Leserbriefe zu „Der Frieden ist der große Wahlverlierer“ und „Ich kenne keine Parteien mehr …!“ – oder: Requiem für ein Land“

Ein Artikel von:

Jens Berger stellt hier fest, dass das Ergebnis der Bundestagswahl „nur als ernüchternd bezeichnet werden“ könne. Die Ära Scholz sei nun vorbei und es sei zu befürchten, dass der „Falke Boris Pistorius der neue starke Mann der Sozialdemokraten“ werde. Das BSW habe den Einzug in den Bundestag denkbar knapp verfehlt. Die wohl einzige Stimme gegen Krieg und Aufrüstung sei nun die Linkspartei. Leo Ensel bezeichnet in diesem Beitrag den neuen Bundestag als „eine De-facto-Einheitspartei für Aufrüstung, Militarisierung und Kriegstüchtigkeit“. Deutschland katapultiere sich in den eigenen Untergang. Wir danken für die zahlreichen und interessanten Leserbriefe. Die nun folgende Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.


Zu Der Frieden ist der große Wahlverlierer

1. Leserbrief

Leider bewahrheitet sich der Spruch: “Wenn Wahlen was verändern würden, wären sie verboten”.

Aufschlussreich die Frage:

Wie viel % der Menschen, die in Deutschland leben, stehen hinter der kommenden Bundesregierung?

L.G.
Ute Plass


2. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

der Wind dreht nach rechts. Wenn man das ernst nimmt, was die Politiker stets gern äußern, wenn es ihnen passt, dann muss man feststellen: Das Volk hat schwarz-blau gewählt!

Mit der Idee, Klingbeil zu Fraktionsvorsitzenden zu ernennen, wird eindeutig der bellizistische Flügel gestärkt, der wiederum hinter Pistorius stehen wird.
Wenn die SPD klug ist, geht sie in Opposition, um sich neu zu finden und dann vielleicht gestärkt mit besseren Ideen sich wieder zur Wahl zu stellen.

Dann bleibt nur CDU/CSU – AfD! Es rumort ohnehin in der CDU. Merz wünscht sich zügige Koalitionsverhandlungen. Das ist nur mir AfD möglich.

Letztlich kann nur so die AfD entzaubert werden, indem sie praktisch vorführt, was ihre Politik für die Menschen, die hoffen, es mögen ihnen besser gehen, tatsächlich bedeutet.

Joachim Groß


3. Leserbrief

Hallo Team NachDenkSeiten.

Ich kann der vorläufigen Analyse von Jens Berger nur zustimmen. Die Aufrüstung und Kriegstreiberei wird weitergehen auf Kosten unserer Sozialsysteme. Und ja, es ist bedauerlich, dass es das BSW als Gegenströmung zu den jetzigen Rüstungslobbyisten nicht ins Parlament geschafft hat. An diesem fait accompli wird auch die in den Raum gestellte Frage nach dem rechtlichen Bestand des Wahlergebnisses nichts mehr ändern. Anstatt damit noch weitere Zeit zu vergeuden, wäre es bei aller Sympathie für das BSW besser, sich mit einer anderen Frage zu befassen: In wie weit haben wir als neu gegründete Partei selbst dazu beigetragen, dass sich die Stimmung nach den fulminanten Starts in Thüringen, Sachsen und Brandenburg so massiv ins negative verändert hat? 

Ich kenne viele in meinem engeren Umfeld, auch und insbesondere dem der NachDenkSeiten, die Anfangs begeistert waren, mit der Zeit aber immer skeptischer wurden, insbesondere in Anbetracht der übertrieben Aufnahmeprüfungen selbst für gestandene Berufspolitiker mit jahrelanger Erfahrung in der Kommunalpolitik. Innerhalb der Gesprächskreise konnte man das sehr gut beobachten, wenn auch mit Sorge. Und so haben eben manche der Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz auf dem Wahlzettel an einer anderen Stelle gemacht. Die Zeichen waren aber teilweise schon recht deutlich an die Wand geschrieben, man hätte sie seitens der bereits bestehenden Parteimitglieder nur rechtzeitig und richtig deuten müssen. 

Einziger Trost: Wenigstens hat die “Die.Linke” überraschend gut gepunktet und ist mit merklichen Prozentpunkten als Opposition vertreten. Ich vermute, dass viel potentielle BSW’ler zur “Altlinken” gewechselt sind, wohin sonst hätten sie sich auch wenden sollen. Schade nur für all die Bemühungen und den persönlichen Einsatz von Frau Wagenknecht.

