Leserbriefe zu „Bedingt kriegsbereit“
In diesem Artikel kommentiert Jens Berger den Umstand, dass gerade einmal 17 Prozent das Land mit der Waffe gegen einen Angreifer verteidigen würden. Die übergroße Mehrheit der Deutschen sei nicht bereit, selbst in den Krieg zu ziehen. Die Mehrheit der Deutschen habe jedoch bei den letzten Wahlen für Parteien gestimmt, die das Land kriegstauglich machen wollen, und sei auch bereit, für Rüstungsausgaben horrende Schulden aufzunehmen. Es sei erst einmal ein Zeichen der Hoffnung, dass die Deutschen in der übergroßen Mehrzahl eben nicht kriegsbereit seien, wenn es um sie selbst gehe. Aber: Solange sie offenbar keine großen Probleme damit hätten, andere Menschen in den Krieg zu schicken, relativiere sich die frohe Kunde. Wir haben dazu zahlreiche und interessante Leserbriefe bekommen und bedanken uns dafür. Hier nun eine Auswahl, zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Guten Tag,
eine top Analyse und den Nagel genau auf den Kopf getroffen.
Die schizophrene Denkweise der Gesellschaft spiegelt sich genau in diesen Zahlen wieder. Bezahlen ja, noch mehr bezahlen auch ja. Die Folgen ausblendend, es wird wohl mich, meine Familie, Freunde und Bekannten nicht betreffen.
Und überhaupt, letztendlich wird die milliardenschwere Rüstung schon ihren Zweck erfüllen.
Abstrakt, in weiter Ferne, unvorstellbar, wenn überhaupt sollen die Anderen doch den Kopf dafür hinhalten.
Sorry, heute Abend Champions League, Achtelfinale. Das ist doch wirklich wichtig.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe
2. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Sie sprechen mir, wie so oft, aus der Seele. Ich möchte nur noch etwas hinzufügen: Besonders wütend macht mich, dass gerade die größten Kriegstreiber häufig in ihrer Jugend aus angeblichen “Gewissensgründen” den Kriegsdienst verweigert haben. Das ist einerseits natürlich praktisch; so können sie doppelt sicher sein, dass sie jetzt selbst im Ernstfall nicht an die Front müssten. Andererseits haben ja einige – sicher weiß ich es von Habeck und Campino – mittlerweile bekundet, dass sie heute nicht mehr den Zivildienst leisten würden. Das ist mir rational unerklärlich. Geben die Herren damit zu, dass sie erleichtert entdeckt haben, gar kein Gewissen zu besitzen? Offenbaren sie nur das, was ohnehin jeder geahnt hat: dass sie nämlich damals nur verweigert haben, weil es Virtue Signalling und halt chic war? Oder aber – und auch das scheint mir nicht unwahrscheinlich -: Sie können es zwar nach wie vor mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, Menschen zu töten – Menschen nicht, aber Russen schon. Der Rassismus der selbstempfundenen Elite ist immer nur knapp unter der Oberfläche.
Mit friedlichen Grüßen,
Konrad Lehmann
3. Leserbrief
Sehr geschätzter Jens Berger,
die Bigotterie – die mich zutiefst anekelt – tritt hier offen zu Tage, da möchte ich Ihnen nicht widersprechen! Ihren Kommentar halte ich in sich für schlüssig.
Widersprechen möchte ich jedoch Ihrer Aussage “Bedingt kriegsbereit”.
Ihr Kommentar stützt sich auf Umfragen (Verhältnisse) die in einem Deutschland gemacht wurden/werden in dem die Bevölkerung mehrheitlich das in einer Dauerschleife seit Jahren auf sie einprasselnde öffentliche Narrativ über den Ukraine-Konflikt und damit über Russland/Putin übernommen/verinnerlicht hat.
