Leserbriefe zu „Neue Gehässigkeit aus dem Hause Baerbock: Russen sollen beim 80. Weltkriegsgedenken „per Hausrecht“ rausgeschmissen werden“
Laut Berliner Zeitung ist eine streng vertrauliche Handreichung aus dem Auswärtigen Amt (AA) über das Brandenburger Innenministerium an die Landräte und Kreise verschickt worden. Das AA fordert darin auf, offizielle Vertreter aus Russland und Belarus nicht zu den Gedenkveranstaltungen rund um den 80. Jahrestag der Befreiung von der Nazi-Herrschaft einzuladen. In seinem Kommentar empört sich Tobias Riegel über die „von den abgewählten grünen Außenpolitikern auf den letzten Metern entfaltete Gehässigkeit“. Es sei „nur ein vorläufiger Gipfel einer gefährlichen und geschichtsrevisionistischen Ideologie, die mit den Grünen vor einigen Jahren ins Außenministerium eingezogen ist“. Die nun folgende Auswahl der Leserbriefe hat Ala Goldbrunner für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Die diplomatische Ungeheuerlichkeit dieser Ausladung lässt sich nicht beheben. Gerade deswegen wünsche ich mir sehr, dass sich auf mitmenschlicher Ebene überall dort, wo Russen jetzt offiziell ausgeladen wurden, zahlreiche deutsche Teilnehmer der Gedenkveranstaltungen finden, die einen ausgeladenen Russen für den Tag “adoptieren” um ihn als Familienmitglied zu den Feierlichkeiten mitzunehmen. Das ist zwar bei Weitem nicht dasselbe wie eine offizielle Einladung, setzt aber ein Zeichen für die noch vorhandene Mitmenschlichkeit in der deutschen Bevölkerung.
Gruß
P.
2. Leserbrief
Sehr geehrtes Team der NachDenkSeiten,
Ich kann mich den Worten des Autors nur anschließen . So wie wir jüdischen Menschen gegenüber bis heute eine Schuld aufgrund der entsetzlichen NS -Zeit tragen , so tragen wir natürlich auch eine schwere Schuld gegenüber den Ländern der damaligen Sowjetrepublik .
Nicht zu vergessen ist außerdem, wie großzügig von deren Seite trotz allem der Umgang mit uns bei der Wiedervereinigung war. Eigene Truppen wurden abgezogen, die NATO – Truppen durften bleiben .
Nicht zu vergessen sollte auch sein , dass schon im Frühjahr 2022 ein ernsthafter Frieden zwischen der Ukraine und Russland möglich – und angestrebt! – war . Die Hintergründe des Scheiterns sind bekannt .
All das würde in eine diplomatische Haltung einfließen . Nun ist sehr interessant , dass die Außenministerin gerade in ein Amt in der UN strebt , das Geschichtsbewusstsein verlangt und diplomatisches Geschick erfordert . Man darf gespannt sein . Es ist beklagenswert , dass die anerkannte Diplomatin Frau Helga Schmid auf diesen Posten verzichten muss . Sie hätte dem Ruf unseres Landes sicher gutgetan .
Nutzen dürften die Ratschläge der Außenministerin sicher der AFD . Viele Ostdeutsche haben Russen als Befreier erlebt, weit entfernt von der derzeitigen Dämonisierung. Ich würde mir differenzierte Geschichtskenntnisse unserer Politiker wünschen .
Ihnen alles Gute und freundliche Grüße
R.Wodkiewitz
3. Leserbrief
Ich schäme mich! Ich schäme mich nicht, ein Deutscher zu sein, denn die Mehrheit der Deutschen sind dem sowjetischen Volk und Soldaten für die Befreiung vom Hitlerfaschismus noch heute dankbar und halten sie gerade an diesem Tag in Ehren!
Ich schäme mich für unsere deutsche Regierung und Politiker, die eigentlich das deutsche Volk vertreten sollten! Sollten!!
Ich bin noch heute den Menschen der Sowjetunion, und das waren nicht nur Russen, so dankbar für die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus! Das russische Volk hat aber allein durch seine Größe den größten Blutzoll zahlen müssen. Und das wollen unsere ideologieverblendeten russophoben Politiker nicht anerkennen und würdigen! Zutiefst verachtend und beschämend! Man kann sich nur von solchen Menschen kopfschüttelnd und angewidert abwenden.
