„Wenn ich Putin wäre, würde ich schon 2028 kommen“ – O-Töne zur „Die-Russen-kommen“-Stimmung in Deutschland

„Wenn ich Putin wäre, würde ich schon 2028 kommen“ – O-Töne zur „Die-Russen-kommen“-Stimmung in Deutschland

„Wenn ich Putin wäre, würde ich schon 2028 kommen“ – O-Töne zur „Die-Russen-kommen“-Stimmung in Deutschland

Ein Artikel von: Redaktion

Unter der Losung „Deutschland ist zurück!“ des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz nimmt das Land Kurs auf Aufrüstung. Mit der Ausnahme der Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse steht dem wohl nichts mehr im Wege. Das altgediente Schreckgespenst „Die Russen kommen!“ führt das Regiment. Eine neue Ausgabe der O-Töne.

CDU-Chef Friedrich Merz am 18. März 2025

„Die Umstände, und darauf hat der Kollege Klingbeil hier gerade noch einmal hingewiesen, werden vor allem von Putins Angriffskrieg gegen Europa bestimmt. Es ist nämlich ein Krieg gegen Europa und nicht nur ein Krieg gegen die territoriale Integrität der Ukraine. Es ist – auch wenn Sie das dort und dort anders sehen – ist auch ein Krieg gegen unser Land, der täglich stattfindet, mit Angriffen auf unsere Datennetze, mit der Zerstörung von Versorgungsleitungen, mit Brandanschlägen, mit Auftragsmorden mitten in unserem Land, mit der Ausspähung von Kasernen, mit Desinformationskampagnen, deren Teil auch Sie (AfD – Anm. d. Red.) mittlerweile sind, mit systematischer Irreführung und Täuschung unserer Gesellschaft und, meine Damen und Herren, mit dem Versuch einer Spaltung und Marginalisierung der Europäischen Union.“

(Quelle: phoenix, ab Minute 2:36)


Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am 18. März 2025

„Russland stellt mit Abstand die größte Bedrohung für die europäische Sicherheit dar. Putin geht auch nach den Angeboten für Waffenstillstandsverhandlungen mit unverminderter Härte gegen die Ukraine und ihre Zivilbevölkerung vor. Und auch seine öffentliche Reaktion auf Jidda macht deutlich, dass er keinen Frieden will, jedenfalls keinen, der nicht unter seinen Bedingungen stattfindet. Und auch wenn derzeit über eine Waffenruhe diskutiert wird, meine Damen und Herren, bleibt der Ausgang des Krieges und die langfristige Sicherheit der Ukraine ungewiss. Und deswegen wird es letztlich auf uns ankommen, auf uns Europäerinnen und Europäer. Wir müssen für unsere eigene Sicherheit und die unseres Kontinents sorgen, und zwar deutlich mehr, deutlich besser und deutlich geeinter als in den vergangenen Jahrzehnten.“

(Quelle: phoenix, ab Minute 2:15)


General Markus Laubenthal am 17. März 2025

„Man muss Russland sehr ernst nehmen. Nicht nur, dass der Angriffskrieg in der Ukraine mit unverminderter Härte weiter vorangetrieben wird, um ein Zeichen der Stärke zu setzen, auch ein Zeichen der Stärke sicherlich jetzt auch zu argumentieren und zu verhandeln. Man muss auch davon ausgehen – und dazu liegen viele begründete Annahmen vor –, dass Russland sich damit nicht zufriedengeben wird, sondern durchaus versuchen wird, die NATO weiter zu schwächen und auch Einfluss ausübt auf Europa, um wieder Weltmacht zu werden und die NATO insgesamt zurückzudrängen, wahrscheinlich auch auf eine Abspaltung Amerikas von Europa abzielt.“

(Quelle: ARD)


General Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, am 19. März 2025

„Das, was Putin auch jetzt über die letzten Jahre sehr deutlich gemacht hat, dass es ihm auch, aber nicht nur um die Ukraine geht. Ich glaube, dass mit seinen Angriffen, mit dem, wie er sich aufgestellt hat, mit dem, wie er auch im Moment aufrüstet. Seine Soldaten hat er auch im Vergleich zur Vorkriegsstärke verdoppelt. Militärstrukturen, die ganz klar in Richtung Westen ausgerichtet sind. Das sieht man sehr deutlich. Man sieht das vor allem an der westlichen Grenze aufgereiht. Neue Militärbezirke, zum Beispiel Leningrad, zum Beispiel Moskau ist neu aufgeteilt worden. Man hat Strukturen geschaffen, aus denen man ablesen kann, dass ein deutlicher Druck gegenüber dem Westen aufgebaut wird.“

(Quelle: DasErste, ab Minute 28:19)


Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Atlantik-Brücke, am 20. März 2025

„Das haben wir jetzt gelernt. Wie ich gehört habe, ist die Europäische Union der Meinung, im Jahre 2030 drohe ein kriegerischer Konflikt mit Russland, und deshalb wolle man sich darauf vorbereiten. Ich weiß nicht, warum wir solche Debatten führen. Ich finde es ja richtig, dass wir das machen. Aber wenn ich Putin wäre, würde ich schon 2028 kommen.“

(Quelle: ZDF, ab Minute 22:42)


Maria Sacharowa, Pressesprecherin des Außenministeriums Russlands, am 20. März 2025

„Merz ging noch weiter. Er rief auf, sich auf eine jahre- und jahrzehntelange Konfrontation mit unserem Land vorzubereiten.
Ich möchte Folgendes sagen: Russland hat nicht vor, Deutschland zu überfallen. Wenn aber Deutschland so etwas erklärt, bedeutet das, dass Deutschland solche Pläne hat. Dann sollte aber Berlin die Dinge beim Namen nennen.
Ungewollt fällt hier die bekannte These ein, laut der politische Eliten in Deutschland das Streben nach einer historischen Revanche in ihren Genen haben. Leider gewinnen diese Tendenzen alle 100 Jahre die Oberhand über gesunden Verstand und sogar über den Selbsterhaltungstrieb. Die heißen Köpfe in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten müssen sich bewusst sein, dass die Russische Föderation rechtzeitig und hart auf jegliche militaristischen Bestrebungen reagieren wird, um Bedrohungen ihrer eigenen Sicherheit zu verhindern. Deutsche Bürger haben jetzt noch die Chance, ihre eigenen Regierungen zu fragen, was sie sich ausgedacht haben und in welches Abenteuer sie versuchen, den europäischen Kontinent hineinzuziehen.“

(Quelle: mid.ru, ab Minute 49:58)


Kampfpilot Timo Heimbach am 19. März 2025

„Frage: Sticheln die Russen häufig an der NATO-Ostgrenze? Wie haben Sie das erlebt? Heimbach: Genau das haben wir nicht erlebt tatsächlich. Ich habe das Gefühl, dass die Russen sehr darauf erpicht sind, nicht die NATO zu reizen ohne Grund.“

(Quelle: ARD, ab Minute 22:12)