Wäre die gesamte deutsche Bevölkerung hinsichtlich des Ukraine-Konflikts bzw. hinsichtlich Russland/Putin aufgeklärt bzw. auf dem selben Informationsstand – was eine Offenheit für Info`s frei von Angst und Narrativ voraussetzt – wären die Umfrageergebnisse meiner Auffassung nach andere und eine überwältigend hohe Mehrheit der deutschen Bevölkerung ohne wenn und aber (bedingungslos) für Frieden – davon bin ich fest überzeugt. Über “Bedingt kriegsbereit” bräuchte man sich dann keinen Kopf zu machen!
Auch wären unter diesen (fiktiven) Umständen (ohne Narrativ) die Kriegsparteien sicherlich abgewählt worden – insbesondere auch die CDU/CSU!
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
4. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
“Landesverteidigung” will uns die Propaganda weismachen. Geht es darum wirklich? Wie war das in Weltkrieg-I, Weltkrieg-II? Da hat Deutschland fremde Länder angegriffen und der Krieg hat überwiegend nicht auf deutschem Boden stattgefunden. Und das Bombardement von Belgrad 1999? Hatte Jugoslawien oder Serben Deutschland angegriffen? Es war wohl umgekehrt.
Allein was Deutschland als Aggressor in Russland angerichtet hat, müsste zur Konsequenz haben: Nie wieder! Wer die Geschichte des Konfliktes in der Ukraine kennt, weiß dass Russland nicht der Aggressor ist. Und selbst wenn man der Meinung ist, dass Russland 2022 nicht in die Ukraine hätte einmarschieren dürfen, gilt für Deutschland, aufgrund seiner Geschichte, ausschließlich Beschränkung auf diplomatische Mittel.
Und selbst wenn man das alles ignoriert und in militärischen Kategorien denkt, dürfte klar sein, dass ein Aufrüsten gegen Russland Wahnsinn ist. Deutschland ist dazu nicht in der Lage. Wo nicht einmal mehr Bahnhöfe gebaut werden können oder Brücken repariert, da wird der “Marsch gegen Osten” schon vor der Tschechischen Grenze enden.
Die gewaltigen Schulden, die jetzt gemacht werden sollen, sind nur ein weiteres Großprojekt zur Umverteilung von unten nach oben. Im ersten sind die Pharmakonzerne bedacht worden und jetzt sind die Rüstungskonzerne dran.
Noch ein Grund. Deutschland, die EU, der Westen sind wirtschaftlich, mental und gesellschaftspolitisch am Ende. Die machthabenden Eliten sind nur daran interessiert, ihr Schäfchen ins Trocken zu bringen. Davon soll abgelenkt werden.
Das mit der “Kriegstüchtigkeit” sollen Pistorius und andere gefälligst ihrem Friseur erzählen. Der hört zu, weil er grad was wichtigeres zu tun hat und dafür bezahlt wird.
Viele Grüße,
Rolf Henze
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
die Kinder von Frau Major, Claudia würden wohl nicht an der Front “verheizt”werden, weil sie als Herr Major bzw. Frau Majorin (genderkorrekt!) qua Geburt als Offiziere identifiziert/verwechselt würden und somit im vom “Heimatschutz” geschützten Hinterland eine ruhige Kugel schieben könnten.?
Schon die alten Römer wussten: Nomen est Omen.
Beste Grüße
S. Schmidtke
6. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
mich interessiert das Thema aus einem ganz anderen Blickwinkel: gibt es so etwas wie ein “kollektives Unbewusstes”, was mit dem Land, seinen Bewohnern und seiner Geschichte verbunden ist und auf unterbewusster Ebene im Großen beeinflusst? (Verwandt wären Fragen danach, wie z.B. ein Trainerwechsel in einem Sportverein eine Mannschaft von einer Abwärts- und in eine Aufwärtsspirale bringen kann, oder allgemeiner, was veranlasst einen David gegenüber einem Goliath zu bestehen?)