Dennoch: Jetzt zu kapitulieren wäre allerdings schlecht. Denn das BSW ist gerade mal ein Jahr alt und hätte es fast schon in den Bundestag geschafft. Das macht Mut auf die nächste Wahl,die vielleicht schneller kommt als wir alle glauben. Und mit einigen Anpassungen und besseren Gesprächen mit nach wie vor existierenden Mitgliedsinteressenten müsste das doch dann klappen.

Mit positivem Blick nach vorne,

Peter Biebel


4. Leserbrief

Lieber Jens Berger, liebes NDS-Team,

natürlich sind viele enttäuscht und eine konsequente Stimme für Frieden und Abrüstung im kommenden Bundestag wird uns fehlen.

Das BSW und seine Anhänger müssen sich Gedanken zu den Ursachen des kürzlichen Scheiterns machen.

Vielleicht zunächst ein Vergleich mit den drei Kriegsparteien CDU/CSU, SPD und Bündnis90/Die Grünen. Auch diese Parteien hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Krisen, die teilweise von außen zusätzlich positiv oder negativ befeuert worden sind. 2021 haben die gleich geschalteten Medien in sehr kurzer Zeit Laschet runter geschrieben und Scholz gehypt. Der Wahlausgang 2021 war kein überraschender Unfall, sondern Ergebnis einer gesteuerten Kampagne.
Ein jüngstes Beispiel war die Wahl am letzten Sonntag. Die SPD hatte ein historisch desaströses Ergebnis, auch die Grünen hatten Verluste. Nach den Leistungen der Ampel hätten die Verluste aber viel höher ausfallen müssen. Warum ist das nicht passiert? Zunächst weil beide Parteien von den Steuerleuten des Systems gebraucht werden und deshalb nicht runter geschrieben wurden. Aber zweitens, verfügen die Traditionspartei SPD und die Grünen über ein stabiles Potential von Wählern, dass nicht so leicht von außen steuerbar ist.

Solch einen Stamm von Anhängern hat das BSW noch nicht und die LINKEN immer weniger (Lasst Euch nicht täuschen: zur EU-Wahl vor acht Monaten hatten die Linken in Berlin 2,7 %, jetzt fast 20 %), so dass bei beiden das Ergebnis mehr oder weniger durch die Medien steuerbar ist.
Der restriktive Beginn beim Aufbau des BSW mag zunächst berechtigt gewesen sein, aber man hätte ihn schneller lockern müssen. Mitglieder sind nicht nur zum Aufhängen von Wahlplakaten und Verteilen von Infoblättern geeignet. Sie sind vor allem auch Multiplikatoren und Gewinner von Multiplikatoren. Das weiß übrigens jeder Fußballverein. Und so wächst allmählich ein nicht so leicht von außen manipulierbarer Stamm von Anhängern.
Die aufrichtigen Mitglieder einer Organisation kritisieren auch offener: Diether Dehm sagte in einem kürzlichen Interview, “meine Genossen holten mich manchmal auch wieder auf den Boden zurück.”
Vielleicht noch ein letzter Gedanke. Quereinsteiger sollten solides politisches und historisches Wissen nachweisen. Diese Grundkenntnisse hat die “linke” MdEP Rackete nicht. Und der BSW-Abgeordnete Pürner hat ein paar Wochen vor dem Wahltermin – teilweise berechtigte – Kritik am BSW geübt und ist aus der Delegation ausgetreten. Vielleicht hat er nicht im Auftrag gehandelt, aber dann ist er zumindest politisch völlig unsensibel.

Ein letzter Gedanke. Ich hoffe, die Protagonisten des BSW geben nicht auf. Nur unabhängige, quer denkende Leute können helfen, Deutschland aus der Misere zu holen. Und bei der seit Jahren zunehmenden Dichte von intellektuellen Knalltüten im Politikbetrieb, brauchen wir dringend kluge Frauen und Männer wie Sahra Wagenknecht und Michael Lüders.

