Leserbriefe zu „Wir brauchen das BSW. Dringend.“

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In diesem Beitrag vertritt Albrecht Müller den Standpunkt, dass das BSW dringend benötigt werde: „Vor allem wegen des wichtigsten anstehenden Problems: alles zu unternehmen, um eine Ausweitung des Krieges in Europa zu verhindern und ihn zwischen Russland und der Ukraine zu beenden“. Dringlich sei es auch, weil die SPD, wenn es um den Frieden gehe, ausfalle. Der Charakter dieser früheren Friedenspartei werde durch Lars Klingbeil, einem Vertreter des Militärs in der SPD, weiter verfallen. Wir haben dazu zahlreiche und interessante Leserbriefe bekommen, in denen auch andere Meinungen enthalten sind. Danke dafür. Hier nun eine Auswahl. Für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

dass wir das BSW brauchen, ist sicher ein zutreffender Aspekt, den ich teile. Aber nach Lage der Dinge möchte ich doch noch einen weiteren grundlegenden Aspekt ins Blickfeld rücken. Und den möchte ich, aus aktuellem Anlass, mit dem lautstarken Ausruf verbinden:

Hör’ nicht auf sie!

Zehntausende, wird berichtet, unterzeichneten jüngst einen offenen Brief für die Rückkehr von Robert Habeck in die Politik, respektive wahlweise für seinen Verbleib.

„Robert“, möchte ich ihm da von hier aus zurufen, „hör’ nicht auf sie! Lass es sein! Ich bitte dich!“

Hoffentlich ist dieses unaufgeforderte Duzen des Herrn Habeck noch keine Beleidigung. Immerhin kennen wir ihn als hochgradig verletzliche und entsprechend anzeigefreudige Person.

Aber wie auch immer – es ist doch sehr gut, Robert, dass du nun sozusagen an vorderster Front gefallen bist. Mögen die Trauernden noch in Jahren Kränze zum Ausdruck ihrer Anteilnahme für dich niederlegen.

Aber bitte bleib weg. Wir brauchen dich nicht. Genau so wenig wie die anderen Apologeten der Kriegsertüchtigung. Denn tiefer können unsere Kinder und Enkel gar nicht fallen, als von den neu aufgetürmten Schuldenbergen in die Schützengräben dieser wahnhaften Kriegstreiberei.

Was wir jetzt brauchen, sind Hunderttausende auf den Straßen, die diesem Kriegstreiben, dieser Aufrüstung und dem überall sich ausbreitenden Militarismus machtvoll entgegen treten.

Es braucht jetzt ein Volk, das sie hört, die Signale. Ein Volk das kämpft: für eine Demokratie, die sich schon mit ihrem Grundgesetz der Wahrung des Friedens verpflichtet hat.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Schütte


2. Leserbrief

Unbedingt wird das BSW in den nächsten Jahren gebraucht. Das Desaster der einstigen Friedensparteien SPD & Grüne wird anhalten, während es mit der Aufrüstung jetzt richtig los geht. Auch die Themen Ressourcennutzung (vulgo Klimawandel) und Migration werden umstritten und ideologiebelastet bleiben. Da bin ich heilfroh mit dem BSW eine neue politische Heimat gefunden zu haben. Sicherlich unter anderem Namen – der extreme Führungsfokus dürfte einige Stimmen gekostet haben, war aber für den Anfang richtig. Ich bin sehr gespannt, was die vielen vernünftigen Leute des BSW in den kommenden, wilden Jahren anstellen werden. Meine Unterstützung haben sie. Knappe Niederlagen können einen besonderen Ehrgeiz wecken.

Heinrich Eisenmann


3. Leserbrief

Hallo liebes Team der Nachdenkseiten, sehr geehrter Herr Müller,

wie im o.g. Artikel bereits formuliert, ist es dringend nötig, dass das BSW, welches ich seit Beginn seiner Gründung unterstütze, seine Arbeit fortführt.

Wie aus den Wahlanalysen hervorgeht, hat das BSW vor allem bei den jungen Wählern (zwischen 18 und 30 Jahren) nicht ausreichend punkten können und das liegt, meiner Ansicht nach, sicherlich auch am “hippen” Aussehen und Auftreten vor allem von Heidi Reichinnek. Da die Jugend, erinnern wir uns nur an unsere eigene Jugendzeit, stets das, was die “Alten” so von sich geben, eher als langweilig ansieht, ist Frau Reichinnek u.U. eine ansprechendere Person, als Frau Wagenknecht, die zwar mit Esprit, Rhetorik und umfassendem Fachwissen ausgestattet ist – aber eher wie die eigene Tante rüberkommt, deren Ansichten überholt sind.

Das Framing als “Putins 5. Kolonne” tat dann noch sein Übriges. Da mangelnde Bildung und Geschichtsvergessenheit zum Markenkern einiger linker Abgeordneter zu gehören scheinen – ich erinnere hier vor allem an Carola Rakete, die sich ganz dem Kampf gegen den “Imperialisten” Putin verschrieben hat und jedwede Unterstützung für die Ukraine gutheißt – stört es auch nicht weiter, dass die Vorgeschichte des Ukrainekrieges nicht existiert und moralische Überlegenheit die Welt wieder am deutschen Wesen genesen lassen soll.