Ich denke, die Nato-Strategen haben sich mit Deutschland und seinen Erfahrungen in den vergangenen zwei Weltkriegen als Zentrum aggressiver Bestrebungen gegen Russland den Falschen ausgesucht. Devotes Verhalten und Servilität gegenüber Geld und Macht, wie wohl gerne gesehen, lässt sich nicht ins Unermessliche steigern. Beide Weltkriege wurden mit Arroganz, Fehleinschätzung von sich selbst und dem (eigentlich vermeintlichen und selbst aufgebauten) Gegner begonnen. Und jedes Mal stand am Ende großes Leid. Nicht nur bei den Anderen, sondern auch bei sich selbst.
Wenn es nur das wäre ….. Dazu kommt jetzt noch eine historische Schuld, die ja gegenüber Israel eingestanden wird und eigentlich den Nachfolgestaaten der Sowjetunion insgesamt ebenfalls zugestanden werden müsste. 27 Millionen tote Zivilisten aufgrund barbarischem Verhalten im Krieg sprechen eine deutliche Sprache, weshalb sich allein deshalb moralisch ein Krieg gegenüber Russland verbietet. Die optimale Position dieses Landes in einem Konflikt zwischen zwei dieser Nachfolgestaaten ist zweifellos eine neutrale, weshalb ein ernst genommener Minsk II – Vertrag zu Deutschland “passen” würde.
Militaristen könne ja Vieles fordern, aber vermutlich gilt hier: je mehr und je größer Widersprüche in den Begründungen sind, desto schwächer ist die eigene Position – und desto größer der Aufwand, der für Nato-Strategen zur Überzeugung notwendig ist. Das hier vorgebrachte Szenario ist die einer Abwärtsspirale, wo es nichts zu gewinnen, aber Vieles zu verlieren gibt. Der “Kopf” mit dem Verstand ist über scheinbar zusammenhängende Argumente zeitweilig zu verwirren, der “Bauch”, mit Empfindungen in Skalen wie Gerechtigkeit und Zuneigung, nicht.
MfG
Norbert Nielsen
7. Leserbrief
Zu Ihrem o.g. Beitrag kommt mir eine Kurzreportage, die mich gleich gestern Morgen umd halb sieben im moma der ard beim Fruehstueck “beschallt” hat. Ich fasse es nicht, zu welch Propagandamedium der ÖRR mutiert ist. Mir kam nur der alte Spruch “ich kann gar nicht so viel essen wie ich…”. Ich bin nur noch entsetzt.
Karin Tancke
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
es ist wohl so, dass wir von Fortuna geküsst sind und die meisten von uns Krieg nur aus Filmen und Erzählungen kennen. Immerhin. Offenbar gibt es aber auch zu viele Menschen, nicht nur hierzulande, die von Krieg nicht einmal so viel Ahnung haben.
Was also tun? Ich denke, es ist an der Zeit, den Krieg als das zu zeigen, was er ist: ein menschenmordendes Großereignis, das tötet, verstümmelt, Witwen und Waisen produziert und Elend über das beteiligte «Fußvolk» bringt. Jonas Tögel beschreibt in seinem Buch «Kriegsspiele» sehr gut das realistische Ausmaß solcher «Events». Offenbar reicht das nicht aus, geht noch nicht unter die Haut. Und wer liesst schon noch Bücher?
Vom Krieg sehen wir Bilder von Politikern, Generälen, herausgeputzten Soldaten, feuerspeienden Himars in der Abenddämmerung und andere «Verteidigungs-« und «Abwehrsysteme». Im Kinderkanal sehen wir – und damit auch unsere Kinder – lächelnde «Taurus-Friedensstifter». Alles klinisch sauber mit antiseptischer sog. Intelligenz, künstlich und natürlich.
