Inkompetente EZB
Gestern hat die europäische Zentralbank den Leitzins auf 2,75% erhöht, zum dritten Mal innerhalb eines halben Jahres, und weitere Zielschritte angedeutet. „EZB reagiert auf Inflationsrisiken“, meldet die „Welt“ von heute. Wir stehen so in der Gefahr, dass der minimale europäische und noch geringere deutsche Aufschwung wieder einmal im Keim erstickt wird – mit dem Ziel Inflationsrisiken zu bekämpfen, die im wesentlichen aus Ölpreiserhöhungen folgen. Das ist ein Zeichen von Ignoranz.
Das Verhalten der EZB ist nur zu begreifen, wenn man ihre ideologische Verbohrtheit und ihre Unfähigkeit, die Folgen der hohen Arbeitslosigkeit zu bedenken, in die eigenen Erwägungen einbezieht. In den NachDenkSeiten finden Sie eine Reihe von Anstößen für Ihre Meinungsbildung:
1. Eintrag im Kritischen Tagebuch vom 03.06.2006
Bundesbank bereitet die Öffentlichkeit darauf vor, das bisschen Konjunktur schon wieder abzuwürgen.
Quelle: NachDenkSeiten vom 3.6.2006
2. Interview mit Heiner Flassbeck im Tagesspiegel vom 8.6.2006.
Quelle: „Höhere Zinsen sind überflüssig“
3. Auszug aus „Die Reformlüge“: Denkfehler 18: „Inflation ist unsozial.“
Quelle: NachDenkSeiten – Veröffentlichungen der Herausgeber.
Außerdem finden Sie in „Machtwahn“ eine Fülle von Material. Auf die dort abgehandelte Missachtung der Folgen hoher Arbeitslosigkeit werde ich im Kritischen Tagebuch demnächst ausführlich eingehen.