Gewürzt mit einer gehörigen Prise “Kampf gegen räääächts”, bei dem man, ohne Risiko sich eine blutige Nase zu holen, sich so richtig dem Sofakissenheldentum hingeben kann, machen die Melange aus Selbstgerechtigkeit und Selbstdarstellung perfekt.

Erst wenn Kriegskanzler Merz die Generalmobilmachung ausruft (der sich die Linke garantiert nicht verwehren wird – und sei es nur aus Opposition gegen das BSW) und vielleicht das eine oder andere Video von der Front in den sozialen Netzwerken auftaucht, wenn das Sterben dann auch hier in der “Mitte der Gesellschaft” angekommen ist – möglicherweise wird es dann dem einen oder der anderen dämmern, dass er mit den heutigen Linken eine Mogelpackung gewählt hat….

Doch dann wird es leider zu spät sein.

Das Hauptaugenmerk des BSW sollte jetzt vor allem darauf liegen, die Zahl der Mitglieder stetig zu erhöhen – auch ich warte noch auf meinen Beitritt – denn dann lassen sich in den nächsten Jahren die nötigen Strukturen schaffen, um erfolgreiche Wahlkampfe in den Ländern, bis hin zur nächsten Bundestagswahl, zu bestreiten.

Mein großes Lob geht an dieser Stelle auch an das gesamte Team der Nachdenkseiten – macht weiter so!!!
Das Leuchtfeuer der Aufklärung muss weiter hell brennen!!!

Viele liebe Grüße
Johannes Stwrtetschka


4. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

Ihr Beitrag hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich unterstütze das BSW seit dessen Gründung mit einer geringen monatlichen Spende und wünsche Sahra und ihrer Vereinigung alles Gute, denn in der Tat brauchen wir das BSW als einzige Partei, die noch für Frieden steht.

Wären wir hier nicht im gerechten und demokratischen Deutschland, dann könnte man bei den 4,97 Prozent Wahlmanipulation unterstellen. Doch, nein, ich denke schon, dass da alles mit rechten Dingen zuging, und das Ergebnis nun einmal so ist, wie es ist.

Das BSW wird viel Kraft und Durchhaltevermögen brauchen um sich gegen alle Widerstände als starke außerparlamentarische Opposition zu etablieren. Ob das gelingen wird ist fraglich, aber wünschenswert wäre es.

Mit freundlichen Grüßen
Alwin Ertl


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller

Ich denke in diesem Fall so wie Sie. Das BSW hat es leider sehr schwer sich zu behaupten. Die gesamte Maschinerie der Beeinflussung wurde aktiviert um diese Partei klein zu halten, ich vermute sogar innerparteilich wurde und wird sabotiert. Diese Partei stört gewaltig bei der Militarisierung unserer Gesellschaft, sie wird daher auch weiterhin stark bekämpft werden. Ich kann der Partei nur Durchhaltevermögen wünschen, sie wird gebraucht. Vielleicht ist es sogar gut so, die Partei ist jung, die Führung kann sich jetzt intensiv um den Aufbau kümmern. Ich hoffe sie lassen nicht zu viele Provokateure in ihre Reihen.

Allerdings wird auch die „Die Linke“ auf dem Pfand des Friedens schreiten müssen, ansonsten verliert sie ihre jungen TikTok-Anhänger. Es wird sehr interessant, wie in Zukunft die Linke im Bundestag für Frieden und gegen Militarisierung abstimmen wird. Ich hoffe Ihr bleibt dran und informiert uns Leser der NDS.

Das BSW hat die offizielle Bühne „Bundestag“ und alle damit zusammenhängenden Möglichkeiten verloren, aber ich denke, sie sollte sich jetzt an der FDP orientieren und diese beobachten und daraus lernen. Die FDP wird auch weiterhin zu hören und zu sehen sein und laut schreien damit sie wieder in den Bundestag kommt (ja, ja, ich weiß: im Gegensatz zum BSW erhält die FDP volle Unterstützung durch den Staat und die Medien.)

P.H.Höckelmann


6. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

ich stimme Ihnen zu.

Doch das BSW hat nicht versagt.

Auch nicht eine Sarah Wagenknecht.

Auch nicht ihre Vorgehensweise bzgl. der Aufnahme von Mitgliedern oder sonst welche Sachen, die man nun versucht, in Analysen herbeizureden.

Meine Meinung: Die Bürger dieses Landes haben flächendeckend versagt.

Denn die meisten von ihnen beschäftigen sich in ihrer Freizeit nicht mit Parteiprogrammen oder versuchen gar, die Kampagnen der Medien zu durchschauen. Schließlich gibt es Tagesschau, Tagesthemen und dergleichen Formate, die ihnen die Welt in einfacher Sprache erklären.

Damit fühlt sich das Volk vollumfänglich informiert und bekommt das gute Gefühl, in einer Demokratie zu leben.

Schauen wir uns doch die Sache mit den Corona Jahren an. Die Informationen darüber, wie man ein ganzes Volk an der Nase herumgeführt hat, häufen sich und sind derart erdrückend, dass die Bürger schon längst mit Heugabeln nach Berlin ziehen müssten. Doch nichts passiert.
„Die Geschichte lehrt, dass die Geschichte den Menschen nichts lehrt.“ Das Zitat von Ghandi ist so zutreffend wie gleichzeitig niederschmetternd.