Aber wo sind die Bilder von den wirklich betroffenen und leidtragenden «Zielgruppen”? Wo sind die Bilder von Menschen im Dreck, von abgerissenen Gliedmaßen, von toten Vätern, Müttern, Geschwistern und Kindern? Auf jeder Zigarettenschachtel sehen wir, was das Rauchen aus einem machen kann. Warum ist das so? Vermutlich weil es in den Augen wichtiger Entscheidungsträger weniger rentabel ist, die Schäden des Rauchens zu behandeln, als was mit Tabakwaren an Geld zu verdienen ist. Bei Kriegsgerät ist das anders. Der Markt spricht seine eigene Sprache. Merz, Putin, Trump und von der Leyen auch.
Woher kommt die Hemmung zu zeigen, was eine Granate, eine Bombe, eine Rakete mit Menschen und dem gepflegten Eigenheim macht? Am Mangel an Objekten kann es ja nicht liegen.
Ich würde von Ihnen als Journalisten erwarten, dass Sie und Ihre Kollegen zeigen, was Krieg für die Betroffenen bedeutet. Zeigen Sie die Bilder des Gemetzels, nicht nur Hofreiter, Strack-Zimmermann, Fink, Pappberger und all die Kriegsgewinnler in ihren sauberen Anzügen, zeigen Sie die namenlosen Leichen Und Fleischhaufen von ukrainischen, russischen, israelischen, palästinensischen …. Soldaten und der Zivilisten, die nicht das Glück haben, den Krieg vom Sitzungssaal oder vom Sofa aus betrachten zu können.
Veröffentlichen Sie bitte Bilder, die erschüttern! Bevor wir sie hautnah erleben müssen. Einer muss damit anfangen. Oder warten wir auf H&M?
Norbert Galster
9. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger!
Am 10. März 2025 lief im Abendprogramm der ARD Crime Time eine Film-Doku zu dem vor 10 Jahren vom Co-Piloten des Airbus A-320 absichtlich herbeigeführten Absturz einer German-Wings-Maschine.
In dem Beitrag wurde recht ausführlich auf die psychische Verfasstheit des Co-Piloten eingegangen.
Es wurde u.a. statuiert, dass er psychisch labil sei, unter Angststörungen leide und sehr ausgeprägte narzisstische Züge in sich trug. Er litt unter Stress und Schlaflosigkeit und nahm dagegen Medikamente ein, die ein Pilot im Dienst nicht einnehmen dürfte.
Diese psychische Verfasstheit (Krankheit) führte dazu, dass er bedenkenlos 149 Menschen mit sich in den von ihm gewollten Tod riss.
Was hat das mit Ihrem Artikel „Bedingt kriegsbereit“ vom 11. März 2025 zu tun?
Beim Lesen Ihres Artikels ploppten unweigerlich die in der filmischen Doku genannten krankhaften Symptome des Co-Piloten bei mir auf, nur dass ich sie dabei auf unsere Politiker projizierte.
Bei einem Großteil unserer Bundespolitiker und Leitmediengestalter ist die Angststörung „Russophobie“ nicht nur latent vorhanden sondern inzwischen stark manifestiert zu beobachten.
Es wird in den Medien immer wieder berichtet, dass die Parlamentarier in Berlin unter starkem Stress und Druck leiden und dass sie dies auch mit Alkohol und Medikamenten versuchen auszugleichen.
Krankheitsbedingte Rücktritte vom Mandat wegen gesundheitlicher Probleme, Burnout sowie sozialer Isolation und familiärer Probleme sollen gar nicht so selten sein. Jüngstes Beispiel Herr Kevin Künert mit „nicht physischen Problemen“.
Ich vermute, dass genau so wie der Co-Pilot seine Krankheitsprobleme vor Öffentlichkeit und Arbeitgeber verbarg, die Politiker des „Hohen Hauses“ ihre psychische Verfasstheit strikt unter der Decke halten, um möglichst lange das Hochglanzbild ihrer vermeintlich integren Person nicht zu beschädigen.