Beste Grüße
Reinhard Schuberth


5. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

zu diesem zutreffenden Ergebnis hat das BSW selbst erheblich beigetragen. Denn es kam so, wie es durch den katastrophalen Entscheidungen nach den Landtagswahlen im Osten vorauszusehen war. Wer sich in Thüringen und Brandenburg mit den System-Parteien ins Bett legt, verliert jede Glaubwürdigkeit, an den Zuständen etwas verändern zu wollen. Ohne diese Machtgeilheit wären locker 6-7 % erreichbar gewesen. Auch konnte man den Eindruck gewinnen, der politische Gegner des BSW sind nicht die Parteien, die in den letzten 19 Jahren Deutschland zugrunde gerichtet haben, sondern die jetzt größte Oppositionspartei. Das gab noch den Rest. Jetzt die Wahl im Nachhinein juristisch wegen fehlenden Briefwahlstimmen anfechten zu wollen, zeigt das BSW noch als schlechten Wahlverlierer. Bei der derzeitigen Besetzung des BVerfG sind die Erfolgsaussichten ohnehin als aussichtslos einzuschätzen. Nein, das BSW tut gut daran, über ihre falschen Berater nachzudenken. Dazu muss ich leider auch teilweise meine sehr geschätzten NDS zählen.

Mit trostlosen Grüßen
Heinz Weber


6. Leserbrief

Warum hat das BSW bei der Bundestagswahl nicht besser abgeschnitten? 

Auf jeden Fall nicht nur deshalb, weil das BSW mit seinen Themen nicht durchgedrungen ist. 

Ich glaube, dass es das BSW versäumt hat, Mitglieder aufzunehmen, die nicht schon Mitglieder der Linken waren. Mit dem Hinweis auf eine gründliche Überprüfung neuer Mitglieder hat man all jene vor den Kopf gestoßen, die gerne Mitglieder geworden wären, die man aber wie in einem überfüllten Warteraum schmoren ließ. Das hat mit Sicherheit viele Stimmen gekostet. Sollen diese Bewerber alle warten, bis sie von einem ehemaligen Linken gecastet werden? Welches Klientel will das BSW denn ansprechen? Für zwei echt linke Parteien ist m.E. kein Platz. 

Stattdessen hat man Mitglieder der Linken, die sich von einem Wechsel zum BSW wohl ein schnelleres Vorankommen im politischen Werdegang erhofften, bevorzugt. Das Beispiel von Frau Wolf, der ehemaligen Bürgermeisterin von Erfurt, zeigt wie sehr das schiefgehen kann und wie der Nutzen für das BSW in diesem Fall durch den offen ausgetragenen Streit zwischen Wagenknecht und Wolf schnell wieder zunichte gemacht wird, ja sich in das Gegenteil verkehrt. Auch dieser Streit hat Stimmen gekostet.

Ein Hinweis nebenbei: Ich erinnere mich an die desaströse Organisation des politischen Aschermittwochs 2024, die ja ganz in den Händen ehemaliger Linker war. So viel Dilettantismus habe ich noch nie erlebt und solch ein Versagen hinterlässt Spuren. Als ich vor einigen Wochen auf genau jene oben erwähnten Punkte hinwies, habe ich nicht einmal den Eingang meiner Mail bestätigt gekommen. Auch das zeigt, dass es auch in den Organisationsabläufen nicht wirklich professionell zugeht. Das Verschicken einer Mail ist doch ein Vorgang, den man automatisieren kann.

Schade, schade, ich hatte mir soviel von dieser Partei erhofft. Frau Wagenknecht und ihr Vorstand haben das Potential nicht genutzt. Das Scheitern war vorprogrammiert.

Mit freundlichen Grüßen – Andreas Angermeir


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

ich schätze viele Ihrer Beiträge, da sie meist gut recherchiert sind und Sie die Themen kritisch beleuchten. Deshalb bin ich etwas enttäuscht über Ihren heutigen Artikel, in dem sie sich u. a. auf Umfragen/Statistiken von infratest dimap beziehen. Wie kann man solchem Unsinn “auf den Leim gehen”? Was können denn diese Werte tatsächlich aussagen?

Wenn Wahlen geheim sind – und das sollten sie bei uns ein – können solche Kenntnisse gar nicht gewonnen werden!