Ich wünsche Sarah und ihrem Team ganz viel Kraft und Zuversicht!

Sie war und bleibt für mich ein Leuchtturm in düsteren Zeiten.

Beste Grüße
Martina R.


7. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

ich bin ganz schön froh, dass es Sie und die Nachdenkseiten gibt.

Ich habe mich in der letzten Zeit sehr über die kritischen Haltungen zum BSW geärgert.

Ich dachte, sind die Leute, vor allen Dingen,die die für die kritischen Medien schreiben, sind die verrückt sich an dieser Meinungsmache gegen das BSW zu beteiligen?!

Man kann ja kritisch beobachten, aber es war doch auch ganz gut zu erkennen, dass das BSW eine Strategie verfolgte.Sie wollten als Gegenstimme und als eine Gegenkraft für Frieden und gegen Krieg in den Bundestag.Deshalb wollten sie Einfluß und mit regieren.Sie positionierten sich dabei ganz klar gegen Waffenlieferungen und Aufrüstung, setzten sich offen für Frieden und diplomatische Verhandlungen ein. Bezogen auch Position gegen die menschenverachtende und zerstörische Politik der israelischen Regierung. In so einer friedensgefährdenden gefährlichen Situation für uns alle wäre es wichtig gewesen erst mal das BSW zu unterstützen in den Bundestag zu kommen. Fehler hin oder her. Es ging darum, daß es eine Kraft im Bundestag gibt, die sich standhaft gegen diese ganzen Kriegshetzer stellt.

Daß die AfD keine verlässliche Friedenskraft ist bzw sein wird, war auch klar, auch wenn man ihre kritische Rolle in der Coronazeit und auch auch ihre meanstreamabweichende Haltung in Bezug auf den Ukrainekonflikt anerkennen muß.

Aber welche eigentlich klugen Köpfe für die AFD geworben haben und gegen das BSW Mißtrauen gesät haben, hat mich auch sehr verwundert und enttäuscht. Ein aktiver Journalist hat in seinem Format Sahra Wagenknecht als eine Polithure bezeichnet.Abgesehen von dieser verachtenden Sprache kann man das nun Sahra Wagenknecht nicht vorwerfen. Da gibt es eine ganze Menge anderer Politiker und Politikerinnen, denen man das vorwerfen könnte und damit den Nagel auf den Kopf treffen würde.

Es ist so wichtig,dass die Friedensbewegung stärker wird und es wäre so wichtig gewesen,dass das BSW in den Bundestag gekommen wäre. Daß es die “Qualitätsmedien” oder Mainstreammedien tun, gegen Sahra Wagenknecht und das BSW zu hetzen und anzuschreiben ist klar, aber warum die Journalisten, die sich für den Frieden oder Veränderung aussprechen und schreibend einsetzen??? Das hat mich so geärgert und ich finde dass diese Journalisten, die ich eigentlich auch schätze,wenn ich ihnen zu hörte, auch das Ihrige dazu getan haben, dass die einzigste wirklich standhafte verläßliche Friedenskraft den Einzug in den Bundestag knapp verfehlt hat.Haben diese kritischen Journalisten das Spiel nicht durchschaut?

Die Linken sind nicht verläßlich. Ich habe Gysi mal sehr geschätzt,aber als Linker kein klares Nein zu Krieg und Waffenlieferungen in der Öffentlichkeit zu äußern, egal wohin, zeugt von keiner klugen Haltung. So gute kluge Leute, die das BSW hat, wie Michael Lüders, Sevim Dagdelen und andere und besonders Sahra Wagenknecht.Stattdessen wird sich am Namen aufgehalten und die Wahl des Namen als autokratisch beurteilt. Sahra Wagenknecht hat sich als standfeste eigenständige Politikerin gerade in der Coronapolitik gezeigt. Wenn ich Sahra Wagenknecht genau und unvoreingenommen zugehört habe, konnte ich verstehen und hören,daß sie die Gefahr ganz deutlich sah und sieht. Sie kennt die “Pappenheimer” im Bundestag genau und ist sehr erfahren mit den Strukturen im Bundestag.

Es wurde gegen rechts also gegen die AfD auf die Straße gegangen.Jetzt haben wir den Herrn Merz, gegen den man auch hätte auf die Straße gehen müssen.Wenn man gegen rechts auf die Straße geht, hätte man nicht nur gegen die AfD demonstrieren müssen, sondern auch gegen CDU,Grüne, SPD,FDP usw gegen die Kriegsbefürworter und LNG Gas- Unterstützer. Denn wie kann man die Umwelt schützen wollen und dann Waffenlieferungen befürworten und damit die Rüstungsindustrie unterstützen. Ich erinnere mich an die Forderung der Friday for Futur elektrische Panzer in die Ukraine zu liefern. Absurd.

Im Moment ist die Linke voller Optimismus.Ich bin gespannt ob sie die Durchsetzungskraft haben, sich auch gegen Abrüstung durchzusetzen.Dem BSW habe ich die Standhaftigkeit zu getraut. Merz sagte,daß die Linke kaputt ist.Er stellt jetzt sogar Oma gegen rechts,foodwatch,Greenpeace usw in Frage. Wird Merz nun wie sein Großvater gegen die”Roten” “kämpfen?” Sein Großvater war ein überzeugter Nazi. Das werden wir jetzt offenbar deutlich zu spüren bekommen.
Ich finde auch, dass wir das BSW unbedingt brauchen.