Hier der Grund:
Das Baerbock-Ministerium machte den Vorschlag, wie mit den „unerwünschten“ Befreiern an Gedenkveranstaltungen zum 80. Tag der Befreiung umzugehen sei:
“Sollten Vertreter von Russland oder Belarus bei Veranstaltungen im Inland unangekündigt erscheinen, können Einrichtungen in eigenem Ermessen und mit Augenmaß von ihrem Hausrecht Gebrauch machen.“ – also rauswerfen!
Welche Niedertracht!!
Baerbock sollte man statt zur UN eine Überlegungszeit in den Gulag schicken! Dort kann sie erstmal über ihre Geisteshalung, ihre Russophobie nachdenken und dort lernt sie evtl. auch so etwas wie Dankbarkeit gegenüber dem sowjetischen/russischen Volk und sie hat Zeit über die Geschichte ihres Großvaters und dessen Rolle und dessen Tun in der Wehrmacht nachzudenken! Ihr Großvater war ein bedingungsloser Nationalsozialist und stand fest auf dem Boden der Ideologie der Nationalsozialisten. Was hat er dem russischen/ukrainischem Volk alles angetan ?!
Wie kann man eine solche Frau auf internationale Bühne der UN zulassen?
Ursula Reisch-Wasserman
4. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im August 2020 (ein Jahre vor der Bundestagswahl) auf dem Parteitag der Grünen sagte Frau Baerbock bezüglich der völkerrechtswidrigen Angriffskriege gegen Jugoslawien 1999 und Afghanistan 2001, die von den Grünen in der Regierung mit beschlossen wurden: „Aus solchen schweren Entscheidungen erwächst Kraft für die Zukunft.“ – Das ließ bereits Schlimmes befürchten.
US-Außenministerin Madeleine Albright sagte bereits 1996 zum US-Embargo gegen den Irak, welches den Tod von 500.000 Kindern verursacht hat: „Es ist diesen Preis wert“ und wurde dennoch (oder gerade deshalb?) als Rednerin per Videoschalte zum grünen Parteitag eingeladen.
Müssten nicht in Wirklichkeit die USA aufgrund ihrer unzähligen Kriege und Kriegsverbrechen von allen Gedenkveranstaltungen ausgeladen werden? Und die Grünen für solche Äußerungen gleich mit?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Müller
5. Leserbrief
Mit privaten Familiengeschichten mag ich nicht gern hausieren gehen. Doch bei dieser Frau Baerbock ist das Maß voll. Auch wenn wir die Region Pattensen und seine Dörfer durchaus als humanistisches Entwicklungsland betrachten können, deren Eingeborene ihre dumpfe Stieseligkeit als “geradlinig und offen heraus” bezeichnen, ist das kein Grund einem Kind aus diesem Landstrich alles durchgehen zu lassen. Die sowjetische Armee hat meine Familie befreit. Leider kamen sie viel zu spät, als der letzte Transport aus Theresienstadt mit meinem Großonkel nach Auschwitz längst abgefahren war, sein Enkel im Ghetto mit 15 Jahren an Typhus verstarb. Die sowjetische Armee bewahrte meine Großmutter und meine Mutter vor solchen Nazis, etwa wie den Großvater dieser Annalena Baerbock, die meine Großmutter und Mutter wegen ihrer Widerstandstätigkeit mit Hilfe des CDU-Ministerpräsidenten Filbinger als Richter an das Fallbeil geliefert hätten. Obwohl die BRD in diesem Stellvertreterkrieg eine Kriegspartei ist, wie diese Dame ja selbst stets behauptet, ist diese Ausgrenzung der Befreier unserer Familie an dem Gedenken zum Ende des faschistischen Terrors ein Akt der Niederträchtigkeit, die sich einem rational denkenden Menschen vollständig verschließt. Auch die Ausrede, dass die mangelhafte Schulbildung in diesem Landstrich dafür verantwortlich wäre, kann ich nicht gelten lassen. Wer das beklagt, muss sich fragen lassen, warum zum Teufel solche “Bildungsprodukte” überhaupt ein hohes Amt in der Regierung dieses Staates bekleiden dürfen. Da könnte man ja direkt auf die Idee kommen, dass der böse Putin daran schuld ist und durch heimliche Wühlarbeit und seinem fiesen Geheimdienst ein solches “Prachtexemplar” innerer Begrenztheit, sprich das in dieser Region so beliebte “klare Kante zeigen”, in diese Funktion lancierte. So hätte er es geschafft, dass sich die BRD zum Gespött aller anderen Nationen machte. Ich selbst dagegen kann aus den zuvor geschilderten Erfahrungen in meiner Familie darüber nicht lachen und spreche dieser Dame meine tiefe Verachtung aus. Ich sehe im Gegenteil eher eine Strategie die Verbrechen der Nazis ungeschehen zu machen, indem man mit dem Ukrainekrieg Leichen gegen Leichen aufwiegen will. Doch da muss die BRD aber noch lange viele Waffen und vielleicht auch eigene Bürgergeldempfänger an die Front liefern, um die Zahl der Kriegsopfer im Ukrainekrieg zur Kompensation der Millionen Toten durch die Verbrechen der Nazis zu nutzen. Der Wahnsinn ist ein Meister aus Deutschland.
