeit und Ablehnung des Kapitalismus wachsen.
    Quelle: Junge Welt
  6. Die Nervenkrisen der Sozialdemokratie
    Die Ovationen, die die Partei ihrem neuen Helden Platzek am Tag seiner Kür spendeten, waren von trügerischer, realitätsflüchtiger Art. Insgeheim wusste man, dass der Jubel das pure Entsetzen über den Zustand der Partei übertönte. Die Partei verarmt. Es fehlt ihr an profiliertem Personal. Die kulturelle und ökonomische Identität der SPD als eine Partei der Arbeit erodiert.
    Quelle: Berliner Zeitung – Nicht mehr erreichbar (06.09.2006)

    Kommentar:
    Falsch liegt der Autor mit seiner Einschätzung, es fehle der SPD an Profilierungsmöglichkeiten. Tatsächlich nutzt die SPD ihre Möglichkeiten so wenig, dass eine neue Partei links von ihr entstehen konnte. Und die „Selbstbewusstseinskrise der Arbeitenden“ ist keineswegs ein zwangsläufiges Produkt der Globalisierung, sondern durch die von Arbeitslosen und Arbeitnehmern als feindselig empfundene SPD-Politik mitverursacht worden. Die Krise der SPD ist hausgemacht.

  7. »Die Jugend ist friedlich«
    Ein Gespräch mit klaus farin vom Berliner Archiv der Jugendkulturen über die Gewalt an Schulen, die Rolle der Medien und die Vorurteile gegenüber Jugendlichen.
    Quelle: Jungle World
  8. Prinzipienstreit mit der Hamas
    Wer die Hamas als Organisation von Terroristen und Fundamentalisten sieht, wird jeden Versuch zu einer Verständigung mit ihr zurückweisen. Damit sagt er aber auch: nach uns die Sintflut. Wer dagegen in der Haltung der Hamas-Regierung eine Taktik erkennen will, um die politische Position der Palästinenser im Hinblick auf eine Regelung des Konflikts zu stärken, wird empfehlen, sich auf das Wagnis einzulassen.
    Quelle: Neue Zürcher Zeitung
  9. Killer im Konzernauftrag
    Auf der Anklagebank des Tribunals der Völker in Kolumbien: Coca-Cola, Chiquita, Nestlé. Der Vorwurf lautet: Gewinnmaximierung durch Paramilitärs.
    Quelle: Junge Welt

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