Auch Narzissmus ist in der Berliner Republik allgegenwärtig zu beobachten. Ob es nur eine leichte
Ausprägung dieser Persönlichkeitsstörung ist oder ein ausgeprägtes Krankheitsbild; dazwischen sind viele Abstufungen möglich.
Warum sollen sich also Menschen, die ähnliche klinische Befunde vorweisen, wie der Co-Pilot der zum Absturz gebrachten German-Wings-Maschine, der 149 ihm anvertraute Passagiersleben verächtlich wegwarf, anders verhalten als dieser?
Zumal sie, im Gegensatz zu dem Mörderpiloten, der wahllos tötete, sogar noch die Möglichkeit haben eine Auswahl zwischen Mustafa, Chantal, Kevin und Rico auf der einen Seite und Luisa und Malte auf der anderen zu treffen.
Was den Mörderpiloten und das mörderische Potential des deutschen Parlaments eint, ist dabei nicht nur ihre psychische Verfasstheit, sondern auch die Verantwortungslosigkeit mit der beide Subjekte agieren.
Der Co-Pilot entzog sich seiner Verantwortung durch Suizid. Der Parlamentarier entzieht sich seiner Verantwortung durch politische Immunität.
mit freundlichen Grüßen
P. Schulz
10. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren der NDS,
angeblich wollen nur 17% das Land mit der Waffe verteidigen.Diese Zahl impliziert,daß es einen tatsächlichen Angriff gegen Deutschland geben könnte. Das bezweifle ich ganz stark, weil ich einfach keine Motive sehe,warum ein Land wie Russland Westeuropa angreifen sollte, wo es nicht mal die schlappe Ukraine in 3 Jahren überrennen konnte und ich auch nicht wüßte,was die hier holen wollten! Selbst der allerdümmste Kriegshetzer unterstellt Putin und den Russen ja immer diese satanische Superschläue und müßte bei dieser einfachen Frage; Was wollen die hier?, passen? Wenn es tatsächlich mal von irgendjemandem,sicher nicht die Russen, einen Angriff auf Deutschland geben würde, sähe das mit der Wehrhaftigkeit und dem Wehrwillen sicher auch anders aus? Helden werden eben nicht geboren, Helden werden gemacht.
Als der letzte Krieg in diesem Land tobte,war er von Deutschland ausgegangen,aber einem völlig anderen Deutschland als heute. Die Deutschen litten noch wirtschaftlich unter den Folgen des 1. Weltkrieges,waren überwiegend ein Agrarland und dermaßen verarmt,daß die anfällig waren für die Verlockungen,die ihnen ein “starker” Führer nach dem verlorenen 1. Weltkrieg bot.Welche anderen Möglichkeiten hatten die schon, als expansiv nach außen zu gehen?Die ursprünglich auferlegten Reparationszahlungen für Deutschland hätten noch mehrere Jahrzehnte gedauert und Deutschland keinen Spielraum zur wirtschaftlichen Erholung gegeben. Und es waren ja nicht nur die Deutschen in Deutschland,auch angrenzende deutschsprachige Länder,wie Österreich oder überwiegend von Deutschen bewohnte Grenzgebiete im Ausland (Sudetenland) oder das besetzte Rheinland, sowie die Exklave Königsberg und das besetzte Danzig waren unruhige Gebiete.Das ist nur das an was ich mich gerade so aus der hohlen Hand erinnere und bringt mich zu dem eigentlichen Punkt. Die Deutschen waren ein Volk von Heimatbündlern, die überwiegend noch nichts von der Welt kannten,wenn sie nicht im Krieg gewesen waren. Da kam den jungen Deutschen der NS Staat mit seinen Versprechungen nach Auslandsabenteuern,dem Gemeinschaftsgefühl und Reichtumsaussichten doch gerade recht. Wohin die das führte,merkten viele auch erst,als zu spät war.Aber auch damals hätte man anhand der massiven Aufrüstung wissen können, wohin die Reise geht? Wollte man aber nicht wahrhaben und war durch die anfänglichen Erfolge sicher auch ein wenig besoffen. Genauso verhielt es sich übrigens bei den anderen europäischen Nationen,die alle ihre eigenen Probleme hatten.Die Engländer und Franzosen mit ihren Kolonien und die Russen mit ihrem Kommunismus.Bei den anderen globalen Nationen war es ähnlich. Und auch heute haben 7/8 der Menschheit mehr damit zu tun das tägliche Überleben zu sichern,als andere Länder zu überfallen.