Ergeben sich die Zahlen aber aus einer Befragung von Wählern, erhält man lediglich die Werte derer, die bereit sind, darüber Auskunft zu geben. Heraus kommen dann Werte nur für diese Gruppe. Wie groß ist diese Gruppe gegenüber der Gruppe von Antwortverweigerern oder gar der gesamten Wählerschaft? Sind Jüngere auskunftsbereiter als Ältere, Schlechtverdiener auskunftsbereiter als Besserverdienende – oder umgekehrt? Fragen über Fragen. Dazu kommt, dass bei solchen anonymen Umfragen damit gerechnet werden muss, dass einige nicht die Wahrheit sagen – wie eben bei jeder Befragung (Fehlerquote).

Was bezwecken Sie also mit dem Bezug auf eine solche “Zahlenspielerei”? Sie haben sich doch sicher was dabei gedacht.

Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Edith Schebek

Antwort Jens Berger:

Sehr geehrte Frau Schebek,

darum hatte ich im Artikel auch geschrieben: „Glaubt man den Nachwahlbefragungen von infratest dimap …“. Es ist dem Leser überlassen, welche Bedeutung er diesen Zahlen zumisst. Ich persönlich halte sie für interessant, aber sicher nicht zu 100% belastbar. Eine grobe Einordnung geben sie aber schon, da es sich hier ja nicht um die Rohdaten handelt, sondern die Institute die Daten so aufbereiten, dass sie möglichst repräsentativ sind. Wenn man eine bestimmte Fehlertoleranz mit einbezieht, geben sie daher schon eine recht ordentliche Einordnung; zumal die von mir genannten Zahlen auch intuitiv glaubhaft sind.

Beste Grüße
Jens Berger


8. Leserbrief

Herr Berger

können Sie uns erklären welchen Unterschied die 13.434 extra Stimmen für das BSW gemacht hätten? Warum diese gefehlt haben, das hab ich in einem anderen Brief an Herrn Balcerowiak geschrieben.

Hätte das BSW 5% erreicht, so hätte Merz wohl die Grünen mit in seine Koalition nehmen müssen und deren Wünsche mitberücksichtigen. Wie das dann aussähe, das sollten sie mal durchdenken.

Das BSW hat versagt in dem Sarah zugelassen hat, dass eine ex-Linke Ossie Tusse, zwecks Karriere nach einer erfolgreichen Wahl die Inhalte des BSW hinten angestellt hatte. Wer solche Leute aufstellt, der lässt Nicht-Wählern keine andere Wahl, als wieder dorthin zurück zu kehren, wo sie die letzten Jahrzehnte verbracht haben, zu den anderen Nicht-Wählern.

Kein Schwein braucht eine weitere taktierende Partei. Wir wollen eine ECHTE Alternative, der es um Inhalte geht, nicht um Kompromisslerei, und das BSW war das nicht…

Mit freundlichen Grüssen
Michel Eyquem


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

nach dieser für mich überaus enttäuschenden Wahl habe ich einen radikalen Entschluss gefasst, der vielen vielleicht drastisch erscheinen mag, jedoch für mein persönliches Wohlbefinden unerlässlich ist: Ich werde meine Aufmerksamkeit für die kommenden vier Jahre nicht mehr der deutschen Innenpolitik widmen. Die Frustration und der Ärger, die sich in den vergangenen drei Jahren in mir angestaut haben, haben ein Maß erreicht, das ich nicht länger zu tolerieren bereit bin. Es ist schlichtweg eine Frage der Selbstfürsorge, diesen Kreislauf aus Enttäuschung und Verbitterung zu durchbrechen.

Besonders das Abschneiden des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) hat mich zutiefst frustriert. Tatsächlich zeigen politikwissenschaftliche Analysen, dass neue Parteien im deutschen Parteiensystem oft erheblichen Widerstand durch etablierte Strukturen erfahren. Historisch betrachtet benötigten auch die Grünen und die AfD mehrere Wahlzyklen, um sich fest zu etablieren – ein Muster, das sich nun beim BSW zu wiederholen scheint.

Das Demokratieverständnis unserer Altparteien kann man meiner Meinung nach durchaus in Frage stellen. Die Statistiken zur Parteimitgliedschaft zeigen einen kontinuierlichen Rückgang bei den traditionellen Volksparteien – ein Indikator für eine wachsende Entfremdung zwischen politischer Klasse und Bevölkerung. Laut aktuellen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Forsa vertrauen nur noch etwa 29 Prozent der Deutschen den etablierten Parteien, ein historischer Tiefstand seit der Wiedervereinigung.

