Bitte machen Sie Ihre Freunde und Bekannten auf die Methoden aufmerksam, mit denen wir manipuliert werden. Beispiele gibt es jeden Tag.

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Gestern bei SpiegelOnline mal wieder ein hervorragender Beleg. Vielleicht haben Sie die Zeit, den Artikel auf sich wirken zu lassen, bevor Sie hier weiter lesen. Im Artikel wird die Methode, B zu sagen und damit die Botschaft A zu transportieren, angewandt. Und es wird zusätzlich ein Konflikt konstruiert, ein geläufiges Instrument zum Transport einer Botschaft. Die harmlose Aufforderung des Bundespräsidenten an die Bundeskanzlerin, sie müsse die Politik zur Finanzkrise detailliert beschreiben und erläutern, wird zu einer Ermahnung hochgespielt. Der Trick: Wenn die angeblich mangelhafte Erläuterung der Politik zu einem „wunden Punkt“ hochstilisiert wird (Botschaft B), dann wird gleichzeitig die Botschaft A vermittelt: die Politik ist gut, sie wird nur schlecht verkauft. Albrecht Müller.

Die Verkaufe ist Angela Merkels „schwächster Punkt“! Es ist einfach toll, für wie blöd uns solche Autoren halten. Wer sich mit der Finanzkrise und der deutschen Politik beschäftigt hat, der weiß, dass Angela Merkel und ihr Kabinett Entscheidendes falsch gemacht haben. Wir und viele Autoren, auf die wir hingewiesen haben, haben die gefährlichen Versäumnisse und Fehler in unzähligen Artikeln beschrieben:

  • Prozyklische Politik mit verheerender Wirkung für andere Länder und die gesamte Weltwirtschaft,
  • Rettung der Spekulanten und Investmentbanken auf Kosten der Steuerzahler,
  • Auf die 2008 versprochene Regulierung der Finanzmärkte warten wir immer noch.
  • Ausschaltung der demokratischen Willensbildung durch Fiskalpakt und ESM.
  • Massive Beschädigung unseres Rufes und Ansehens bei unseren Nachbarn.
  • Usw.

Wer das Geschehen aufmerksam verfolgt, weiß auch, welche großen Risiken und Hypotheken für uns und nachkommende Generationen in der jetzigen Politik stecken.

Die Methoden der Manipulation zu beobachten und sie sich zu merken, ist eine der wenigen Möglichkeiten, sich dagegen zu schützen, hinters Licht geführt zu werden. Deshalb dieser Hinweis auf den ansonsten belanglosen Artikel von SpiegelOnline.

Deshalb auch die Bitte an Sie, in ihrem Freundeskreis auf die Methoden aufmerksam zu machen.

Beispielsweise anhand dieses Artikels. Mit dem Wissen wächst der Zweifel, eine sehr treffende Beobachtung von Johann Wolfgang von Goethe.

Die verschiedenen Methoden der Manipulation sind in „Meinungsmache“ ausführlich beschrieben. Unter Ziffer 3 der Leseproben finden Sie hier eine Zusammenfassung.

Dort wird auch Verschweigen als Methode erwähnt.

Bild.de löscht einen Artikel über den Bundestagsabgeordneten Diether Dehm

Ein Opfer dieser Methode wurde gerade ein Artikel über den „Popstar“ und Bundestagsabgeordneten der Linkspartei, Diether Dehm. Am 7. Juli erschien bei Bild.de der hier verlinkte Beitrag [PDF – 306 KB]. Es ging dabei um Musik, um Populäres.
Auf Druck von gleich mehreren Politikern wurde dieser Beitrag bei Bild.de wieder gelöscht.

Dieser Vorgang ist gleich in mehrerer Hinsicht interessant. Es darf nichts Populäres über einen Linken erscheinen. Und die Methoden werden konsequent angewandt. Man kümmert sich im Interesse der genehmen Meinungsmache um die kleinsten Vorgänge. Hier wie auch beim Hochziehen der harmlosen Bemerkung des Bundespräsidenten über Frau Merkel.

P.S.: Gerade werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass der SpiegelOnline-Kolumnist Jakob Augstein die Kritik des Bundespräsidenten an der Bundeskanzlerin in gleicher Weise wie sein SpiegelOnline Kollege deutet und sich damit die gleiche Methode der Manipulation zu eigen macht. Siehe hier.
Wer von diesem Kolumnisten und Freitag-Herausgeber Aufklärung erwartet, sollte sich diesen Vorgang bitte anschauen. Er ist eine weitere Bestätigung meiner kritischen Würdigung der vorletzten Kolumne des Kolumnisten Augstein. Siehe hier und der folgende Beitrag.

Anlage
Auszug aus SpiegelOnline:

08. Juli 2012, 18:20 Uhr
Mahnende Worte an die Kanzlerin

Gauck trifft Merkels schwächsten Punkt

Von Florian Gathmann

Es ist nur ein Satz in einem TV-Interview, aber der hat es in sich: Bundespräsident Gauck fordert die Kanzlerin auf, ihre Politik in der Euro-Krise besser zu erklären. Angela Merkel kommt diese Mahnung sehr ungelegen – sie trifft den wunden Punkt der Regierungschefin.
Berlin – Vielleicht sind es genau solche Sätze, vor denen Angela Merkel bange war. Die Kanzlerin kennt Joachim Gauck ja schon lange, kennt seine Ansichten, seine Sicht auf die Politik. Merkel konnte nicht verhindern, dass Gauck im Frühjahr zum Bundespräsidenten gewählt wurde – nun hat sie den Schlamassel.
Denn Joachim Gauck hat sich in der Euro-Krise zu Wort gemeldet. Im ZDF-Sommerinterview sagte er über die Kanzlerin: “Sie hat nun die Verpflichtung, sehr detailliert zu beschreiben, was das bedeutet.” Es ist nur ein Satz, aber er dürfte Merkel hart treffen. Im Klartext bedeutet er: Merkel muss ihre Euro-Politik besser erklären.

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