Diesen Luxus leisten sich nur die Industriestaaten und die von ihnen ausgerüsteten und aufgehetzten Interessengebiete.
Für uns sind diese ganzen Probleme doch heute überwunden. Die Europäer und weite Teile der Welt sind Kosmopoliten. Jeder Deutsche kennt Engländer, Franzosen, Polen, Russen, Amerikaner, Chinesen,Inder und diverse andere Nationalitäten und umgekehrt. Man trifft sich irgendwo im Ausland. Manche mögen sich,manche gehen sich aus dem Weg. Jedes Land hat seine Schwächen und seine Stärken.Die einen haben mehr Rohstoffe und Landschaften,die anderen mehr Industrie. Warum sollte ein Land ein anderes überfallen? Bei den Russen und Ukrainern ist der Fall klar. Jedenfalls für mich.
Es gibt zwar überhaupt keine Rechtfertigung dafür sich sein Recht mit Gewalt zu holen,aber jedes Land hat das Recht auf sichere Grenzen und da wurden die Russen mehr und mehr bedrängt und wissentlich in die Enge getrieben. Kein Land der NATO oder die USA hätten sich das gefallen lassen, ohne zu reagieren.
Aber was jetzt hier in Deutschland und der EU passiert, erschließt sich mir nicht?
Sehr richtig,daß es mittlerweile nur noch nervt sich vor dem medialen Aufrüstungsfeuer und vor den verbalen Kriegssalven in Deckung zu bringen. Und es kommt aus Ecken von denen man es nie erwartet hätte. Mir ist es auch schleierhaft,daß sich ein geifernder Hofreiter oder eine giftende Strack Zimmermann und Kiesewetter noch vor die Tür trauen? Wer befiehlt unserem ÖRR und den Medien solche Leute zu filmen und zu zeigen und was geht in deren Köpfen vor? Sind die nur dumm oder auch berechnend? Sitzen da die Familien Mohn,Schaub und DuMont et.al. und befehlen, was zu drucken und zu senden ist? Es scheint bald so. Definitiv ist es wohl so,daß unsere Politiker alle an den Fäden des Großkapitals hängen. Nur so ist es erklärbar, daß die auf einmal nur noch von Rüstung sprechen.Welchen Grund sollte es sonst geben? Einfach nur noch verrückt,was hier passiert. Aber eine schöne Parallele zum Nationalsozialismus ist diese Art Ermächtigungsgesetz,was die gerade in Deutschland durchziehen wollen. Haben die das nicht sogar so genannt? Sind die so dumm? Irgendwo habe ich das heute gelesen und mir fiel die Kinnlade runter!
Bitte bleiben Sie das mediale Sturmgeschütz der Demokratie. Wir haben sonst nur noch wenig
Mit freundlichen Grüßen
Claus Hansen
11. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
aus guter Erfahrung lese ich Ihre Artikel auf NDS immer besonders gern: wahrhaftig, klug, witzig.
Ihr benannter Artikel „Bedingt kriegsbereit“ hat mich entsetzt: wie können Sie bloß einem gewissenlosen Hetzer von den „Russland-Analysen“ (genau so schlimm wie „Ukraine-Analysen“, üble Verdummungsblätter der staatlich alimentierten Kostgänger an Bildungseinrichtungen) Authentizität zutrauen?