Anstatt sich um den Frieden zu kümmern, der meiner Überzeugung nach die höchste Priorität unserer Regierung sein sollte, konzentrieren sich die etablierten Parteien darauf, die AfD klein zu halten – mit finanzierten Demonstrationen gegen rechts – und das BSW aus dem Bundestag herauszuhalten. Faktisch haben im vergangenen Jahr bundesweit über 250 große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus stattgefunden, während die Friedensbewegung deutlich weniger öffentliche und mediale Aufmerksamkeit erhielt, obwohl Umfragen zeigen, dass 76 Prozent der Deutschen diplomatische Lösungen für internationale Konflikte bevorzugen.

Darüber hinaus wird das Volk meiner Ansicht nach klein gehalten mit dem sogenannten “Politiker-Paragraphen” § 188 StGB, der Politiker vor Verleumdung schützen soll, aber gleichzeitig die Kritikfähigkeit der Bevölkerung einschränkt. Eine juristische Analyse zeigt, dass die Zahl der Verfahren nach diesem Paragraphen in den letzten fünf Jahren, insbesondere nach der überarbeiteten Fassung 2021,  um 45 Prozent gestiegen ist – ein bemerkenswerter Anstieg, der Fragen zur Meinungsfreiheit aufwirft.

Wie kurzsichtig müssen diese Menschen sein, die zur Ablenkung gegen rechts auf die Straße gehen, wenn doch der Krieg uns alle bedroht? Internationale Sicherheitsexperten warnen vor einer Eskalationsspirale, die potentiell katastrophale Folgen haben könnte. Das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hat in seinem Jahresbericht 2024 die höchste globale Militarisierungsrate seit dem Kalten Krieg festgestellt. Wenn uns der Krieg droht, ist rechts tatsächlich unser kleinstes Problem.

In einer “normalen” Demokratie gäbe es jetzt eine schwarz-blaue Koalition, was auch immer daraus entstehen mag. Das ist für mich der Wille des Volkes, und nur der zählt in einer Demokratie. Die Wahlstatistiken zeigen, dass die konservativen und rechten Parteien zusammen mehr als 40 Prozent der Stimmen erhalten haben – ein klares Votum, das im aktuellen Koalitionsbildungsprozess ignoriert wird.

Nach dem Ampel-Desaster und den acht Jahren Großer Koalition unter Merkel zuvor wäre es wirklich interessant zu sehen, was passiert, denn schlimmer als die heutige Konstellation kann es meiner Einschätzung nach nicht mehr werden. Wirtschaftsdaten zeigen einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent im letzten Quartal – ein Indikator für die problematische ökonomische Situation unter der aktuellen Regierung.

Dass die CDU-Parteizentrale als ersten Post nach der Wahl “Die Ukraine muss den Krieg gewinnen” veröffentlicht hat, hat mir dann vollkommen den Rest gegeben. Eine Meinungsumfrage des ZDF-Politbarometers zeigt, dass 65 Prozent der Deutschen einen raschen Friedensschluss befürworten, selbst wenn dies Kompromisse erfordert – eine Position, die im krassen Gegensatz zur offiziellen Parteilinie steht.

So bleibt mir nichts anderes übrig, als mit einer Mischung aus Resignation und Distanz das politische Geschehen der kommenden Jahre aus der Ferne zu beobachten – ein kleiner Akt des persönlichen Widerstands gegen ein System, das sich zunehmend von den Bedürfnissen und Wünschen seiner Bürger entfernt.

Mit freundlichen Grüßen
Detlev Dietrich


10. Leserbrief

Liebe Redaktion,

zu “Der Frieden ist der große Wahlverlierer

Die wohl einzige Stimme gegen Krieg und Aufrüstung ist nun die Linkspartei, die als großer Gewinner der Wahl nun zwar vor Kraft kaum gehen kann, ihre friedenspolitischen Positionen jedoch im Rahmen der Neuausrichtung bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffen hat.

Glaubt man den Nachwahlbefragungen von infratest dimap, war das Thema „Friedenssicherung“, bei dem das BSW ein Alleinstellungsmerkmal hat, nur für 13 Prozent der Wähler das wichtigste Thema bei der Wahlentscheidung.

Der Frieden ist der große Wahlverlierer

Anmerkung

Glaubt man den Spezialist für Wahrnehmungspsychologie Professor Mausfeld, dann leben die meisten Menschen in ihrem kleinen Mikrokosmos.