S.E.
6. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten,
wieder ein sehr guter Artikel von Tobias Riegel!
Der Schlusssatz ist mir dann aber doch etwas zu optimistisch. AA(Grün) war dummdreist, tumb und zum Speien, AA(Rot) der Zukunft wird vorsätzlich aggressiv, noch selbstherrlicher und ideologisch verbohrter. Schlimmer geht immer!
Freundliche Grüße, und weiter so, Wolfgang Blendinger
7. Leserbrief
Frage: Hat das mit Baerbocks Großvater zu tun? Allmählich muss man sich doch einmal die Frage stellen, welche unterschwellige Einstellungen auf die Russlandhasser vererbt worden sind. Denn normal ist das nicht.
MfG
GN
8. Leserbrief
Frau Baerbock legt es offenbar mit aller Gewalt darauf an, doch nicht zur Präsidentin der UN-Generalversammlung gewählt zu werden? Denn auch wenn die Vergabe dieses Postens traditionell intern abgesprochen wird, und die dafür in Frage kommende Person immer schon vorab feststeht, gibt es formell immer noch eine Wahl. Und ob die Mitglieder der Versammlung einen solch dreist-rücksichtlosen Elefanten im Porzellanladen auf diesem Posten haben wollen, der außer repräsentativen Zwecken vor allem diplomatisches Geschick erfordert…. ich hab da so meine Zweifel! Und die Mehrheit der UN-Staaten ist längst nicht mehr auf einer Wellenlänge mit den Staaten des “Wertewestens”
Im Juni werden wir es wissen! Und ich hege die Hoffnung, daß Baerbock hier einen weiteren “Meilenstein der deutschen Außenpolitik” im von ihr 2021 initiierten Sturzflug des weltweiten Ansehens Deutschlands markieren wird. So ein gewaltiger diplomatischer Affront könnte der leider nötige große Schuss vor den Bug sein, den dieses Land dringend braucht, um zur Besinnung zu kommen. Sonst geht es einfach nur noch so weiter. Und “Baerbocks” gibt es ja leider mehr als gut ist.
Gruß, Ole
9. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
vielen Dank, dass Sie auf den Baerbockschen Ausfall in Sachen “Tag der Befreiung” hingewiesen haben, denn nicht jeder bezieht z.B. die Berliner Zeitung.
Viel will ich dazu nicht schreiben, was dem noch Hause Baerbock entsprungen ist.
Für mich ist das einfach nur ekelhaft. Tiefer kann es nicht mehr gehen. So etwas soll nun der UNO vorstehen.
Dieser Totalausfall im Außenamt, wird das vielleicht noch vorhandene Restansehen Deutschlands in der Welt den Rest geben. Ob es noch ein paar denkende Verantwortliche der Gedenkveranstaltungen in den entsprechenden Regionen oder Städten geben wird, ist zu hoffen. Ich bezweifele es aber, weil in der “Ampelzeit” nur noch Duckmäuser herangezüchtet worden sind.
Ulrich Kleinecke
10. Leserbrief
” …. ist vor Teilen des grün-militaristischen Zeitgeistes nicht mal mehr die Geschichte der deutschen Niederlage sicher”
Geht es nur darum? Das Gedenken an die Befreiung Europas von der mörderischen Herrschaft Nazi-Deutschlands sollte mindestens genau so wichtig sein. Und wer waren die Befreier? Und genau die sollen jetzt ausgeladen werden? Deutschland ist wieder da, wo es 1939 schon einmal war. Und alle schauen zu. Dieses unbedarfte Wesen im Außenministerium ist natürlich eine Nationale Schande. Aber die das ermöglicht haben, Kanzler, SPD, Wähler, sind genau so verantwortlich.
Das ist nicht mehr lustig!
Grüße,
Rolf Henze
Antwort Tobias Riegel: Sehr geehrter Herr Henze,
Sie haben Recht, ich habe den Ausdruck „Niederlage“ durch „Befreiung vom Nazi-Terror“ ersetzt.
Mit freundlichen Grüßen, Tobias Riegel
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