Die halbseidenen Analysen des Alexej Bessudnow (Exeter, noch Fragen?) beruhen auf „Daten, die von einem Team von Freiwilligen auf der Grundlage von offiziellen Berichten [???] in sozialen Medien“ zusammengestellt und durch BBC und МедиаЗона in die Hirne der armen Leser gequirlt werden. Sie wissen so gut wie ich, dass die wahren Zahlen nur ein ganz kleiner Zirkel kennt. Die Demagogie der zitierten „Zahlen“ ist wirklich mehr als offensichtlich.
Mit Verlaub: welcher Teufel hat Sie geritten, derartige Quellen zu zitieren??? Ist Ihnen wirklich nicht klar, dass diese Nebelbomben der Geheimdienste nur zur Meinungsmache da sind?
Und Sie haben das tatsächlich als „Fakten“ verkauft… ich bin sprachlos!
So, das musste jetzt mal raus! Ich will sehr hoffen, dass Ihnen solche Fauxpas nicht noch mal passieren.
Dennoch mit freundlichen Grüßen,
André Karutz
Antwort Jens Berger:
Lieber Herr Karutz,
mit Ihrer Kritik an der Quelle haben Sie natürlich Recht. Das war ein Lapsus. An der Grundaussage ändert dies jedoch nichts. Auch in der russischen Armee sind es nicht die Kinder der Oberschicht, die in den Schützengräben des Donbass sterben und ökonomische Zwänge führen dazu, dass vor allem Wehrdienstleistende aus den Regionen sich „freiwillig“ für den Einsatz im Krieg melden.
Beste Grüße
Jens Berger
12. Leserbrief
Guten Tag, Herr Berger,
ich weiß nicht, ob Ihr Artikel irgendwie geschrieben werden musste oder aus welchem anderen Grund sie ein Thema, das uns alle in den nächsten Monaten und Jahren wohl noch ausgiebig beschäftigen dürfte, so schnoddrig abhandeln.
Wenn Sie sich über die Wehrperspektive von Deutschen oberflächlich äußern, nun gut. Wenn Sie jedoch denselben unqualifizierten Maßstab an andere Staaten anlegen, dann ist das schlicht billig.
Sie schreiben:
“Auch im Donbass sterben sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite vor allem Soldaten, die man eher den niederen Schichten zuordnen kann. So lag in der russischen Armee im ersten Kriegsjahr das Risiko an der Front zu sterben für einen jungen Burjaten rund 100mal so hoch wie für einen jungen Moskauer. Wohlhabende Ukrainer, wie der ehemalige Botschafter Andrij Melnyk, schicken ihre Söhne ins Ausland zum Studium und beschimpfen gleichzeitig die Deserteure daheim.“
Ich weiß nicht, wie nahe Ihnen die Ukraine und Russland stehen, wie „tief“ sie im Thema sind. Doch wenn der Artikel alles ist, was sie zu dieser wichtigen (!!) Frage an Analyse zu bieten haben, dann ist es nicht viel. Vielleicht hätten Sie dann besser ein anderes Thema abhandeln sollen.
Journalismus, wie ich ihn verstehe, sollte ausgewogen berichten. Das tun sie hier ganz sicher nicht.
Sie berufen sich hinsichtlich Russland auf die Aussage eines in Grossbritannien sitzenden Experten, den Sie nicht einmal mit Namen oder Spezialisierung oder Brötchengeber erwähnen. Das ist jedoch wichtig. Sie wissen schon: Wes´ Brot ich ess, …“.
Dabei verweisen sie auf eine einzige nicht weiter kommentierte Zahl. Keine Hintergrundinformation, keine Einordnung. Welche Botschaft wollen Sie Ihren Lesern damit vermitteln?
Zur Ukraine nennen sie gar keine Zahl. …
Keine Erklärungen, dass die Rekrutierungen in Russland und der Ukraine gegensätzlicher nicht verlaufen können. Kein Wort darüber, dass in Russland auf Berufssoldaten und Freiwillige zurückgegriffen wird. Kein Wort zu der – nach allem, was bekannt ist – brutalen Rekrutierungspraxis in der Ukraine.
Dabei wäre das von Ihnen gewählte Thema doch geradezu prädestiniert für eine diesbezüglich Analyse. Auch unter dem Blickwinkel des gerade von Merz vorangetriebenen „Sondervermögens“ und den sich daraus möglicherweise schon bald persönlich erlebbaren Folgen für das ganze Land.
Schon vor wenigen Tagen hat die deutsche Justiz mit einem erstaunlichen Urteil für Erschrecken unter Kriegsdienstverweigerern gesorgt:
Ein in Deutschland lebender ukrainischer Kriegsdienstverweigerer soll mit dem Segen der deutschen Justiz gegen seinen Willen in den Krieg geschickt werden. Der Mann war offensichtlich nicht nur nicht wohlhabend genug, er flüchtete auch in das falsche Land …
Mit freundlichen Grüßen,
R.-B. Zittlau
13. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger & Team,
weil`s gerade so gut zu Ihrem Artikel passt, schicke ich anbei mein “Sofahelden-Epos” zur Veröffentlichung als Leserbrief oder gerne zur sonstigen Verwendung.
Vielen Dank für Ihre großartige Arbeit !
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Berg
Das Sofahelden-Epos
Ich ford`re mit besond`rer Härte:
Kämpft wieder mehr für uns`re Werte !
Das Motto mach` ich mir zu eigen :
Wir müssen wieder Stärke zeigen !
So braucht es für der Guten Sieg
hin und wieder auch mal Krieg.
Mit frischem Mut soll`n wir es wagen,
den Feind dann tapfer zu erschlagen.
Doch zu marschieren in Reih` und Glied,
ich selber eher stets vermied.
Ich hab`s am Hintern lieber warm,
verliere ungern Bein und Arm.
Auch verzicht` ich eher nicht
auf Hand, Gehör und Augenlicht.
Mit uns`rem Panzer Leopard
wär` ich zwar gern mit euch auf Fahrt
für Vaterland und Völkerrecht;
doch wenn es ruckelt, wird mir schlecht.
Gereizt sind schnell auch meine Ohren :
Zum Kriegsdienst bin ich nicht geboren.
Doch den`n, die auf verminten Wegen,
den`n geb` ich gerne meinen Segen.
Trotz allem Elend, Tod und Leiden
sind sie ein wenig zu beneiden:
Ihr Ruhm zu keiner Zeit verweht,
am Ehrenmal ihr Name steht.
Und die, die schmachvoll desertieren,
müssen scharf wir sanktionieren.
Kämpft alle für der Freiheit Glück –
ich halt` lieber mich zurück.
Und statt schreiend zu krepieren,
will ich den Nachschub finanzieren.
Denn für das Töten, all das Fiese,
fehlt leider mir die Expertise.
Ich bleib` lieber in der Ferne
und pflege hier meine vier Sterne
und diene so phänomenal
mein`m Land als Sofa-General.
Ja, auch dem Herrn Pistorius
macht es durchaus kein`n Verdruss,
dass er spielt den cool`n James Bond
an der sich`ren Heimatfront.
Dort kann man stolz den Helm aufsetzen –
die Glieder soll`n and`re sich zerfetzen.
Werden all` die Sesselhelden
sich bald freiwillig nun melden ?
Solang` dies` wird nicht zur Pflicht,
ist der Frieden nicht in Sicht.
Wenn die Erkenntnis nicht schnell reift
und die Menschheit nicht begreift,
dass Frieden unser Ernstfall ist,
läuft bald ab der Erde Frist.
Als Held ein Licht bringt in die Nacht,
nur wer aus Feinden Freunde macht.
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