Das heißt bei Arbeit, Wohnort, Bekannten, Freunden und Verwandten spielt die Musik und nicht in der Ukraine sowie 58 weiteren Kriegsgebieten in der Welt.

Daher ist es kein Wunder das Innere Sicherheit, Soziale Sicherheit, Zuwanderung, Wirtschaftswachstum weit vorne liegen.

Was die Menschen wirklich noch mehr betrifft, ist der Tod von 160.000 Menschen in Deutschland durch fehlerhafte Ernährung.

Aber kommt das Thema in den Massen Medien vor ?

Kommt das Thema bei NDS vor ?

Nein, es wurde erfolgreich unter den Teppich gekehrt.

Was die Menschen wirklich auch betrifft, sind die Fluchtursachen wie Krieg und Embargo gegen Irak, Kriegstreiberei in Syrien und Ukraine, Embargo gegen Syrien, Krieg gegen Libyen das früher viele Afrikaner mit guten Einkommen anzog, Kriegstreiberei in Kongo, Niger, asoziale Abkommen wie EPA die der lokalen Bevölkerung die Lebensgrundlage zerstört. 

Unterstützung und Ausrüstung von Extremisten wie IS, Al Kaida so das sich laut Watson Institut der “Kampf gegen den Terror” auf 78  Länder ausweitete.

Aber kommt das Thema in den Massen Medien vor ?

Kommt das Thema bei NDS vor ?

In den Massenmedien kommt das Thema nicht vor. Bei NDS ist es selten wie eine kostbare Briefmarke.

Übrigens, Alleinstellungsmerkmal ist Friedenssicherung beim BSW nicht, nach dem man  in Thüringen und Brandenburg den Mehrheitsbeschaffer für die Kriegstreiberparteien gespielt hat.

Wer ist eigentlich das BSW ?

Auf youtube Sahra Wagenknecht mit 673.000 Followern.

Fabio de Masi mit 11.300 ist wohl eher ein Geheimtipp der ein Nischendasein führt.

Amira Mohamed Ali noch ein größerer Geheimtipp. Youtube Follower ?

BSW Follower ?

Weitere Kandidaten ? 

BSW nahe Blogger

Marlonsmeinung 3470 Follower

Zum Vergleich 

AfD nur 334.000 Follower

aber AfD nahe Blogger

Vermietertagebuch 395.000 Follower

Aktien mit Kopf 657.000 Follower

Thomas Gast 216.000 Follwer wurde offenbar erst vor kurzer für die AfD angeworben

usw. 

Das Netz ist voll von AfD nahen Bloggern, die oft untereinander vernetzt sind und sich dadurch gegenseitig die Follower zutreiben.

Grüße
Dieter Gabriel


Zu „Ich kenne keine Parteien mehr …!“ – oder: Requiem für ein Land

11. Leserbrief

Lieber Leo Ensel,

Ihr Artikel ist soo zutreffend – und so zum Weinen traurig. Mehr ist dazu heute nicht zu sagen.

Vielen Dank dafür!

Herzlichen Gruß!
Roswitha Peters


12. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Ensel,

ich bin da ganz und gar bei Ihnen. Mein erster Gedanke zum Wahlergebnis war, dass Zivilgesellschaft und außerparlamentarische Opposition jetzt erst recht und dringend gefordert sind.

Wenn denen keine anderen Buchungstricks einfallen, wird die künftige Bundesregierung zum Zwecke der Kriegsertüchtigung eine Zweidrittelmehrheit zur Abwandlung der Schuldenbremse organisieren – wohl auch mit AfD Stimmen.

Tiefer können unsere Kinder und Kindeskinder gar nicht fallen, als von den neu aufgetürmten Schuldenbergen in die Schützengräben dieser wahnhaften Kriegstreiberei.

Mit besten Grüßen
Michael Schütte


13. Leserbrief

Guten Tag,

wahnsinnig enttäuscht, aber fast so erwartet.

Friedensbereitschaft und Vernunft konnten sich gegenüber Kriegstreiberei, Kriegstüchtigkeit und drohender wahnsinniger Aufrüstung, mit einhergehender Militarisierung nicht platzieren.

Scheinbar gilt der alte Grundsatz immer noch, die Masse lernt nur durch Schmerz. Und die Schmerzen werden auf die Menschen in vielfältiger Weise zukommen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe


14. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Ensel und NDS Redaktion,

Nach der Wahl ist es hilfreich die CDU einmal unter die Lupe zu nehmen.