Friedensbswegte Grüße
Maria Erforth


8. Leserbrief

BSW Jetzt erst recht! Weitermachen!

Welch eine großartige Leistung des BSW in extrem kurzer Zeit, mit vergleichsweise wenigen Leuten, wenigen finanziellen Mitteln, mit erst in Anfängen begriffenen Strukturen und ohne weitreichende professionelle Wahlkampfsets ein so historisch überragendes Wahlergebnis erreicht zu haben, das ist einfach beeindruckend. Das alles gegen den massiven Widerstand sämtlicher relevanter Medien und Umfrageinstitute, die die Altparteien politisch manipulativ bedienen. Zum Schluss haben sich sogar Die Linke zu nützlichen Idioten gegen das BSW und seine konsequente Friedenspolitik und der gesellschaftlich notwendigen Migrationspolitik machen lassen. Die Linke hat sich hinsichtlich seiner ursprünglich politischen Zielsetzungen selbst inhaltlich ins Aus bewegt, auch wenn das derzeit über das Wahlergebnis noch nicht sichtbar ist. Das BSW ist mithin die einzige Hoffnungsträgerin für eine Politik, die konsequent für die UN-Charta, die Charta von Paris, das Grundgesetz eintritt, was bedeutet alles zu tun, um Kriege zu verhindern oder bestehende friedlich zu beenden. Das heißt weiterhin, international diplomatisch als “ein Volk der guten Nachbarn” zu handeln und auf diese Weise auch deutsche sowie europäische Interessen zu vertreten.

Nur das BSW verfolgt diese Politik, die damit integral solidarischen Wohlstand verfolgt und dabei ökologische Notwendigkeiten sozialverträglich systemisch einbezieht. Das alles wird noch konkreter und mit mehr Leuten auszubuchstabieren sein, aber die Grundsätze sind gesetzt. Fazit: Unbeirrt zuversichtlich weitermachen! Wir brauchen das BSW!

Ute Winkelmann


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ich kann Ihren Aussagen zur Notwendigkeit des BSW nur zustimmen. Und so bedauerlich es auch ist, die 5% Hürde zu knapp verpasst zu haben, bleibt m.E. nichts anderes übrig, als die Konsequenzen zu ziehen und die unverzichtbare Arbeit auf der Ebenen weiterzuführen, die jetzt möglich ist.

Zur Frage, weshalb es zu dieser Situation gekommen ist, ist dabei gar nicht so schwer zu beantworten: Ja, sicherlich war zu beobachten, dass reichweitenstarke Umfrageinstitute die Anteile des BSW herunter gedrückt haben; dies aber wohl eher durch die mangelnde Repräsentativität des Panels als durch nachträgliche Manipulationen. Und sicherlich haben Medien wie z.B. der Spiegel und das ZDF eine auffällig negative Berichterstattung in den Vordergrund gebracht, anstatt auf die eigentlichen Stärken des BSW hinzuweisen. Aber selbst wenn man die bei der Wahl nicht berücksichtigten Auslandsstimmen mitgezählt hätte, wäre es wohl zu knapp geworden, denn dann hätte das BSW dort auf gut 10% kommen müssen.

Also nein, m.E. ist das Ergebnis tatsächlich hausgemacht, weil es im Wahlkampf dank Merz halt nur um Migration ging, und da hatte tatsächlich nur die Linke mit ihrer Open-Borders-Politik ein Alleinstellungsmerkmal, das die oppositionell eingestellten jugendlichen Wähler/innen angezogen hat. Und zudem hatte das BSW ja auch noch keine Gelegenheit um zu zeigen, dass die Regierungsbeteiligungen im Osten dort wirkliche Verbesserungen gebracht haben.

Im Grunde ist das in der jetzigen Situation aber irrelevant. Wichtig ist nun, das Alleinstellungsmerkmal (!) des BSW in den Vordergrund zu stellen! Und das auf dem Weg, der sich für eine Außerparlamentarische Opposition anbietet, also auf der Straße und bei Veranstaltungen:

„Frieden“ wollen sie ja angeblich alle, aber nur das BSW will Frieden durch eine echte Entspannungspolitik und nicht durch Hochrüstung, wie dies ja auch das Programm der AFD vorsieht.

„Abrüstung“ wollen neben dem BSW auch die Linke, aber dennoch fordern auch wichtige Mitglieder der Linken, eine weitere militärische „Unterstützung“ der Ukraine – also die weitere Konfrontation mit Russland.

Und nein, es sollte nicht wieder „Wandel durch Handel“ heißen, sondern schlicht „Vertrauen durch Kooperation“, denn es darf nicht erneut das Ziel sein, Russland per Soft Power zu manipulieren!

Seit PEGIDA hatte es geheißen, dass die Straße den rechten Kräften gehört. Aber nachdem dort inzwischen nur noch die „Jubelperser“ der Brandmauer also der Systemparteien zu sehen sind, ist es an der Zeit, dort wieder echte Politik zu machen. Es ist also an der Zeit, endlich zum „aufstehen“ zu kommen, das in 2019 ja fast nur als Webseite wahrnehmbar war.

Mit freundliche Grüßen
asale


10. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

es ist richtig, dass wir das BSW dringend brauchen – allerdings zur Bestätigung oder Korrektur der eigenen Meinung, um in dieser Welt nicht verrückt zu werden.

Die eigentlich erforderliche Machtverschiebung wird es darüber nicht geben.

Liebe Grüße
Jörg Melz


11. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ich fürchte, viele Wähler:innen sehen das leider anders: das BSW wird ihn den Augen vieler Wähler leider nicht mehr gebraucht. Das hat 3 Gründe: die Sozialpolitik der Linken kommt offensichtlich besser beim Wähler an, das Thema Migration ist weitgehend von den rechten Parteien vereinnahmt und für Frieden sorgt jetzt Donald Trump. Damit kann das BSW leider nur verlieren. Trotzdem hoffe, ich dass die Verantwortlichen weiter durchhalten!

Freundliche Grüße
Ihr treuer Leser,
Martin Boremann


12. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

da haben Sie völlig recht.

Aber so eine Partei kann man nur unterstützen, wenn sie auch glaubwürdig ist. Und hier liegt genau das Problem.

Ich als Thüringer und viele meiner Bekannten fühlen sich von dieser Partei aufgrund der faulen Kompromisse in Thüringen und Brandenburg, aber vor allem in Thüringen als Steigbügelhalter der CDU, verraten und verkauft.

Die Präambel im Koalitionsvertrag ist so schwammig in den für uns wahlentscheidenden Punkten Raketenstationierung, Waffenlieferungen und Frieden formuliert, dass es am Ende keine Forderung sondern ein Wunsch bleibt.

Der Stimmenverlust von 15% Thüringen Wahl zu 9% Bundestag ist die Quittung. Leider sind diese Ursachen in der Parteispitze bis heute nicht wirklich “angekommen”.

Ich rate dringend davon ab, die Wahl gerichtlich anfechten zu wollen. Fehlende Auslandsstimmen werden das Ergebnis nicht verbessern. Viel wichtiger wäre es, selbstkritisch über die Ursachen des Wählerschwundes eine ernsthafte Aufarbeitung vorzunehmen. Gelingt dies nicht, sollte Sahra Wagenknecht von der Bühne abtreten. Dann wird der neue Stern, zumindest im Osten, Tino Chrupalla.

Vielleicht braucht es wirklich die AFD mal in Regierungsverantwortung, damit die Menschen endlich aufwachen.

Grüße
Lothar Burghoff


13. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

diejenigen, die das BSW „dringend“ brauch(t)en, sind der mutmaßliche Plagiator, Konzernlobbyist und Parteizögling Voigt, der noch nie durch irgendeine Haltung – gar zugunsten der ärmere Mehrheit der Bevölkerung aufgefallen ist.
Oder diejenigen wie Kretschmer, die dank BSW in Sachsen ungestört weiter „dahinsumpfen“ können, ohne etwas für die Aufklärung des Sachsensumpfes zu tun, und die mit ihrer Politik GEGEN die Bevölkerung diese in die Arme der AfD treibt.

Wen das BSW NICHT braucht, das sind aufrechte Leute wie Pürner, die zugunsten von Seilschaften-Pöstchenschieberei rausgeekelt werden, der Partei aber eigentlich VIELE neue Sympathisanten und Wähler eingebracht hätten.

Wen das BSW auch NICHT braucht, das sind „WIR“, deren Aufnahme in die Partei – bei aller berechtigten Sorge vor “U-Booten“ aus den Reihen der NSU-Mörder-Betreuer des «“Verfassungs“-„Schutzes“».

Und „WIR“ brauchen so eine linke „Verräterpartei“ überhaupt nicht! Wie schon die beiden älteren nicht!
Deshalb ist die Abstrafung des BSW von einst bis zu 9% auf ca. 5 trotz der relativ hohen Wahlbeteiligung LEIDER mehr als verdient. Geradzu lächerlich ist, dass diese Wähler wohl nun größtenteils zur LINKEN abgewandert sind, nur weil dort ein neues Gesicht präsentiert wurde – als ob sich dadurch an den alten Seilschaften dort irgendwas geändert hätte.
(Dass diese Dame dann auch noch mit einem „Pony“-Schnitt antritt, der höchstens bei 7jährigen Mädchen noch „niedlich“ ist, bei einer Erwachsenen aber nur anzeigt, dass sie auf deren Niveau stehengeblieben ist, „schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht“ und zeigt meiner Meinung nach nur, wie verzweifelt ein Teil der Wähler ist … und auf welchem Niveau sich der andere befindet.)

Dabei ist der „Markt“ = das Wählerpotential für eine radikale regierungs- und system(parteien)-kritische Partei LINKS größer denn je und wird von der herrschenden Politik und ihrem Parteienklüngel täglich ausgebaut.
Aber wenn das „Angebot“ auf der linken Seite sooo aussieht, muss sich niemand wundern, wenn die wütenden Bürger – gegen ihre eigenen ökonomischen Interessen – die AfD wählen! Wir sind auf demselben Stand wie ca. 2016 die USA, als es den wütenden Bürgern egal war, wie dreckig der „Stiefel“ namens Trump ist, mit dem sie dem System endlich in den Hintern treten wollten. Und wenn der „full of brown shit“ ist – umso besser!! Dass sich Trumps Wirtschaftspolitik in seiner ersten Amtszeit zudem für VIELE „kleine Leute“ positiv ausgewirkt hat, hat diese natürlich nur bestärkt – und ich bin inzwischen sicher, dass er die Wahl gegen Biden nur durch Betrug verloren hat. Aber dafür ist er jetzt umso besser vorbereitet wieder gekehrt.
Ähnliches hätte dem BSW offen gestanden. Statt dessen „sphinx-artig“ deutbare Aussagen gegen Putin und Russland u.a., was von den „kleinen Leuten“ hier nur interpretiert werden konnte als „Die Millionärs-Buchautorin passt sich demselben verhassten Mainstream und Parteiensystem an, nur mit einem leicht rötlichen Touch. Brauchen wir nicht!“

Sorry, aber so sieht das für mich aus …

Viele Grüsse
Bernd Kulawik


14. Leserbrief

Liebe Ersteller der Nachdenkseiten,

wie immer zuerst herzlichen Dank für die Nachdenkseiten, sie sind für mich unverzichtbar.

Zum Artikel: Ja sicher, wir brauchen das BSW dringend. Allerdings nicht mit der Politik, die es gegenwärtig betreibt. Zwei Punkte habe ich insbesondere zu kritisieren:
Die Haltung zum Ukraine-Krieg. Wenn Frau Wagenknecht Putin als Verbrecher bezeichnet, ist das für ein Grund, das BSW nicht zu wählen. Ich habe kürzlich an einem Gesprächskreis in Düsseldorf teilgenommen, bei dem Herr Geisel, der ehemalige OB, als Referent geladen war. Ich hatte den Eindruck, daß er sich überwiegend aus den Propaganda-Medien informiert und zur Entstehung des Ukraine-Krieges sehr wenig weiß.

Der zweite Grund ist das Verhalten des BSW in den Koalitionsverhandlungen in den neuen Bundesländern. Wenn Frau Wolf beispielsweise dazu gezwungen werden mußte zu wesentliche Wahlaussagen zu stehen, ist das peinlich. Wenn das BSW sich wie eine der Altparteien verhält, wird es eben nicht dringend gebraucht. Da folge ich der Argumentation von Thomas Röper vom Antispiegel.

Herzliche Grüße
Wolfgang Romey


15. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller!

Die Sozialdemokratische Partei behauptet stolz ein Teil der Friedensbewegung zu sein. So Herr Stegner in seinem Statement in den NACHDENKSEITEN. Wer daran seine Hoffnung knüpft ist verloren! Und die Beweiskraft des Handelns dieser SPD-Funktionärselite müsste eigentlich auch die Einsicht der NACHDENKSEITEN hervorrufen! Den Glauben an das Gute knüpfen Sie infolge des SPD-Ausfalls nun an das BSW. Aber: die sind weg vom Fenster. Wahlentscheid! Und haben bislang ihre Funktionalität ausschließlich auf das Parlamentarische zugeschnitten. Mal davon abgesehen, dass Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht nicht explizit für das BSW stehen, kann das BSW auf keine verankerte Massenbewegung zurückgreifen. Ich habe es selbst erlebt, wie in Duisburg der Wahlkampf fast gänzlich ohne eigene Mitglieder, also nur mit gutwilligen Sympathisanten, gewuppt wurde. Hurra! An diese knüpften sich wohl einige Hoffnungen! Es zahlt sich also nicht aus, nur an Parteitagen seine Stimmkarte zu heben! Da muss mehr kommen für Frieden und Vernunft!

Gruß
Jürgen Hagenguth


16. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Mueller,

Speziell auf den zweiten Absatz: alles zu unternehmen, um eine Ausweitung des Krieges in Europa zu verhindern und ihn zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Das BSW ist bisher die einzige politische Kraft, die das hinreichend erkannt hat.

Das scheitern des BSW hat in meinen Augen mindestens 2 Gesichter: Katja Wolf und Sahra Wagenknecht. Ob sich das BSW seinen Prinzipien (speziell zum Thema Frieden) treu bleibt, konnte man in Thüringen gut beobachten.

Die Position des BSW war bspw. von Anfang an das keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete erfolgen, das wurde im Koalitionsvertrag explizit nicht festgelegt – hier läuft es auf ein “Weiter so” hinaus.

Sarah Wagenknecht lehnt die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa oder Deutschland strikt ab und vertritt eine pazifistisch geprägte Außen- und Sicherheitspolitik – auch das wurde im Koalitionsvertrag massiv aufgeweicht in:

„Wir erkennen an, dass viele Menschen in Sorge um die aktuelle geopolitische Lage und den Krieg in Europa sind und die Stationierung von Mittelstreckenraketen als eine fundamentale Veränderung der strategischen und militärischen Lage in Europa und auch in Deutschland begreifen. Eine Stationierung und deren Verwendung ohne deutsche Mitsprache sehen wir kritisch. Wir fördern eine breit angelegte Debatte; hierzu wollen wir in Thüringen die Möglichkeit schaffen, dass Bürgerinnen und Bürger sich nicht nur äußern können, sondern dass ihre Meinung in Bürgerräten gehört werden wird.“

Eine Stationierung und deren Verwendung ohne deutsche Mitsprache sehen wir kritisch. – das ist in meinen Augen der Hohn gegenüber friedenspolitisch engagierten Menschen und ein “Verrat” an den Grundsätzen der Partei, ob man etwas ablehnt oder kritisch sieht, macht schon einen großen Unterschied.

Man könnte auch argumentieren das diese Formulierung als Hintertür für eine spätere Zustimmung zur Stationierung genutzt wird, wenn die politischen Rahmenbedingungen sich ändern sollten.

Sarah Wagenknecht hat die Übernahme des Koalitionspapiers letzten Endes aus opportunistischen Gründen abgesegnet und trägt damit die Aufweichung oder den “Verrat” Ihrer eigenen Positionen mit.

Fazit: Für mich hat sich die Partei leider erledigt und die fast 5% sind absolut berechtigt und nicht verwunderlich – viele Menschen werden die Landtagsbeteiligungen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg verfolgt haben und zu ähnlichen Schlüssen gekommen sein.

Viele Grüße
Sebastian .B.


17. Leserbrief

Liebe NDS,

nicht mal eine Bundestagswahl bekommt dieses Land noch hin. Schon die Wahlmanipulationen vor Jahren in Berlin waren seltsam – und jetzt ?

Ich gehe davon aus, dass die Wählerstimmen für das BSW gezielt und vorsätzlich manipuliert wurden, um das BSW am Einzug in den Bundestag zu behindern, weil dadurch eine Zweierkoalition von CDU mit SPD erst möglich wurde. Die war vorher schon abgesprochen zwischen der CDU und SPD!

Wenn man die Genauigkeit und Präzision einer Wahl in Russland mit der der Bundesrepublik heute vergleicht, erscheint mir das, wie ein Turbo-Sportwagen in Russland gegen Dreiradfahren in Deutschland.

Da sind Deutsche, die sich im Ausland aufhalten und von der Wahl-Logistik ausgeschlossen wurden. Da werden zwei Parteien miteinander vertauscht, nur weil sie übereinander gelistet sind. Und das in einem Land, in dem schon Säuglinge an Smartphones nuckeln? Vielleicht ja genau deswegen können viele in diesem Land nicht mehr richtig denken und handeln.

Auch wenn die manipulierten Stimmen dem BSW wahrscheinlich nicht in den Bundestag verhelfen können, sollten wir alle beim BSW dranbleiben. Sie ist – neben der AfD – die einzige Partei in Deutschland, die auch konsequent für einen Frieden in der Ukraine und gegen die Lieferung von Finanzmitteln und Kriegswaffen an die Ukraine eintritt. Und das BSW ist – neben der Linken – die einzige Partei in Deutschland, die für eine neue soziale und menschenwürdige Politik in Deutschland eintritt. Wir brauchen heute in Deutschland eine Politik gegen jede Form von Aufrüstung und Militarismus. Leider begreifen viele Menschen in Deutschland noch nicht diese Signifikanz für eine friedliche Zukunft. Eine enge Zusammenarbeit in allen Fragen zwischen Deutschland und Russland ist auch für die USA und den Westen immens wichtig. Wenn dies selbst politische und geostrategische US-Experten wie Douglas Macgregor oder Jeffrey Sachs empfehlen, hat dies eine andere Dimension, denke ich.

Grüße
von unserem Leser R.O.


18. Leserbrief

Warum wird überall ausgewertet, wie gut oder schlecht der Wahlkampf war für die verschiedenen Parteien?

Die Wahlkämpfe haben doch mit der Arbeit der Parteien, mit ihren Zielen und Ergebnissen überhaupt nichts zu tun.

All die im Bundestag vertretenen Parteien haben doch bisher irgendwie gearbeitet und müssten danach bewertet werden, nicht nach dem, was sie jetzt versprechen.

Warum wird das in der Bevölkerung ignoriert?

Je nachdem, wie gut oder schlecht die Parteien in der Regierung oder als Opposition waren, muss doch der Wähler entscheiden “Weiter so!” oder “Nicht weiter so!”.
Also bin ich der Meinung: Wahlkampf soll verboten werden. Vor allem in den Medien. Die Arbeit der Parteien muss für sie sprechen, oder eben auch dagegen.

Die Kommunistische Partei Österreichs hat in Graz gezeigt, wie man durch Taten die Menschen überzeugt, dass diese Partei die richtige ist, sie zu vertreten.
Genauso wünsche ich mir das BSW.

  • Warum hat das BSW nicht mehr zu Demonstrationen gegen den Krieg aufgerufen und die Leute mobilisiert?
  • Warum erklärt das BSW nicht öffentlich, dass die Verurteilung der Israelischen Gewalttaten nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen ist?
  • Warum organisiert das BSW nicht mehr für billigeres Wohnen, unterstützt Leute, die in Not geraten sind?
  • Warum hat das BSW nicht die Jugend zur Mitarbeit aufgerufen?
  • Was soll die “Brandmauer” gegen eine demokratisch gewählte Partei? Jetzt hat es das BSW getroffen.

