Albrecht Müller thematisiert hier beispielhaft an der Schlagzeile „Schweitzer für neues Sondervermögen“ der Rheinpfalz die Manipulation der Bevölkerung. Wer weiterlese, stelle dann fest, dass der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz für neue Schulden eintrete. Schulden würden in den Schlagzeilen Vermögen genannt, neue Schulden würden Sondervermögen genannt. Die Mehrheit unserer Volkes werde vermutlich die Wahrheit durchaus ertragen. Dennoch gehe den führenden Personen die Manipulation und Irreführung locker von den Lippen. Das Versagen der Medien sei mindestens so groß wie jenes der Politikerkaste. Wir haben dazu interessante E-Mails bekommen. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

“Eine zynische, käufliche, demagogische Presse wird mit der Zeit ein Volk erzeugen, das genauso niederträchtig ist wie sie selbst.“
– Joseph Pulitzer

Viele Grüße,
Franz Rockinger

2. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

Ja, Verarschung! Das grobe Wort ist genau das richtige für das was da abläuft. Orwell lässt grüßen, “Krieg ist Frieden, Totalitarismus ist Demokratie und eine machthörige, gleichgeschaltete Propagandapresse ist Vielfalt”. Alle können sehen, der Kaiser ist nackt. Da erübrigt sich jede weitere Erklärung.

“Sondervermögen”. Man kann Schulden haben. Man kann arm sein. Oder soviel verdienen, dass man so eben über die Runden kommt. Oder man kann zu den Besserverdienenden gehören. Dann heißt das was man hat, immer noch Verdienst, Einkommen, nicht Vermögen. Noch besser ist, wenn man dazu noch ein Sparbuch besitzt. Weitere Steigerung des Wohlstands heißt dann Vermögen. Das muss schon ein dicker Batzen sein, in der Regel geerbt. Folgt man nun der Logik der deutschen Sprache, dann muss wohl “Sonder”vermögen eine noch höhere Steigerung des Reichtums sein. Och nee, bedeutet genau das Gegenteil, neue, noch dickere Schulden.

Ich würde das ja pervers nennen. “Verarschung” trifft’s besser.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich …

Viele Grüße,
Rolf Henze

3. Leserbrief

Dass die Medien an der Manipulation aktiv mitarbeiten, erkennt man an einer Formulierung, die die Tagesschau beisteuerte. Um das Wort Schulden zu vermeiden, schreibt sie ziemlich elegant vom „kreditfinanzierten Sondervermögen“.

Immer wieder kommt der Begriff „demokratische Parteien“ ins Spiel. Gemünzt ist diese Formulierung auf die Parteien „der Mitte“, also CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP. Andere Parteien, die natürlich demokratisch organisiert sein müssen, da sie sonst juristisch als solche nicht anerkannt würden, werden damit negativ konnotiert. Gerne sprechen die „Mitte-Parteien“ und die doch ziemlich einheitlich verfasste Presse von den „politischen Rändern“, um die scheinbare Vernunft der „Mitte-Parteien“ ins Zentrum zu stellen.

Dabei gibt es unzählige Beispiele, dass als koalitionsfähig anerkannte Volksvertreter alles andere vertreten als das Volk, nämlich das Kapital. Den Staat verarmen lassen, damit die Sozialleistungen für die Finanzschwachen heruntergefahren werden müssen, haben CDU/CSU und FDP immer wieder propagiert, und die Presse hat selten, wenn überhaupt, dagegengehalten. In diesem Milieu kann sich ein reaktionärer Kanzlerkandidat ohne an Reputation zu verlieren, in einer Wahlkampfrede folgendes leisten: „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland. Jetzt werden wir … wieder Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen.” Dass ein Black-Rock-Millionär jemals Politik für die Mehrheit der Bevölkerung im Sinne hätte, kann getrost als Lüge deklariert werden. Diesem lupenreinen Vertreter des Neoliberalismus wird allerdings von der veröffentlichten Meinung Nachsicht gewährt, gehört er doch einer „Mitte-Partei“ an.

Rudi Brenzinger

4. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren der NDS,

mit Erschrecken habe ich eben festgestellt, daß mir als politisch interessierten Menschen,die bundesdeutsche Politik mittlerweile dermaßen egal ist, daß ich nicht mal mitbekommen habe,daß Rheinland-Pfalz einen neuen Ministerpräsidenten hat.

Mittlerweile schalte ich nur noch ab, wenn mir irgendeine Nase von der SPD,Grünen oder CDU irgendwie medial , mit irgendeiner Idiotie , unter die Augen oder Ohren kommt. Hier in Norddeutschland ist es mit der Regionalpresse des shz-Verlages mittlerweile so schlimm, daß außer seichten Geschichten aus der Heimat nur noch die Regierungspropaganda von Rot-Grün gedruckt wird. Wenn die nicht ein halbes Jahr Abonnement für 5€ verramscht hätten, hätte ich das im Leben nicht mehr gelesen ,aber auch umsonst ist das eine Qual zu lesen und die müßten eigentlich schon Geld bieten für so eine Nichtleistung. Das ist kein Journalismus,das ist gezielte Sedierung der Leser. Ständiges Framing in Bezug auf Klimakatastrophe und Demos gegen Rechts nerven nur noch.Bei dem Trump-Selenskyi Konflikt schlugen die sich sofort auf die Seite der Kriegstreiber und trommeln für die europäische Aufrüstung.Unerträglich!!!  Meine einzigen verläßlichen Nachrichtenquellen sind nur noch die NDS und ein paar Youtuber und Tiktoker. Ich hoffe wirklich, daß es mal eine Regierung gibt,die dem ÖRR Spuk ein Ende bereitet und die ganze Politikermischpoke der Altparteien hinwegfegt.Nicht mehr zum Aushalten. Bleiben Sie bloß der Leuchtturm in der Nachrichtendunkelheit! Danke

Mit freundlichen Grüßen
Claus Hansen

5. Leserbrief

Guten morgen – guck seit einiger zeit in ihre Seite – aber das ist für mich zu viel – ich finde den Wildwuchs in unserer Sprache mit denglisch schon schlimm genug, weil ganz undemokratisch Menschen, die nicht dieses denglisch können, ausgeschlossen werden… uns das Sprachniveau abstürzt – Aber verarschen ist für mich noch eins oben drauf – ein seltsames alternatives Niveau – das ich am wenigsten bei ihnen vermutet hätte. Da mochte ich dann nicht mehr weiterlesen – Die Verarschung des Publikums erklimmt neue Höhen

Gruß, b.hagelauer

Anmerkung Albrecht Müller: Tut mir leid.

Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

• leserbriefe(at)nachdenkseiten.de für Kommentare zum Inhalt von Beiträgen.
• hinweise(at)nachdenkseiten.de wenn Sie Links zu Beiträgen in anderen Medien haben.
• videohinweise(at)nachdenkseiten.de für die Verlinkung von interessanten Videos.
• redaktion(at)nachdenkseiten.de für Organisatorisches und Fragen an die Redaktion.

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.