Ist die CDU eine konservative Partei, die Antwort lautet ja und nein.

Was bedeutet konservativ? Es hat als Ursprung das lateinische Wort conservare, was soviel bedeutet wie schützen, kennzeichnend für das konservative sind Zurückhaltung und Stabilität.

Die Frage ob die CDU die Bevölkerung von Deutschland schützt, kann man eindeutig mit nein beantworten. Zurückhaltung, wo?

Stabilität steht im Gegensatz zu Zeitenwende.

Geht man zu den Ursprüngen im 19 Jahrhundert zurück dann waren die Konservative eine politische Richtung die der Überzeugung war das Machthaber ihre Macht nicht vom Volk herleiten, das Volk sollte keinen Einfluß haben auf die Machtausübung.

In den Genen einer sogenannten konservativen Partei ist die Antidemokratie also eingebacken. Bedeutet sie hat die Neigung zur Autokratie.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


15. Leserbrief

Ja, Herr Ensel. Ja! Doch egal wie gewählt worden wäre, der Untergang wäre grundsätzlich das Ergebnis gewesen.

Axel Wartburg


16. Leserbrief

Das pathetische  Klagen und Lamentieren über den Wahlausgang spiegelt den noch immer vorhandenen Glauben, dass mit einem falschen System

richtige Politik zu machen wäre.  

“Ich kenne keine Parteien mehr”, ist dann nicht verkehrt, wenn  das “echte Demokratie” bedeutet, in der wir alle Politik machen.

Auch auf die Gefahr hin, dass mein Verweis auf die vorhandenen Demokratiedefizite die NDS-Redaktion nerven könnte, bleibe ich dabei: “Idiotie von Parteien”

Hoffe sehr, dass endlich über das vorherrschende Partei-System hinaus gedacht wird. 

L.G.
Ute Plass


17. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Leo Ensel,

da bleibt nicht mehr viel zu sagen! Nur vielleicht meine Geschichte von der Uhr, der Kastanie zum Wahlnussbaum!

Bis jetzt habe ich ja gemeint das die Kastanienbäume die ich um Geislingen an der Steige gepflanzt habe, ich kenne nur Walnussbäume, und Interpretierte die Walnuss das die Menschen nachdenken sollten um den Untergang abzuwenden.

Doch womöglich steht die Walnuss für die Wahl am 23 Februar 2025!

Die Ablaufuhr das Bild vor 10 Jahren Gemalt (Der Blick (Die Abgelaufene Zeit)  ca.: 50/70 cm Ölbild)

Seit ca. 2 Jahren Steht der Minutenzeiger, weil die Batterie damals frisch reinkam habe ich sie aufgestellt weil ja der Sekundenzeiger Läuft und mit 2 Jahren gerechnet dass sie Stehenbleibt. Nun schon ein halbes Jahr läuft sie im 4 Sekunden Takt, am 23.02.2025 ca 19 Uhr ist sie 1 Sekunde nach 12 Uhr stehengeblieben bis ich gerufen habe und den Foto geholt habe ist sie weitergegangen, bis Heute 24.02.2025 läuft sie nicht mehr im 4 Sekunden Takt.

Für mich ist nun klar die Wähler wollen Krieg und sie werden ihn auch bekommen! (Will ich nicht Glauben) Der Spagat für die USA ist ja nun wie bekommen wir es hin, Europa aufzurüsten ohne die Russen zu verärgern, ich glaube nicht. Denn Putin wird nicht ein Zweites mal wie beim Minsk abkommen warten, er wird zuschlagen! (Eine Geheimlösung) Wenn die Amis aus Deutschland weg sind, gut das Thema ist wie bekommen die USA das hin ohne das man es Bemerkt. Vielleicht besteht doch noch ´ne kleine Möglichkeit für Deutschland alle Waffen abzugeben um keine Angriffsziele zu haben!

Die Uhr läuft ja nicht wegen der Wahl sondern wegen der Klimasache, und da heißt es verzicht, freiwillig oder gewaltsam.

Fazit: 4,97% wollen Frieden mit Russland. Vielleicht ist dies die Erkenntnis aus der Wahl für Russland und die USA, dass Deutschland zerschlagen werden sollte/muss!

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hagenmaier


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