Ich hätte noch viel mehr Vorschläge. Natürlich war in der Kürze der Zeit nicht alles möglich. Aber nun bleiben vier Jahre, wo man beweisen kann, wes Geistes Kind man ist. Dass das BSW nicht nur nach Posten schielt wie in den drei ostdeutschen Bundesländern, sondern den Menschen helfen will. Erst dann kann man sie auch vertreten.

BSW: Hört auf, die Wahlniederlage zu beweinen! Warum habt Ihr Euch nicht in den Wahllokalen überzeugt, dass richtig gezählt wurde? Stürzt Euch in Arbeit für die nächsten vier Jahre. Jetzt kommen die “Mühen der Ebenen”.

Alles Gute und viel Erfolg
Katja Hildebrandt


19. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu o.g. Artikel hier mein Beitrag:

Wir brauchen das BSW. Dringend!

Aber wir brauchen es nicht in jedem beliebigen Zustand.

Schauen wir uns die aktuelle politische Lage in Deutschland an, so sehen wir keine funktionierende, repräsentative Demokratie mehr. Wir sehen ein Machtkartell aus den traditionellen Parteien, die in Wahlkampfzeiten ein wenig Demokratiesimulation betreiben. Wir sehen eine enge Verflechtung mit den sogenannten Mainstreammedien. Wir sehen – mindestens – massive Einflussnahme aus Brüssel und Davos.

Gegen diesen demokratisch in großen Teilen nicht legitimierten Machtblock braucht man nicht nur eine simple Opposition. Gegen diesen Machtblock braucht es gut organisierten politischen Widerstand.

Und ob es uns gefällt oder nicht: Diesen Widerstand leistet gegen jede Diffamierung und Diskreditierung, gegen körperliche Gewalt und massive Propaganda, gegen Einschüchterungsversuche und juristische Winkelzüge derzeit nur eine wahrnehmbare Partei: Das ist die AfD.

Aber die AfD zu wählen, bereitet zu Recht vielen Menschen Unbehagen. Nicht wegen der lächerlichen Vorwürfe des Rechtsextremismus oder gar des Nazismus. Wer wie ich in Zeiten groß geworden ist, in denen Franz-Josef Strauss keine politische Kraft rechts von der CSU geduldet hat, und diese Haltung mit entsprechenden Phrasen aus dieser Partei regelmäßig lautstark untermalt worden ist, weiss, dass die Vorwürfe der Verfassungswidrigkeit der AfD nicht weit tragen.

Nein, das Unbehagen beschleicht den klassischen Sozialdemokraten wegen Forderungen nach einer Wirtschaftspolitik der neoliberalen “Chicagoer Schule”, wegen des engen Transatlantizismus, wegen der Nibelungentreue zur NATO und wegen denkbarer Verflechtungen mit der US-Finanzoligarchie.

Und genau deshalb brauchen wir das BSW. Aber wir brauchen kein BSW, das in diesen dramatischen Zeiten immer noch starr an vermeintlich unumstößlichen Dogmen festhält. Das zumindest in Teilen immer noch so ideologiegetrieben ist, wie SPD und Grüne. Das dieselben infantilen “Gut + Böse”-Schablonen auf die Politik anwendet, die zur Basis der politischen Massenverblödung der Bevölkerung geworden sind. Kein BSW, dass – wie Sarah Wagenknecht bei Lanz – sich fast dafür entschuldigt, abweichende Meinungen zu vertreten. Kein BSW, dass sich nicht zu schade wahr, an dem zum Fremdschämen peinlichen Theater während der konstituierenden Sitzung des thüringischen Landtags teilzuhaben. Und kein BSW, dass erkennbar nach warmen Ministersesseln strebt und dafür seine Grundsätze über Bord wirft. Solche Parteien haben wir im Übermass und ein solches BSW ist überflüssig. Es wird den Weg der Piratenpartei gehen (wer kennt sie noch?), der Absturz bei der jüngsten Wahl weist den Weg.

Wir brauchen ein BSW, das für den politischen Widerstand taugt. Das pragmatisch die Dinge anfasst, die (potentielle) Wähler von ihm erwarten. Ein BSW, das aktiv Wege sucht, Mehrheiten für Corona-Untersuchungsausschüsse zu bekommen. Das aktiv Mehrheiten sucht, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Das klar sagt, dass J.D. Vance mit seiner Münchner Rede zu hundert Prozent recht hatte. Das begreift, dass in der Ukraine Geopolitik stattfindet und deshalb kein Raum ist für die Diffamierung oder Seligsprechung der Protagonisten. Um es klar zu machen: Ein BSW, das in wichtigen Sachfragen eben keine Brandmauerpolitik betreibt, sondern Konsens mit jedem sucht, mit dem sich die jeweiligen Sachfragen lösen lassen. Um dann aber mit ebenso klarer Kante z.B gegen Sozialabbau einzutreten. Das den Migrationsirrsinn in gut organisierte Einwanderung überführt, aber das Asylrecht im engen Sinne nicht zur Disposition stellt.

Liebes BSW: Wenn ein AfD-Mitglied oder ein Trumpist sagt, der Himmel sei blau und das Gras sei grün, dann hat er recht. Sogar wenn er AfD-Mitglied oder Trumpist ist.

Liebes BSW: Werdet erwachsen!

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Voigt

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