BILD setzt Verunsicherungskampagne über die Rentenversicherung fort.
„Minus-Rente. Hier sehen Sie, ob Sie ein Gewinner oder Verlierer sind.“ Mit dieser Balkenüberschrift auf der zweiten Seite setzt die BILD-Zeitung ihren Propagandafeldzug gegen die gesetzliche Rente und ihre Kampagne zur Verunsicherung der Rentenbeitragszahler fort.
Im September 2005 druckte BILD ganzseitige Anzeigen gemeinsam von Bild.T-Online und der Allianz mit dem Alarmruf „Rente sich, wer kann!“ Dabei wurde für ein Angebot einer staatlich bezuschussten private „Volks-Rente“ der Allianz und deren Tochter die Dresdener Bank geworben.
Im Januar 2006 gab es – in Absprache mit der Allianz – eine mehrtägige Kampagne über die „Schrumpf-Rente“. Die zugrunde liegende Fakten stammten von dem von der Deutschen Bank finanzierten „Deutschen Institut für Altersvorsorge“. Die Behauptungen wurden von Rentenfachleuten öffentlich als „nicht nachvollziehbar“ und „unverantwortlich“ zurückgewiesen wurden.
Das hält BILD nicht davon ab, noch weiter zu gehen und jetzt mit dem Schreckbild einer „Minus-Rente“ noch größere Ängste zu schüren.
Diesmal stützt sich das Boulevardblatt, das nach eigenen Angaben täglich über 12 Millionen Menschen erreicht, auf Zahlen des „Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft“, dessen Leiter wiederum der notorische Sozialstaatsapokalyptiker Meinhard Miegel ist.
Dass die Behauptung von einem „Verlustgeschäft für die Versicherten der gesetzlichen Rente“ schon gestern vom Präsidenten der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, zurückgewiesen worden sind, ist dieser „Zeitung“ natürlich keinerlei Erwähnung wert. BILD macht eben keinen Journalismus sondern betreibt unseriöse politische Kampagnen auf dem Rücken von Millionen Menschen, die gerade auch ihre Leser sind.
Der Kampf für ein Milliardengeschäft der privaten Rentenversicherer ist genauso zynisch, wie die Entlassung von tausenden von Mitarbeitern durch die Allianz und anderer Versicherungskonzernen und das trotz Milliardengewinnen, zu denen auch die Politik mit der Einführung der Riester-Rente und einem „dualen Rentensystem“ einen massiven Beitrag leistete.
Zu den Manipulationsvorwürfen gegen BILD verweisen wir auch auf den hochinteressanten Briefwechsel des ehemaligen Sozialministers Norbert Blüm und dem Chefredakteur von BILD, Kai Diekmann: